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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 23. Apr 2024, 22:45
von Kapernstrauch
Ja, und den Schnecken ist es auch zu kalt!

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 23. Apr 2024, 23:49
von Miss.Willmott
Wann hattet ihr zuletzt solche schlimmen Spätfröste?

Ich habe da den 4. und 5. Mai 2019 in Erinnerung bzw. ergoogelt und durch eigene Fotos belegt, weil da die Jungtriebe in der oberen Hälfe meines Acer palmatum 'Dissectum' abfroren.

Und es gab natürlich jedes Jahr Frostnächte, in denen Stauden geschützt werden mussten. Nur waren beispielsweise die Dicentra spectabiles immer so klein, dass ich noch Eimer darüber stülpen konnte.




Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 00:01
von Hyla
Ich kann mich täuschen, habe aber den Eindruck, daß es früher mehr Schnee gab. Ich kann mich noch an soviel Schnee erinnern, daß wir als Kinder rodeln waren und eisverkrustet Nachhause kamen. Seit Jahren reiht sich jetzt ein Kahlfrost an den Nächsten und ohne Schneedecke erfriert mehr.

Die Bauern haben heute allesamt Kartoffeln gelegt, die normalen späteren Sorten.
Die Zecken sind schon seit Februar aktiv. Der GG hatte heute wieder zwei. Pelztier halt. ::)

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 06:15
von Veilchen-im-Moose
Miss hat geschrieben: 23. Apr 2024, 23:49
Wann hattet ihr zuletzt solche schlimmen Spätfröste?


Ich führe da kein Buch, aber an Maifröste kann ich mich nicht erinnern. Eine aussagekräftige Statistik finde ich auch nicht. Jedes Jahr viel Theater um die Eisheiligen... obwohl die hier keine statistische Signifikanz mehr haben. Wenn man die Eisheiligen um einige Wochen nach vorne verlegen würde, dann sähe das ganz anders aus. Fröste im späten März oder April gibt es hier jedes Jahr. Aber 2024 ist trotzdem besonders. Die Kombination aus überdurchschnittlich spätem Frost und ungewöhnlich frühem Pflanzenwachstum hat zu Schädigungen anderer Pflanzen geführt. Üblicherweise erwischt es die Magnolienblüte. Das war in diesem Jahr mal nicht der Fall. Dafür habe ich hier erstmalig Schäden bei verschiedenen Stauden registrieren müssen - Farne, Leucosceptrum, Funkien, Rodgersien, aber auch Gehölze sind betroffen. Zum Beispiel - und dies wie immer - die Bauerhortensien. Die Samthortensien hat es zum zweiten Mal seit Pflanzung 2016 erwischt. Auch dort war das Laub schon viel zu weit und ist jetzt zu großen Teilen erfroren.

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 06:31
von Veilchen-im-Moose
Hyla hat geschrieben: 24. Apr 2024, 00:01
Ich kann mich täuschen, habe aber den Eindruck, daß es früher mehr Schnee gab.


Das formulierst du aber vorsichtig. Hierzu gibt es doch aussagekräftige Statistiken und auch Karten. Für NRW beispielsweise habe ich da sehr rasch etwas gefunden. Hier ist die Zahl der durchschnittlichen jährlichen Schneetage bezogen auf Regionen und Referenzperioden signifikant gesunken.

Auf die schnelle finde ich allerdings nichts über die präzise Verteilung von Schneetagen auf die Monate des Jahres. Zahlen über das Zusammentreffen von Spätfrösten (später März, April Mai) mit geschlossener Schneedecke (Tage mit mindestens 10 Zentimeter Schnee) dürften immer die Ausnahme gewesen sein.

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 06:53
von hobab
Zecken sind hier, genau wie die Zünsler, seit Februar unterwegs. Das ist schon extrem.
Späthfröste wurden schon seit langem bei Prognosen für die Klimaveränderung vorhergesagt und auch kürzlich in Vorhersagen immer wieder erneuert. Die sind also durchaus Teil der zu erwartenden Klimaverschiebung und statistisch denke ich gut erfasst.

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 08:32
von Kleines Käferchen
Die Madonnenlilie ist auch hinüber :-[

Wie rettet man die Zwiebel?
- einfach so lassen?
- abschneiden?
- Zwiebel ausgraben und trocknen?

Der Trieb ist komplett Matsch und scheint auch schon anzufangen zu schimmeln ???

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 08:54
von sempervirens
Ja das die zecken schon lange unterwegs sind ist mit klar. Aber ehrlich gesagt hatte ich eine deutlich größere Population erwartet. Sie scheinen zumindest bei niedrigen Temperaturen ihre Aktivität zu pausieren.
Sind eigentlich irgendwelche heimische Arten durch den spät Frost ausgefallen ? Ich habe halt mal hier und da eine kurze Zeit runter hängen der Blätter beobachten können sonst aber weiter nichts. Ich sehe den spätfrost als Chance für die heimische Flora wieder etwas kompetitiver zu sein.
Was verloren ist verloren schade natürlich um die Obst Bäume aber wäre mir auch zu müßig alles zu schützen


Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 09:02
von Blush
Ich bin nicht weit weg vom "Alten Land" aufgewachsen, der Obstbauregion südlich von Hamburg. Die Bauern dort mussten meiner Erinnerung nach oftmals die Blüte der Obstbäume mittels Beregnung vor Frost schützen. Seit ich hier wohne und einen riesigen Nussbaum im Garten habe, kann ich die Aussage von RosaRot bestätigen. Gar nicht so selten hat der Frost die Walnussblüte geschädigt. Dass aber zum Beispiel meine "Tränenden Herzen" erfroren wären, so wie jetzt bei einigen von Euch, habe ich hier noch nie erlebt. Soll heißen, dass es mir leid tut, Eure Bilder anzusehen und die Berichte dazu zu lesen. Das ist bitter! Hier war der Frost der letzten Tage nicht so heftig, "nur" eine der Rodgersien, schon mit gut entfalteten Blättern, hat Schäden davon getragen. Das ist nicht schön, aber bei dieser Art nun auch bekannt.

