Als ich gestern im A*** einkaufen war, ging ich mit blutendem Gärtnerherz wieder raus: Rosen, Rosen, Rosen, und viele Rosen waren vertrocknet, umgeknickt, umgefallen, die Verpackung war bei manchen aufgerissen, und 3/4 der Kunden gingen achtlos an ihnen vorbei, und ich will nicht wissen, wieviele dieser Rosen in einigen Tagen einfach weggeschmissen werden.Ich bekam eine richtige Wut: Jetzt ist es also soweit: Nun ist auch die Rose zur "Massenware" verkommen. Zur unpassenden Zeit im Angebot, in Mengen, die die Nachfrage bei Weitem übersteigen, ohne Sorge hingestellt, abgestellt und womöglich nicht einmal gegossen. Ich stelle mir vor, wie jede einzelne dieser Rosen mit großer Sorgfalt, Liebe und investierter Zeit vermehrt bzw. angebaut wurde (und selbst wenn der Anbau "fabrikmäßig" ablaufen würde, steckt noch sehr viel Handarbeit und Engagement dahinter), und wie dieses Stück "Leben" behandelt wird danach. Das mag jetzt vielleicht etwas übertrieben klingen, aber ich finde das richtig unerträglich.Aber es zeigt vielleicht die Zeichen unserer Zeit: Wie wird denn umgegangen mit dem Leben, mit den Ressourcen, wie wird mit unseren Lebens-Mitteln umgegangen? Warum soll man dann mit Pflanzen anders umgehen, die n u r die Aufgabe haben, zu wachsen, zu blühen und das Auge zu erfreuen?Warum soll die Rose nicht auch, wie unsere Lebens-Mittel, ein Mittel zum Zweck werden, zum marktpolitischen Zweck, zu einer weiteren Ware auf der Liste von Händlern und Firmen, deren einziges Ziel der Profit ist und nicht ein nachfrageorientiertes, saisonal richtiges und sorgfältig ausgesuchtes Angebot an die Menschen?Auch ich kaufe einiges in den Discountern, ich habe auch schon Rosen dort gekauft (vor 6 Jahren), aber damals hatte ich noch nicht das Gefühl von derartigem Überfluss und Überangebot zu Dumpingpreisen!

Viele (trotzdem rosige) GrüßeRita
Ein zarter Duft liegt wie ein Hauch von Zärtlichkeit über den Blüten, ein Zauber wie von einer vergangenen Welt. (R.W.)