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Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 07:18
von riesenweib
1. Kann kaum glauben, daß auf Seite 6 jetzt plötzlich mein Problem ansatzweise ernst genommen wird ;) ... 1. Kommen die Regenwürmer dann an die Oberfläche?
ad 1. ;D ad 2.ja, weil die bodenfeuchte zunimmt. Das phänomen tritt v.a. in schwereren böden auf, wie eh schon festgestellt.Die engländer empfehlen, während der 2 bis 3 monate im herbst wo das auftritt, alles organische material aus der grasnarbe zu entfernen (also u.a. keinen mulchmäher verwenden, mähreste asurechen). Offenbar gibt es dort auch ein mittelchen zum aufbringen auf den boden, das für die regenwürmer eine unangenehme barriere zur oberfläche bildet (sie aber nicht tötet). Sonst meinen sie: bei trockenem wetter den rasen mit einem reisigbesen fegen, um die häufchen zu verteilen.lg, brigitte

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 08:58
von Big Smile
Seid Ihr eigentlich rund um die Uhr im Netz aktiv? Bin fasziniert.Danke Pearl, diesen Zyklus kannte ich noch nicht. Also unser Garten ist 2008 vollkommen umgekrempelt worden. Es stand ca. 20 Jahre lang ein großer Ahorn genau in der Mitte des Rasens. Dann wurde ausgiebig gefräst, nivelliert, viel Buschwerk entfernt und die Form von Rasen und Beeten neu festgelegt. Sind eigentlich schöne Bilder dabei entstanden, eine kurze Entwicklungsgeschichte unseres kleinen Gartens könnte ich mal ins Atelier stellen.Es wurden unter anderem zwei Ladungen Humus eingearbeitet und das tue ich auf den Beeten im Herbst seitdem regelmäßig, um den Boden zu verbessern.Danke für die Tips Brigitte, dann machen wir ja bisher alles richtig. Wir haben auch den Eindruck, daß das Rechen dem Rasen guttut und wir sind immer verblüfft, wieviel 'Filz' (kein Moos) sich auskämmen läßt. Auch ich sammle die Häufchen ein und werfe sie den Rosen hin aber es ist eben manchmal einfach zu viel.Im Netz habe ich neulich gelesen, daß grober Sand den Regenwürmern auch nicht so gefällt. Alles in allem freue ich mich ja aber auch an allem was in meinem Garten kreucht und fleucht auch wenn ich auch eher die ganz langen, dicken, graublauen Regenwürmer in Beet und Rasen habe, von denen rugosa spricht. Ich mache Fotos sobald ich mal wieder bei Tageslicht zu Hause bin und danke für die rege Teilnahme! :)

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:00
von Treasure-Jo
Eine ernstzunehmende Antwort zu einem ernstzunehmenden Thema:...grober Sand scheint tatsächlich - nach eigenen Erfahrungen, vielen positiven Erfahrungsberichten und Empfehlungen zu urteilen - einer der wirkungsvollsten Wurmhaufenreduzierer zu sein. Zum Einen wird durch Sandaufbringung die Bodenstruktur und Durchlässigkeit des Bodens verbessert, was einer Rasenfläche grundsätzlich sehr zu Gute kommt. Zum anderen wird ganz sicher die Wurmhaufenstabilität verringert, was mittelfristig zu kleineren, weniger störenden Wurmhäufchen führt. Insbesondere werden die sandigen Wurmhäufchen leicht durch Regen oder Bewässerung weggespült. Lehmig-tonige Wurmhäufchen trotzen hartnäckig dem Regen. Ob der grobe (schwerverdauliche ;) ) Sand den Würmern auch die Lust am Buddeln vermiest, und damit zu einer kleineren Wurmhäufchenanzahl pro m2 und Jahr (Kennzahl = WHA/m2/a) führt, sei dahingestellt. Die letztgenannte Hypothese wäre durch eine wissenschaftliche Untersuchung zu untermauern. Freiwillige vor.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:20
von Big Smile
soso! ;)Gibt es Benchmarks dieser Key Figures des internationalen Gartenbaus?

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:22
von Lehm
Die alljährliche Wurmhäufchengeschichte wird trotz dieses ansehnlichen Threads nicht mehr besser. Das Problem ist der Rasen, nicht der Wurm.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:33
von Gartenlady
Auf unserem Rasen in schwerem Boden gibt es diese Häufchen nicht - absolut null Wurmhäufchen, ich habe beim letzten Mähen darauf geachtet. Es wäre wirklich interessant die tatsächlichen Ursachen herauszufinden. Regenwürmer gibt es übrigens reichlich im Garten, aber sie benehmen sich gesittet, lassen ihre so nützlichen Häufchen offenbar unter der Erde.@Wurmhäufchengeplagte, gibt es diese Häufchen auch in den Beeten?

