Sepp Tember hat geschrieben: ↑4. Jun 2025, 17:09
... Macht es Sinn die Sporen wenn sie reif sind in einer kleinen Tüte zu sammeln und dann sie an einer freieren Stelle gleich nebenan in die Erde zu bringen ? Wie erkennt man wann die Sporen reif sind ? Wenn sie leicht aus der Kapsel falen ?
Wie Phalaina schreibt, die Samen sind staubfein!
Ich habs bei mir immer bei den Himantoglossum hircinum erst so gemacht, dass ich den Samenstand vorsichtig abschnitt, wenn er trocken wurde und die Samenkapseln anfingen, sich zu öffnen, und ihn in eine hohe Schale ablegte, nach drinnen brachte, und erst dort, immer noch in der hohen Schale, die Samenkapseln aufbröselte und den Samenstaub sammelte, die ausgepuhlten Samenkapseln legte ich in eine zweite Schale.
Vorsicht! In Plastikschalen kann sich der Samenstaub elektrostatisch aufladen und "klebt" dann am Boden und den Seitenwänden!
Eine kleine Tüte ist deshalb auch keine gute Idee!
Die ersten Jahre, wo ich noch nicht so viele Samenstände und Samenkapseln hatte, bin ich dann an einem windstillen Tag raus mit der hohen Schale mit dem Samenstaub und einer zweiten Schale mit einem nassen Küchenpapier drin.
Dann hab ich meine Fingerspitze auf dem Küchenpapier befeuchtet, diese in den Samenstaub getunkt und dann die Fingerspitze an erfolgversprechenden, offeneren Bodenstellen in meiner Wiese über den Boden abgestreift.
Ein mühseliges Geschäft
Inzwischen hatte ich häufiger größere, bzw. mehrere Samenstände, so daß ich den ausgepuhlten Samenstaub, was dann auch schon mehr war, mit ganz feinem Sand, ich glaube es ist Kinderspielsand, der besonders fein ist, feiner als der übliche Sand fürs Bauen, gemischt habe, um zu "strecken".
Mit dieser Mischung bin ich dann durch die Wiese und hab den Sand mit Samen verstreut, auch möglichst auf offenere Bodenstellen.
Bei beiden Vorgehensweisen hab ich den in der zweiten Schale gesammelten Bruch von Samenstand und Samenkapseln danach auch noch verstreut, da klebten bestimmt auch noch Samenstaub dran.
Wie erfolgreich welche der beiden Methoden war, kann ich nicht beurteilen.
Trotz wahrscheinlich tausender Samen die letzten Jahre bin ich inzwischen bei den Himantoglossum erst bei 16 oder so größeren Sämlingen bzw. blühfähigen Pflanzen.
Da die Sämlinge in verschiedenen Wiesenbereichen kommen, könnte es sein, dass es durch mein Verteilen geschah.
Allerdings gibts auch große Bereiche meiner Wiese, wo ich abgestreift/verstreut habe, und bis heute keine kommen.
Bei den Orchis purpurea hab ich diese Methode auch versucht, die hat aber leider insgesamt nur 3 oder 4x wirklich merklich Samen ausgebildet, bevor sie dieses Jahr nicht mehr wiederkam, da kommt - bisher - noch nix, was mir ins Auge fiel, ich hoffe ja noch...
Wie viele noch relativ unsichtbar da sind, keine Ahnung
