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Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 1. Jun 2017, 22:45
von pearl
stimmt. Ein Eimer Splitt wiegt 35 kg. Gewöhnlich lade ich 6 Eimer in mein Gartenauto. Das ist die Portion, die ich an einem Tag verarbeite. Eine Hängerladung Splitt ist nicht von Vorteil, der Hänger steht rum, der Splitt muss portionsweise umgefüllt werden und das Ganze hat sich als unpraktisch herausgestellt.

Doch, ja, der Vorteil von mineralischem Mulch stellt sich im Laufe der Zeit heraus. Es gibt viele Aspekte, die mit der Erfahrung das Gärtnern sehr erleichtern und das Pflanzenwachstum enorm positiv beeinflussen.

Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 2. Jun 2017, 09:36
von Treasure-Jo
Liebe Feministin

Es ist einfach wunderbar, welch zauberhafte Gärten Du erschaffst bzw auch der Natur so grossen Spiel-Raum gibst, dass sie Dich nach Kräften unterstützt. Ich bin begeistert von Deinen Fotos hier. Es ist wohltuend, wie Du gewohnte und allzu ordentliche und geleckte Ästhetik sprengst und Gartenkunst immer neu erfindest.


Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 2. Jun 2017, 09:38
von Treasure-Jo
Zum Mulchen nehme ich mittlerweile meist Lava, der ist deutlich leichter als Steinplitt und hat noch andere gute Eivenschaften: Wasserspeicher, luftig, nährstoffhaltig.

Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 2. Jun 2017, 09:51
von RosaRot
Würde sich Lavamulch auch für Sandboden eignen? Grobe Körnung?
Ich nehme meistens normalen Strassensplitt, der ist oft auch noch mit so ein bißchen Lehm gemischt.

Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 2. Jun 2017, 10:04
von Floris
feminist hat geschrieben: 1. Jun 2017, 08:26
die Pflege ist im vollen Gange ...[/quote]
[quote author=feminist link=topic=52389.msg2883398#msg2883398 date=1496273387]
ist das Stichwort 'abandoned', vernachlässigt, für mich super passend.

Von wegen vernachlässigt, ich glaube dir kein Wort! ;)

Das sieht doch nur vernachlässigt aus, weil nicht jedes Pflänzchen wie ein Solitär freigestellt sondern für eine gewisse Zeit auch mal von Nachbarn überragt oder verdeckt ist. Damit das auf Dauer funktioniert und nicht einiges Verdrängt wird, brauchts schon gezielte und konsequente Pflege.
Da sieht bei mir deshalb auch oft so aus, weil ich insgesamt zu viele Pflanzen pro Fläche habe. Ich mag das, weil es insgesamt einen Wieseneffekt ergibt. Jeder darf sich aber nur so lange ausbreiten wie es zu seiner Entwicklung unbedingt notwendig ist, dann kommt der Rückschnitt bevor der Nachbar ernsthaft leidet. Wenn ich da die Zügel schleifen lasse, wird es für einige Pflänzchen schnell unangenehm.
Trotzdem meinen Besucher gerne, es sähe so schön "natürlich" aus, als ob die Pflanzen sich entwickeln dürften wie sie das wollen. Dazu sage ich dann meist nichts ;D
Welche Körnungen verwendet ihr zum Mulchen? Ich überlege auch schon seit einiger Zeit, mal nach nebenan in den Basaltbruch zu fahren. Der Basalt dort ist nicht schwarz sondern rot, der fällt nicht so sehr auf.

Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 2. Jun 2017, 10:08
von Treasure-Jo
RosaRot hat geschrieben: 2. Jun 2017, 09:51
Würde sich Lavamulch auch für Sandboden eignen? Grobe Körnung?
Ich nehme meistens normalen Strassensplitt, der ist oft auch noch mit so ein bißchen Lehm gemischt.


