garten-pur

Die Karde entwickelt sich zu einem sehr guten Beobachtungpunkt. Jetzt hat sich auch der Gelbspanner dort ausgeruht.

sempervirens hat geschrieben: ↑11. Jun 2025, 10:38
Heute den ersten Dickkopffalter im Garten gesehen auf einer Sorte und nicht einheimischen Pflanze Scabiosa/Lomelosia Butterfly Blue, zumindest meine ich das es keine reine Taubenscabiose ist sondern eine Hybride.

Und - hat er da Eier abgelegt ? Warum sollte ein Schmetterling zur Nektaraufnahme bei gleichem Blütenaufbau, Farbe usw. zwischen Wildpflanze und Hybride unterscheiden ? Die Nektaraufnahme von Schmetterlingen ist fast so unspezifisch wie die von Wildbienen würde ich meinen. Man kann mitunter vielleicht noch Farbpräferenzen beobachten.

Wieso sollte er Eier an einer Scabiose ablegen, ist doch ein Grasfalter!
Tatsächlich ist es für Schmetterlinge ziemlich egal, wo sie Energie tanken.

Korrekt, mir ist natürlich bewusst, dass Nektar erst mal eine untergeordnete Rolle spielt.
Dennoch gibt es genügend andere Gartenpflanzen und Sorten, die nicht mal angeflogen werden. Diese Pflanze wiederum wird reichlich beflogen. Nun kann man natürlich auch wieder dagegen argumentieren und sagen: oh nein die Bienen und Wild Bienen bestäuben lieber eine Gartensorte als die heimischen Pflanzen. Kann sicherlich auch zum Problem werden.

Dennoch sollte man berücksichtigen, dass diese Gartensorte zum einen auf deutlich schwereren Böden funktioniert und außerordentlich lange blüht hier etwa seit Mitte Ende Mai je nach Standort und dies bis Ende November hinein, so ist diese Pflanze doch nicht nutzlos, sondern liefert über einen sehr langen Zeitraum Nektar. Daher würde ich sie als ökologisch, durchaus bereichernd bewerten.
Und letztlich hat man im Garten beschränkt Platz, auf einer wilden Taubenskabiose werden im Garten wahrscheinlich nicht allzu viele Tiere ihre Eier ablegen, wenn das Mikroklima nicht stimmt.

Solche Stauden, die über einen langen Zeitraum Energie bereitstellen, erhöhen in meinen Augen die Ablagebereitschaft auf die echten Futterpflanzen der Tiere, ich habe auf den Brennnesseln, die in der Nähe von sehr Blüten Reich angelegten Flächen deutlich mehr Schmetterlinge bei der Ablage beobachten können. Als bei Monodominantenbeständen von brennesseln.

Daher würde ich behaupten, der Mix macht es. Die scabiosa Sorte allein wird nichts nützen das ist schon richtig, aber zumindest unterstützt es energetisch Falte auf ihrem Weg zu potentiellen Partnern Lebensräumen etc. . Wenn ich so ein Falter wäre und müsste durch eine sterile Betonwüste fliegen, würde ich mich tatsächlich ziemlich darüber freuen, wenn alle 10 m ein potentielle Erholungsort wäre. Und es ist immer noch besser als die meisten anderen typischen Gartensorten. Ich finde man kann diese Sorte guten Gewissens verwenden und es geht ja teilweise auch um Umweltbildung und man kann auf der Pflanze halt wirklich sehr gut Schmetterlinge beobachten. Gleichzeitig ist die Pflanze im Gegensatz zum Schmetterlingsflieder nicht invasiv, da steril.


Aber ich bin auf deiner Seite was Futterpflanzen angeht. Wer Schmetterlinge mag, sollte auch entsprechende Raupenfutterpflanzen in seinem Garten tolerieren und das tue ich weitesgehend und pflanze ja auch aktiv die diverse Bäume und Stauden. Ich habe ja beispielsweise mehrere Saal Weiden, mehrere Reif Weiden, Faulbäume, Traubenkirschen, diverse Sträucher wie die Heckenkirsche, Vogelbeere, Wachholder, Ginster , Calluna uvm gesetzt. Dann die wichtigsten Gräser wie molinia, deschampsia, festuca, carex, luzula etc

Die verschiedenen Arten der Dickkopffalter haben sehr unterschiedliche Futterpflanzen. nur einige leben von Gras.

Ich glaube in dem Fall meines gezeigten Falters ist es, der rostfarbige, der geht tatsächlich auf Gräser, aber auf alle möglichen Gräser. Würde mich sogar nicht wundern, wenn dieser im Zweifel auch auf Calamgrostis Karl Förster gehen würde. Ist letztlich auch nur eine Hybride eine seiner Futterpflanzen.
Und da er eine relativ große Bandbreite an unterschiedlichen Gras gattungen befällt, sollte so eine Hybride kein Hindernis für ihn darstellen.

