Re:Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Verfasst: 29. Jun 2006, 00:31
bisher trägt er sehr gut, wir haben ihn gerade wieder gestützt, damit er die früchte tragen kann.
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Habe ich vor 2 Jahren probiert.Der Erfolg war sehr mäßig.Man kanns auch so ausdrücken:Außer Kosten nichts gewesen.dieses jahr werde ich erstmalig peressigsäure einzusetzen.
Das Problem hatte ich auch! Da ich mich Online informiert hatte, wusste ich, das der Preis für 1 Liter H2O2 zwischen 3,40 und 3,95 EUR liegt, zzgl. Versand. Natürlich haben die 3 Versandapotheken, welche versandkostenfrei sind H2O2 nicht im Programm! DAchte dann auch, dass ich in der örtlichen Apotheke dann ja auch so um die 7 EUR zahlen könnte, Pustekuchen! 100 ml für 1,80 EUR, also 18 EUR/Liter! Ich hatte bereits seit Anfang Januar mich umgeschaut. Nun war ich beruflich viel unterwegs und hielt dann gleich gezielt nach den Apotheken Ausschau, welche gleichzeitig einen Online Versand haben und den mir zusagendem Preis. Hatte dann eine Filiale von Doc Mor..is direkt vor der Nase. 3,95 EUR/Liter, Klasse.Extra rumfahren deswegen lohnt natürlich nicht, aber ich konnt es ja immer irgendwie verbinden.Ich spritze seit mehreren Jahren mit Peressigsäure und kann nur Positiv darüber berichten.@ Werner 987H2O2 30% oder 3%? Für 30% ist der Preis ja ok, lässt sich runterverdünnen auf 3%, aber sind dann 10 Liter! Wohin damit? Hält nicht ewig.Liebe GrüßeProblem 1: H2O2 ist in der Apotheke sauteuer, verkauft wird es hier in 100ml Fläschchen.
Welche Pfirsichsorten hast du damit behandelt, waren die dann ganz kräuselfrei oder gab es noch einen schwächeren Befall? Genau in der Weise wie hier schon empfohlen, 3%iges H2O2 und 3%ige Essigsäure zusammenkippen und bei >10°C spritzen ?Ich spritze seit mehreren Jahren mit Peressigsäure und kann nur Positiv darüber berichten.
deshalb hatte ich nach erfahrungen zur wirkung auf andere krankheitserreger im garten(monilia) gefragt.mein 30%iges H2O2 ist mit phosphorsäure stabilisiert.die haltbarkeit wird mit 4 jahren angegeben, bei kühler, dunkler lagerung bestimmt noch länger.(entsprechend verdünnt) wird H2O2 auch zum desinfizieren oder bleichen von textilien verwendet.falls es doch mit dem aufbrauchen eng wird kann ich mir einige male die haare entfärben und trendgerecht colorieren lassen.H2O2 30% oder 3%? Für 30% ist der Preis ja ok, lässt sich runterverdünnen auf 3%, aber sind dann 10 Liter! Wohin damit? Hält nicht ewig.
Welche Pfirsichsorten hast du damit behandelt, waren die dann ganz kräuselfrei oder gab es noch einen schwächeren Befall? Genau in der Weise wie hier schon empfohlen, 3%iges H2O2 und 3%ige Essigsäure zusammenkippen und bei >10°C spritzen ?
Also, ich spritze meine 8 Pfirsichbäume (Halbstamm) mit Peressigsäure, zusammengesetzt aus 3% Wasserstoffperoxid plus 3% Essigsäure (stell ich mir aus Essigessenz her) im Verhältnis 1:1. Klingt schlimm,aber ich kann mich damit beruhigen, dass das als ökologischer Verarbeitungshilfsstoff gemäß EG-Verordnung Nr. 889/2008, Anhang VIII,Abschnitt B durchgeht. Wie gesagt, ich kann mich damit beruhigen, dafür spritze ich keinerlei Schwermetalle (wie z.B. die Alternative:Kupferpräparate), sondern lediglich Brühen und Jauchen, wenn im Vorjahr Befall zu beklagen war.Wie oft man spritzt, spielt überhaupt keine Rolle, sondern der genaue Zeitpunkt! Wobei ich diese Aussage auch langsam revidieren muss , da ich eine Publikation zur Peressigsäure gelesen habe, welche besagt, dass es gerade beim Spritzen mit Peressigsäure nicht ganz so termingerecht zu gehen muss, wie z.B. beim Spritzen mit Kupfer, da bei Kupferspritzungen lediglich die Einhaltung des genauen Spritztermines Erfolg versprechen könne. In der Zeitschrift 'Obstbau' 8/2004 gab es einen interessanten Artikel, eben o.g. Publikation, ("Taphrina deformans - Neue Wege zur Bekämpfung" von Andreas Thomas und Dr. Guido Albert, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Rheinhessen-Nahe-Hunsrück). Der Grundgedanke war: die Pilzsporen