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Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 16:10
von Gartenplaner
Naja, ich war nicht dort und habe nur anhand des Fotos interpretiert - allerdings habe ich jetzt in den Thread zu dem Garten geschaut, rechts kommt keine weitere Hecke (das war eine der großen dunklen Eiben, die ich für eine Hecke hielt), sondern der Ausblick über den Teich ;D
Hausgeist hat geschrieben: ↑9. Okt 2017, 12:28...

Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 19:47
von Lilo
MarkusG hat geschrieben: ↑28. Feb 2018, 06:48Ich zeige mal ein Beispiel:
Hausgeist hat geschrieben: ↑9. Okt 2017, 12:29In diesen Pflanzungen entdeckte ich dann auch erstmals Zweige, die als Stützen um die Stauden gesteckt waren.

Das ist so eine Stelle, an der ich mich abarbeite. Um es klar zu stellen: Ich sehe das gärtnerische Geschick, dass in solchen Rabatten steckt, das Know How, welches ich wohl nie erreichen werde, aber es hat für mich etwas langweiliges. Leider auch andere Stellen in diesem Garten, die einfach nur "schön" sind, aber nicht aufregend.
Geht es anderen ähnlich?
Markus
Da wurde jetzt viel geschrieben seit heute morgen.
Ich habe das meiste gelesen, besonders die Beschreibungen derer, die diesen Garten besucht und erlebt haben. Ich habe versucht mir den Garten in seiner Gesamtheit vorzustellen und nachgedacht.
Mir ist folgender Gedanke gekommen:
Könnte diese "Langeweile" gewollt sein. Eine unaufgeregte, gefällige Gartenpartie, gekonnt gestaltet, um Ruhe zwischen spannenderen Gartenteilen zu bieten. Könnte dieses Zitat einer Zeit, als Harmonie, Gelassenheit und selbstverständliches Beachten von Regeln einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert besaßen - könnte dieses Zitat bewußt gesetzt sein, damit der Besucher sich kurz in dieser Zeit wiederfindet? Damit sich diese Zeit im Gemüt spiegelt und der Besucher Ruhe, vielleicht ein klein wenig Langeweile fühlt?
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 19:54
von hymenocallis
Lilo hat geschrieben: ↑28. Feb 2018, 19:47Da wurde jetzt viel geschrieben seit heute morgen.
Ich habe das meiste gelesen, besonders die Beschreibungen derer, die diesen Garten besucht und erlebt haben. Ich habe versucht mir den Garten in seiner Gesamtheit vorzustellen und nachgedacht.
Mir ist folgender Gedanke gekommen:
Könnte diese "Langeweile" gewollt sein. Eine unaufgeregte, gefällige Gartenpartie, gekonnt gestaltet, um Ruhe zwischen spannenderen Gartenteilen zu bieten. Könnte dieses Zitat einer Zeit, als Harmonie, Gelassenheit und selbstverständliches Beachten von Regeln einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert besaßen - könnte dieses Zitat bewußt gesetzt sein, damit der Besucher sich kurz in dieser Zeit wiederfindet? Damit sich diese Zeit im Gemüt spiegelt und der Besucher Ruhe, vielleicht ein klein wenig Langeweile fühlt?
Mit Sicherheit ist dieser Gartenteil absichtlich so geplant/gestaltet worden - und darüber läßt es sich auch trefflich spekulieren. Interessant wäre in diesem Fall ein Blick auf die Originalplanung (so es eine gab) und der Vergleich mit dem Ist-Zustand. Die Albizie auf dem Bild ist sicher nicht historisch gewachsen - dazu ist sie noch zu klein. ;)
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 20:20
von MarkusG
Hallo,
ich hätte ja im Traum nicht gedacht, dass über das Thema so diskutiert wird.
Ich möchte gerne nochmals betonen, dass es mir nicht um eine pauschale Abwertung von diesem Garten geht, ich habe lediglich ein Beispiel ausgewählt, um etwas zu zeigen, was ich bei einigen Bildern empfunden habe.
Dabei habe ich meine Ambivalenz betont: das bedeutet, das ein Impuls, dem man nachgibt sofort einen Gegenimpuls nach sich zieht. Ich könnte jetzt also selbst Coton Manor verteidigen. Daher habe ich auch kein Problem mit den "Verteidigern" dieses Stils und schon gar nicht dieses Gartens, schließlich ist er schön.
