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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 22. Jan 2019, 12:59
von Bristlecone
Danke für den Link!

Ich würde statt Apfelessig einfach Essigessenz entsprechend verdünnt nehmen. Bei Apfelessig muss man damit rechnen, dass ein Teil der Peroxide mit Inhaltsstoffen reagieren und so verbraucht werden.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 22. Jan 2019, 13:51
von cydorian
Oder den ganz billigen, einfachen Branntweinessig in der grünen Plastikflasche. Einfach 3:2 zusammenkippen. Geschätzt reicht völlig. Ein Essig- oder Peroxidüberschuss in der Mischung schadet nicht. Ich hab es in der Vergangenheit immer noch zwei Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, dann ab damit an den Pfirsich. Wirkt.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 22. Jan 2019, 19:17
von Azubi
Aber interessant wärs schon, die Reaktionsgeschwindigkeit zu kennen. ;)

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 22. Jan 2019, 23:39
von Rib-2BW
Der Link von Cydorian ist leider jetzt schon tot.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 10:35
von cydorian
Der Test wird doch sehr oft angeboten, mal nach "Peressigsäure Test" suchen. Beispiel: http://www.merckmillipore.com/DE/de/product/Peracetic-Acid-Test,MDA_CHEM-110084#anchor_PI

Die Farbskala zeigt 5 - 10 - 20 - 30 - 50 mg/l Peressigsäure an. Also bereits recht geringe Mengen.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 11:46
von Bristlecone
Azubi hat geschrieben: 22. Jan 2019, 19:17
Aber interessant wärs schon, die Reaktionsgeschwindigkeit zu kennen. ;)
[/quote]

Vielleicht findest du hier ja noch was Interessantes: Grundlagen und Anwendungender modernen Peressigsäuredesinfektion.

Dort wird ein Bereich für die Gleichgewichtskonstante der Reaktion

PES + H2O = Essigsäure + H2O2

angegeben. Auf Basis dieser Angaben bin ich mal für eine Überschlagsrechnung von einem Wert von 3 ausgegangen.

Unter der Annahme, dass man Essig mit 6 % Essigsäure und 3%iges H2O2 im Verhältnis 1:1 zusammenschüttet, ergibt sich daraus im Gleichgewicht eine Konzentration von 0,9 g PES/l Gemisch oder 0,09 %, gerundet also etwa 0,1 %.

Das sagt nichts darüber aus, mit welcher Geschwindigkeit die Bildung von PES in der Mischung erfolgt, und ist aus verschiedenen anderen Gründen auch nur eine grobe orientierende Abschätzung.
Die allerdings recht gut zu folgender Angabe passt:

[quote author=Azubi link=topic=3844.msg3225853#msg3225853 date=1548157090]
In o.g. Publikation wurde aus 3 % Wasserstoffperoxid und Apfelessig PES hergestellt. Bei 20 oC wurde die maximale Konzentration von 0,1 % nach 6 Stunden erreicht.


Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 13:24
von tarokaja
Bristlecone hat geschrieben: 23. Jan 2019, 11:46
Unter der Annahme, dass man Essig mit 6 % Essigsäure und 3%iges H2O2 im Verhältnis 1:1 zusammenschüttet, ergibt sich daraus im Gleichgewicht eine Konzentration von 0,9 g PES/l Gemisch oder 0,09 %, gerundet also etwa 0,1 %.


Und diese 1:1 Mischung spritzt man dann unverdünnt direkt?

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 13:53
von cydorian
Ja, weitere Verdünnung kann man sich sparen. Hier nochmal die Praxiserfahrungen.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 14:17
von tarokaja
Vielen Dank, v.a. auch für den Erfahrungsbericht, den ich noch nicht mitbekommen hatte, da ich später angefangen habe zu lesen.

Meine beiden ZwergPfirsichbäume habe ich erst im vergangenen Oktober gepflanzt und diese Bäumchen waren bis Ende November belaubt. Ich war gar nicht drauf gefasst, schon im Nov spritzen zu müssen, da ich nur KupferSpritzmittel kannte von einem Bäumchen (vor 20 Jahren).
Ob das Bergdorf im Tessin, bzw. der sonnige Steilhang an dem meine Pfirsichbäume stehen, nun Bedingungen wie in 'Südlichen Anbaugebieten' haben, weiss ich nicht.

Könnte ich denn jetzt noch spitzen?
Hier sind es nachts mehrere Grade unter Null, tagsüber bald wieder +5° bis +7°.


Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 15:05
von Azubi
Bristlecone hat geschrieben: 23. Jan 2019, 11:46
Vielleicht findest du hier ja noch was Interessantes: Grundlagen und Anwendungender modernen Peressigsäuredesinfektion.

Interessant!
Hier wird auch die Aussage des von mir zitierten Artikels bestätigt, dass ein Überschuss an Essigsäure das Gleichgewicht Richtung Peressigsäure verschiebt (i.W. bei Konzentrationen von H2O2 kleiner 30 %).
Die Frage, die sich mir dabei stellt ist, wie viel Essigsäure verträgt mein Pfirsichbäumchen? Und davon abgesehen, wie hoch muss die Konzentration an PES mindestens sein?
Und wie du schon sagst, auch hier leider kein Hinweis auf die Kinetik (Bildung von PES aus 3% H2O mit Phosphorsäure).

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 15:09
von 555Nase
cydorian hat geschrieben: 23. Jan 2019, 13:53
Ja, weitere Verdünnung kann man sich sparen. Hier nochmal die Praxiserfahrungen.


Um Mißverständnisse auszuräumen: Gerade hatte ich was von einer 0,1%igen Spritzlösung gelesen, steht in der "Praxiserfahrung" > 3%iger Essig plus 3%ige H²O² Lösung !? Was wäre denn nun richtiger ?
Hier gibt es 6%ige H²O² Lösung, kann man ja zur Hälfte mit Wasser verdünnen, ist das die richtige Lösung ? >>>
https://www.ebay.de/itm/5-Liter-6-Wasserstoffperoxid-Wasserstoffperoxyd-H2O2-Entwickler-flussig/151642583871?hash=item234e9a333f:g:LiIAAOSwMmBV2wUK:rk:8:pf:0

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 15:12
von Azubi
@tarokaja
Schau dir die Beiträge 652 und 655 von cydorian an. ;)
Behandeln schnellstmöglich sobald ein paar Grad über null.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 15:14
von thuja thujon
Die 6%ige kann man auch im Verhältnis 2/1 mischen. ;)

Verträglichkeit: solange die Knsopen zu sind, hat Essigsäure nur wenig bis keine abbrennende Wirkung (Kontaktherbizid). Deswegen so früh es geht behandeln.

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 15:22
von 555Nase
thuja hat geschrieben: 23. Jan 2019, 15:14
Die 6%ige kann man auch im Verhältnis 2/1 mischen. ;)



So gesehen, ja. ;D
Was ich aber noch nicht verstanden hab: Entsteht durch die chemische Reaktion der beiden Ausgangsstoffe zu je 3%iger Lösung, eine anders %ige Endlösung ?

Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans

Verfasst: 23. Jan 2019, 15:31
von thuja thujon
Ja. Die reagieren ja miteinander. Aber 3%ige Lösungen kann man nicht mit 3%iger Lösung verdünnen oder aufkonzentrieren, also das bleibt 3%ig wenn man 3%iges dazukippt.

PS: ein Schluck Wasser extra schadet nicht, das verdunstet wieder wenns auf den Baum gesprüht wird.