überwintern auf den Zweigen und Knospen. Wenn man sie durch Desinfektionsmittel abtötet, bevor sie im Spätwinter, wenn sich die Knospenschuppen lockern, die Triebe infizieren, dann hat man gewonnen. In dieser Abhandlung war der Termin bereits ab Laubfall (Okt./Nov.) bis Anfang/Mitte Februar.Es wurden verschieden Desinfektionsmittel getestet, beste Ergebnisse wurden mit Peressigsäure erzielt.Bei der Kräuselkrankheit handelt es sich um eine Pilzkrankheit, welche über die Blattknospen eindringt. Die Pilze überwintern u.a. an den Knospenschuppen. Beim Aufplatzen der Knospen dringt das Mycel in die Blattkospen ein und durchdringt die noch nicht entfalteten Blätter. Daher ist allein eine zeitnahe Spritzung kurz vor Aufbrechen der Knospen von Erfolg gekrönt. Ist das Mycel erst einmal in der Blattknospe, kannst man die Kräusekrankheit lediglich am weiteren Ausbreiten hindern, was allerdings befallen ist lässt sich nicht mehr ändern. Ich habe gehört (ich selbst habe dies noch nicht gemacht), dass manche Obstbauern vereinzelt Knospen mit Gold-Edding o.ä. kennzeichnen um den Beginn des Knospenschwellens anhand des Zerreisens der Farbschicht punktgenau zu bestimmen.Letztes Jahr hatte ich am 20.02. und am 27.02. gespritzt, hatte bis März immer wieder Frost und Neuschnee. Bei Regen spritzen bringt natürlich nix, und 5 °C plus sollten es schon sein. Dieses Jahr habe ich letzten Sonntag, dem 06.02.2011, bei sonnigen 13°C Grad am Südhang gespritzt.Ich habe South Haven (stärkster Befall 2006, deswegen habe ich auch mit Peressigsäure angefangen!), Red Haven, Suncrest und Dixired. Also alles gelbfleischige, von der Kräuselkrankheit bevorzugte Sorten. Ich hatte seit 2007 keinen Befall mehr, als Referenz: mein Nachbar in 30m Entfernung hat eine alte weißfleischige Pfirsichsorte, ca 5 Stk. so als riesige Büsche, er hat (bis auf 2008) jedes Jahr Totalausfall, also auch bei weißfleischigen Sorten. Es gibt halt Gegenden mit mehr oder weniger Befallsdruck, ich lieg da wohl echt beschi...en.Seit letztem Jahr habe ich noch einen Blutpfirsich, welcher ja eigentlich auch sehr resitent sein soll. Diesen habe ich nicht mit gespritzt, mal sehen.Und allen Spritzgegnern sei gesagt, ich habe leider erhöhten Befallsdruck und bei der Kräuselkrankheit hilft halt nur präventives Spritzen. Und Peressigsäure muss ich nicht unter Vollschutz spritzen, Wasserstoffperoxid zerfällt dann in Wasser und Sauerstoff (kein Schwermetall oder so´nen Sch...ß), 3% benutzt es man als Mundspülung, etc. etc.Und ansonsten spritze ich lediglich als Austriebsspritzung Rapsöl (0,3L Rapsöl auf 10l Wasser, mit Kernseife als Emulgator) und ansonsten bei Bedarf Jauchen und Auszüge.War arg lang, oder?Werner987 hat geschrieben:an deinen ergebnissen mit dieser spritzmethode bin ich ebenfalls interessiert.manchmal sind es kleinigkeiten - wie der optimale spritzzeitpunkt/standort - die mißerfolg oder positive resultate bewirken können.
...das erinnert mich an oidium bei weinreben.vlt. werde ich ein oder zwei reben versuchsweise mit P. spritzen, bevorzugt jene, die im vergangenen jahr pockenmilbenbefall hatten. eine evt. mögliche nebenwirkung gegen pockenmilben wäre nicht schlecht...Bei der Kräuselkrankheit handelt es sich um eine Pilzkrankheit, welche über die Blattknospen eindringt. Die Pilze überwintern u.a. an den Knospenschuppen. Beim Aufplatzen der Knospen dringt das Mycel in die Blattkospen ein und durchdringt die noch nicht entfalteten Blätter. Daher ist allein eine zeitnahe Spritzung kurz vor Aufbrechen der Knospen von Erfolg gekrönt.
Der Baum wird es verkraften. Ich habe aber meine Zweifel, ob Kaliumpermanganat stabil genug ist.Außerdem dürfte es eine ziemliche Fleckenorgie werden...Wenn es hilft, ist ein Gemisch aus Essig und H2O2 in ökotoxikologischer Hinsicht an Harmlosigkeit wirklich kaum zu toppen.Desinfektion: Dann müßte doch auch Kaliumpermanganat gehen, Mangan und Kali können nicht schlecht sein, und die Farbe macht sich bestimmt prima ;DWird auch am Menschen angewandt, also müßte es auch ein Baum verkraften?