Seite 443 von 457
Re: Dürregejammer
Verfasst: 20. Aug 2025, 22:10
von Tempel-Hof-Gärtner
"Netter" Faden...
Hier schreiben tagesaktuell 303 mm Jahresbilanz (Vorschlag zur Einordnung des jeweiligen Posts: Tagesaktueller "Wasserstand" als "Visitenkarte").
Zugegeben: Davon WIRKLICH beeindruckend wohltuende 123 mm im Juli (nachdem bis zum 30.06. sage und schreibe rund 170 mm zu verzeichnen waren, davon die Hälfte bis Ende Februar...). WIRKLICH ungewöhlich für die großräumige Gegend und ein mehr als überfällig notwendiger Segen... (natürlich
nicht aus Sicht der Getreide-Bauern, aber Petrus kann es wirklich nicht jedem recht machen)
Was mich wirklich wundert: WIE grün es TROTZ der Trockenheit (auch auf diesen dramatischen Bildern vom Edersee) vielerorts noch ist, auch z.B. entlang der Autobahn (fahre gelegentlich mal Richtung Ruhrgebiet), wo ja garantiert ebensowenig wie an den Sonnenhängen des Sees jemand zum Gießen kommt: Das Straßenbegleitgrün, z.B. der Wein oder Knöterich an den Schallschutzwänden wächst, als wäre "Dürregejammer" eine Erfindung aus dem Wörterbuch der Unmenschen, aber nix aus dem realen Leben einer Pflanze an einem Extremstandort...!?
Re: Dürregejammer
Verfasst: 20. Aug 2025, 22:37
von Staudo
Regenwasser läuft nunmal von der Straße ab und wenn dort keine Kanalisation ist, summieren sich die Wassermengen selbst bei geringfügigen Niederschlagsmengen im Straßengraben.

Re: Dürregejammer
Verfasst: 20. Aug 2025, 22:43
von thuja thujon
Der Edersee sieht schon mies aus. Da kommt dann auch die Fischerei zum erliegen. Das ist nicht gut für hunderte andere Binnengewässer, weil von dort viel Besatzfisch kommt.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 20. Aug 2025, 22:52
von Hyla
Mir hat mein Mann gestern noch erzählt, sein Kollege wäre jetzt am Edersee zum Angeln.
Na denn man tau!

Re: Dürregejammer
Verfasst: 20. Aug 2025, 22:55
von thuja thujon
Na zumindest kommt man jetzt ans Wasser ran und hat Platz zum auswerfen, nix mit Futterkorb im Gebüsch verfangen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 21. Aug 2025, 12:03
von Mediterraneus
Beeindruckend
Es gibt doch noch Ecken, die so trocken sind, ich dachte, mittlerweile hats überall mal länger geregnet und nur wir liegen außerhalb der Schnittmenge der Regengebiete.
Heute dürfen "wir Bayern" uns im Radio wieder Regen ( der fällt, und auch noch stark) anhören.
In diesem Teil Bayerns ist es sonnig bei 25 Grad. Gestern nochmal bis 31 Grad. Wenigstens wird die Dürre kühler.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 21. Aug 2025, 12:22
von thuja thujon
Ich habe gestern geregnet, vielleicht 4 Kubikmeter, anschließend nochmal einen guten mit dem Schlauch fürs Tomatenbeet. Jetzt ist nur noch 1/3 vom Garten zu trocken.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 21. Aug 2025, 16:44
von Tempel-Hof-Gärtner
thuja thujon hat geschrieben: ↑21. Aug 2025, 12:22
Ich habe gestern geregnet, vielleicht 4 Kubikmeter, (...)
Eiderdaus! 4m³ an EINEM Tag...! SO gross sieht der Garten doch gar nicht aus...
Wenn man für einen guten Schluck 20 Liter / m² annimmt, wären das ja für 200m² Realanbaufläche (die der Garten vermutlich NICHT hat - ist doch nen normaler Kleingarten, oder?) eine
sehr gute Wochenration...
Mal so grundsätzlich aus Neugier gefragt: Wie viele Liter gehen so im Jahr (umgerechnet auf den Quadratmeter) in eure Gärten an Zusatzbewässerung?
Re: Dürregejammer
Verfasst: 21. Aug 2025, 16:58
von thuja thujon
Letztes Jahr waren es 23 oder so, das Jahr davor 54 Kubikmeter auf 300m2. Jahresniederschläge von unter 500mm und ein Wasserdefizit von 300-400mm machen eine Zusatzberegnung notwendig.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 21. Aug 2025, 17:12
von Tempel-Hof-Gärtner
Und von den 300m² GESAMTfläche dürfte max. die Hälfte bewässerungspflichtig sein... (wenn auch Blumen und Bäume / Sträucher mal was abkriegen).
Wieviel mm Durchschnitts-Jahresbilanz bietet denn die Statistik für die Vorderpfalz?
Ich kann mit rund 550 mm "aufwarten"... (Spanne dabei zwischen 400 - 800), aber nur max. 20m³ auf der Wasseruhr.
