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Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 21. Feb 2009, 14:45
von riesenweib
stimmt.ich bin vom umgekehrten ausgegangen: ich habe eine bestimmte ackergrösse, auf der ich produziere. Du hast aber recht, dass in die berechnung die möglichkeit hineingehört, grössere anbauflächen zu nutzen. lg, brigitte
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 22. Feb 2009, 02:38
von pearl
riesenweib, im Grunde ist mir nicht klar wonach du suchst. Aber ich hab noch mal deine Eingangsfrage angeschaut und in mein kluges Buch auch.Also in wikipedia steht, dass 7 Generationen bei Mais reichen um eine Inzuchtlinie anzumelden. ... Den besten Effekt zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der F1 Generation würde man haben, wenn die beiden Linien einen möglichst verschiedenen Genotyp haben.Wegen des Verschiffens:Grundsätzlich, so sagt meine Molekulare Biology of the Cell:"Many of the plants that have proved most amenable to genetic analysis - such as maize and tomato - have long tife cycles and very large genomes, making both classical and molecular genetic analysis very time-consuming."Mit Mais zu arbeiten ist zeitraubend. Daher ist es ja auch schon so lange her, dass Barbara McClintock die Transposons in Mais entdeckt hat. Mir sind noch die Bilder aus der Vorlesung von Peter Starlinger in Erinnerung, die mit den bunten Maiskolben. Fand ich schön!Weil Pflanzen der gemäßigten Zonen nur eine Vegetationsperiode pro Jahr haben, deshalb versuchen Forscher den Mais etwas zu überlisten, vermutlich. Wobei ich denke, dass die wenigsten das tun. Prof. Saedler vom Max Plank Institut in Köln macht das möglicherweise nicht so, der forscht schon 30 Jahre an dem Ding.Saedler 15. Dezember 2000 im Spiegel:"Saedler: Die Industrie hat an solchen Projekten in der Tat überhaupt kein Interesse. Deshalb müsste sich hier die EU oder die öffentliche Hand engagieren. "Die Erhöhung der Nährwerte oder so was ist eines der vielen Ziele transgener Pflanzenzüchtung, neben Toleranz gegenüber Standortfaktoren und Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Die Erhöhung der Nährwerte ist allerdings etwas, das durch die traditionellen Methoden der Landwirtschaft schon in großem Maße erzielt worden ist. Unsere Pflaumen waren kirschgroß und unser Weizen irgendwie nicht besonders ergiebig, ursprünglich.Aber jetzt bin ich dank deiner Frage wieder auf dem aktuellen Stand. Es gibt nicht viel neues unter der Sonne was das angeht. Pflanzenzüchtung geht sehr langsam.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 22. Feb 2009, 11:35
von riesenweib
...Weil Pflanzen der gemäßigten Zonen nur eine Vegetationsperiode pro Jahr haben, deshalb versuchen Forscher den Mais etwas zu überlisten, vermutlich. ...
sag ich doch, oder? Oder eigentlich sag ich, dass der link das sagt:
riesenweib hat geschrieben:...Im link steht übrigens, dass die chose 2x jährlich um den halben globus geschifft wird, um beide vegetationszeiten auszunutzen. Auch interessant zu wissen.
ich interessiere mich vor allem, was für ein aufwand bei der
produktion des saatguts dem feldmässigem anbau (von F1 hybriden durch bauern zwecks ernte von nahrungsmitteln) vorangeht. Ich habe es so verstanden, dass auch saatmittelkonzerne bei der produktion von F1 saatgut diese sieben schritte durchexerzieren müssen, bis der bauer (oder der gärtner) das produkt für den anbau kaufen kann. Dass das jedes mal wieder gemacht werden muss. achja, offenbar haben die kollegen Barbara McClintock lange nicht glauben wollen...
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 22. Feb 2009, 15:16
von pearl
nein, wenn das Saatgut in Ecuador angebaut angebaut wird, dann sind mehrere Ernten pro Jahr sicher. Vermutlich.Dieses Verschiffen dient nicht dem Produzieren der Saatgutmenge, sondern ist nur ein Mittel um die langen Wartezeiten für Molekularbiologen etwas zu verkürzen. Genetik ist etwas zeitraubender als Chemie. Man muss immer eine neue Generation abwarten. Und dabei haben Pflanzen sogar noch diesen Generationswechsel, herrjemineh!Das Warten darauf, dass sich Bakterien vermehren ist auch nicht schlecht, dann die Vermehrung von Zellkulturzellen abzuwarten und erst von Drosophila! Aber das ist ein Klacks gegenüber den Zeiten, die man für Pflanzen brauch.Deshalb ist auch das Genom dieser Kresse schon vollständig sequenziert. Die vermehrt sich wie der Teufel!
