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Re:Grüne Hölle
Verfasst: 24. Jun 2009, 21:08
von Hellebora
Also ich konnte mir in A das Filmchen ansehen.Fazit: Die Herren sind dort am rechten Platz, wo Geld keine Rolle spielt, wie Brigitte schon andeutete. Das sind vor allem öffentliche Aufträge, die sind schon recht durchdacht. Da stört es mich auch nicht, wenn es stylisch ist. Bei einem Projekt eines Bürohauses in Frankfurt wurden verschiedene Wintergartenelemente, also mit nicht winterharten Gewächsen bepflanzte Glaskuben, in das Gebäude integriert. Das hat was. Ist aber vermutlich auch eher aufwendig in der Nachbetreuung.Ansonsten ist man bemüht, das Konzept in die Landschaft zu integrieren, nona, bzw. versucht man den Kunden und seine Lebensform genau kennen zu lernen. Ist auch nett, kostet aber vermutlich entsprechend. In dem Zusammenhang würde mich interessieren, welche Art von Garten die Herren mir verpassen würden.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 24. Jun 2009, 21:18
von riesenweib
...Das Bild hab ich mir gestern abgespeichert. (Als einziges von der HP)...
für mich war keines interessant als denkanstoss/nucleus of further design ventures. Ich will mein unkraut

.Ich musste sehr an worte einer gartenfreundin denken, erst kürzlich gehört:"ich wusste nicht was weiter tun, und habe einen galabauer beauftragt", der offenbar gut gearbeitet hat. Trotzdem meint sie aber "es ist doch nicht meines"ich habe aber schon, aus zweiter hand, beispiele gesehen, wo das ergebnis dann für den auftragebenden 'seines' war. Die auf der HP gezeigten arbeiten, da würde mich sehr interessieren, ob a) die kunden überhaupt interesse haben an "
es ist meines"b) sie ggf. das gebaute als ihres empfinden.nachtrag:und c) wieweit die eventuell bestehende diskrepanz für den interviewten schmerzlich ist.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 00:09
von pearl
trotzdem, wie schon Wolfgang Oehme sagte: "Der Garten ist kein Badezimmer."Das vor allem zu Helleboras Beitrag wie man da auf den sterilen Flächen, auch wenn sie grün sind, in Schwung kommen sollte. Nun, jedem das seine.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 09:29
von mame
Beim lesen des Interviews mit Herrn Breimann habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wo ich sowas ähnliches schon mal gelesen habe. Jetzt ist es mir wieder eingefallen:
http://www.welt.de/lifestyle/article3410940/da geht es auch um Kompost, alte Bäume und SexÜbrigens finde ich toll, das dieser Zeitungsbericht so viel Resonanz auslöst. Wenn das Wetter weiterhin so gartenunfreundlich ist, krame ich nochmal in meiner Interviews-mit-Landschaftsarchitekten-Sammlung. Vielleicht finde ich noch was erheiterndes.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 09:46
von fars
Bei einem Projekt eines Bürohauses in Frankfurt wurden verschiedene Wintergartenelemente, also mit nicht winterharten Gewächsen bepflanzte Glaskuben, in das Gebäude integriert. Das hat was. Ist aber vermutlich auch eher aufwendig in der Nachbetreuung.
Falls du die Gärten im Hochhaus der Commerzbank meinst, die sind in meinen Augen bis auf einen eine Katastrophe. Da haben Architekt (Forster) und Gartenarchitekt nicht zu Ende gedacht. Viele Sträucher und Bäume kommen mit dem Platzangebot oder den Lichtverhältnissen nicht klar und können somit ihre natürliche Schönheit nicht entwickeln. Man glaubt sich in einer hortulanischen Rehaklinik.Aber geändert werden darf es nicht, da die Rechte allein beim Architekten liegen.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 14:50
von Manfred
Hallo,konnte mir den Film inzwischen ansehen (vielen Dank für die Hilfe

).Wenn man die Gärten im Überblick sieht, relativiert das die ausschnittsweisen Bilder auf der Website.Das sind eher Schlossparks als kleine Privatgärten. Da kann man natürlich anders mit Raum und Fläche umgehen und durchaus solche Elemente einbauen.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 15:08
von Manfred
Noch besser:Mit Ultra Surf funktioniert es:
http://www.ultrareach.com/index_en.htmHerunterladen, starten und dann auf die Seite gehen.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 16:00
von Gänselieschen
So,ich habe jetzt endlich alles durchgestöbert. Außer den Film.Dieses Thema treibt mich schon eine ganze Weile um.Ich ertappe mich seit einiger Zeit, wie ich irgendwie ein bischen überheblich oder herablassend über die Mehrheit der Gärten in meinem Umfeld denke. Da kommt genau die Denke durch, die der o.g. Gartengestalter in dem Interview bringt. Die meisten der Gärten, sind für mich überhaupt keine Gärten. Es sind Flächen um das Haus heraum die mehr oder weniger teuer bepflanzt wurden. Den Besitzern machen sie "Arbeit", dienen zum Angeben und Repräsentieren, die Vorgärten sind den Besitzern wichtiger als das Stück hinter dem Haus. Es gibt kaum Plätze, die zum Verweilen einladen, keine Geheimnisse, wenig Natürlichkeit, da wächst nur, was selbst