@polluxverde: Der Kerzenknöterich war an dieser Stelle in der Tat ein Glücksgriff, auch wenn das satte Grün des Beets eigentlich hauptsächlich aus so nicht gepflanztem Staudenchaos besteht.

Ich bin mal gespannt, was sich langfristig unter der Tanne und der Fichte etabliert, vieles ist schon ausgefallen, aber so langsam schälen sich passende Kandidaten heraus. Ich mag Deine "Vogelplanschecke" mit den schönen blauen Töpfen, sie sehen aus wie zufällig abgestellt, aber doch irgendwie total passend.
Lange habe ich auf einen "Goldenen Oktober" gewartet, doch nachdem die Wettervorhersage zunächst sehr vielversprechend aussah, kam es doch ganz anders mit reichlich Regen, dicken Wolken und trüben Tagen. Nur selten wagte sich einmal die Sonne zwischen den Wolken hervor, am Montag gab es nachmittags so einen kurzen Moment, und auch heute Nachmittag erbarmte sich der Himmel endlich einmal wieder, ein paar Sonnenstrahlen durchzulassen. So langsam kommt in der Natur die Herbstfärbung in Fahrt, meine gelbblühende Zaubernuss ist allerdings schon fast kahl, so dass ich hier noch ein paar Fotos vom Montag zeige, als sie feurig orangerot in der Sonne leuchtet.
Im zeitigen Frühjahr und im Herbst ist der Garteneinblick auf dem ersten Foto immer besonders schön, dieser präsentiert sich einem, wenn man durch den Keller auf die Terrassentür (mit einem bodentiefen Fenster) geht und dann auf die Terrasse tritt. Scheint die Sonne, leuchtet die Felsenbirne vor dem Gartenhaus prächtig, und der Kontrast zwischen dem orangefarbenem Laub und der blauen Tür des Gartenhauses ist wirklich wunderbar. Die Astern sind im ewigen Regen zwar größtenteils umgefallen und liegen mehr als sie stehen, was der Blüte aber offenbar keinen Abbruch tut.
Alle Stauden sind dieses Jahr unglaublich hoch gewachsen, Astern und Goldruten am Zaun zum Nachbarn sicher an die zwei Meter, so dass das Gartenhaus vom Nachbarn mittlerweile ziemlich versteckt wird. Die Rudbeckien sind nun praktisch verblüht, aber sie haben wirklich etliche Wochen durchgehalten. Der Garten ist nach wie vor recht grün, und auch wenn die Astern letztes Jahr noch einen Tick üppiger geblüht haben (da war es nicht ganz so regnerisch), sind die vielen lilafarbenen Tupfen doch sehr schön anzusehen. Positiv hervorheben muss ich vor allem Aster ageratoides 'Asran', die mitterweile seit mindestens sechs Wochen - zwar mehr liegend als stehend - unter meiner Tanne hervorleuchtet.
Die als 'Pallida' gekaufte Zaubernuss, bei der ich wohl nie ergründen werde, ob es wirklich eine ist, leuchtete die Tage jedenfalls wieder prächtig orange-rot, der Zauber ist zwar leider nicht besonders lang, aber dafür umso intensiver. Das Farbenspiel wechselt von Jahr zu Jahr, mal ist es mehr rötlich, mal mehr gelblich, und in manchen Jahren zeigen sich die Blätter in allen Schattierungen zwischen Bordeauxrot und strahlendem Gelb. Verheißungsvoll sind auch die dieses Jahr besonders zahlreichen Blütenknospen, das wird nächstes Jahr sicher eine Pracht! Auch Cornus 'Midwinter Fire' im Hintergrund färbt bereits schön, vielleicht kann ich ihn nächstes Jahr schon auf den Stock setzen, um besonders feurige Neutriebe heranzuziehen.
In den Schattenbeeten macht sich die Nässe bemerkbar, überall sprießen üppige Pilze, die Hüte sind teilweise handgroß. Noch blühen die letzten Herbstalpenveilchen, sie sind dieses Jahr auch ziemlich ausdauernd. Mittlerweile treibt auch deren Laub aus, während das Laub der Funkien so langsam gelb wird und vergeht. Mein Beet unter der Tamariske ist hingegen vielfältig bepflanzt, dort gibt es viele wintergrüne Stauden, so dass es wirklich ganzjährig attraktiv ist. Mal schauen, ob Persicaria 'Red Dragon' im Hintergrund noch zur Blüte kommt, aber der erste Frost ist hier ohnehin meist erst im November.
Am Eingang blühen Sedum cauticola und Sedum sieboldii, letzteres auch mit einer schönen rosaroten Herbstfärbung. Von Sedum 'Atlantis' hatte ich Stecklinge gemacht, das mochte das torfige Topfsubstrat, in dem ich es gekauft hatte, gar nicht, aber in meinem mit etwas Sand aufgebesserten Lehm scheint es sich wohlzufühlen und hat schon zahlreiche Knospen für das kommende Jahr gebildet. Cyclamen persicum ist leider ein Wegwerfartikel, der zu Millionen herangezüchtet wird, daher mag ich eigentlich gar keins kaufen, aber "Jawoll" hatte sehr hübsche Sorten für 1,49 € im Angebot, da bin ich dann doch schwach geworden.

