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Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 18:18
von daylilly
Mein Garten ist mein Erholungsraum. Hier fühle ich mich wohl. Hier habe ich die Pflanzen um mich herum, die ich mir jeden Tag in einem Rundgang betrachte. Deshalb brauche ich auch nicht jedes Jahr 1 oder 2x hunderte von Kilometern mit dem Auto oder gar mit dem Jet für wenige Tage in den 'Urlaub' zu hetzen. Ich brauche nur aus der Tür gehen oder einen Blick aus dem Fenster werfen, dann habe ich jeden Tag Urlaub.Das nur als Erklärung für den Wert meines Gartens und dessen Pflanzen für mich. Trotzdem habe ich bisher nur gezielt gewässert (bis letzte Woche nur mit Regenwasser aus meinen verschiedenen Reservoirs). Alle Töpfe natürlich (ich habe nicht wenige) und frisch gepflanztes oder umgepflanztes, aber erst wenn es schlapp macht und dann gezielt mit der Gießbrause. Ich habe schluffigen Sandboden mit Lehm- und Tonschichten in unterschiedlichen Tiefen. Also ein Boden, der absolut kein Wasser hält und heute seit sehr langer Zeit mal wieder 7l Regen/qm bekommen hat. (Das Blaukorn, das ich um verschiedene Zwiebelpflanzen kurz nach dem Austrieb verteilt hatte, liegt z.T. immer noch an Ort und Stelle).Mein Giessverhalten wird dazu führen, daß meine Taglilien wahrscheinlich wenig blühen werden. Manche sehen tatsächlich so aus, als würden sie gerade nur noch leben. Manche Hostas sind klein geblieben und die Irisblüten z.T. mager. Aber viele Hostas und Iris sehen auch ohne Wassergaben gut aus. Es geht also. Wahrscheinlich wird auch die Taglilienblüte insgesamt schön sein, da ich eben viele habe (die Masse macht's).Das Lesen von diesem thread hat mich dazu gebracht, mit meinem Mann durchzuspechen, wie ich eine Zapfstelle für Trinkwasser für den Garten bekomme um die Beete großflächiger bewässert zu bekommen (Rasen nicht, der schlägt sich so durch). Denn mir ist noch bewußter geworden, wie wichtig der Garten für mich ist. Unser Wasserverbrauch lag im letzten Jahr für unseren 3-Personen-Haushalt bei 69 cbm (wir sind aber keine 'Tuareg', s.o. ;) ). Da sind ein paar Liter zusätzlich 'verschwendetes' Trinkwasser und etwas Arbeitserleichterung durch großflächigere, aber weniger arbeitsintensive Bewässerung nicht zuviel.So muß jeder für sich entscheiden, wieviel Nutzen er/sie aus seinem Garten zieht und wieviel er/sie dafür investieren muß/will.

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 18:25
von elis
Hallo !Wir haben zum Glück eine große Regenwasserzisterne. Wenn sie mal leer wird, das war heuer schon öfters so, können wir sie mit Quellwasser aus einer alten Wasserleitung wieder füllen. Ich gieße normal nicht, aber wenn länger Trockenheit herrscht, wie z.Zt. lasse ich den Regner an einer Stelle so 30-45 Minuten laufen für die Staudenbeete. Das sind dann bei 30 Minuten 10 l Wasser, bei 45 Minuten 15 l Wasser auf den qm. Das muß erstmal reichen für ein paar Wochen. Die Pflanzen machen dann Wurzeln nach unten, so verwöhne ich die Pflanzen nicht zu sehr. Früher wie ich noch keine Regenwasserzisterne hatte, machte ich es genau so. Das wichtigste ist für mich, das es meinen Pflanzen gut geht. Soviel kostet Wasser auch wieder nicht. Lieber verzichte ich ein paar mal auf Essen gehen, bevor ich meine Pflanzen verdursten ließe.lg. elis