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 10. Aug 2009, 23:29
von pearl
aah, darüber habe ich gerade noch einmal nachgedacht und siehe da, ich habe es schon genau benannt gehabt!Das Verschiffen von Saatgut um in kürzerer Zeit mehr Generationen heranziehen zu können ist nur in der Phase der molekularbiologischen Forschung notwendig. Und weil Forscher 2-Jahresverträge haben und Anträge nicht über sehr lange Zeiträume genehmigt werden und ... Die Frage kam bezüglich der Sortenbestimmung von Obst über DNA Analyse.Auch Obstbäume eignen sich nicht gut für Molekularbiologen. Bis eine neue Generation fruchtbar geworden ist kann es nicht nur ein Jahr, sondern 5 oder 10 Jahre dauern.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 4. Dez 2010, 21:15
von JörgHSK
Bei Apfelsorten gibt es ja auch diploide und triploide. Es soll auch tetraploide geben. Dipoloide und Triploide kann man an einigen Merkmalen unterscheiden.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 4. Dez 2010, 22:57
von pearl
sind dir Inzuchtstämme von Obstsorten bekannt?
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 5. Dez 2010, 22:33
von JörgHSK
Ich rede hier beispielhaft nur vom Apfel:bei den "alten" Sorten oder sagen wir besser traditionell enstandenen Sorten kann von Inzucht keine Rede sein. Sie sind aus einem reichen Genpool einiger asiatischer Wildäpfel enstanden. Daraus sind im laufe der Zeit einige hundert(bis tausend) Sorten entstanden.Leider muss man sagen das die moderne Sortenzüchtung ganz andere Wege einschlägt. Die Obstbauinstitute züchten seit 60 Jahren mit Cox, Golden Delicious und Jonathan. Es gibt kaum andere eingekreuzte Sorten. Daraus ist eine Vielzahl, keine Vielfalt enstanden.Von 500 Sorten sind als Ahnensorten beteiligt:Golden Delicious : 255 SortenJonathan: 154 SortenCox : 150 Sortennatürlich sind noch einige andere beteiligt aber die kann man vernachlässigenGolden Delicious ist mit 51% an allen seit den 30er Jahren gezüchteten Apfelsorten beteiligt.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 6. Dez 2010, 00:24
von pearl
du meinst, dass das F1 sind?
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 6. Dez 2010, 10:12
von JörgHSK
F300³ oder so...
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 6. Dez 2010, 14:52
von pearl
das wäre ja durchaus ein sehr schönes eigenes Thema!
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 6. Dez 2010, 15:54
von Krümel
Was für ein bezaubernder Thread!

Ich meine, ich könnte da ein Beispiel für eine sterile F1-Hybride geben:
Tagetes Vanilla F1Bei mir hat sie damals (2004 war's glaub ich) jedenfalls keine Samen angesetzt.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 7. Dez 2010, 08:32
von Zuccalmaglio
Ganz unabhängig von der langen Generationenfolge und dem damit verbundenen Nichtsinn einer F1-Hybridisierung vermute ich, daß z.B. beim Fremdbefruchterobst Apfel mehrere Inzuchtschritte gar nicht mögtlich wären. Ich könnte mir gut vorstellen, daß da nach 2 bis 3 Generationsfolgen wegen zu naher Verwandschaft spätetestens Schluß mit Fremdbefruchtung wäre. Ich meine mal gelesen zu haben, daß der allseits in der Züchtung verwendete Golden D. mit einigen seiner Nachkommen schon intersteril ist.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 7. Dez 2010, 15:21
von pearl
ich meine ja immer noch, dass das ein eigenes Thema ist und mit Mais nichts zu tun hat.
Re:Inzucht für F1 hybriden
Verfasst: 7. Dez 2010, 20:11
von Zuccalmaglio
pearl, stimmt ja. Ich hatte mich von den Apfelbezügen in den Vorpostings verleiten lassen. Sorry.