Seite 59 von 2091
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 08:35
von hymenocallis
Sonnenstunden hatten wir diesen Sommer bestimmt genug

Genug für Feigen? Da wäre ich skeptisch - Sonnenstunden bei Temperaturen über 30°C über Monate gibt es eigentlich in ganz Mitteleuropa nur an besonders begünstigten Stellen, daher mein Zweifel. LG
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 08:53
von Jayfox
Naja, danke für die vielen Erfahrungswerte - hier waren es zumindest am Haus nur -10°C, da wird es auf der Wiese auch nicht soo kalt gewesen sein.
Da wär' ich vorsichtig: Strahlungsfröste infolge Ausstrahlung können zu erheblich niedrigeren Temperaturen führen, als sie wenige Meter nebenan im Schutz der Hauswand oder unter einer dichten Baumkrone gemessen werden. Solche Fröste durch Abstrahlung führen insbesondere am Erdboden zu viel tieferen Temperaturen als in 2 m Höhe, wo sonst gemessen wird.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 09:00
von mickeymuc
Danke Bristlecone für den Hinweis, Du hast sicher recht, aber im Moment liegen hier 20-30 cm Schnee, von daher sind die Kleinen ja eh ein bissl geschützt. Sonst stehen sie total exponiert - ich muss da mal das zweite min-max-Thermometer deponieren, das wird spannen.Aber erstmal ist der Frost ja hoffentlich ab heut abend vorbei - auch wenn man es sich noch nicht vorstellen kann
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 09:05
von Jayfox
Ein Nachtrag zu den Temperaturen: Vorletzte Nacht waren es hier etwa -10 °C bei "üblicher" Messung, am Freiburger Flugplatz waren es in derselben Nacht -19 °C am Boden!
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 11:10
von frida
Ich schließe daraus, dass auch das Mikroklima eine viel größerere Rolle spielt als das Klima im Jahreslauf.
Und warum wachsen sie dann problemlos in sommerwarmen Gebieten bzw. sind dort heimisch?