Ähnlich wie die auslesen der Pfeifengräser

@Rokko 21
Sehr viele Dickköpfe sind Gräserfalter. Der von sempervirens gezeigte Ochlodes sylvanus auf alle Fälle . Bei mir fliegt nur Carcarodus alcea, der keine Gräser frisst, die anderen 6 Arten fressen Gräser.

sempervirens hat geschrieben: ↑12. Jun 2025, 21:47 Aber ich bin auf deiner Seite was Futterpflanzen angeht. Wer Schmetterlinge mag, sollte auch entsprechende Raupenfutterpflanzen in seinem Garten tolerieren und das tue ich weitesgehend und pflanze ja auch aktiv die diverse Bäume und Stauden. Ich habe ja beispielsweise mehrere Saal Weiden, mehrere Reif Weiden, Faulbäume, Traubenkirschen, diverse Sträucher wie die Heckenkirsche, Vogelbeere, Wachholder, Ginster , Calluna uvm gesetzt. Dann die wichtigsten Gräser wie molinia, deschampsia, festuca, carex, luzula etc

Vielleicht sollten wir die Mitleser nicht mit Betrachtungen zu differenzierter Nutzung von Nektarpflanzen je nach dem ob einheimisch oder klassische Gartenpflanze verwirren. Ich halte das kaum für relevant. Ich pflanze bei mir Pollenpflanzen für Wildbienen und Raupenfutter für Tagfalter - und was mir sonst noch so gefällt , Gedanken darüber, dass es unbedingt einheimische Pflanzen sein müssen, mache ich mir nicht. Es ist nur festzustellen, das einheimische Pflanzen dann oft das Ergebnis sind.

Wann müsste es eigentlich Raupen auf Brennesseln geben? Ich habe an mehreren Stellen Brennesseln wachsen lassen, aber ich sehe nie Raupen.

Chica hat geschrieben: ↑13. Jun 2025, 09:34 @Rokko 21
Sehr viele Dickköpfe sind Gräserfalter. Der von sempervirens gezeigte Ochlodes sylvanus auf alle Fälle . Bei mir fliegt nur Carcarodus alcea, der keine Gräser frisst, die anderen 6 Arten fressen Gräser.

sempervirens hat geschrieben: ↑12. Jun 2025, 21:47 Aber ich bin auf deiner Seite was Futterpflanzen angeht. Wer Schmetterlinge mag, sollte auch entsprechende Raupenfutterpflanzen in seinem Garten tolerieren und das tue ich weitesgehend und pflanze ja auch aktiv die diverse Bäume und Stauden. Ich habe ja beispielsweise mehrere Saal Weiden, mehrere Reif Weiden, Faulbäume, Traubenkirschen, diverse Sträucher wie die Heckenkirsche, Vogelbeere, Wachholder, Ginster , Calluna uvm gesetzt. Dann die wichtigsten Gräser wie molinia, deschampsia, festuca, carex, luzula etc

Pollenpflanzen für Wildbienen und Raupenfutter für Tagfalter - und was mir sonst noch so gefällt , Gedanken darüber, dass es unbedingt einheimische Pflanzen sein müssen, mache ich mir nicht. Es ist nur festzustellen, das einheimische Pflanzen dann oft das Ergebnis sind.

Ja so würde ich es wohl auch sehen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang ja auch mehr ob die seltenen Wildbienen, die auf Knautia und Scabiosa spezialisert sind, auch auf der Butterfly Blue Pollen sammeln würden. Dann wäre es doch eine super Pflanze die gartenähstetische Aspekte ( Wintergrün, kompakt, reich- und dauerblühend) und ökologische Aspekte vereint.

Lady Gaga hat geschrieben: ↑13. Jun 2025, 10:00 Wann müsste es eigentlich Raupen auf Brennesseln geben? Ich habe an mehreren Stellen Brennesseln wachsen lassen, aber ich sehe nie Raupen.

Ab Mai, aber ich sehe sie eigentlich erst ab Juli-August.
Dann sind sie so groß, daß die schwarzen Raupen auf den Pflanzen richtig auffallen.
Bei Schmetterling-Raupe zum Kleinen Fuchs steht auch, daß man Brennnesseln teilweise im Sommer einmal abschneiden kann, weil Jungraupen gern am frischen Grün fressen.
(Vorher natürlich gucken, ob da nicht bereits Raupen dran sitzen und diese Pflanzen nicht mähen. Ist ja klar, nur der Vollständigkeit halber. )
https://www.schmetterling-raupe.de/


Wegen der gemähten Brennnesseln ein Ausschnitt vom Screenshot, sonst findet man's nicht:

Hier fliegen aktuell die frischen Kleinen Füchse, die ersten Raupen gab es also wohl im Mai.
Und nicht jeder Falter, der Brennnesseln als Raupennahrung braucht, legt auf jede Nessel. Es gibt unterschiedliche Standortansprüche, manche brauchen Nesseln im luftfeuchten Schatten, manche einzelne in der Sonne und manche legen nur auf großflächige freistehende Bestände.

Aber von den großen und bekannten Faltern abgesehen gibt es dutzende weitere, die Nesseln brauchen, nur dass die einem meistens kaum auffallen. Wenn Blätter angefressen oder z.B. zu Tüten gefaltet sind, werden sie auf alle Fälle genutzt!

Hier gibt's einen groben Überblick über die Arten, die an Großer Brennnessel fressen:
https://www.naturadb.de/pflanzen/urtica ... scher_wert

Das wird wohl ein brauner Bär.

Ich denke auch ein Brauner Bär einer der schönsten Nachtfalter

Lady Gaga hat geschrieben: ↑13. Jun 2025, 10:00 Wann müsste es eigentlich Raupen auf Brennesseln geben? Ich habe an mehreren Stellen Brennesseln wachsen lassen, aber ich sehe nie Raupen.

Es gibt mehrere Tagfalter, die an Brennnesseln ablegen, Brennnesselfalter, Raupen je nach Art von Mai bis Mitte November. Bei Floraweb sind 49 Arten verzeichnet inklusive Nachtfalter.

hier nur ein verwirrtes bläumädel auf kartoffel.