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 21:26
von Mediterraneus
Oje, da hab ich ja was angerichtet ;)Mir ging es echt primär darum, mal zum Nachdenken anzuregen. Es kommt ja nicht drauf an, was das Trinkwasser kostet, das kann man sich freilich leisten.Ich finde eben, dass trinkbares Wasser unheimlich wichtig ist. Und es ist ja nicht einfach so da, es muss teils mit Energie gepumpt, gefiltert und aufbereitet werden. Es läuft ja nicht von der Quelle in den Wasserhahn.Und eben in Teilen Süddeutschlands kommt das Trinkwasser aus mehreren 100 km Entfernung.Dayliliy hat es für mich finde ich schön auf den Punkt gebracht. Garten ist unheimlich wichtig, es geht aber auch ohne die Perfektion, wenn man bereit ist, auf ein paar Blüten mehr zu verzichten.Es muss freilich immer etwas gegossen werden, bei mir eben die Kübel, das Tomatenhaus und alles Neugepflanzte. Und das reicht mir durchaus, sowohl von der Arbeit als auch von der Wichtigkeit. Und ich hab vorhin auch den Schlauch ausgepackt und gewässert, bevor mir alles kaputtgeht ;)Nix für unguat.Auf meinen mediterran ockerfarbenen Rasen! Salut!

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 21:38
von Treasure-Jo
"Lieber verzichte ich ein paar mal auf Essen gehen, bevor ich meine Pflanzen verdursten ließe."Da kann man allen Gartenbegeisterten zurufen: "Wahre Liebe geht durch den Magen." ;)Spannendes Thema.

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 22:06
von daylilly
Genau deshalb, weil ich Trinkwasser als kostbares Gut ansehe, verwende ich es bewußt. Aber ich setze es dort ein wo es gebraucht wird. Unsere Toilettenspülung bezieht ihr Wasser aus der Zisterne. Auch die Waschmaschine betreibe ich mit Zisternenwasser. Daher auch unser relativ geringer Trinkwasserverbrauch. Aber irgendwann stößt bei so einer langen Dürre wie jetzt die eigene Wasservorratshaltung an ihre Grenze.

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 22:23
von Treasure-Jo
Ganz ohne Gießen/Wässern komme ich zur Zeit leider auch nicht aus. Mein Motto: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich.Standortgerechte Pflanzung und die Verwendung von (in der Regel) trockenheitsertragenden Pflanzen ist auf unserem sehr durchlässigen Sandboden bei 500 mm Jahresniederschlag geboten. Das erspart das Wässern eingewachsener Pflanzungen selbst bei langen Trockenperioden wie dieser. Auf Rittersporn und Co muss ich verzichten...Neupflanzungen (aus 2011) muß ich aber wässern, in der Regel einmal (max. 2mal) pro Woche "eindringlich". Rasen habe ich glücklicherweise keinen, das erspart das Wässern bzw. den Anblick einer fahlgelben Fläche im Sommer (und das Rasenmähen!).Bodenbedeckende Bepflanzung (Flächenschluss) und Mulchen tut ein Übriges um die Ressource Wasser zu schonen (nicht des Geldes wegen...)

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 15. Mai 2011, 22:39
von Mediterraneus
Ich hab heute auch mal aus der Leitung gewässert. Normalerweise komm ich nur mit Regenwasser klar. Aber mein Schattenhang hat doch etwas gemickert, und als ich gestern eine M. grandiflora da rein setzte und das Drumrum etwas veränderte, und den trockenen Boden mit (trockenem Torf) verbesserte wars mir doch etwas zuviel.Und wie ich in diesem Thread gelernt habe, tat ich dadurch was Gutes gegen den steigenden Grundwasserspiegel ;D ;)

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 06:59
von fars
und den trockenen Boden mit (trockenem Torf) verbesserte
Genau das geht heute deutlich besser und vor allem Wasser sparender: Statt Torf nimmt man Kokosfasern, die sehr schnell Wasser aufnehmen und auch besser halten (habe selbst beste Erfahrungen bei der Aufzucht recht empfindlicher Rhododendren), oder Ersatzsubstrate auf Holzbasis (Neudorff bietet derartiges an). Torf ist inzwischen (nicht nur aus Umweltgründen) megaout!

