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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 30. Mai 2017, 18:55
von cydorian
Ist zur Zeit etwas schwierig. Gestern Abend war noch eine trockene Nacht für die Region vorhergesagt, drei Stunden später blitzte und regnete es. Das wäscht die Spritzbrühe zu früh wieder runter.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 30. Mai 2017, 19:04
von thuja thujon
Ich würde bei mir aktuell auf den Schwefel verzichten (aktuell 14-Blattstadium). Wird nicht lange halten und wirkt nicht besonders gut, das ist unnütz verplempert. Zudem gibts häufig Verträglichkeitsprobleme bei Hitze.

PO3 könnte das schützen, was beim Gewitter heute Mittag infiziert wurde (1-2 Tage kurativ wirksam) und hält die nächsten 3-4 Tage. In die Triebspitze verlagert hilft es der Traubenzone nicht mehr.

Kurz vor der Blüte würde ich eher etwas Bittersalz zumischen, wegen Stiehllähme.
Mischbarkeit von Sulfaten mit Phosphonaten müsste man rausfinden, mein Präparat (von Intrachem) hat leider unterschiedliche Angaben auf Etikett und Gebrauchsanweisung.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 30. Mai 2017, 20:15
von Dietmar
Ich hatte gerade vor 2 Tagen Netzschwefel mit Dithane Neotec gespritzt. Durch den Starkregen gerade vor einigen Minuten ist sicher alles runtergespült worden. Dabei war für die nächsten 16 Tage gar kein Regen angesagt. Jetzt im Nachhinein wurden diese Prognosen korrigiert.

Ich werde wohl mal ein systemisch wirkendes Mittel spritzen. Das kann nach ein paar Stunden Einwirkung nicht mehr abgewaschen werden.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 30. Mai 2017, 21:33
von thuja thujon
Vergiss den echten Mehltau nicht. Gerade bei den hohen Tag/Nacht-Unterschieden.

Im Polarwinzer-Dresden könnte Soja-Lecithin oder Karbonat noch ausreichen.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 30. Mai 2017, 23:07
von oliv
[quote author=Ayamo]
[quote author=oliv ]
... Netzschwefel und Phosfik spritzen. Das würde ich gerne in einem Durchgang machen. Spricht etwas dagegen beides zu mischen?
[/quote]

Man kann folgendes ergoogeln:
"Die Mischbarkeit mit Netzschwefel und Kontaktpräparaten ist voll gegeben."
Link entfernt!1/download/Weinbau_CHT_Link entfernt!1

[quote author=oliv ]
...wenn die Sonne vielleicht mal nicht mehr ganz so knallt, ...
[/quote]

Morgens und abends knallt die Sonne nie. Das ist auch die Zeit für's Spritzen.
Ich würde abends wählen, da Phosfik als Blattdünger nicht antrocknen soll, sondern möglichst lange feucht bleiben und (zumindest z.T.) einziehen soll.
Außerdem sollte es windstill sein.
[/quote]

Super, danke. Abends spritzen ist klar, aber in den letzten Tagen wäre es abends selbst in der Dämmerung sofort abgetrocknet. Sollte hier in den nächsten Tagen besser gehen.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 30. Mai 2017, 23:14
von oliv
[quote author=thuja thujon ]
Ich würde bei mir aktuell auf den Schwefel verzichten (aktuell 14-Blattstadium). Wird nicht lange halten und wirkt nicht besonders gut, das ist unnütz verplempert. Zudem gibts häufig Verträglichkeitsprobleme bei Hitze.

PO3 könnte das schützen, was beim Gewitter heute Mittag infiziert wurde (1-2 Tage kurativ wirksam) und hält die nächsten 3-4 Tage. In die Triebspitze verlagert hilft es der Traubenzone nicht mehr.

Kurz vor der Blüte würde ich eher etwas Bittersalz zumischen, wegen Stiehllähme.
Mischbarkeit von Sulfaten mit Phosphonaten müsste man rausfinden, mein Präparat (von Intrachem) hat leider unterschiedliche Angaben auf Etikett und Gebrauchsanweisung.
[/quote]

Hm. Warum würde der Schwefel nicht lange halten? Wegen des Regens? Hier solls morgen/übermorgen nicht mehr so heiß und sonnig sein, das zumindest sollte dann kein Problem sein.
Phosfik habe ich vor ca. 10 Tagen schon einmal gespritzt, so dass die Gescheine hoffentlich schon geschützt sind. Die Gebrauchsanweisung sagt, meine ich, 2x vor, 2x nach der Blüte.

Wieviel Bittersalz (g/l) würdest Du nehmen?

Danke & Gruß

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 07:54
von thuja thujon
Schwefel hält maximal 20mm Niederschlag sagt man.

Ich kanns nicht wirklich beurteilen obs nun Sinn gemacht hat oder nicht, hier ist die Entwicklung und Witterung eine andere und danach richtet sich der Spritzplan.
2x vor und nach der Blüte ist deshalb eine Aussage, der man nicht allzuviel Beachtung schenken sollte.
Das ist wie beim Dünger, Packungsangaben sind uninterresant und ohne Bedeutung, wenn man Bodenanalysen macht.

Pero geht los mit möglichen Bodeninfektionen, dazu brauchts Wasser, danach gehts weiter je nach Wetter. Evtl alle 3 Tage bei empfindlichen Sorten und miesem Wetter.

PO3 nach 10 Tagen wieder bedeutet 6 Tage Gescheine ungeschützt, das PO3 hängt dann in den neuen Blättern.
Da PO3 kurativ ist, solltest du spätestens heute abend nachlegen, wenn es vorgestern schon bei euch geregnet hat, gestern abend.

