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Re: Terra Preta

Verfasst: 23. Mär 2019, 23:30
von Nemesia Elfensp.
für das Zerkleinern der Holzkohle habe ich im Internet eine alten Futtermuser für wenig Geld kaufen können. Das Ding zermahlt mir die feuchte Holzkohle in kleinste Bestandteile.
Foto folgt morgen

Re: Terra Preta

Verfasst: 24. Mär 2019, 06:39
von michaelbasso
Dietmar hat geschrieben: 12. Jul 2018, 23:39
Bei Sandboden:

- Bentonit bzw. granulierten Lehm zumischen,....
- Als porösen Zuschlag, quasi als Ersatz für die Pyrolysekohle kann man z.B. Perlit, Lava und vor allem Zeolith verwenden. ...
- Weiterhin würde ich Vulkanasche oder Diabas-Gesteinsmehl untermischen.
- Natürlich braucht ein guter Boden auch Humus. Wenn man nicht genug eigenen Kompost hat, dann holt man sich eben einen großen LKW voll Grünschnittkompost aus einem Kompostierwerk.
- eine reichliche Kalkzugabe ist sinnvoll, ....

Alles zusammen ist besser oder genau so gut wie Terra Preta.



das stimmt, aber leider ist das bei 1000qm, bis auf den Kompost unbezahlbar

Re: Terra Preta

Verfasst: 24. Mär 2019, 06:48
von michaelbasso
Nemesia hat geschrieben: 23. Mär 2019, 23:22
vor dem anzünden, werden unten in die Kiste zwei stabile Drahtgitter gelegt. So kann von unter Frischluft angezogen werden


Kannst Du erklären, wie das System funktioniert? Wo zündest Du an und wo kommt die Luft dazu?
Scheint mir ein einfaches aber effektives gerät zu sein.

Re: Terra Preta

Verfasst: 26. Mär 2019, 00:11
von Nemesia Elfensp.
michaelbasso hat geschrieben: 24. Mär 2019, 06:48
Nemesia hat geschrieben: 23. Mär 2019, 23:22
vor dem anzünden, werden unten in die Kiste zwei stabile Drahtgitter gelegt. So kann von unter Frischluft angezogen werden


Kannst Du erklären, wie das System funktioniert? Wo zündest Du an und wo kommt die Luft dazu?
Scheint mir ein einfaches aber effektives gerät zu sein.

Also, ich für meinen Teil würde die Metallkiste auch ohne Drahtgitter unten drin, nutzen. Wobei mein Mann allerdings vom besseren Brennvorgang mit Drahtgitter überzeugt ist.
Ich habe mir die Holzkohleherstellung in Erdlöchern auf YT angesehen. Dort wird gesagt, dass die Holzkohleausbeute und auch die Qualität der Holzkohle angeblich besser sein soll, wenn der Verbrennungssauerstoff vom Feuer von oben angesaugt wird.
Ich meine inzwischen, dass wohl beide Methoden - mit und ohne Drahtgitter unter dem Feuer - funktioniert.

Wir beginnen mit einer Lage "echtem" Brennholz auf dem Gitter, trocken und als Holzscheite. Wir legen die Scheite in 2 Lagen flächig aus. Es wird bei der Fläche der Kiste, mit 2-3 kleinen "Nestern" etwas feinerem Ofenholz und je Nest 2 wachsgetränkten Holzwolle-Anzündern begonnen.
Wenn das Holz richtig gut brennt, wird die erste Lage Borke/Rindenstücke aufgelegt. Wenn diese gut brennen, fast kein Rauch mehr zu sehen ist, dann ist über der Kiste über den langen Seiten, beidseitig ein energisch einwärtslaufender Luftwirbel/ Sog zu sehen (dies geschieht erst ab einer gewissen Temperatur).
Dann erst legen wir die nächste Lage nach. usw. usw.
Auch etwas feuchteres Holz lässt sich so gut verarbeiten.
Wenn wir nach einem Nachmittag an der Brenntonne dann Feierabend machen wollen, wird das Feuer von oben (noch haben wir keinen Einlaufstutzen installiert) mit dem Gartenschlauch abgelöscht.
Wir decken das gelöschte heisse Gebräu über Nacht immer mit zwei Estrichmatten ab, damit kein Tier zu Schaden kommt.
Am nächsten Tag wird das abgekühlte Löschwasser - sofern es nicht komplett von der Holzkohle aufgesaugt ist - über die Ablassschraube in Eimern abgelassen. Dann wird die Holzkohle heraus geschaufelt und so durchfeuchtet (dann staubt es nicht so schrecklich) durch den "Futtermuser" gegeben.
Das Ergebnis ist eine prima kleine Körnung der Holzkohle - etwa wie Getreideschrot.
Dieses Holzkohleschrot wird dann in Kübeln verwahrt, bis wir wieder die alte Mischmaschine für unsere Kompostmischung anschmeißen.


