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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 24. Okt 2019, 15:47
von philippus
Arni99 hat geschrieben: ↑24. Okt 2019, 13:36Ich kann mit 23,4 Grad Durchschnittstemperatur vom August aufwarten (Mikroklima am Südbalkon überdacht im Westen Wiens wohlgemerkt).
September 18,3 Durchschnitt.
Gemessen mit Netatmo-Sensor im Schatten.
Ausgewertet über die „SmartMixin“ App.
Misst du mit Strahlungsschutz? "Im Schatten" wird ja nicht gemessen, sondern in der Sonne mit Strahlungsschutz (Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung). Das passt schon, du solltest nur weder deine Balkonwerte mit anderen noch mit Werten genormter Messstellen vergleichen. Die Messbedingungen (Standort, Umgebung, Material...) und evtl. auch deine Berechnungsmethode sind unterschiedlich.
Für dich im Jahresvergleich, wenn sich das Thermometer immer an derselben Stelle befindet, können die Messungen eine gewisse Aussagekraft haben.
Zur Tauglichkeit der Usda Zonen ist ja jetzt (und auch schon früher) das wichtigste gesagt worden. Das sind nur die durchschnittlichen absoluten Tiefstwerte, die nicht einmal wirklich Rückschlüsse auf den Winter zulassen. Wenn mein Punica granatum im vorigen Jahr die -14°C Anfang Januar statt Anfang März (nach milden Temperaturen im Februar) abbekommen hätte, wäre wohl nicht viel passiert...
Und auf das übrige Jahr nimmt die Einteilung auch keine Rücksicht.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 24. Okt 2019, 20:16
von Arni99
Der Sensor ist in einem silbernen/weissen Aluzylinder im Schatten in 2m Höhe montiert. Rasenboden hab ich keinen, sondern Steinboden. In der Sonne ist kein Platz, denn da stehen jetzt aktuell Brown Turkey und Negronne, um bis Sonntag noch zu reifen. Ab Montag werde ich diese im Wohnzimmer am Südfenster ausreifen lassen, falls sie bis dahin noch nicht gereift sind.
Wie es aussieht, sollte sich aber eine BT-Kostprobe bis Sonntag ausgehen. Habe ich noch nie gekostet, da gibt es ja gespaltene Meinungen. ;)
32,1 Grad hatte es Maximal im Schatten im Feigenmikroklima heute bei mir. 27,x waren es offiziell im Wienerwald heute - Temperaturrekord für Oktober laut Nachrichten. Bin es gewohnt in der Früh 4-5 Grad über Wien-Auhof Mariabrunn zu liegen. Dort sammelt sich die kalte Luft in der Senke. Ich wohne auf einem ehemaligen Weinberg-Südhang - hat mir ein alter Purkersdorfer vor kurzem erzählt, der Weingarten wurde aber irgendwann zum Baugrund umgewidmet....... Bin ca. 30m oberhalb der Talsenke südlich des Wienfluss.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 24. Okt 2019, 20:45
von Arni99
Reifende Negronne - von Seiler (Violette de Bordeaux)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 24. Okt 2019, 21:48
von kaliz
Bei mir gab es heute nochmal eine große Ernte. Jetzt hängen noch etwa ein Dutzend Feigen oben. Die werde ich vermutlich nächste Woche irgendwann ernten können. Wenn die Wettervorhersage stimmt wären damit alle gerade rechtzeitig vor dem ersten Frost noch reif. :)
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Okt 2019, 03:48
von paulche
Ich habe Stecklinge nach Schweden geschickt. Warum soll man keine Feigen in der Region Reykjavik anpflanzen können, wenn die Winterkälte sich so in Grenzen hält. Ich wollte schonmal Stecklinge dahin versenden. Derjenige wollte den Versuch dann doch nicht machen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Okt 2019, 05:44
von Rib-2BW
http://feigen.bueschken.com/tag/waermesumme/
cydorian hat geschrieben: ↑24. Okt 2019, 14:44Bei Feigen ist noch viel mehr wichtig. Viel ist auch hier bei Garten-pur genannt, z.B.: https://www.garten-pur.de/127/Garten-pur_Portal/Gartenjahr/Klimazonen_und_Winterhaerte.htm
"
Bedeutenden Einfluss hat auch der Witterungsverlauf im Sommer und im Herbst. Denn nur in einem warmen Sommer ausreichend ausgereifte Pflanzen gehen gut vorbereitet in den Winter. Jeder Gärtner stellt sich im Herbst die Frage: "Kommen die Minusgrade langsam und sinkt die Temperatur in kleinen Schritten, oder bricht ein scharfer Frost plötzlich über die Gartenflora herein?" Ein sukzessives Absinken der Temperaturen ermöglicht ein optimales Abhärten der Pflanzen. Das Auftreten sehr früher bzw. sehr später Fröste kann der Auslöser massiver Schäden an den Pflanzen sein und ist für deren Überleben oft weitaus entscheidender als die minimal verträgliche Temperatur! Der Verlust von Blütenknospen oder Triebspitzen ist dabei noch der geringste Verlust."
