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Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 5. Jun 2024, 12:08
von cydorian
Teilweise veraltet und leider nicht auf dem aktuellen Stand gehalten. Bei den Sorten ergaben sich z.B. noch mehr Erkenntnisse und überraschende Problemfelder, zum Beispiel beim Thema Stammbildner, was ja bei Hochstammobst durchaus relevant ist.
Praxiserfahrungen zu sammeln (auch hier) ist jetzt sehr wichtig.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 5. Jun 2024, 12:40
von meiby
Die Forschung schreitet voran und der Verfall noch schneller. Gibt es Lösungsansätze außer der Kon-Tiki-Pyrolyse.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 5. Jun 2024, 12:46
von cydorian
Für Hochstämme und Hobbyanbau bisher nicht.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 6. Aug 2024, 09:22
von Monti
Das LTZ Augustenberg hat Infos zum Schwarzen Rindenbrand aktualisiert. Hier im Link findet man unten stehend einige PDF Dateien.
https://ltz.landwirtschaft-bw.de/,Lde/Startseite/Kulturpflanzen/Schwarzer+Rindenbrand
Sehr aufschlussreich sind z.B. die Hinweise zur Verwechslung und Mischinfektion sowie zur Feldbestimmung.
Man kann auch noch Proben zur Analyse einschicken, vermutlich immernoch Kostenfrei im Rahmen des Projekts.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 6. Aug 2024, 13:07
von thuja thujon
Danke für die Info. Die Seite mit den Verwechslungsmöglichkeiten ist gut gemacht. Und den Hinweis mit dem Astring kann man wohl nicht oft genug betonen.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 9. Feb 2025, 22:57
von cydorian
Jetzt ist richtige Zeitpunkt für den Weissanstrich, wenn man damit Rindenbrandbefall bremsen will.
Den Stamm hat vorher jemand illegalerweise tropffrei mit einer Kupfer-Kalisseifenmischung eingepinselt. Dann ganz trocknen lassen, dann Weissanstrich. Der letzte noch ohne Kupfer hat tatsächlich drei Jahre gehalten, bringt aber dann nichts mehr weil er Risse aufgrund des wachsenden Stamms bekommt. Man kann ihn auch verdünnen, dann hält er noch kürzer.
2024 war ein Erholungsjahr. Neue Schäden wurden trotzdem sichtbar, die Infektionen passierten aber schon im Vorjahr. Die Heilung von alten Befallsstellen schritt aber auch voran, aufgrund der guten Wasserversorgung besser als sonst. Der nächste Fällkandidat wird die Zabergäu Renette, die ist nicht mehr zu retten.
Im Waldbau haben Rindenbrandpilze derweil zu nicht mehr heilbaren Schäden an Buchen geführt, diploida gehört zu den besonders stark neu auftretenden Schwächepilzen. Es wurden auch schon mehrere Pilzstämme davon klassifiziert.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 9. Feb 2025, 23:13
von thuja thujon
Der Baum sieht ja schon vorbildlich aus. Unglaublich, dass sich solche Frevel auf die Obstwiese schleichen und den Stamm mit Kupfer einpinseln. Kein Respekt mehr vor Eigentum.
2024 war wirklich Erholung. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast wieder Lust bekommen, mehr zu machen.

Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 27. Mär 2025, 16:38
von vanderroy
Hat jemand mittlerweile mehr praktische Erfahrung mit Duaxo bei der Behandlung von Rindenbrand gemacht?
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 27. Mär 2025, 23:38
von thuja thujon
Duaxo ist das falsche Mittel.
Zum einen ist es in etwa 2 Jahren weg vom Fenster und zum anderen entfaltet es auf bzw an der Rinde kaum Wirkung. Wird von Borke nicht aufgenommen, also die systemische Wirkungsweise kommt hier nicht zum tragen.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 28. Mär 2025, 07:34
von ringelnatz
Stellen ausschneiden und Kalk-Kupfer-Paste drauf plus Baum wüchsig halten funktioniert hier durchaus. Man muss halt rechtzeitig handeln.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 28. Mär 2025, 17:03
von thuja thujon
Rechtzeitig handeln erfordert, dass man den Anfangsbefall auch sehr früh erkennt. Also noch bevor er 5mm groß ist und es große schwarze Partien gibt.
Dazu muss man regelmäßig beobachten.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 28. Mär 2025, 20:11
von cydorian
vanderroy hat geschrieben: ↑27. Mär 2025, 16:38
Hat jemand mittlerweile mehr praktische Erfahrung mit Duaxo bei der Behandlung von Rindenbrand gemacht?
Ja, ich. An meiner dahingegangenen Neuen Orleansrenette. Abplatzer wegen Rindenbrand an einer Stelle. Ausgeschnitten, mit Duaxo bepinselt. Vielleicht erwischts ja wenigsten die Sporen und verhindert, dass es an den Rindenschnitten weitergeht. Rest der Rinde des Bäumchens auch bepinselt, vor allem andere unklare Stellen. Irgendwann wiederholt. Im nächsten Jahr zeigt sind dann, dass sich an diesen unklaren Stellen Rindenbrand weit ausgebreitet hat. An der alten Stelle hat er sich auch noch ein Stück ausgebreitet. Fazit: Völlig wirkungslos.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 28. Mär 2025, 21:35
von thuja thujon
Vorhandene Infektionen los werden ist immer sehr schwierig.
Azole wie Duaxo können noch etwas kurativ wirken, bis zu 48h oder sogar 3 Tage, aber die Wirkstoffe bauen sich auch schnell wieder ab.
Also vorbeugend kann sowas helfen, aber damit kann man ja nicht alle 10 Tage behandeln. Ein regelmäßig erneuerter Kupferbelag würde da eher passen. Aber das gibts ja nicht mehr. Und Polyram auch nicht. Es gibt also nix mehr außer roden oder stehen lassen für die Artenvielfalt.
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 28. Mär 2025, 22:08
von cydorian
Es war abzusehen. Aber dieser Rindenbrandmist ist hier derart übel, dass man einfach jeden vermeintlichen Strohhalm ergreifen muss.
Ist Polyram WG auch schon weg?
Re: Rindenbrand - diplodia mutila
Verfasst: 28. Mär 2025, 22:13
von thuja thujon
Bestimmt schon über ein Jahr.