Eine Sache finde ich wichtig: Wenn ich das Beispiel Malerei nehme, dann gibt es auf einer kontinuierlichen Linie die Pole "Malerei als Kunst" und "Malerei als dekorierendes Handwerk" ( Schwammtupfen im Wohnzimmer ;D). Jeder könnte sich wahrscheinlich auf dieser Linie irgendwo einordnen, ich selbst hätte sogar beim Schwammtupfen so meine Probleme. Was ich in meinem Wohnzimmer mache, ist meine Sache! Und da mögen sich auch alte Malstile harmonisch mit dem Inventar verbinden. Und das kann sehr stimmig sein. Also es möge sich bitte niemand angegriffen fühlen! Was ich ansprechen wollte, ist, dass es an dem Pol "Gärtnern als Kunst" unterschiedliche Gartenstile gibt (was natürlich als Aussage banal ist) und es nun einen bestimmten englischen Gartenstil gibt, der mich nicht so sehr anspricht.
Das hat erst einmal gar nichts damit zu tun, ob Engländer mehr oder weniger, besser oder schlechter gärtnern als Deutsche. Mir ist aber an den Englandreisebildern aufgefallen, dass es in Deutschland tatsächlich einen anderen "Stil" gibt als in England, auch dies wieder unabhängig davon, wieviele Gartenbanausen es in unserem Land gibt, die ihre Vorgärten mit Kies auffüllen.
Ich habe heute gelesen, dass es viele zu geben scheint, für die ist auch das gezeigte Bild mit der linken Rabatte erstrebenswert und vielleicht sogar das Non-plus-ultra. Das ist Ok! Einige konnten meine Zurückhaltung nachvollziehen.
Markus
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 20:30
von MarkusG
@Gartenplaner: übrigens gefallen mir die Räume (also die Strukturen) auf dem Bild wiederum gut, aber dann lieber ohne Rabatte.
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 20:48
von hymenocallis
MarkusG hat geschrieben: ↑28. Feb 2018, 20:20Was ich ansprechen wollte, ist, dass es an dem Pol "Gärtnern als Kunst" unterschiedliche Gartenstile gibt (was natürlich als Aussage banal ist) und es nun einen bestimmten englischen Gartenstil gibt, der mich nicht so sehr anspricht.
Es gibt auch unterschiedliche Baustile und es gibt einige, die mich nicht so sehr ansprechen, auch wenn viele Gebäude trotzdem denkmalgeschützt sind und erhalten werden, weil sie für einen bestimmten Stil repräsentativ sind. Ich mag keine Almhütten und keine Barockpaläste - andere fahren darauf ab. Ist aber auch erwartbar, nachdem wir alle Individuen sind und deshalb unterschiedliche Vorlieben haben.
Ich denke, das hängt auch sehr stark von der eigenen Herkunft und der Landschaft der Umgebung ab. Maurische Gärten sind bewußt als Kontrapunkt zur umgebenden Wüste gestaltet worden - ich finde sie wenig ansprechend, würde ich in einer wüstenartigen Umgebung aufgewachsen sein, wäre das wohl anders.
Hätte ich mehr Platz, Geld und Kraft würde ich gleich mal einen antiken Garten wie in Pompej üblich gestalten und dann noch eine neolithische Anlage mit Monolithen, Hügelgräbern - natürlich ausgerichtet nach dem Sonnenlauf - und den Urformen der heutigen Getreidesorten und noch tausend andere schräge Ideen. Je breiter der eigene kulturelle Hintergrund aufgespannt ist, desto mehr Ideen/Einflüsse kann und will man vielleicht in seinem Garten umsetzen - oder auch wieder nicht, um einen Platz der Leere und Ruhe zu schaffen und sich dort zu zentrieren?
Zurück zum 'klassisch-englischen' Gartenstil: ich würde sagen, er ist eine gelungene Lösung für das dortige Klima und die Ansprüche der Gartenbesitzer. Mir ist er oft zu formal und häufig fehlt es an Temperament - so viel Ausgewogenheit und Harmonie braucht man aber vielleicht, um mit dem Mistwetter dort mental zurecht zu kommen. ;)
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 20:55
von AndreasR
@Markus: Dein "dann lieber ohne Rabatte" kann ich nachvollziehen, denn irgendwie mag sie sich trotz aller Kunstfertigkeit bei der Pflanzenauswahl, den Farben usw. nicht so recht einfügen. Da gibt es den höchst akkurat geschnittenen englischen Rasen, die schnurgrade Beetkante, die ebenso akkurat geschnittene Hecke, die vielfältigen Räume, die durch Beete, Hecken und Bäume entstehen.