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Okt 2019, 10:54
von philippus
paulche hat geschrieben: ↑25. Okt 2019, 03:48Ich habe Stecklinge nach Schweden geschickt. Warum soll man keine Feigen in der Region Reykjavik anpflanzen können, wenn die Winterkälte sich so in Grenzen hält. Ich wollte schonmal Stecklinge dahin versenden. Derjenige wollte den Versuch dann doch nicht machen.
Weil Feigen ausreichend Wärme brauchen damit es Früchte gibt, aber auch um für den Winter abzuhärten (Verholzen der Triebe). In Reykjavik, ich war Anfang Juli dort, liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur im Hochsommer bei weniger als 15 Grad, 20 Grad werden selten erreicht. Dazu ein ständiger kühler Wind und trotz der Tageslänge wenig Sonne.
Aus Südwestschweden (Göteborg) gibt es Erfahrungsberichte. Da froren die Feigen fast jährlich weit zurück, Früchte selbst nach milderen Wintern keine. Es fehlt wohl die Wärme.
Nur in absoluten Gunstlagen schaffen es Feigen zu einer nennenswerten Größe, zB in Innenstadtlagen der mildesten Regionen direkt vor Gebäuden oder im BoGa von Lund. Reife Feigen (und da nur Blütenfeigen) sind aber auch dort nur in guten Jahren möglich.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Okt 2019, 13:31
von Arandir
Jack hat geschrieben: ↑22. Okt 2019, 12:19... Gustissimo Early Dark...
Steckt hinter "Gustissimo Early Dark" eine bekanntere Sorte? Bei Lubera sind sie ja ziemlich Umbenennungsfetischisten...
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Okt 2019, 13:49
von Arni99
Kommende Woche wird im Wiener Raum für die Feigenbäume perfekt um die Winterruhe zu starten.
1-8 Grad, aber kein Frost.
Ab wieviel Minusgraden holt ihr Eure Feigen ins frostfreie Winterquartier bzw. schützt sie draußen mit Vlies etc.?
Was für einen Schaden kann Frost jetzt noch nicht in Winterruhe befindlichen Feigen zufügen?
Es heißt ja - so spät wie möglich ins Winterquartier und so früh wie möglich auswintern im Frühjahr (Anfang März) - und bei Frost UND starker Sonne im Frühjahr mit Vlies auch den Stamm schützen. sonst springt die Rinde bzw. weiss anstreichen zwecks Reflexion des Sonnenlichts und dadurch weniger Erwärmung.
Ich werde meine 5 jungen und daher in kleinen Töpfen gepflanzten Feigen frostfrei überwintern in einem ungeheizten Zimmer auf der Nordseite oder im Keller, wo es dann hoffentlich maximal 10 Grad hat wenn es kalt wird ab Montag/Dienstag.
https://www.plantopedia.de/feigenbaum-ueberwintern/
Im Kübel, auf Terrasse, Balkon
Im Kübel auf Terrasse oder Balkon überwintern
Die Überwinterung in einem Kübel, der auf der Terrasse oder dem Balkon verbleiben soll, ist ähnlich derer in einem Gartenbeet vor einer Hausecke. Da gerade die Wurzeln in einem Kübel schneller Schaden nehmen, sollte der gesamte Topf mit Reisigmatten eingepackt werden. Zudem sollte er, damit auch von unten vom Boden kein Frost hinein gelangen kann, auf ein Stück Holz oder eine Styroporplatte gestellt werden. So ist es wärmer von unten. Ansonsten ist bei der Pflege über die Wintermonate auf der Terrasse oder dem Balkon noch folgendes zu beachten.
Kübel in eine geschützte Ecke oder vor eine Hauswand stellen
ideal ist es, wenn Terrasse oder Balkon überdacht sind
so wird zu viel Wasser in den nassen Monaten vermieden
auf die Erde zusätzlich noch Mulch geben
den gesamten Baum mit Pflanzenvlies einpacken
nur mäßig gießen, damit die Erde leicht feucht bleibt
ab September immer weniger düngen
danach ganz einstellen
Ende Februar Anfang März mit der Grunddüngung beginnen
nun auch Pflanzenvlies entfernen
Feige vorerst an sonnengeschütztem Platz stehen lassen
Bevor die ersten frostigen Nächte erwartet werden, was von Gebiet zu Gebiet verschieden ist, sollten die Maßnahmen für die erfolgreiche Überwinterung erfolgen. Ansonsten nehmen die Zweige und Äste noch einen frühen Frostschaden, der durchaus vermeidbar wäre.
In der Wohnung
In den Wintermonaten in die Wohnung?
Die Feige in den kalten, frostigen Monaten in ein Wohnzimmer zu stellen ist möglich, ist allerdings nicht sehr empfehlenswert. Zum Einen ist es hier auch im Winter sehr warm, so dass der Feigenbaum seine Winterruhe nicht richtig einhalten kann. Denn die Feige wünscht sich zwar keinen Frost, benötigt aber dennoch Kälte zwischen Idealerweise 0° Celsius und höchstens 12° Celsius, um die Winterruhe einzuhalten.
