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Re: Terra Preta
Verfasst: 26. Okt 2015, 22:21
von mavi
Eindrücke von Internetseiten sind subjektiv, Erfahrungen interessieren mich.
Meine Erfahrung mit dem Produkt ist gut. Ich habe vor 3 Jahren einen Sack in ein damals ca. 3 qm großes Beet oberflächlich eingearbeitet und es dann bepflanzt. Da ich hier in "staubigem Sand" gärtnere, wuchsen die Pflanzen mit der Terra Preta deutlich besser als an anderen Stellen ohne derartige Behandlung, und das nicht nur zu Beginn. Also aus meiner Sicht gab es nicht nur eine Düngerwirkung, sondern wirkliche Bodenverbesserung. Inzwischen ist farblich (durch die Kohle ist das Substrat schwarz und auch gut färbend) nichts mehr davon zu sehen, aber der Boden ist nach wie vor besser als vorher. Gelegentlich verteile ich dort an manche Stauden auch etwas Kompost, aber nicht flächendeckend.
Re: Terra Preta
Verfasst: 26. Okt 2015, 23:45
von pearl
Hat jemand Erfahrung mit dem Substrat gesammelt ?
nein.
Re: Terra Preta
Verfasst: 27. Okt 2015, 14:06
von Dietmar
Ich schütte die Holzkohlereste vom Grillen immer auf den Kompost. Damit meine ich nicht nur die Asche, sondern auch den Holzkohlegries, der zur Wiederverwertung als Grillkohle zu feinkörnig ist. Die Holzkohle speichert Wasser und wasserlösliche Nährstoffe, die sonst schnell im Grundwasser verschwinden.Allerdings fällt, bezogen auf die Gartengröße, viel zu wenig Holzkohlepulver und -gries an, als das es sich merklich auswirkt.
Re: Terra Preta
Verfasst: 27. Okt 2015, 14:14
von Mufflon
Ich schütte diese Rest immer direkt ins Beet.Als guter Ruhrpöttler ergibt das übers Jahr ne kappe Runde durch den Garten.Wird am nächsten Tag untergearbeitet.
Re: Terra Preta
Verfasst: 27. Okt 2015, 14:32
von Dietmar
Früher (vor der Wiedervereinigung) wurden fast alle kleinen bis großen Betriebe mit Rohbraunkohle beheizt. Die Feuerungsanlagen konnten aber nur Kohlestücken verfeuern, nicht jedoch den "Abrieb". Der würde entweder durch den Rost fallen oder die Luftzirkulation in der Brennkammer behindern. Dieser Rohbraunkohlen-"Abrieb", der tonnenweise anfiel, wurde zur Verbesserung der Bodenstruktur in Kleingärten und Gärtnereien verwendet, welche sandige Böden hatten. Wie bei Torf ist der Nährstoffgehalt nahe Null, aber die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen wurden verbessert. Der Boden wurde davon nicht etwa schwarz, denn die Farbe der Rohbraunkohle war eher ein dunkles Mittelbraun.Manche Rohbraunkohle war sehr schlecht verkohlt, fast schon torfartig, d.h. es war ein hoher Anteil von Holz und Holzfasern drin. Da sich diese Art Rohbraunkohle voll Wasser sog, war der Heizwert gering, aber nicht umsonst nannte man diese Blumenerde.
Re: Terra Preta
Verfasst: 27. Okt 2015, 19:47
von blommorvan
@Dietmar + Mufflon könnt Ihr denn nicht lesen?

Nach dem Preis oder Alternativen habe ich nicht gefragt.
Re: Terra Preta
Verfasst: 27. Okt 2015, 20:19
von Nemesia Elfensp.
Re: Terra Preta
Verfasst: 27. Okt 2015, 20:27
von Mufflon
Eieiei... mea culpa

Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 15:28
von Hero49
Es ist zwar schon über 2 Jahre her, doch Ulrich fragte nach Erfahrungswerten mit Terra Preta.
Vor kurzem erfuhr ich, daß ein bekannter Gärtner seine unzähligen Liliensorten, Iris und Hemerocallis seit 2014 in reiner, selbst hergestellter Terra Preta kultiviert. Vom Ergebnis ist er so überzeugt, daß er die Mühen der Herstellung auf sich nimmt.