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:41
von Nina
@Wurmhäufchengeplagte, gibt es diese Häufchen auch in den Beeten?
Im vorigen sehr kleinen Garten hatte ich das Phänomen auch. Aber nur im Frühjahr. In den Beeten konnte ich es nicht sehen, weil sie einfach zu dicht bepflanzt waren. ;)

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:52
von Big Smile
@Wurmhäufchengeplagte, gibt es diese Häufchen auch in den Beeten?
Und ob Gartenlady, aber nur in dem frischen Beet, nicht in allen. Aber da stört es nicht. Ist nur schwarze Erde auf schwarzer Erde und meist ohnehin Pflanzen drüber.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:52
von riesenweib
zu den benchmarks: erste hinweise offenbar in dieser arbeit.In der (edit: öffentlich einsehbaren) zusammenfassung wird auf die lineare korrelation zwischen bodendichte und wurmhauferldichte hingewiesen, auf die positive korrelation wurmlänge/hauferlausstoss und, wie erwähnt, die vorhandene korrelation zwischen bodenfeuchte und oberflächlicher hauferlabgabe.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:57
von Big Smile
Riesenweib, das glaube ich jetzt nicht. :oGibt es in Mangogärten nichts besseres zu untersuchen als die Auswürfe tropischer Erdwürmer? Bin nochmal fasziniert und diesmal noch zusätzlich vom Internet.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 10:58
von Rieke
die positive korrelation wurmlänge/hauferlausstoss
oder unwissenschaftlich ausgedrückt: große Würmer machen große Haufen ;D

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 11:18
von Gänselieschen
;D ;D ;DDas Häufchen oben auf dem Kies ist allerdings beachtlich und spricht gegen den Effekt von grobem Sand.Ich kenne solche Häufchen eher nicht, höchstens auf etwas weniger bewachsenen Flächen. Also wie gehabt, mit dem Rechen verteilen, bei 150 m2 kein Ritt. Wenn das immer mal im Herbst auftritt - ich könnte damit leben und mich an dem gesunden Bodenleben freuen.L.G.Gänselieschen

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 11:31
von Treasure-Jo
...ich bin wirklich hocherfreut, dass sich die Diskussion endlich auf ein dem Thema angemessenen hochwissenschaftliches Niveau zubewegt. Die indische Studie ist sicherlich nur der Anfang, um mehr Licht in die dunklen Wurmgänge zu bringen.P.S. Das Problem ist der Rasen, nicht der Wurm. Auch ich gehe davon aus, es wäre aber zu beweisen. Immerhin: Der Sand wirkt - wie oben erläutert - multifunktional, sowohl auf den Rasen, als auch auf den Wurm und sogar auf das Wurmhäufchen. Man könnte den Sand quasi im weitesten Sinne als Breindbandantibiotikum bezeichnen.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 11:38
von Paulownia
...ich bin wirklich hocherfreut, dass sich die Diskussion endlich auf ein dem Thema angemessenen hochwissenschaftliches Niveau zubewegt.
;D ;DRings ums Haus ist ja noch Baustelle, also sehr verdichteter Boden mit einer Unkraut/Rasenfläche.Bei meinen nächtlichen Schneckenvernichtungsaktionen, sehe ich bei Regen immer im Schein der Taschenlampe massenhaft sehr große Regenwürmer. Sie huschen dann sofort wieder in ihr Loch zurück. Also auch auf verdichteten Boden scheint es sie massenhaft zu geben. Aber ob die nun Häufchen machen, da habe ich ehrlich gesagt noch nie drauf geachtet.Vielleicht bringt es ja was wenn Du Nächstens den Rasen anstrahlst.Was auch noch hilft ist bestimmt Wurmpaste. Am besten die für Pferde, ist gleich genügend drin.Oder wenn es regnet den Rasen abdecken. Dann können die Wurmgänge nicht zugespült werden und der Wurm kann seine Häufchen unter der Erde lassen.Sind jetzt mal so Gedanken zu einer Wurmvernichtungs-Strategie.

Re:Das pockennarbige Antlitz meines Gartens....

Verfasst: 8. Sep 2010, 11:42
von Treasure-Jo
Eine Frage: Was passiert mit dem Mähgut? Wird das abgeräumt (aufgefangen) oder verbleibt dies (teilweise) auf dem Rasen?...offenbar finden die Regenwürmer ja sehr viel fressbares auf und unter Deinem Rasen.