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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 12. Dez 2014, 15:40
von fars
Wenn man den Thread streckenweise auf sich wirken lässt kann man schon den Eindruck einer gewissen Ausgrenzung gewinnen. So, als wären Laubgegner eine Gärtnerspezies, die verachtenswert sind. Es gibt gute Gründe, Laub zu entfernen (ich habe diese zum Glück nicht und kann deshalb zur Zeit absolut gartenfaul sein) und wenn es nur die Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit sind. Ich hingegen muss den "Dreck" (wie die hiesige Landbevölkerung Laub generell beschimpft) immer im Frühjahr zusammenkratzen und kompostieren. Keine sonderlich schöne Gartenarbeit. Und ob es mit oder ohne Laub besser wächst, weiß ich nicht. Dafür fehlt mir der Vergleich.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 12. Dez 2014, 15:47
von thomas
Ich bin derweil - wie früher erwähnt - mit einem Nachbarn gesegnet, der jedes Blättchen auf der gemeinsamen Einfahrt mit seinem potenten Laubbläser Richtung mein Grundstück pustet. An sich angenehm, da muss ich kein Laub kehren. Der Lärm seines Geräts ist allerdings ärgerlich, und Grund dafür ist allein mein Laubbaum, er hat selbstverständlich keine Bäume. So bin ich nun dazu übergegangen, überhaupt kein Laub mehr zu kehren auf der gemeinsamen Einfahrt, weil er ohnehin jedesmal säuberlich und geräuschvoll nachpustet. Unter diesen Umständen bin ich auch bereit, den Lärm zu ertragen.Dennoch bleibt die Frage: ist der Mann normal? Ich meine, wer lebt schon gerne Grenze an Grenze mit einem Psychopathen? Wie soll man so ein Wesen in die Gesellschaft integrieren? Ist nicht vielmehr bewusste Segregation angezeigt? Ein Gnadenhof für penetrante Laubpuster?
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 12. Dez 2014, 16:21
von Mediterraneus
@Mediterraneus:
... eine gewisse Stutenbissigkeit, aber das ist doch normal, wenn Frauen diskutieren

*duckundweg*
Geht's noch

?
Mediterraneus hat geschrieben:... Sonst schläfts doch momentan ein bißchen...
Hm, ich langweile mich im Garten derzeit nicht. Mir geht's wie Blauaugenwels, ich hab' vorm Winter noch jede Menge zu tun: Ein paar Gehölze müssen in die Erde (samt staudiger Unterpflanzung und notgetopften Zwiebeln); ein paar Gewächse sollen umziehen; etliche Löwenzähne, Hahnenfüße & Co. will ich noch jäten, damit ich's im Frühjahr leichter habe; undundund. Mein Bedürfnis nach vollsynthetischen Selbstzweck-Diskussionen geht gegen Null

.
und dennoch bewegtest du dich in die heiligen Hallen dieser Diskussion. Soviele Beiträge wie heute hatten wir schon ne Weile nicht, von Weihnachtsrezepten abgesehen 8)Hier stürmt es ganz gewaltig, Blätter fliegen und verteilen sich wieder gleichmäßig. Morgen wird hie und da gekehrt werden müssen
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 12. Dez 2014, 16:30
von Callis
Soviele Beiträge wie heute hatten wir schon ne Weile nicht ... 
Quantität geht nicht unbedingt mit Qualität einher.

Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 12. Dez 2014, 16:38
von Mediterraneus
Natürlich. Aber unterhaltend ist es trotzdem. Und für mich als Hobbygärtner sind die Informationen allemal nützlicher als ein Christstollenrezept
wobei ein guter Christstollen auch nicht zu verachten ist
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 12. Dez 2014, 16:58
von Frühling
Komme gerade vom Laubrechen zurueck und eure Diskussion hat mich gedanklich dabei beschaeftigt....Phyllophob ist eine Phobie da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, i.e. zu diskutieren. Was interessant war ist dass einige das Laub nicht benutzen konnten weil es in negativer Weise ihre Pflanzkultur beeinflusst hat. Fuer mich war Laub immer ein Plus, aber jetzt sehe ich auch die andere Seite!Noch einen kleinen Kommentar zur Nutzung von Laub als Schutz bei Stauden: Mein Hund, der eine gue Nase hat, untersucht systematisch jede groessere Laubablagerung und manchmal faengt er zu wuehlen an. Also, es ist nicht nur Schutz fuer die Pflanzen sondern auch fuer Tiere... und nicht immer fuer die, die wir im Garten wollen.... Ich schaetze sehr seine Zusammenarbeit!
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 16:43
von biosphäre
Also, die Rasenfläche wird natürlich auch bei uns vom Laub befreit, obwohl es sich mittlerweile mehr um einen Moosteppich handelt.Das Laub wird komplett als Mulchschutz für Stauden und winterharte Exoten verwendet.Teilweise sammel ich das Laub auch über meine Nachbarn ein oder sammel es im Wald.Zur städtischen Grünabfuhr im Herbst werden auch Laubsäcke an die Strasse gestellt, die ich mir dann zum Mulchen hole.Durch den Mulchschutz und die Verrottungswärme kann ich unsere Bananenstauden bis zu 2 Meter schützen.Hier der Bananenschutz mit Laubsäcken

Bis zum Frühjahr hat sich das Laub dann teilweise kompostiert.GrußChristoph
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 17:48
von pearl

hier in Heidelberg werden Bananenstauden und Palmen mit Jutegewebe umhüllt, in das Laub gefüllt wird. Nimmst du Plexiglas um das Laub da einzufüllen, oder Hasendraht? Das wäre ja auch eine Idee. Laubsammler unter sich, ich werde in den nächsten Tagen auch losziehen um Laub von Amerikanischen Eichen und von Europäischen Buchen zu sammeln. Große Müllsäcke liegen immer im Auto.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 18:13
von biosphäre
Ich nehme Hasendraht und Fülle von oben nach, so wie das Laub anfällt.Zum Schluss decke ich das Ganze mit einer Gewebeplane ab.Teilweise (vor allem im Wald) werde ich schon belächelt, aber ich erkläre es dann.Bei der Verrottungswärme muss man aber aufpassen, ich hatte im Frühwinter schon Bis knapp 50 Grad gemessen. Christoph
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 19:09
von Mediterraneus
Ohne Abdeckung gegen Nässe bekommt man bei dieser unnatürlich dicken Schicht Laub Verhältnisse wie südlich der Alpen (Hemerocallis, aufgemerkt!). Das Laub wird patschnass, pappt zusammen, verliert seine Isoliereigenschaften und lässt die darunterliegende Musa basjoo verfaulen
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 19:28
von biosphäre
Verfaulen wird sie nicht so schnell, aber die Nässe und das Eigengewicht lassen den Haufen ganz schön zusammensacken, da gebe ich dir recht. Problematischer wirkt sich nasses Laub auf pilzanfälligen Pflanzen aus, bei mir besonders die Yuccas.Christoph
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 19:50
von pearl
wie bekommst du das in den Griff?
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 20:11
von biosphäre
Hört sich vielleicht blöd an, aber da hilft nur das Absammeln.Das Laub sammelt sich in den Blattachseln oder Spießt sich an den Yuccaspitzen auf.Frost ist hier nicht das Problem, die Winterhärte steigt mit dem Nässeschutz. Christoph
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 16. Dez 2014, 22:30
von pearl
so sehe ich das auch, in manchen Fällen hilft eine provisorische Überdachung. Eine Plexiglasscheibe auf einem Gestell. In Japan machen sie hübsche Dächer aus Stroh um die dick mit Stroh eingemummelten Pflanzen. Sehr dekorativ, hab gerade kein Bild zur Hand.
Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
Verfasst: 17. Dez 2014, 07:52
von Mediterraneus
Ein Regenschirm funzt auch.Laub verwende ich ohne Nässeschutz nur noch für Pflanzen, die auch waldartigen Boden bevorzugen, bzw. von denen ich weiß, dass sie es vertragen.Für Exoten nehm ich es nicht mehr. Wir haben viel Regen im Winterhalbjahr und das Laub verpappt einfach zu sehr, wenn es zu dick gemulcht wird, bzw. als Stammschutz o.ä. dienen soll.Dazu häufle ich lieber mit Lavasplitt an, oder mit Perlite. Z.B. die Feigen.Musa basjoo hab ich deshalb aufgegeben.