@Kapernstrauch: Oh wie schade! Lilos Garten ist definitiv einen Besuch wert, auch wenn es nur ein kurzer Abstecher ist. Ich war etwa zwei Stunden bei Lilo, die natürlich wie im Flug vergangen sind.
@Lilo: Dir danke ich auf diesem Weg noch einmal herzlich für die Gastfreundschaft und den schönen Rundgang!
@Gartenlady: Ich denke, Lilo hat noch einmal Glück gehabt, die extremen Regenfälle konzentrierten sich auf das Saarland, das nördliche Elsass und Lothrigen sowie die Westpfalz.
@alle: Zugegebenermaßen, beim Zeigen der Fotos habe etwas geschummelt, hier präsentiere ich sie nämlich in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst bin ich mit Lilo den Hang nach oben gegangen, um alles ausgiebig zu bewundern, und konnte dann beim Abstieg in kurzer Zeit viele schöne Eindrücke auch mit der Kamera einfangen. :)


Machen wir aber weiter mit dem Rundgang, so wie ich den Garten Stück für Stück "entdeckt" habe. Ganz im Osten gibt es eine sehr sonnige Ecke, wo gerade herrlich die Sonnenröschen leuchten, dazu große Flächen mit Polsternelken und üppig blühender Schopflavendel. Das hat mich am meisten fasziniert, hier ist der nämlich keineswegs winterhart und gedeiht höchstens in Kübeln. Aber er braucht wohl sehr durchlässige, eher saure Böden, so etwas gibt es hier einfach nicht. Wenn mehr Zeit gewesen wäre, hätte ich mich sicher auch für einen Moment auf die schöne Bank gesetzt, aber so ging es direkt weiter.



Vorbei an einer glutroten Iris (welche ist das?) und an einem prächtigen Phlomis (überhaupt gibt es im Garten viele verschiedene Phlomis-Arten, bisher kannte ich eigentlich nur den gängigen P. russeliana) gelangt man zu einem großen Beet mit zahlreichen Sonnenanbetern wie Thymian, verschiedene Sedum-Arten, Artemisien, Helichrysum und anderen mediterranen Arten, die hier sicher ohne große Bewässerung gedeihen. In meinem fetten Lehm könnte ich so ein Beet gar nicht anlegen, es würde sofort von allerlei Unkraut überwuchert...



Am nächsten Treppenaufgang leuchtet der gerade aufgeblühte Türkenmohn, Lilo erzählte mir, dass er hier schon sehr lange aushält und sie jedes Jahr aufs Neue erfreut. Hier befinden sich auch verschiedene Obstbäume, dazwischen die schon angesprochene große Schaukel auf der noch ungemähten Wiese. War die Topographie bis hierhin noch gemäßigt, geht es nun steil nach oben! Die Treppe ist schier endlos lang, und man kann das Ende gar nicht erkennen, irgendwo verschwindet sie unter den Bäumen, welche den oberen Teil des Hanges bedecken.


Immer wieder begeistert mich der üppige Bewuchs auf den Mauern: Gigantische Zistrosen-Büsche, verschiedene Salbei- und Katzenminze-Arten, Gamander, Ziest, Lavendel und andere sonnenhungrige Arten gedeihen hier prächtig. Am Fuß der Mauer blüht die Mittelmeer-Wolfsmilch, und ein geschwungener Pfad erschließt die nächste Terrasse. Hier befindet sich der "nordamerikanische Garten" mit Arten vom amerikanischen Kontinent, wie Vernonia, Ceanothus, Ptelea (Kleeulme) und mehr.


Unvermittelt gelangt man zu einem kleinen Rastplatz, welcher das Ende des Weges markiert. Hier ist es etwas schattiger, so dass Farne, Purpurglöckchen und Tellima grandiflora die Szenerie dominieren. Das zartgelbe Laub der Gold-Robinie leuchtet vor dem satten Dunkelgrün der Hecke, und auf der hölzernen Bank kann man einen Moment verschnaufen und die Ruhe dieses Orts genießen. Auch hier bedeckt eine üppige Zistrose die Mauer und bedrängte einen kleinen Farn, den Lilo kurzerhand aus der Mauerspalte nahm, um ihn an einer anderen Stelle wieder einzupflanzen.
Fortsetzung folgt...