Zusatzbewässerungsbedarf in der Tendenz bei 200 Litern / m² (bei 370m² Gesamtgartenfläche sind höchstens 100m² real "unterm Pflug". Bäume & Blumen müssen so klar kommen.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2025, 10:01
von thuja thujon
Von den 300m2 sind 300m² bewässerungswürdig, weil der Garten auch mit Obstbäumen vollgepflastert ist. Es gibt eigentlich nur das Dach der Laube, das nicht beregnet werden muss/sollte.
Jahresniederschlag ist variabel, von 430mm bis 700mm in nassen Jahren. Das macht im Schnitt auch 550mm, aber wie so oft falsch verteilt und oft nicht erreicht. Und hier sind durch die höheren Temperaturen die Verdunstungsraten auch etwas höher, und dann gibts da noch die um 6 bis 8 Wochen längere Vegetationszeit als zB in Brandenburg.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2025, 10:35
von Sarracenie
Hyla hat geschrieben: ↑20. Aug 2025, 22:52
Mir hat mein Mann gestern noch erzählt, sein Kollege wäre jetzt am Edersee zum Angeln.
Na denn man tau!
unten im Sperrmauerbereich ist ja auch noch Wasser zum "angeln"
PS: ne Talsperrenfischerrei gibts nicht mehr im Edersee. Der letzte hatte schon vor Jahren aufgehört, lange bevor der Edersee dem Nationalpark unterstellt wurde. Die Satzfische aus der Ederseeregion kommen von der Fischzucht Rameil welche nicht nur am Edersee (im/am Vorstau Niederwerbe - der eigentlich immer voll bleibt da vom eigentliche Edersee durch ne eigene Mauer abgetrennt- sondern auch noch an mehreren anderen Stellen Nordhessens Anlagen hat
MfG Frank
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2025, 11:10
von Tempel-Hof-Gärtner
thuja thujon hat geschrieben: ↑22. Aug 2025, 10:01
Von den 300m2 sind 300m² bewässerungswürdig, weil der Garten auch mit Obstbäumen vollgepflastert ist. Es gibt eigentlich nur das Dach der Laube, das nicht beregnet werden muss/sollte.
Im Gegentum: Das
gewinnt ja etwas von dem bisserl wertvollen Vorderpfalzregen... *gg*
Trotzdem sind die 300/300-Dach Bewässerungswürdigkeit aber schon etwas grob geglättet: Schließlich gibt's da auch noch den (Beton)Weg und andere Trittflächen, die Wiese und überhaupt die Bäume, die ja doch ne andere Trockenheitstoleranz haben als die Feingemüse...
thuja thujon hat geschrieben: ↑22. Aug 2025, 10:01Jahresniederschlag ist variabel, von 430mm bis 700mm in nassen Jahren. Das macht im Schnitt auch 550mm, aber wie so oft falsch verteilt und oft nicht erreicht. Und hier sind durch die höheren Temperaturen die Verdunstungsraten auch etwas höher, und dann gibts da noch die um 6 bis 8 Wochen längere Vegetationszeit als zB in Brandenburg.
Nun denn, da können wir uns ja 1:1 als Leidensgenossen betrachten. Aber wieso 6-8 Wochen längere Vegetationszeit...? Warum sollte der Unterschied SO groß sein...?
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2025, 11:37
von thuja thujon
Naja, ich leg Anfang März die Kartoffeln, Radieschen werden im Januar gesät. Und geerntet wird etwa bis zum ersten Frost, oft erst um Silvester, wird immer seltener das Oktober wirklich Ende ist. Die Durchschnittstemperatur der letzten Jahre liegt bei 12°C, rund 2 Grad mehr als in zB Elsterwerda. Da kommt Brandenburg also erst hin, wenn die Klimakatastrophe in 2100, also in 75 Jahren, perfekt ist.
Dach, Weg, dann zieh eben 10% ab. Wiese, da wurzeln die Bäume die durch Trockenheit gerade Blätter und Früchte fallen lassen. Also kommt da Wasser hin, damit die Obsternte gerettet und die Bäume erhalten werden können.
@Sarracenie: ok, gut zu wissen, der Betrieb von Hennig heißt immer noch so. Aber ja, Fisch kommt von überall und ist überall.
Re: Dürregejammer
Verfasst: 22. Aug 2025, 12:36
von Mediterraneus
thuja thujon hat geschrieben: ↑21. Aug 2025, 12:22
Ich habe gestern geregnet, vielleicht 4 Kubikmeter, anschließend nochmal einen guten mit dem Schlauch fürs Tomatenbeet. Jetzt ist nur noch 1/3 vom Garten zu trocken.
Nochmal nachgefragt, ist das Trinkwasser oder irgendein Brauchwasserbrunnen?
Wir müssen Trinkwasser sparen, zur Gartenbewässerung stehen 'Zapfstellen' von alten Quellen zur Verfügung. Kann man dann mit Wasserfässern hinfahren und wie ne alte Dampflok betanken. Für die Ortsbevölkerung (noch) kostenlos. Allerdings kommen die Brunnen an ihre Grenzen, tagsüber läuft momentan kaum noch Wasser raus, früh am Morgen geht's dann wieder