Ja klar. Ich nehme die Körnung 11/16 oder 2/8 mm. Bei der groben Körnung sät sich fast kein Wildkraut aus, wenn die Schichtdicke 5 cm oder höher ist. Der feinere Splitt wirkt noch unauffälliger. Und wenn moderate Aussaat erlaubt oder gar erwünscht ist, nehme ich diesen.

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 2. Jun 2017, 10:25
von pearl
Floris, ich stimme dir voll zu. Und eile in den Wiesengarten um der Vernachlässigung nach und nach ein Ende zu bereiten, Astern vor Umkippen durch andrängende Gräser, Bart-Iris vor Überwachsen der Rhizome durch Geranium molle fo. album und Amsonia hubrichtii vor Konkurrenz und daher Schneckenfraß zu schützen. Junge Exemplare sind da noch empfindlich und die echte Art von Junge und die Staudengärtnerei entwickeln sich wirklich langsam.

Heute wird eine größere Menge Cicerbita plumieri gepflanzt. Vorgezogen aus eigenem Saatgut um den Bestand in der Pflanzung anzureichern. Der Bestand besteht aus einer Pflanze, die Mutter der Sämlinge, die sich seit 10 Jahren gegen den Ansturm von Wiesengräsern hervorragend behauptet und jedes Jahr blaue Blüten produziert.

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 2. Jun 2017, 10:33
von RosaRot
Dann viel Erfolg, pearl!
Dein Prinzip mit und auch gegen die Wiese anzupflanzen praktiziere ich ja auch in den wilden Teilen des Gartens (sind die meisten) und da ist nie klar, wer gewinnt...hier stehen Massen an Sämlingstöpfen mit allem Möglichen aus genau diesem Grund: Veränderung der vorgefundenen Vegetation bzw. Anreicherung... ;D

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 2. Jun 2017, 10:48
von Floris
feminist hat geschrieben: 2. Jun 2017, 10:25
Cicerbita plumieri

Davon habe ich doch eine vor dir :D. Gerade diese Woche habe ich mich zunächst über diese seltsamen aufrechten Löwenzahnblätter gewundert, bis mir wieder einfiel was das sein könnte. Sie wird dieses Jahr aber wohl noch nicht blühen

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 2. Jun 2017, 21:27
von pearl
aber dann. Wenn sie nächstes Jahr blüht, wirst du bezaubert sein.

Heute bei bedecktem Himmel und erträglichen Temperaturen angefangen um dann in praller Sonne und Hitze noch 4 Kübel mit Taglilien in die Pflanzung zu versenken. Die meisten hatten schon Knospen. Ein Dutzend Cicerbita plumieri dazwischengefummelt und ich war fertig.

Sehr schweißtreibend und gerade so mit Pausen und viel Mineralwasser zu ertragen. 10 qm vor dem Gewitter überarbeitet, ich hoffe es kommt auch. Regen ist dringend nötig.

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 4. Jun 2017, 08:01
von Mrs.Alchemilla
der Pflegeaufwand, den du betreibst, erschließt sich wirklich nur auf den zweiten Blick und es gehört viel Expertise dazu, in diesen wiesenartigen Pflanzungen die richtigen Pflanzen zu fördern bzw. zu minimieren, um zu solchen Ergebnissen zu kommen. Und diese Expertise hast du eindeutig - toll!

PS: die Knoblauchsrauke kannst du übrigens prima zu Pesto verarbeiten. Schon mal probiert? Sehr lecker... ;)

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 4. Jun 2017, 12:02
von pearl
gestern gab es dann plötzlich Regen satt und ordentlich Gewitter. Ich musste meine Buddelei unterbrechen und bin klitschnass nach Hause gefahren, unter die Dusche. Weitere 10 qm sind überarbeitet und weitere 2 von 4 Taglilien sind versenkt. Dazu Inula magnifica 'Sonnentrahl' und Cicerbita macrophylla um die "kaukasische Heuwiese" zu bereichern. Ist ja ideal, wenn frisch gepflanzte Sachen reichlich Regen abbekommen. Spart das Gießen.