Eine wahrhaft beeindruckende Kulisse, aber irgendwie erscheint die Rabatte letztendlich beliebig, wie ein Fremdkörper mit ihrer überbordenden Fülle von Blüten und Laubstrukturen, weil sie in dieses Korsett aus geometrischen Räumen gezwängt wurde. Sicher, dieser Gegensatz mag gewollt sein, aber mir hätte es deutlich besser gefallen, wenn der Rasenweg an dieser Stelle einen leichten Schwung nach rechts oder links genommen hätte, um die Strenge aufzubrechen.
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 21:12
von na-na
Bei diesem Thread fühle ich mich an die Schule erinnert.
Was wollte mir der Dichter, oder Künstler mit seinem Tun sagen?!
Ich habe mich stets gefragt, ob die ganzen Stilmittel tatsächlich so beabsichtigt waren (gewollt), oder ob einfach etwas hineininterpretiert wird, weil es eben zu irgendetwas passt.
Inzwischen habe ich fast Angst, jemanden in meinen Garten einzuladen. (Zumindest nach dem Lesen dieses Threads.) Was diese Person dann über mich denken mag?
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 21:41
von RosaRot
Hier ist die
Seite zum Garten mit Plan,
Geschichte usw.
Dieser schmale Rabattenweg ist eine Terrasse, diese Situation gewunden zu gestalten wäre dort gestalterisch eher seltsam. (Weiter unten auf der Wiese gibt es gewundene border.) Der Garten ist an einem Hang, das heißt die Gestaltung muss der Tektonik folgen und tut dies auch. Wir haben den Garten im Oktober erlebt und logischerweise mit eben der Staudenauswahl ( + Dahlien, + Einjährige und Kübelpflanzen) die zu dieser Jahreszeit in Blüte steht. Zu anderen Jahreszeiten wirkt der Garten völlig anders, weil dann z.B. die Glyzinie am Haus blüht oder nur Schneeglöckchen und Cyclamen etc...
Der geometrische Rahmen bildet natürlich den Kontrapost für die überbordende Rabattenfülle, als bewusst gewählter Kontrast, außerdem bildet die Hecke den Windschutz für die darüber gelegene Terrasse direkt am Haus mit dem Gartenzimmer,( in dem wir eine Einführung zu dem Garten erhielten (es war kalt an dem Tag und windig.))
Solche geschnittenen Formen fanden sich z.B. auch in Great Dixter und versuchten dort die noch weit überbordendere Fülle zu bändigen(optisch).
Hecken sind in England allgegenwärtig, Windschutz scheint dort weit notwendiger zu sein als hier und wird sowohl als solcher als auch logischerweise als bestimmendes Element der Gestaltung genutzt.
Auch der Stein des Hause und der Mauern, die es auch reichlich gibt, sind so ein (strenger) Rahmen für die sich darauf abspielenden floralen Inszenierungen.
Der Garten hatte ganz sicher eine sehr gelassene Ausstrahlung, langweilig war er keinesfalls, es gab viel zu viel zu entdecken, wenn man mit offenen Augen durch die Gegend ging.
Englischer Rasen ist natürlich auch so ein Rahmen, nur eben ein horizontaler, so wie die Hecken den vertikalen bilden.
Man muss diese Art Rabatten oder klassische englische Gestaltung überhaupt, nicht generell schön finden - an diesem Ort passte alles zusammen und war so wie es ist ganz einfach "richtig".
Wir waren eigentlich alle sehr angetan von diesem Besuch ( zur Überraschung von Iris, die dachte, dass eben dieser Garten vielleicht doch zu klassisch wäre... ;))
Lilo, rechts auf der Holly-Hedge-Terrasse ist eine Trockenmauer mit graulaubigen Trockenkünstlern die dort auf die nächste Terrasse herunterwachsen, aber in der Gesamtsicht optisch kaum auffallen. Interessante Sachen sind dort gepflanzt.
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 28. Feb 2018, 22:34
von Gartenplaner
Erstmal fände ich es schön, wenn das Diskutieren einer Gestaltung nicht grundsätzlich als "Kritik" und "negativ" betrachtet werden würde, Markus' Fast-schon-Entschuldigung lässt mich das schreiben.