Auf der anderen Seite verliert er Blätter und ist somit nicht mehr sehr dekorativ für die Wohnräume. Steht jedoch kein anderer Standort für die Wintermonate zur Verfügung, so sollte bei der Überwinterung in der Wohnung wie folgt vorgegangen werden.
eine helle, nicht so warme Ecke wählen
nicht direkt im warmen Wohnzimmer
ein kühles Schlafzimmer eignet sich mehr
direkte Sonneneinstrahlung durch ein Fenster vermeiden
nicht in direkter Nähe einer Heizung aufstellen
regelmäßig gießen
Erde sollte feucht bleiben
weniger Düngergaben, nicht ganz einstellen
im Februar/März Grunddüngung durchführen
so kann die Feige wieder neu austreiben
Da Ficus carica bei einer Überwinterung in der Wohnung eh recht warm und hell steht, muss sie nach den Wintermonaten nicht zwingend an eine höhere Temperatur langsam gewöhnt werden. Nur die Sonneneinstrahlung sollte langsam gesteigert werden, damit die jungen, neu austreibenden Blätter nicht sofort verbrennen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 26. Okt 2019, 07:31
von Lokalrunde
Arandir hat geschrieben: ↑25. Okt 2019, 13:31Jack hat geschrieben: ↑22. Okt 2019, 12:19... Gustissimo Early Dark...
Steckt hinter "Gustissimo Early Dark" eine bekanntere Sorte? Bei Lubera sind sie ja ziemlich Umbenennungsfetischisten...
Early Black sagt lubera...was immer das sein soll.
Sieht für mich aus wie Brown Neaples aka Brown Turkey.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Okt 2019, 09:11
von paulche
Lokalrunde hat geschrieben: ↑26. Okt 2019, 07:31Arandir hat geschrieben: ↑25. Okt 2019, 13:31Jack hat geschrieben: ↑22. Okt 2019, 12:19... Gustissimo Early Dark...
Steckt hinter "Gustissimo Early Dark" eine bekanntere Sorte? Bei Lubera sind sie ja ziemlich Umbenennungsfetischisten...
Early Black sagt lubera...was immer das sein soll.
Sieht für mich aus wie Brown Neaples aka Brown Turkey.
Ich habe Early Black. Das ist eine kleinfruchtige Sorte. Sie hat keine Ähnlichkeit mit Brown Turkey. Eigentlich sollte man auch nicht die Hälfte aller Sorten als Brown Turkey bezeichnen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Okt 2019, 09:53
von DerTigga
Stimmt, denn gelungene und zutreffende Namensgebung bzw. wahre Benennung ist grade bei Feigen bekanntlich ne Sache für sich. Nicht jeder (Händler) ist da frei von Wunschdenken und Oberflächlichkeit bzw. egoistischen finanziellen Interessen.
Explizit die Fälle außen vor gelassen, die zwar sehr willige, aber einfach nicht die finanziellen Mittel für eine echte Laboranalyse aufbringen könnende Bestimmer betrifft.
Meinem Eindruck nach, liegt in Deutschland die Chance, eine unzutreffend benannte Feige zu erwerben, bei etwa 60%.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Okt 2019, 10:16
von cydorian
Am sichersten kriegt man die gewollte Feige mit klassischen, länger bekannten Sorten von Händlern, die das schon eine Weile machen.
Die älteren Sorten sind gut beschrieben und deshalb leichter zu identifizieren, Fehlbenennungen fallen da schneller auf.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Okt 2019, 10:43
von Lokalrunde
paulche hat geschrieben: ↑27. Okt 2019, 09:11Lokalrunde hat geschrieben: ↑26. Okt 2019, 07:31Arandir hat geschrieben: ↑25. Okt 2019, 13:31Jack hat geschrieben: ↑22. Okt 2019, 12:19... Gustissimo Early Dark...
Steckt hinter "Gustissimo Early Dark" eine bekanntere Sorte? Bei Lubera sind sie ja ziemlich Umbenennungsfetischisten...
Early Black sagt lubera...was immer das sein soll.
Sieht für mich aus wie Brown Neaples aka Brown Turkey.
Ich habe Early Black. Das ist eine kleinfruchtige Sorte. Sie hat keine Ähnlichkeit mit Brown Turkey. Eigentlich sollte man auch nicht die Hälfte aller Sorten als Brown Turkey bezeichnen.
Die Bilder auf der Seite von Lubera zeigen das was ich als Brown Neaple kenne, das ist ein Brown Turkey Typ.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 27. Okt 2019, 12:43
von Arni99
Habt ihr Erfahrung mit dem deutschen "Shop" (Gärtnerei)?
https://www.gruenwaren.de/mediterrane-pflanzen/feigenbaeume
Da gäbe es RICHTIGE Feigenbäume mit DICKEM Stamm und schöner runder Krone
helle Sorten: Cuello Dama Blanca, Verdal, Gota de Miel
dunkle Sorten: Cuello Dama Negra (Black Mission), Napolitana, Breva, Collar