Ich habe letzte Woche das regenfreie Wetter genutzt, um eine Ecke im Garten anzugehen, die mich schon lange gestört hat. An der Kante von meinem "Waldgarten" unter der großen Tanne lag schon seit Jahren ein Steinhaufen, der von anderen Bauarbeiten übrig geblieben ist, zudem parkte ich dort im Schatten immer wieder etliche Töpfe, so dass dazwischen das Unkraut sprießen konnte, inkl. Brennnesseln, Zaunwinde und Co. Es hatte sich auch reichlich Lunaria annua ausgesät, die dort jeglicher Trockenheit trotzt und selbst nach wochenlanger Dürre nicht gegossen werden muss. Wie so oft hatte ich natürlich das "Vorher"-Bild vergessen, aber was soll's.
Das erste Foto zeigt also bereits den Zustand nach dem Roden, Umgraben, Wurzeln auslesen (insbesondere von der Zaunwinde muss man ja jedes kleinste Stückchen erwischen, sonst treibt die wieder aus), und Neupflanzen einiger Gräser, die ich schon seit Ewigkeiten im Topf herumstehen hatte. Die Erde war wirklich perfekt, schön feinkrümelig und kein bisschen matschig, hier zahlte sich der Regenschutz der Tanne aus. Im Sommer werde ich in Zukunft vielleicht ein bisschen gießen müssen, aber am Beetrand kommt man ja gut dran. Nun ging es also an die Beetkante, gebaut aus den übriggebliebenen Pflastersteinen von meinem Parkplatz, die nun sicher schon drei Jahre auf der Terrasse vor dem Gartenhaus geparkt waren, und zwischen denen sich bereits die Ameisen angesiedelt hatten.
Zunächst galt es, eine definierte Grenze zwischen Rasen und Holzhäckselweg zum Kompost zu schaffen, die Ecke war ohnehin immer schwierig mit dem Rasenmäher zu bearbeiten, weil die Töpfe im Weg standen. Also weg damit, einen kleinen Graben mit dem Spaten ausgestochen, mit der Handschaufel selbigen in der richtigen Höhe nivelliert, eine Schicht Splitt hinein, und Steine verlegen. Wie so oft stieß ich beim Graben auf dicht unter der Oberfläche verlaufende, teils mehrere Zentimeter dicke Wurzeln (vermutlich von der Tanne), diese Stellen habe ich dann mit einer dünnen Schieferplatte abgedeckt (auf dem oberen Foto links neben dem schwarzen Eimer). Den Bogen kann man ganz gut mit Augenmaß legen, und dann entlang der ausgelegten Steine den Rasen abstechen.
Zwar geht es immer langsam voran, wenn man akkurat arbeiten will, aber an so einem schönen Arbeitsplatz, umgeben von den herbstfärbenden Zaubernüssen.

Auch im Bogen war wieder eine Wurzel zu überbrücken, die ausgegrabene Erde ist zunächst im Eimer, dann in der Zinkwanne gelandet, wo ich den restlichen Rasen und das Unkraut abgekrümelt habe. Dank genau passendem Feuchtigkeitsgehalt ging das super, während es ansonsten immer zu hart oder zu matschig ist. Die abgekrümelte Erde kann man dann gleich wieder verwenden, um die Zwischenräume aufzufüllen, die dortige Erde habe ich zunächst gut angedrückt und dann mit einer Dachlatte und einem Hammer noch einmal richtig festgeklopft, damit dort nichts mehr wackelt. So eingebaut, halten die Steine ohne weiteres viele Jahre.
Am Samstagabend hatte ich die Rundung dann geschafft, so dass ich am Sonntag nur noch Restarbeiten erledigen musste, wie Splitt in die Lücken einfüllen, die restliche Erde abkrümeln, die Erde auf dem Beet glätten, und zum Schluss das ganze Gerümpel und die restlichen Steine wieder wegräumen. Mal schauen, ob ich es dieses Jahr noch schaffe, die Beetkante weiterzubauen, wenn nicht, wird das halt ein Projekt fürs nächste Frühjahr. Ein paar Lücken sind ohnehin noch im Beet, da werde ich schauen, was ich noch pflanze. Der Ast, der über dieses Beet und die eine Zaubernuss ragt, wird im Winter ohnehin abgesägt, weil er ansonsten zu weit in den Garten hineinwächst, dann kommt auch wieder mehr Regen dorthin.