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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 11. Dez 2012, 01:44
von paulche
Ich hatte ja eigentlich vor, mal nach Frankreich zu fahren, um mir dort direkt interessante Feigenpflanzen zu besorgen.Nachdem ich jetzt ein bischen im Internet recherchiert habe, würde ich jetzt wahrscheinlich einen Urlaub in Richtung Südösterreich, Slowenien und Kroatien vorziehen, um mir dort Stecklinge extrem frostharter verwilderter Sämlinge zu besorgen. Ich würde solche Pflanzen dann aber auch an professionelle Feigenzüchter weitergeben, damit alle an dieser Pflanze interessierten solche extrem frostharten Pflanzen beziehen können und der Naturbestand nicht gefährdet würde. Damit würde Winterschutz für diese Pflanzen entfallen. Urlaub in Afganistan werde ich nicht machen, auch wenn dort der Ertrag extrem ergiebiger wäre.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 11. Dez 2012, 10:39
von philippus
Habt ihr eure Feiglinge schon geschützt?Ich schütze nur noch maximal 3 Feigen durch Vlies. Für die restlichen gilt: Friss oder frier runter!Hab vorgestern im Halbdunkel nach der Arbeit (sch. Winterzeit!) mit Wind und Vlies gekämpft und schon mal 2 Feigen im unteren Bereich eingehullt. Schaut dementsprechend aus, aber naja. Bild folgt am Wochenende.
Ich schütze nur noch die nicht etablierten Feigen, sprich was dieses Jahr ausgepflanzt wurde. Das ist eine Dalmatie, die im vorigen Winter Schäden hatte und neu an anderer Selle ausgepflanzt wurde.Grüße

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 11. Dez 2012, 10:49
von philippus
Woher kommt eigentlich der Ausdruck Weinanbaugebiet? Wein gedeiht doch überall, sogar in Kanada.Pflanzen wie Feigen und Citrus sind bessere Anzeigerpflanzen für mildes Klima.
In Amiland und Kanada werden auch meines Wissens Amerikanerreben angebaut, die wesentlich robuster sind. Zudem ist es in Teilen Kanadas und derUSA wesentlich wintermilder als in Mitteleuropa. In Österreich gibts das teilweise auch in den nicht so idealen Gebieten. Der Wein heißt dann Uhudler, oder Direktträger.
Direktträger ist nicht eine Frage des Klimas. Direktträger entstanden im Zuge der Verwendung amerikanischer, reblausresistenter Unterlagen in Folge der Reblausplage im späten 19. und frühen 20. Jh.Da damals riesige Flächen neu zu bepflanzen waren und man nicht genug Pfropfreben hatte, wurden die amerikanischen Unterlagsregeben direkt, also ohne Pfropfrebe, gepflanzt. Das Gebiet (Südburgenland) wo Uhudler angebaut wird, ist vom Klima her nicht ungünstig für den Weinbau.Grüße

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 12. Dez 2012, 08:37
von carot
Anhäufeln mit nasser Erde mochten meine nicht so. Anhäufeln mit (nass werdendem) Laub auch nicht. Da bekamen sie Rotpusteln.Anhäufeln mit Lavagrus oder Perlite geht jedoch ganz gut. Allerdings krieg ich den Haufen nicht groß genug, um die ganze Pflanze zu bedecken :-\
Danke für den Hinweis. Dann werde ich mir Alternativen überlegen. Wenn der Schutz mit Laub so gut funktioniert wie Manu schreibt, wäre das eine einfache Alternative. Ich kann nur nicht um alle Feigen Gitter stellen. Da werde ich noch etwas experimentieren.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 12. Dez 2012, 08:55
von Lizzy
Schnee ist doch auch eine gute Isolation, oder ? Von dem haben wir nämlich dieses mehr als genug.Habs zeitlich noch nicht geschafft mit Vlies zu schützen, bisher waren es maximal - 7°C.Gruss

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 12. Dez 2012, 09:28
von mickeymuc
Meine stehen auch ohne Schutz im Hang, nur der Schnee, immerhin 20 cm, hilft bissl. Heut abend werde ich mal Häufen machen, ich hoffe mal es war noch nicht zu kaltIch hab sie vorletztes Frühjahr gesetzt, den Winter nur mit etwas Sackleinen geschützt. Sie kamen wieder, aber von unten, was bei diesem Februar aber kein Wunder war. Gibts denn eine Faustregel ab ca. welcher Temperatur die Äste runterfrieren? Und geht es dabei eher um den Minimalwert oder um die Dauer des Frostes?