Ich werde mal versuchen, es im Winter drinnen durchzukultivieren, hier unterm Vordach wird es hoffentlich nicht zu nass, wenn es wie üblich ständig regnet...
Auch sonst ist der Topfgarten am Eingang noch sehr üppig, bereits das ganze Jahr Freude bereitet mir Leucothoe fontanesiana 'Rainbow', die ich im Frühling zufälligerweise bei Obi entdeckt hatte. Diese panaschierte Traubenheide treibt wirklich in allen "Regenbogenfarben" aus und bietet so ständig einen anderen Anblick. Die Fuchsie links daneben habe ich schon seit ein paar Jahre, dieses Jahr ist sie nach scharfem Rückschnitt besonders üppig ausgetrieben, obwohl sie immer noch im gleichen Topf wie damals steckt. Noch etwas größer werden muss Styrax 'Evening Light' (rechts), den mir "Pflanzmich" aufgrund meiner Reklamation (ich hatte zuerst eine falsche Sorte geliefert bekommen) zugeschickt hat. Die Funkien im Topf ziehen nun langsam ebenfalls ein, angefangen hat es mit der rechten, dann legte die linke los, und nun ist die in der Mitte dran, während die anderen noch weitgehend grün sind.
Gehen wir noch einmal nach unten in den Garten, denn während meines Fotorundgangs brach die Sonne nochmal ordentlich durch die Wolken, so dass die mittlerweile kräftig orange gefärbte Felsenbirne besonders schön leuchtete. Ganz langsam färben nun auch die Haselnüsse, mein Acer palmatum 'Orange Dream', und in Kürze werden sicher auch der Acer palmatum 'Garnet' am Teich und Physocarpus 'Diabolo' in Rot aufglühen. Es ist schön, dass es diese Staffelung gibt, so zieht sich die Herbstfärbung über ein paar Wochen hin, denn viele Bäume und Sträucher sind doch in relativ kurzer Zeit entlaubt (wie z. B. die oben gezeigte Hamamelis, aber auch die Felsenbirne und die Fächerahorne).
Nun fängt auch die im Frühling gesetzte Hamamelis 'Jelena' mit der Färbung an, ihr Laub zeigt wieder ganz andere Schattierungen. Das Lungenkraut in der Unterpflanzung ist wirklich riesig geworden, das waren im Frühjahr noch kleine Sämlinge, und ich überlegte, wie ich wohl die Lücken füllen könnte, aber da sind überhaupt keine Lücken mehr zu sehen, so dass die hierher versetzten Muscari sich mühsam durch das Blätterdach kämpfen müssen.

'Jelena' hat nicht ganz so viele Knospen angesetzt, aber als ich sie kaufte, war sie wirklich mit Blüten übersät, da ist es sicher normal, dass sie ihre Kraft erstmal ins Einwurzeln gesteckt hat.
Ein Blick zurück zur Terrasse am Haus, mit dem Chaos im Zaunbeet links und der relativen Ordnung um den Teich herum, wo ich zumindest den Goldfelberich bodeneben abgeschnitten hatte. Der Blutweiderich ist zum Glück mustergültig standfest, und auch die wilden Möhren sind im Streiflicht der untergehenden Sonne noch sehr zierend. Das Laub der Wiesentaglilien wird nun ebenfalls langsam gelb, und der Rasen ist ein sattgrüner Teppich, bei dem ich schon überlegt habe, ob ich ihn vor dem Winter noch einmal mähe, denn an manchen Stellen ist er schon wieder ziemlich hoch geworden. Mit einem Foto vom 'Orange Dream' ist der heutige Gartenrundgang beendet, hoffentlich ist irgendwann nochmal schönes Wetter, so dass ich noch ein paar Fotos von der Herbstfärbung machen kann.