Es ist ein Austausch.
Auch wenn einer die Gestaltung "mag" und ein anderer nicht.
Über diesen Austausch kann man lernen, wie etwas auf andere wirkt und wie man selber Wirkungen erzielen kann, was einem gefällt und warum und was nicht und warum nicht.
Manches Mögen oder Nicht-Mögen kann auch "aus dem Bauch heraus" und nicht begründbar sein.
Es geht auch nicht darum, die Gestaltung "zu verteidigen", weil man sie selber mag oder "runterzumachen", weil man sie nicht mag.
Vielleicht auch grad durch den höheren Stellenwert von Gärten in England gibt es seit einigen Jahren dort eine rege kleine Bewegung,
Gartengestaltung mehr zu "diskutieren", wie man es mit Kunst auch macht, um ihr wieder den Rang einer Kunst, den sie früher unbestritten hatte, wiederzugeben.
Deshalb wiederhole ich meine Frage nochmal @MarkusG - was findest du "schön", was "aufregend"?
Ich finde es gerade sehr spannend, daß dir die Räume/Strukturen gefallen und du für dich auf die Staudenrabatte vor der Hecke verzichten würdest - schau mal, das ist der
water garden in Kiftsgate - einem englischen Garten ;)
In neuen Gärten oder Gartenteilen alter englischer Gärten haben in den letzten 30 Jahren neue Gestaltungsformen Eingang gefunden - auch Henk Gerritsen, der Vorreiter von Wildstaudenverwendung - und schlußendlich Oudolf - hat in
Waltham Place einen Gartenraum neu gestaltet, in
Broughton Grange hat Tom Stuart-Smith eine flächige Staudenpflanzung neu angelegt.....
Die "mixed border" vor der formalen Hecke ist ein klassisches Gestaltungsmerkmal der Arts & Crafts-Gärten, ebenso wie die Schaffung von Räumen mit Hecken und Mauern, an dem heute auch längst nicht mehr jeder Engländer mit Garten festhält ;)
Und natürlich könnte man diesen Ort auch anders und ähnlich stimmig gestalten.
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 1. Mär 2018, 00:47
von AndreasR
@RosaRot: Selbstverständlich muss man den Garten als Ganzes betrachten, und da hat auch gerade dieses Beet sicher seinen Platz. Ich habe Markus' Thread so verstanden, dass er eben diese eine Gartensituation herausgepickt hat, weil er beim Betrachten irgendwie darüber "gestolpert" ist, und wenn ich dieses Bild isoliert betrachte, dann weckt es die von mir erwähnen Eindrücke. Wie Gartenplaner schon sagt, es geht ja nicht darum, etwas schlechtzumachen, sondern um dieses unbestimmte Gefühl, was man gar nicht so recht in Worte fassen kann. Auch der "beste" Garten hat sicher seine ganz besonderen Highlights, aber auch die eine oder andere Situation, die minimal weniger perfekt ist, und das gezeigte Bild zeigt vielleicht so eine Situation, wobei Schönheit ja ohnehin im Auge des Betrachters liegt. :)
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 1. Mär 2018, 02:17
von pearl
sagen wir doch einfach es ist Unbehagen. Warum darf das nicht da sein? Warum muss irgendetwas schön sein oder schön gefunden werden?
Das ist doch ganz genau der springende Punkt und das könnte man radikal akzeptieren. Es gibt Menschen, die finden den klassisch englischen Garten, den Landhausstil, formale Gestaltungen und Topiaries nicht als Gipfel der Gartenkunst.
Anders sein darf man ja wohl. Manchmal aus gutem Grund.
Ich bin auch nur deshalb noch wach, weil ich heute dieses Buch gelesen habe.
pearl hat geschrieben: ↑23. Sep 2015, 13:02“Planting in a Post-Wild World - Designing Plant Communities for Resilient Landscapes”
ist der Titel eines Buches, dessen Erscheinen ich ungeduldig erwarte.
Hier die Buchvorstellung mit einem Interview des Autors Thomas Rainer.
Letzte Worte:
"If it is true that the next renaissance of human culture will be the reconstruction of the natural world in our cities and suburbs, then it will be designers, not the politicians, who will lead this revolution. And plants will be at the center of it all."
Vielleicht etwas unverständlich, wenn man den Rest des Buchs nicht kennt. Mir sagt es viel und es sagt alles.