Re: 'abandoned ... '

Verfasst: 4. Jun 2017, 12:46
von pearl
Treasure hat geschrieben: 2. Jun 2017, 09:36

... immer neu erfindest.


deine Komplimente haben mich echt umgehauen. Gerade habe ich mich davon erholt und finde das Thema Splitt und mineralischer Mulch hat einige Bemerkungen verdient.

Ich verwende alle Sorten, die das Kieswerk hier anbietet.

Ursprünglich hatten die nur Rheinkieselsplitt. Die feine Körnung 5/8 finde ich ideal für Flächen mit mediterranen Pflanzen. Verbessert die Struktur von Lehmboden, erhöht die Durchlässigkeit, verbessert die Drainage. Spontanvegetation kann sehr viel besser entfernt werden. Manche Beikräuter und Gräser wurzeln nur flach in dem Substrat.

Da mein Gartengrundstück auf unwegsamem Gelände liegt, kommt eine Auflage von 5 und mehr Zentimetern vor der Pflanzung nicht in Frage. Ich muss weniger akademisch vorgehen und mulche nach jedem Jätedurchgang mit einem Eimer Splitt pro qm. Bei jeder Neupflanzung und gerne vor dem Winter und nach dem Schnitt der Wiesengräser im Juni.

Für Pflanzen, die nur auf kalkfreiem Substrat wachsen, verwende ich Granitsplitt. Bei Lewisien zu Beispiel.

Ganz glücklich war ich, als das Kieswerk Jurakalksplitt angeboten hat. Bei Gaißmayer habe ich die Vorzüge kennen gelernt. Jurakalk hat die Eigenschaft auch im nassen Zustand relativ warm zu sein, große Mengen Wasser absorbieren zu können, sehr leicht in Lösung zu gehen und eine Kalkmilch zu bilden. Das ideale Substrat um den sauren Lehm hier in der Gegend für Päonien und Bart-Iris fruchtbar zu machen. Regelmäßige Gaben von Gartenkalk und Düngung hatten in den Jahren zuvor keine guten Ergebnissen gebracht. Seit ich Pfingstrosen und Schwertlilien schon beim Pflnazen mit Jurakalksplitt versorge und regelmäßig damit mulche, ist auch die Düngung effektiv und die Pflanzen werden kräftig.

Lavasplitt verwende ich bevorzugt dann, wenn ich spät im Jahr neu pflanze. Mediterrane, wärmebedürftige und nässeempfindliche Pflanzen werden durch Lavamulch im kritischen ersten Jahr geschützt. Das poröse Substrat speichert Luft und Wasser und ist Wärmepolster und Nässeschutz um die empfindlichen Wurzelhälse der Pflanzen. Zwei Nachteile. Es gibt unerwünschte Pflanzen, die ihre Wurzeln besonders gerne in die Porenstruktur versenken und das Jäten in grobkörnigem Lavamulch finde ich unangenehm. Rheinkieselsplitt hat deutlich bessere Eigenschaften in der Hinsicht.

Basaltsplitt verwende ich für Kübel und Terrakottatöpfe aus rein dekorativen Gründen.

Verwitterten Porphyr hole ich mir von Abrisskanten an Straßenböschungen hier in der Gegend. Ein wunderbares Substrat mit rosafarbenen und grünen Tönen. Ein dekorativer Luxus.

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 5. Jun 2017, 00:45
von zwerggarten
wohl denen, die solche kieswerke (und landschaft) nutzen können!

Re: Juni im Wiesengarten

Verfasst: 7. Jun 2017, 21:33
von Floris
feminist hat geschrieben: 2. Jun 2017, 10:25
Cicerbita plumieri

Ich sah übrigens die Tage eine kleine Verwandte, den Blauen Lattich.
Ich war mir ob der massiven Schutzmaßnahmen nicht ganz sicher, ob die Pflanze evtl. gefährlich oder eher stark gefährdet ist ::)