gepflanzt wurde.Am Ende entscheidet der Geldbeutel über die "Schönheit" und ob man sich noch den Gärtner leisten kann, der einem die Kirschlorbeerhecke schneidet und den Rasen vertikutiert. Wenn ich das oben lese, habe ich schon wieder ein schlechtes Gewissen. Mein Maßstab ist auch nicht das Maß aller Dinge.Die Schere zwischen dem Interview und den hier eingestellten Fotos sehe ich jedoch auch. Ich hätte auf etwas ganz anderes getippt. Es wäre mal interessant, was so ein Star-Gartenarchitekt nun aus einem 400 m2 Hausgrundstück machen würde.Etwas anderes ist mir jedoch beim Lesen der 7 Seiten doch sehr deutlich geworden. Wenn die Besitzer der Gärten ihre Gärten lieben, sie als etwas Eigenes sehen und sich damit wohlfühlen - dann muss es auch in Ordnung sein, dass es solche Gärten gibt.Auf mich wirken viele Gärten einfach so richtig lieblos.Ich selbst habe meinen Garten jetzt 10 Jahre und fange leider erst in diesem Jahr so richtig an mir über langfristige Gestaltung Gedanken zu machen. Vorher habe ich Vorhandenes "Weiterentwickelt". Habe auch schon einige Obstbäume und auch paar Weniger Obstbäume- Eberesche z.B. gepflanzt. Und bin über jeden Baum froh, der schon so groß ist, wie ich meine nie sehen werde.Aber ich bin auch jetzt an dem Punkt angekommen, wo die weitere Gestaltung mit z.B. Wegen und Wasser richtig Geld kosten würde. Also habe ich einen Plan im Kopf, den ich selbst nicht realisieren kann und bei dem was ich mache, passe ich auf, dass ich nichts mache, was diese Optionen dauerhaft zu Nichte macht. Mein Vorgarten bleibt Wald mit bischen Nachhilfe, ich schaffe es nicht ca. 600 m2. Und hinter dem Haus versuche ich einen ländlichen Garten mit einem abgezäunten Bauerngarten in der hinteren Ecke auf insgesamt 1000 m2. Mal so richtig aus dem Vollen einen Garten anlegen - dann könnte ich auch solche Interviews geben.L.G.Gänselieschen
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 17:50
von Hellebora
Bei einem Projekt eines Bürohauses in Frankfurt wurden verschiedene Wintergartenelemente, also mit nicht winterharten Gewächsen bepflanzte Glaskuben, in das Gebäude integriert. Das hat was. Ist aber vermutlich auch eher aufwendig in der Nachbetreuung.
Falls du die Gärten im Hochhaus der Commerzbank meinst, die sind in meinen Augen bis auf einen eine Katastrophe. Da haben Architekt (Forster) und Gartenarchitekt nicht zu Ende gedacht. Viele Sträucher und Bäume kommen mit dem Platzangebot oder den Lichtverhältnissen nicht klar und können somit ihre natürliche Schönheit nicht entwickeln. Man glaubt sich in einer hortulanischen Rehaklinik.Aber geändert werden darf es nicht, da die Rechte allein beim Architekten liegen.
Es überrascht mich nicht, daß es da praktische Probleme gibt. In dem Film sah man wohl das Projekt unmittelbar nach der Realisierung, und es wurde auch gesagt, daß der Beleuchtungsfrage eine spezielle Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mir hatte bei dieser Anlage gerade das extrem Artifizielle gefallen, was mir bei einer Bank eigentlich einleuchtet. Da muß ich es nicht heimelig haben. Ad Gattensex im Garten mit der Nachbarin: Ich bin mal alle in Frage kommenden Kandidatinnen durchgegangen und sehe da vorerst keine Gefahr.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 17:59
von tomir
Es handelt sich wohl nicht um das Hochhaus der Commerzbank, sondern um ein Gebäude der GWS/ Deutschen Bank.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 19:36
von Heidschnucke
und erfunden haben es weder Herr Breimann noch Frau Pape: "Wenn Du in Deinem Garten keine Liebe machen kannst, wenn Du dort nicht träumen oder Dich betrinken kannst - asphaltier ihn doch, wozu ist er sonst gut?" schrieb Tim Smit in "The lost Gardens of Heligan"
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 20:14
von riesenweib
..."Wenn Du in Deinem Garten keine Liebe machen kannst, ...
jetzt muss ich
schon wieder an die vielen 'gössen' (=schnaken, gelsen) hier, sobald es halbwegs warm ist, denken.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 23:13
von pearl
Heidschnucke, dein erhellendes Zitat ist gut. Es hat bei mir was ausgelöst. Nämlich, dass man im Garten auch leben kann. Muss ich mich gelegentlich daran erinnern. Dass gelebt werden muss!Ansonsten arbeite ich im Garten ohne Unterlass. Das könnte eventuell falsch sein.
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 23:19
von Frank
Re:Grüne Hölle
Verfasst: 25. Jun 2009, 23:22
von fars
und erfunden haben es weder Herr Breimann noch Frau Pape: "Wenn Du in Deinem Garten keine Liebe machen kannst, wenn Du dort nicht träumen oder Dich betrinken kannst - asphaltier ihn doch, wozu ist er sonst gut?" schrieb Tim Smit in "The lost Gardens of Heligan"
Der hat mit seinem Garten auch kein Problem. In dem wildnisgleichen Park könne sich ganze Völkerscharen besaufen und begatten, ohne von Besuchern entdeckt zu werden. Aber wie bewerkstelligt man das in einem handtuchgroßen Reihenhausgarten?