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Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 07:55
von Lilo
Ich möchte hier eine Beobachtung in die Runde werfen:
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Meine Morus nigra ist inzwischen ca. 10 Meter hoch und hat einen Traufbereich von ca 8 Metern. Him-, Johannis- und Stachelbeeren, welche am Rand des Traufbereichs wachsen, gehen zurück. Auch ist der Graswuchs unter dem Baum deutlich verlangsamt,
Solche Beobachtungen konnte ich bei Stein- bzw Kernobst bisher nicht machen.
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Kann es sein, dass Morus extrem Nährstoffe und Wasser an sich zieht?

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 15:30
von o0Julia0o
Bei meiner stand dabei, dass ich sie nicht gießen soll. Das würde für weniger Wasser sprechen. Vielleicht hemmt das Laub den Wuchs.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 16:29
von thuja thujon
Ja, die allelopathische Wirkung von Morus nigra ist bekannt. Scheinbar nicht gerade selektiv.

https://www.scielo.br/j/rod/a/7vBYxxLvnvkFWZmrfSfshjd/?lang=en

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 16:58
von Lilo
Das ist ja mal interessant.
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Wenn Kopfsalat in seinem Wachstum von Morus nigra gebremst wird ist es sehr wahrscheinlich, dass auch andere Spezies betroffen sein werden.
Gut, dann brauche ich garnicht mehr zu versuchen im Bereich des Laubfalls die Beerensträucher zu halten.
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Das Laub der Maulbeere sollte ich wohl abrechen und aufnehmen. Ob ich es ohne weiters auf den Kompost geben kann?
Mein Kompost reift mindestens 2 Jahre, bevor ich ihn ausbringe.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 17:23
von thuja thujon
Ja, würde ich bedenkenlos tun.

Und oft regnets nicht, dann kommen auch keine Stoffe von dem Maulbeerlaub in den Boden zu den Pflanzen darunter.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 17:26
von MarkusG
Hallo Lilo. :D
Katrin L. hat kürzlich in einem Vortrag darauf hingewiesen, dass sie problemlos Walnusslaub verkompostiert.

Vermutlich ist diese Erfahrung nicht 1:1 übertragbar, hilft Dir aber eventuell bei Deiner Entscheidung.

Ich würde versuchen, es möglichst zu mischen.

Markus

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 17:31
von Lilo
Danke für Eure Antworten, dann werde ich mal brav unter der Maulbeere sauber machen.
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Vielleicht könnte ich das gesammelte Laub auch an Stellen ausbringen, wo mich Eichen- und Robinensämlinge nerven - wär doch eine Idee, oder?

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 12. Okt 2021, 17:40
von thuja thujon
Versuch macht klug.
Robinie würde ich als robuster im Vergleich zur Eiche einschätzen.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 8. Nov 2021, 13:15
von kaliz
Illinois Everbearing in Herbstfärbung.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 9. Nov 2021, 19:04
von Stefan!
Hallo zusammen,

nachdem ich lange recherchiert und hier viel gelesen habe wollte ich mal einen kleinen Teil beitragen. Ich habe mir dieses Jahr Ende Oktober online zwei Maulbeerbäume bestellt und im November eingepflanzt:
1x Morus Wellington
1x Morus Tomioka

Ich wohne in Norddeutschland und wir haben recht festen Lehmboden, soweit ich dass beurteilen kann. Hier wachsen bereits ein alter Apfel- und ein Pflaumenbaum, die ganz gut Früchte tragen, trotz (subjektiv) falscher Baumschnittmaßnahmen bisher.
Daher denke ich, dass "trotz" Lehmboden den Maulbeerbäumen eine Chance gegeben werden kann. Beide Sorten sind veredelt (Unterlage ist mir nicht bekannt) und gelten als sehr robust und winterhart.

Ich habe einfach je ein ca. 1m breites und 60-70cm tiefes Loch ausgehoben, den Untergrund noch mal locker gehackt, dann mit Kies/Lavamulch eine Drainageschicht erstellt und anschließend die alte Erde mit Sand, Kies und Kompost vermischt wieder eingefüllt und die Bäume darin eingesetzt.

Vielleicht übertrieben, aber mir kommt das bei so einem Lehmboden schon sinnvoll vor, da die Bäume so wenigstens in den ersten Jahren leicht anwachsen können sollten.

Die Baumschule war sehr nett und hatte mich am telefon gut beraten. Spannend fand ich den Hinweis, dass die Veredelungsstelle unbedingt eingegraben (Baum tiefer einpflanzen) werden soll, damit die aufgepropfte Pflanze eigene Wurzeln bilden kann. Das hatte ich bisher nirgendwo gelesen.
Habe ich dann so beherzigt.

Ich bind gespannt ob die recht mikrigen Dinger wirklich innerhalb weniger Jahre zu kleinen Bäumen heranwachsen und werden versuchen daran zu denken, hier mal ein Update zu schreiben.

Das Foto zeigt die Tomioka.

Gruß, Stefan

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 9. Nov 2021, 19:07
von Stefan!
Loch im Lehmboden.
Btw: Die Morus Wellington ist nur ein 1m langer Stengel ohne Äste.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 9. Nov 2021, 19:47
von Lokalrunde
Lehmboden ist bei Maulbeeren kein Nachteil. Hier wachsen die sehr gut in Lehmboden. Manche Sorten auch viel zu stark für meinen Geschmack.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 9. Nov 2021, 19:50
von Wild Obst
Meine Maulbeere muss auch im Lehm klarkommen. Und sie wächst seit ein paar Jahren auch extrem, >1m Triebe, nachdem sie die ersten Jahre wegen einem Wühlmausschaden ziemlich gemickert hat.

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 19. Dez 2021, 17:07
von frauenschuh
Habe akut eine winzige schwarze Maulbeere bekommen. Aber ohne Sortenangabe ::) Ähm... soll ich die erstmal topfen? Kann man die dauerhaft im großen Topf halten? Die Bilder hier sind teilweise beängstigend. Eien scwharze Maulbeere mit lauter hängenden Trieben... da wüsste ich gar nicht wohin damit. Wann müssten die denn spätestens fruchten? Na 5 oder 10 Jahren?

Re: Habt ihr eine Maulbeere??

Verfasst: 19. Dez 2021, 20:51
von andreasNB
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Habe akut eine winzige schwarze Maulbeere bekommen.[/quote]
Ich nehme mal an das es keine echte Morus nigra, sondern hoffentlich eine Hybride mit unbekannten Eltern ist.
Erstere wird wohl nix in deiner Klimazone, bei letzteren gibt es was Frosthärte und Fruchtqualität angeht solche und solche.
Die vermutlich schwarzfrüchtigen Morus alba welche ich bisher im Raum Berlin kosten konnte, waren *bäh.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00soll ich die erstmal topfen?[/quote]
Ja, klein und unbekannte Herkunft ist nach meiner Erfahrung im Freiland durchaus riskant, zumal wenn nicht Zone 8.

[quote]Kann man die dauerhaft im großen Topf halten?

Nein, keine Chance.
Sie sind aber sehr gut Schnittverträglich.
Im Zweifel könntest Du sie wie eine Kopfweide behandeln bei der Du aller 1-3Jahre immer die stärksten Äste herausnimmst.

[quote]Wann müssten die denn spätestens fruchten? Na 5 oder 10 Jahren?

Sämling oder Veredelung?
Kommt drauf an wie gut sie Zuwachs machen kann und damit kräftiger wird.
Vielleicht hast Du 2024 erste Probierfrüchte.