Ich würde Bittersalz mit etwa 5g/l düngen wenn Phosfik formuliert ist (enthält Spreitmittel und Feuchthaltemittel), wenn Phosfik nicht formuliert ist 7-10g/L. Vorher wie gesagt Mischbarkeit erfragen und im Zweifel Magnesium einen halben Tag später solo spritzen.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 08:57
von silesier
Ich bin überhaupt nicht sicher ob die Blattdüngung notwendig ist, vielleicht nur beim Sorten welche jedes Jahr Probleme haben. Voriges Jahr zeigten Anzeichen von Stiellehme oder Verrieselung.
Ich denk auch so, wenn der Regen die Düngungen abspült, das ist nichts verloren, kommt sowieso von Wurzeln zurück .
Identisch ist mit Schwefel, meistens ist ihn nicht genug im Erde.
Hat mir ein alten Winzer erzählt und das weiss nicht ob das stimmt, die welche viel schwefeln haben bessere Erträge.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 12:44
von thuja thujon
Im Garten gibts oft Patentkali, da gibts mehr Schwefel als im Weinberg.

Magnesium muss nicht unbedingt notwendig sein, aber wenn man eh spritzt, warum nicht gleich mit dazu?
Gerade bei dem schnellen Wachstum derzeit gibts schnell mal Mangelsymptome weil irgendwas mit der Entwicklung oben nicht mitkommt.
Sonst findet das rumliegende Bittersalz doch fast keine Verwendung. Da kann es mal halbwegs sinnvoll eingesetzt werden.


Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 14:44
von silesier
Ja das stimmt, sehr sinnvolle Erklärung, bei mir von 50 Sorten nur Lakemont jedes Jahr bekam Stiellehme und die sogar durch Blattdüngung sind schwer zu beseitigen.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 16:02
von oliv
[quote author=thuja thujon]
Ich würde Bittersalz mit etwa 5g/l düngen wenn Phosfik formuliert ist (enthält Spreitmittel und Feuchthaltemittel), wenn Phosfik nicht formuliert ist 7-10g/L. Vorher wie gesagt Mischbarkeit erfragen und im Zweifel Magnesium einen halben Tag später solo spritzen.
[/quote]

Ich habe nach einigem Suchen gefunden: 'nicht mit 'Sulfaten mischen'. Das steht seltsamerweise zwar im Anwendungsprospekt für den Obstbau (zu finden als pdf auf der Phosfik-Seite der Biolchim-Homepage, kann ich leider noch nicht verlinken), nicht im Prospekt für den Weinbau. Wie auch immer, damit wäre Bittersalz raus und sollte separat gespritzt werden.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 16:12
von oliv
[quote author=thuja thujon ]

Pero geht los mit möglichen Bodeninfektionen, dazu brauchts Wasser, danach gehts weiter je nach Wetter. Evtl alle 3 Tage bei empfindlichen Sorten und miesem Wetter.

PO3 nach 10 Tagen wieder bedeutet 6 Tage Gescheine ungeschützt, das PO3 hängt dann in den neuen Blättern.
Da PO3 kurativ ist, solltest du spätestens heute abend nachlegen, wenn es vorgestern schon bei euch geregnet hat, gestern abend.
[/quote]

Ich hake hier noch mal nach.
Dazu hatte ich auf der Homepage der Versuchanstalt Weinsberg (Titel: Phosphorige Säure - Wirkstoff gegen Peronospora auch in Blattdüngern) Folgendes gefunden:
"(Phosphorige Säure) wird außerdem sehr stark verlagert: zum einen in die Triebspitze ‑ dadurch wird der Neuzuwachs sehr gut geschützt ‑ und zum anderen in die Beeren, was zu relativ hohen Rückstandswerten führen kann."
Daraus habe geschlossen, dass es sich auch in den Gescheinen anreichert und seine Wirkung gegen Pero dort anhaltend ist. Wenn es in die wachsenden Beeren verlagert wird müsste es ja sogar aus den jungen Blättern oberhalb der Beerenzone abwärts Richtung Trauben transportiert werden - oder die älteren Blätter der Traubenzone nehmen es auch auf, aber dazu: "bei überwiegend älteren Blättern war Phosphorige Säure in diesen Experimenten nahezu wirkungslos".

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 31. Mai 2017, 18:15
von silesier
Pero nistet sich meistens an Senken von Buchten und greift die schwache Blätter, die unter selten aber auch. Die jüngeren sind mehr auffällig auf Pero.
Dort wo hängen meine Trauben auf Maurer 3m, Hofboden gepflastert bekommen weniger Pero . Ich versuche jetzt mit Garten Folie und schauen wir was das bringt.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 1. Jun 2017, 06:01
von silesier
thuja hat geschrieben: 31. Mai 2017, 07:54
Schwefel hält maximal 20mm Niederschlag sagt man.


Pero geht los mit möglichen Bodeninfektionen, dazu brauchts Wasser, danach gehts weiter je nach Wetter. Evtl alle 3 Tage bei empfindlichen Sorten und miesem Wetter.


Wegen deine Aussage bin ich jetzt im Garten und beobachte die Blattmase und Boden Feuchtigkeit, Dunst nichtig vorhanden weil ist noch genug Kalt am Morgen daher Blätter trocken. Noch keine Pero Gefahr. In den nächsten Tagen kann sich alles ändern.
Darum dachte ich vielleicht Agrofolie müsste helfen wie gepolsterten Hof.

Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung

Verfasst: 1. Jun 2017, 06:09
von silesier
Mein Phönix Kordon habe ich 30% kleine, schwache Triebe ausgebrochene, viele Geize entfernt. .Wenn so trocken bleibt dann von Pilzkrankheiten keinen Spur. Ich kenne mehrere Gartenhöfe wo Reben hängen Hoch und keine sie spritzt und Triebe reduziert. So sieht bei mir gerade.