Ich hatte nach dem Substrat gefragt, weil einige meiner Lilien nicht so wollen wie ich.
Beim Einlesen in das Thema "Terra Preta" stolperte ich über Ithaka, auf deren Seiten die meiner Ansicht nach besten Anleitungen
zur Herstellung und Ausbringung zu finden sind.
http://www.ithaka-journal.net/wege-zu-terra-preta-aktivierung-von-biokohle
Seitdem stelle ich selbst Pflanzenkohle her, damit im Frühjahr genügend zum Ansetzen vorhanden ist.
Ach ja, gehäckseltes, trockenes Laub läßt sich sehr gut in Pflanzenkohle umwandeln.
Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 17:42
von Nemesia Elfensp.
laguna hat geschrieben: ↑23. Dez 2017, 15:28Seitdem stelle ich selbst Pflanzenkohle her, damit im Frühjahr genügend zum Ansetzen vorhanden ist.
Ach ja, gehäckseltes, trockenes Laub läßt sich sehr gut in Pflanzenkohle umwandeln.
darüber möchte ich gerne mehr wissen. Wie genau gehst Du bei der Herstellung der Pflanzenkohle vor?
Bisher ist mir die Herstellung eines Pflanzenkohle/Kompost-Gemisches immer daran gescheitert, dass mir die Pflanzenkohle fehlte. Reichlich Laub hab ich hier zwar auch..............aber wie gehst Du vor? Das Laub nur einfach verbrennen, damit ist es ja nun nicht getan ::)
fragt Nemi
Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 17:45
von Sternrenette
Da gibt's eine Reihe Anleitungen im Internet, die fabrizieren aus Häcksel Holzkohle.
Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 17:55
von Nemesia Elfensp.
Sternrenette hat geschrieben: ↑23. Dez 2017, 17:45Da gibt's eine Reihe Anleitungen im Internet, die fabrizieren aus Häcksel Holzkohle.
ja, aus Holzhäcksel bzw. aus Holz wie
hier z.b. , aber es ist eben nicht beschrieben, wie es mit Laub zu bewerkstelligen ist.
Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 18:48
von thuja thujon
Einem Pyrolyseofen ist es egal, was er frisst.
Laub kann man auch pressen und dann im Grill pyrolysieren, die Nachbarn wirds freuen.
Da ich Gemüse und andere Nahrungsmittel anbaue entsorge ich mittlerweile meine Kohle wieder und kaufe notfalls Aktivkohle in medizinischer Qualität.
Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 18:53
von Anomatheca
Wichtig ist, das Holz oder auch trockenes Laub unter Sauerstoffabschluss zu erhitzen. Sehr einfach geht das, indem man z.B. Sägespäne in eine Metalldose füllt, diese verschließt, aber auf jeden Fall ein paar Löcher einschlägt (Sonst explodiert das entstehende Holzgas) und sie in den Ofen, Kamin oder ein Grillfeuer stellt. Die erzielten Mengen sind natürlich sehr klein. Man hätte aber einen Grund, jeden Abend ein paar Würstchen zu grillen!
Für größere Mengen muss man wie früher ein Köhler vorgehen.
Re: Terra Preta
Verfasst: 23. Dez 2017, 19:01
von partisanengärtner
Ich habe mal in einem Ferienlager einen kleinen Meiler in der Art bauen dürfen
http://www.chilloutzone.net/video/holzkohle-selbst-machen.html
Wir haben ihn erst mit Rasensoden abgedeckt und dann mit Lehm. Die äußere Packung dick mit Laub zu machen könnte gehen. Vor allem wenn man das mit einer Brikettpresse schön verdichtet sollte das gut gehen, aber vermutlich auch ohne.
Die Briketts müssen ja nicht ofentauglich sein. Also ohne Papiermachee oder so ein Zeugs. Das Trocknen kann man sich dann sparen, weil man sie nur ein wenig verdichtet und gleich einbaut.
Das innere Holz zum anfeuern muß natürlich sein da sonst zuviel verbrennt bei dem dünnen Zeugs. Da sollte Obstbaumschnitt und sonstiges Abfallholz gehen. Halt dicht packen.