Da wir hier im Haus mit einem Ofen heizen, habe ich auch getestet, ob es möglich ist Holzkohle herzustellen, in dem man eine alten Kochtopf mit mittelgrossen Holzstücken befüllt, den Deckel (der nicht dicht abschliessen darf) auf den Topf legt und das Ganze dann in den brennenden Ofen stellt - und tatsächlich, am nächsten Morgen kann man den Topf aus dem abgekühlten Offen nehmen. Das Ergebniss: das Holz im Topf verbrennt nicht zu Asche, sondern wird zu Holzkohle.
Also auch eine Methode.


Re: Terra Preta

Verfasst: 26. Mär 2019, 07:17
von michaelbasso
Super! Danke für die ausführliche Beschreibung.

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 16:34
von roburdriver
Mal eine Frage an die Profis hier, was macht man mit Terra Preta bzw wozu soll das gut sein? Ich hab jetzt bei einer Bestellung zwei Probetütchen bekommen, einmal TerraPreta und einmal Pflanzenkohle beides mit EM aktiviert. Was soll das bringen? Klingt für mich eher nach sprudelnden Geldquellen statt wirklichem Nutzen. ???

Gruß Robin

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 16:35
von Staudo
Pfui!



;D

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 16:45
von Rieke
Ich hatte mal ein Probentütchen Pflanzenkohle vom Botanischen Garten in Berlin. Das habe ich einer getopften Chili in die Erde gemischt. Die sonst gleich behandelte Vergleichspflanze wuchs etwas schlechter und hatte einen schlechteren Ertrag, was natürlich Zufall gewesen sein kann. Also möglicherweise nutzt die Pflanzenkohle schon was.

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 16:47
von Mediterraneus
Man muss halt auch ein bißchen dran glauben!

Und einem geschenkten Gaul...

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 19:52
von Bristlecone
roburdriver hat geschrieben: 11. Apr 2019, 16:34
Mal eine Frage an die Profis hier, was macht man mit Terra Preta bzw wozu soll das gut sein? Ich hab jetzt bei einer Bestellung zwei Probetütchen bekommen, einmal TerraPreta und einmal Pflanzenkohle beides mit EM aktiviert. Was soll das bringen? Klingt für mich eher nach sprudelnden Geldquellen statt wirklichem Nutzen. ???

Gruß Robin


Exakt.

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 20:32
von roburdriver
Ok ich werde es mal bei Vollmond rücklings über die Schulter aufs Beet schmeißen und drei mal rechts herum im Kreis hüpfen ... mal schauen obs hilft ;D ;)

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 20:35
von Bristlecone
Wenn du strauchelst, hilft es womöglich dem Arzt!

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 20:51
von Nemesia Elfensp.
roburdriver hat geschrieben: 11. Apr 2019, 16:34
was macht man mit Terra Preta bzw wozu soll das gut sein? [/quote] es wird gesagt, dass Pflanzenkohle eine gute Bindungsfreudigkeit für Nährstoffe und Feuchtigkeit haben soll. Wenn diese Aussage stimmt, könnte Pflanzenkohle die Kationenaustauschkapazität eines Bodens verbessern.

[quote]Ich hab jetzt bei einer Bestellung zwei Probetütchen bekommen, einmal TerraPreta und einmal Pflanzenkohle beides mit EM aktiviert. Was soll das bringen?
Ich bin der Meinung, das EM nichts mit dem Thema Terra Preta zu tun hat.

Meine Pflanzenkohleversuche und die Mischungen daraus, habe ich deshalb ohne jegliche zugekaufte Mikroorganismen gemacht.
Allerdings plane ich noch eine Pflanzenkohlemischung mit Kompostmischung, mein "Terra Preta-Kompost" mit einem Heuaufguss, statt schlichtem Wasser.
(diese Idee mit dem Hauaufguss stammt von Herrn Dr. Jürgen Reckin)

Noch kann ich nichts berichten, da ich die ersten Mischungen erst Ende 2018 gemacht habe.
Ich erhoffe mir von meinem "Terra Preta-Kompost" eine bessere Wasserhaltekapazität und eine bessers Halten der Nährstoffe, als mit üblichem Kompost, für meinem Sandboden.

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 21:22
von roburdriver
Danke für die Infos. Ich kann nicht so recht glaube, das die Holzkohle groß Wasser speichert. Jedenfalls nimmt Ton, Gips oder auch morsches Holz viel mehr Wasser auf und bindet damit auch wasserlösliche Nährstoffe.

Re: Terra Preta

Verfasst: 11. Apr 2019, 21:34
von Rieke
Wahrscheinlich habe ich das schon mal als Lektüre empfohlen: Terra Preta / Pyrolysekohle BUND-Einschätzung ihrer Umweltrelevanz. Die Autoren setzten sich ziemlich kritisch damit auseinander, unter anderem mit dem möglichen Eintrag von Schadstoffen (PAKs) und der ungeklärten Auswirkung auf die Bodenbiologie.