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 12. Dez 2012, 10:21
von ManuimGarten
Gute Frage. ???Mein Feigenbaum hat im früheren Garten mehrere Winter überstanden, da froren nur einige Spitzen (10-20cm) ab. Das war hier im ersten Winter auch so. Im nächsten Winter gab es kurzfristig -15°, da war er oberirdisch dahin und trieb nach einiger Wartezeit wieder von unten aus. Natürlich gab es in dem Jahr keine Früchte. :( Den Winter drauf (2011/2012) dauerte diese kalte Februar-Periode bis -15° doch 2 Wochen, da überlebte aber alles innerhalb des Laubmantels. :)Das klingt wohl eher nach Temperaturminima. ::)Der Teufel liegt aber sicher im Detail. Wir haben trockenes Wetter, kaum Schnee - vielleicht ist das auch der Grund, warum es keine Rotpustelkrankheit gab wie bei Med. Man könnte aber versuchen, den Laubmantel mit einem wasserundurchlässigen "Deckel" trockener zu halten. Ich glaube, da hat oben schon jemand Folie geraten?Hier gibt es übrigens in mehreren Gärten Feigen. Die Besitzer nehmen es gelassen hin, dass sie halt manchmal abfrieren. Mir wurde erklärt, dass deshalb Bäume (wie meiner anfangs war) nicht möglich sind, sondern nur Sträucher.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 12. Dez 2012, 11:27
von Mediterraneus
Gibts denn eine Faustregel ab ca. welcher Temperatur die Äste runterfrieren? Und geht es dabei eher um den Minimalwert oder um die Dauer des Frostes?
Ich kann die Erfahrungen von Manu bestätigen. Langer Dauerfrost bis zu einem bestimmten Minimalwert war bei mir kein Problem.Eisiger Wind wird auch schlechter vertragen als die gleiche Temperatur in "stehender Luft".Dieser magische Tiefstwert scheint sich in etwa bei -15 Grad (an der Pflanze!) zu bewegen. Vielleicht schafft die Feige je nach Sorte und Standort auch bissl mehr. Wenns drunter geht, friert Holz ab.Bis etwa -10 halten die überwinternden Frühsommerfeigenknubbel aus.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 07:40
von brennnessel
Meiner Erfahrung nachbesteht für die Feigenbäume und Sträucher die größte Gefahr erst im Frühjahr, wenn es zur Austriebszeit friert.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 07:45
von Mediterraneus
Meiner Erfahrung nachbesteht für die Feigenbäume und Sträucher die größte Gefahr erst im Frühjahr, wenn es zur Austriebszeit friert.
Wenn aber das Holz bereits im Winter erfroren ist, treibt im Frühjahr nix mehr aus ;)

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 07:54
von brennnessel
Da hast auch wieder recht 8) ;) !

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 08:10
von hymenocallis
Dieser magische Tiefstwert scheint sich in etwa bei -15 Grad (an der Pflanze!) zu bewegen. Vielleicht schafft die Feige je nach Sorte und Standort auch bissl mehr. Wenns drunter geht, friert Holz ab.
Diese Angaben würde ich mit Vorsicht genießen - die Holzreife hängt entscheidend von der Anzahl der Sonnenstunden, der Dauer der warmen Jahreszeit an sich und den durchschnittlichen Sommertemperaturen ab. Stehen die Feigen in Regionen, in denen es lange warme Sommer gibt, sind auch tiefere Wintertemperaturen kein Drama. Sind die Sommer kurz und kühl, überleben die Feigen auch mildere Winter schlecht.LGPS: hier regional überleben ungeschützte ausgepflanzte Feigen an zusagenden Stellen problemlos - auch wenn die Temperaturen im Winter nächtens locker unter die genannte Grenze fallen.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 08:24
von mickeymuc
Naja, danke für die vielen Erfahrungswerte - hier waren es zumindest am Haus nur -10°C, da wird es auf der Wiese auch nicht soo kalt gewesen sein. Sonnenstunden hatten wir diesen Sommer bestimmt genug :)Vielleicht mache ich ihnen doch noch eine Umhüllung aus Stroh und Draht, um sie ein bisschen zu schützen.Viele Grüße,Michael

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 08:30
von frida
Wir hatten schon lange keine tollen warmen Sommer mehr und in den letzten Wintern immer längere Frostperioden mit Temperaturen um und bei -15°C. Aber unsere eine Feige, die an einer Mauer steht, hat immer ohne größeren Schäden überlebt, eine zweite etwas ungeschützt stehende ist jedes Jahr tief runtergefroren. Ich schließe daraus, dass auch das Mikroklima eine viel größerere Rolle spielt als das Klima im Jahreslauf.

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Verfasst: 13. Dez 2012, 08:33
von hymenocallis
Ich schließe daraus, dass auch das Mikroklima eine viel größerere Rolle spielt als das Klima im Jahreslauf.
Und warum wachsen sie dann problemlos in sommerwarmen Gebieten bzw. sind dort heimisch? ::)Im hier angrenzenden pannonischen Klima mit heißen trockenen Sommern und bitterkalten Wintern wachsen sie jedenfalls auch gut - ganz unabhängig vom Mikroklima.