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 10:39
von Mediterraneus
Ja erwischt.Der Torfsack stand schon ewig in der Garage rum, deshalb war er auch so trocken. Ich hab ihn ja nur entsorgt. Zudem soll ich ja gar kein Wasser sparen ;)Für den Kleingärtner gibt es leider noch kein erschwingliches Torfersatzprodukt (außer Rindenmulch in bestimmten Bereichen). Es sei denn, ich fahr in den Wald und hole Waldhumus. Und die fertigen Ersatzerden finde ich vielleicht für den Garten ok, aber als Topferde sind sie nicht so doll. Sehen aus, wie angerottete Holzspäne.In Töpfen mische ich dann lieber noch viel Sand, Lava, Gartenerde etc. mit rein.

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 11:09
von Treasure-Jo
...wozu sollte man Torf im Garten brauchen? ;) (..außer für div. Kübelpflanzen und Moorbeete)Zur Verbesserung der Gartenerde (Struktur, Humusanteile, Wasseraufnahmevermögen) benutze ich feinen Rindenkompost. (kostet bei uns 30-40€/to für lose Ware, deutlich billiger als Torf!)

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 11:21
von hymenocallis
...wozu sollte man Torf im Garten brauchen? ;) (..außer für div. Kübelpflanzen und Moorbeete)
Na eben für Moorbeetpflanzen und alles, was saure Erde braucht - und glaub mir, das kann eine ganze Menge sein (bei uns war es eine LKW-Ladung voll). Weil das zeug teuer ist, würde das hier niemand für andere Zwecke verwenden - ist das bei Euch anders?LG

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 11:28
von raiSCH
...wozu sollte man Torf im Garten brauchen? ;) (..außer für div. Kübelpflanzen und Moorbeete)
Na eben für Moorbeetpflanzen und alles, was saure Erde braucht - und glaub mir, das kann eine ganze Menge sein (bei uns war es eine LKW-Ladung voll). Weil das zeug teuer ist, würde das hier niemand für andere Zwecke verwenden - ist das bei Euch anders?
Ich verwende für meine Rhododendren seit vielen Jahren keinen Torf mehr und habe auch bei einer Freundin den oberbayerischen kalkigen Lehmboden vor zwei Jahren für die 20 Rhodos mit (billigstem) Rindenmulch gemischt - alles gedeiht und blüht bestens. "Moorbeetpflanzen" sind meist Rohhumuspflanzen, und für die ist Rindenmulch ideal und neutralisiert offenbar genauso..

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 11:32
von hymenocallis
Ich verwende für meine Rhododendren seit vielen Jahren keinen Torf mehr und habe auch bei einer Freundin den oberbayerischen kalkigen Lehmboden vor zwei Jahren für die 20 Rhodos mit (billigstem) Rindenmulch gemischt - alles gedeiht und blüht bestens. "Moorbeetpflanzen" sind meist Rohhumuspflanzen, und für die ist Rindenmulch ideal und neutralisiert offenbar genauso..
Hier gibt es keinen Lehmboden sonder Flußschotter - wenn man den mit Rindenmulch mischt, rinnt das Wasser genauso schnell ab, wie ohne Rindenmulch. Torf hat nicht nur den Effekt, den Boden anzusäuern, sondern auch das Wasserspeichervermögen zu verbessern. Seltsamerweise verwenden die Rhodozüchter und Vermehrer hier vor Ort Rindenmulch auch nur zur Bodenabdeckung; meinen ersten Garten hat der ortsansässige Experte angelegt - und ich kenne seine sehr großflächige Anlage (dort hat er glücklicherweise Waldboden und braucht daher wenig Torf). LG

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 11:42
von raiSCH
Na ja - Flussschotter und Lehmboden kann man wirklich nicht vergleichen - Waaer hält letzterer ja zur Genüge, und der Rindenmulch dient hier eher zur Belüftung und Lockerung. Du fragtest ja, ob das bei uns anders ist: ja.

Re:Wie oft wässert ihr bei Trockenheit ?

Verfasst: 16. Mai 2011, 13:02
von fars
Ein exzellenter Torfersatz ist Kokosfaser. Die wird in handlichen Quadern geliefert und nimmt ruck-zuck Wasser auf, was bei Torf ja bekanntlich ein Problem ist. Zudem gibt es als Torfersatz Holzfaserprodukte. Sind in jedem Baumarkt/Gartencenter erhältlich.