Weil es dort meist im Winter auch nicht so bitterkalt wird.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:01
von Zuccalmaglio
hymenocallis,wo gärtnerst du denn ?
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:07
von Mediterraneus
Edith: bezieht sich auf das Zitat von FridaRichtig!Man muss die Temperatur schon direkt an der Feige messen, nicht an irgendeiner der wenigen Wetterstationen.Und gerade Pannonien ist auf den Minimakarten (fast) immer eine Wärmeinsel, ich schau in den letzten Jahren immer mal , wie kalt es (auch in Österreich) minimal war. Steht die Feige an einer Wand, neben einer Hecke, frei auf dem Feld? 3 mal die gleiche Feige, 3mal verschieden.Auch im verrregneten Rheinland gibts baumgroße Feigen, obwohl die weniger Sonnenstunden haben. Besseres Beispiel: Die dänische Ostseeinsel Bornholm. Relativ weit im Norden, trotzdem große Feigenbäume. Gute Holzausreife gibts da nicht, aber durch das Seeklima abgemilderte Fröste.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:14
von Mediterraneus
Danke Bristlecone für den Hinweis, Du hast sicher recht, aber im Moment liegen hier 20-30 cm Schnee, von daher sind die Kleinen ja eh ein bissl geschützt. Sonst stehen sie total exponiert - ich muss da mal das zweite min-max-Thermometer deponieren, das wird spannen.Aber erstmal ist der Frost ja hoffentlich ab heut abend vorbei - auch wenn man es sich noch nicht vorstellen kann
Direkt überm Schnee und auf freier Fläche sind die Temperaturen um einiges niedriger als in 2 m Höhe. Mir sind die Feigen auf der Obstwiese deshalb immer an dieser Stelle (Schneegrenze) abgefroren, während die Feige an der Mauer bei "gleicher gemessener Temperatur" bis in die Spitzen austrieb.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:33
von Jayfox
Auch im verrregneten Rheinland gibts baumgroße Feigen, obwohl die weniger Sonnenstunden haben. Besseres Beispiel: Die dänische Ostseeinsel Bornholm. Relativ weit im Norden, trotzdem große Feigenbäume. Gute Holzausreife gibts da nicht, aber durch das Seeklima abgemilderte Fröste.
Auch noch viel weiter nördlich, in der Stadt Visby auf Gotland, wachsen an den Mauern noch große Feigen als starktriebige Großsträucher, nicht anders als auf Bornholm.Müsste mal die Dias raussuchen.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:43
von ManuimGarten
Ich schließe daraus, dass auch das Mikroklima eine viel größerere Rolle spielt als das Klima im Jahreslauf.
Und warum wachsen sie dann problemlos in sommerwarmen Gebieten bzw. sind dort heimisch? ::)Im hier angrenzenden pannonischen Klima mit heißen trockenen Sommern und bitterkalten Wintern wachsen sie jedenfalls auch gut - ganz unabhängig vom Mikroklima.
Nun, genau da wohne ich. ;)Trotzdem hat es wie oben beschrieben, den Feigenbaum im Vorjahr auf Bodenniveau abgefroren. Und das kommt nicht von einem besonderen Standort, sondern passierte auch in anderen Gärten hier. Die Bewohner finden das ganz normal und warten halt aufs nächte Jahr, denn die Feigen treiben aus dem Boden immer wieder neu aus.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:56
von Zuccalmaglio
Herrje, wo ist hymenocallis denn nun genau angesiedelt? Wenn ich da nicht weiß, kann ich doch mit ihren Aussagen nichts anfangen.Solche vergleiche wie die hier angestellten hinken immer ein wenig.Die Konditionen wie Sorte, Großklima, Kleinklima etc. sind nie gleich wie im Laborversuch.Im Hausgarten unseres Nachbarn (3 m von der Hauswand) wächst seit Jahren ein Feigenbaum, ca. 2,50-3 m hoch. Noch nie zurückgefroren.Leider schneidet der den immer so zusammen, daß ich noch nie ausgereifte Früchte gesehen habe. Die an die diesjährigen Triebe kommen, reifen nicht aus.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 14:59
von Mediterraneus
STM in Hymenocallis Profil heißt wohl Steiermark, glaub ich
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 15:05
von ninabeth †
STM in Hymenocallis Profil heißt wohl Steiermark, glaub ich
jaSTM = Steiermark
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 13. Dez 2012, 15:10
von ManuimGarten
Stimmt, aber dort gibt es sehr unterschiedliche Gegenden, von Alpen bis milderes Graz.Mein Feigenbaum war übrigens auch rund 2,5m hoch, Nachbars Strauch sicher 3m, beide froren ab. - Vielleicht schneidet Zuccalmaglios Nachbar den Baum zurück, weil die Triebspitzen abgefroren sind? Das gab es bei meinem in milderen Wintern auch.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Verfasst: 14. Dez 2012, 08:30
von Mediterraneus
Im Hausgarten unseres Nachbarn (3 m von der Hauswand) wächst seit Jahren ein Feigenbaum, ca. 2,50-3 m hoch. Noch nie zurückgefroren.Leider schneidet der den immer so zusammen, daß ich noch nie ausgereifte Früchte gesehen habe. Die an die diesjährigen Triebe kommen, reifen nicht aus.
Das ist dann wieder ein Problem des "fehlenden Sommers", bzw. ist es vielleicht auch eine sehr spätreifende Sorte.*Wenn der Feigenbaum nicht zurückfriert (was jetzt 3 Winter nicht mehr vorgekommen ist

), dann gibt es hier im mittleren südwestlichen Deutschland eigentlich immer Früchte, etwa im September/Oktober. * edit: oder es ist eine "wilde" Feige, die in Mitteleuropa nicht befruchtet werden kann, wäre auch eine Möglichkeit (z.B. ein Ableger aus dem Urlaub)