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 1. Mär 2018, 06:34
von Krümel
Kr hat geschrieben: ↑28. Feb 2018, 08:17So wahnsinnig klassisch "englisch" finde ich den Gartenausschnitt auf dem Foto gar nicht, dafür finde ich ihn fast einen Ticken zu formal.*
Vielleicht habe ich ja auch ein falsches Bild davon, aber "mixed borders" und "cottage gardens" empfinde ich in erster Linie als üppig; zwar ordentlich, aber überbordend, so als seien eigentlich die Pflanzen die Könige und die Gärtner nur ihre Diener. Dazu passen dann auch die piekefeinen Rasen - die visuelle Ruhe ist nett und dem Gärtner ist es ein Pralinchen, so darf er immerhin auch ein bisschen herrschen. ;D
* Auf dem zweiten Foto, das Gartenplaner gezeigt hat, wirkt er schon deutlich weniger formal und viel stimmiger als auf dem ersten - Rosarot hat mehr als recht, wenn sie sagt, dass man es im ganzen Kontext sehen muss.
Habe ich ein falsches Bild davon?
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 1. Mär 2018, 07:02
von MarkusG
Hallo Ihr Lieben,
@na-na:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Inzwischen habe ich fast Angst, jemanden in meinen Garten einzuladen. (Zumindest nach dem Lesen dieses Threads.) Was diese Person dann über mich denken mag? [/quote]
Genau das wollte ich eigentlich verhindern, indem ich differenziert habe zwischen dem, was wir konkret in unserem Garten machen und den Gärten "als Kunst", die für etwas stehen, für eine Zeit, für bestimmte Werte, für einen bestimmten Bezug zur Welt. Es ist ja ok, wenn jemand Renaissanceelemente in seinem Garten hat oder bewusst gar keinem Stil folgt und unbewusst damit auch wieder etwas ausdrückt. Das ist alles gut so! ;) Es muss nur nicht jedem gefallen. Das Problem des persönlichen Geschmackes haben wir doch in jedem Lebensbereich, ob Wohnzimmerdeko oder Kleidung. Warum sollte es beim Garten anders sein? Aber ich würde ungern die Diskussion nur auf der Ebene "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" führen, da dies verdecken würde, dass Gartenstile auch etwas ausdrücken und wir es damit auch mit Sichtweisen, Einstellungen, Werten, etc. zu tun haben.
@hemerocallis:[quote]Mir ist er oft zu formal und häufig fehlt es an Temperament
Jetzt haben wir uns so aneinander abgearbeitet und siehe da: so etwas ähnliches wollte ich sagen! :D
@Rosarot: Es ist wunderbar, wie sehr Du Coton Manors verteidigst, ich fürchte nur, ich wollte es gar nicht angreifen. All das, was Du schreibst, ist nachvollziehbar. Schade, dass es nicht möglich ist, aus der Gartenpraxis Bilder zu posten. Gestern kam das Märzheft an. Da ist ein Garten von Smith porträtiert. Das erste Bild davon: Wow! Das ist es für mich. Und es hat nichts mit "Prärie" zu tun. Das drückt für mich eine Dynamik, eine Entfesselung, eine Lust an Natur aus.
@Gartenplaner: Ich werde mir jetzt mal in Ruhe Deine Links anschauen. Ich vermute fast, Du hast da ein paar Leckerbissen für mich ausgesucht! Danke! Vielleicht kann ich so auf Deine Frage, was für mich "schön" ist eingehen.
Markus
Re: "klassisch-englischer" Gartenstil
Verfasst: 1. Mär 2018, 07:28
von pumpot
Ja und? Heutige gefeierte Gartendesigner kreieren auffallende irgendwie anders gestaltete Gärten. Ist doch logisch, da man sich doch abheben will. Man sollte jedoch nie vergessen, dass der Einblick in einen (Privat-)Garten den Blick in die Seele deren Besitzer ermöglicht. Diese spiegeln dessen Leidenschaft, Sehnsüchte, Ideale und Notwendigkeiten dar.
Gärten die von namhaften Gestaltern überarbeitet wurden, sind in etwa so, als wenn sich jemand daheim ein Bild von van Gogh oder Kandinski hinhängt. Da geht es eher um das Repräsentieren (positiv ausgedrückt). Da ist nichts persöhnliches, individuelles der Besitzer dabei.