Schnecken sind hier sehr aktiv, vieles ist komplett abgefressen. Aber solchen Frost hätte ich auch nicht haben wollen. Zecken bekomme ich zum Glück sehr selten. :-X

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 09:22
von Krokosmian
Das es schon immer Spätfröste gab, das sagen die alten Wengerter/Obstbauern hier auch. Die halt, die es noch können. Aber genauso, dass die Intensität und die Schlagzahl zunimmt. Besonders nochmal in sogenannten Gunstlagen, um die sie sich früher fast geprügelt haben. Das bemerke sogar ich, der gerade ein paar Jahre über der statistischen Lebensmitte drüber ist. Mit Leichtsinn hat das nichts zu tun. Ist aber auch schon x mal durchgekaut worden, manchmal schreibt man gegen die Wand.

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 09:37
von oile
Kleines hat geschrieben: 24. Apr 2024, 08:32
Die Madonnenlilie ist auch hinüber :-[

Wie rettet man die Zwiebel?
- einfach so lassen?
- abschneiden?
- Zwiebel ausgraben und trocknen?

Der Trieb ist komplett Matsch und scheint auch schon anzufangen zu schimmeln ???

Ich würde alles matschige abmachen und dann die Pflanze sich selbst überlassen. Lilien überleben ja auch, wenn Schnecken drüber gehen oder mal ein Stängel abbricht. Es kann dann aber passieren, dass sie erst einmal wieder Zeit brauchen um sichbsoweit aufzubauen, dass sie wieder blühen können.

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 10:16
von Mediterraneus
oile hat geschrieben: 24. Apr 2024, 09:37
Kleines hat geschrieben: 24. Apr 2024, 08:32
Die Madonnenlilie ist auch hinüber :-[

Wie rettet man die Zwiebel?
- einfach so lassen?
- abschneiden?
- Zwiebel ausgraben und trocknen?

Der Trieb ist komplett Matsch und scheint auch schon anzufangen zu schimmeln ???

Ich würde alles matschige abmachen und dann die Pflanze sich selbst überlassen. Lilien überleben ja auch, wenn Schnecken drüber gehen oder mal ein Stängel abbricht. Es kann dann aber passieren, dass sie erst einmal wieder Zeit brauchen um sichbsoweit aufzubauen, dass sie wieder blühen können.


Ganz genau. Wenn ein Tier die Staude abfrisst, treibt sie ja auch wieder aus. Ich würde mir da keine Sorgen machen, dass Stauden nicht wieder austreiben. Der Wurzelstock in der Erde hat den Frost nicht mitbekommen.
Man muss das nicht mal abschneiden, das vertrocknet ruckzuck und von unten kommt frisches nach.
Frühjahrsblüher kommen dann halt nicht mehr zur Blüte.

Schlimmer siehts bei Gehölzen aus, in Unterfranken ist wohl die Weinernte zerstört. Die Reben treiben zwar wieder aus, aber wahrscheinlich ohne Blüten.


Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 10:22
von Amur
Krokosmian hat geschrieben: 24. Apr 2024, 09:22
Das es schon immer Spätfröste gab, das sagen die alten Wengerter/Obstbauern hier auch. Die halt, die es noch können. Aber genauso, dass die Intensität und die Schlagzahl zunimmt. Besonders nochmal in sogenannten Gunstlagen, um die sie sich früher fast geprügelt haben. Das bemerke sogar ich, der gerade ein paar Jahre über der statistischen Lebensmitte drüber ist. Mit Leichtsinn hat das nichts zu tun. Ist aber auch schon x mal durchgekaut worden, manchmal schreibt man gegen die Wand.

M. e. sind die Fröste nicht schlimmer geworden. Aber durch die Erwärmung ist die Vegetation viel weiter. Dieses Jahr sowieso. Dadurch haben die Nachtfröste jetzt in der 2 Aprilhälfte die Wirkung als wären sie früher Ende Mai aufgetreten.
Quitten hatten hier früher nie mit Spätfrost Probleme weil die erst Ende Mai/Anfang Juni geblüht haben.
Jetzt blühen sie Ende April oder Anfang Mai und da sind halt die Nachtfröste nach wie vor möglich. Schon gibts Jahre mit ohne oder wenig Quitten ohne das die Nachtfröste stärker wurden oder später kamen, nein, sondern die geschädigten waren zum gleichen Zeitpunkt schon viel weiter im WAchstum und dadurch empfindlicher.

Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 10:23
von Hausgeist
Ich frage mich auch immer wieder, warum nach solchen Schadensereignissen, egal ob Frost oder Hagel, bei so vielen Gärtnern der erste Reflex die Schere ist...

lerchenzorn hat geschrieben: 23. Apr 2024, 17:13
Parthenocissus ist allenthalben Matsch.


Ja. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das so schonmal hatten. Die Fassade sieht aus. :P

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Re: Wenn der Spätfrost anklopft...

Verfasst: 24. Apr 2024, 10:24
von Hausgeist
Auf dem Weg in den Garten nahm ich dann aus dem Augenwinkel irgendwas komisches wahr. Ich musste zweimal hingucken.

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