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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 17:50
von AndreasR
Man findet in Gartencenter, Baumarkt, Supermarkt und Co. ja immer wieder mal günstige Angebote, zwar meist gängige Sorten, das ALDI-Angebot diverser Fächerahorne soll hier bei ALDI Süd z. B. am nächsten Montag zu haben sein.
Im Gartencenter entdeckte ich ein paar Töpfe mit Acer palmatum 'Seiryu' für günstige 10,99 EUR. Leider hat man die wohl für den Versand ziemlich dilettantisch mit der Schere auf 40 cm oder so gekappt. Wie gut wächst sie so etwas aus? Oder sollte man lieber verzichten?
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 18:11
von silke
AndreasR hat geschrieben: ↑15. Mai 2019, 17:50Im Gartencenter entdeckte ich ein paar Töpfe mit Acer palmatum 'Seiryu' für günstige 10,99 EUR. Leider hat man die wohl für den Versand ziemlich dilettantisch mit der Schere auf 40 cm oder so gekappt. Wie gut wächst sie so etwas aus? Oder sollte man lieber verzichten?
Für einen neuen Kronenaufbau brauchst du genau eine gesunde Knospe über der Veredelungsstelle. Gekappt auf 40 cm stellt kein Problem dar, ich würde aber keine 10.99 dafür bezahlen.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 18:54
von AndreasR
Ja, so ungefähr habe ich mir das auch gedacht. Im Sonderangebot für 'nen Fünfer vielleicht ok, aber beim regulären Preis darf man sicher halbwegs ansehnliche Pflanzen erwarten... Ich glaube ohnehin nicht, dass die veredelt waren, eher bewurzelte Stecklinge.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:02
von Wühlmaus
Soweit ich weiß, ist das Vermehren über Stecklinge nicht immer so ganz einfach.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:04
von Gartenplaner
Das Runtergesäbel ist echt nervig - ich glaube, das wird hauptsächlich veranstaltet, damit die Pflanzen in die Fächer der Rollwagen zum Ausliefern passen :P
Verwachsen tut sich das problemlos - wenn kein Pilz über die Schnittstellen eingedrungen ist oder eindringt.
Ich hatte letzten Herbst so einen runtergeschnittenen 'Bi-Ho' für 10€ (von 30€ runtergesetzt) mitgenommen, da wurden die Zweige jetzt im Frühjahr kontinuierlich schwarz ab den Schnittstellen, auch ein Nachschneiden in scheinbar gesundes Gewebe hat wohl nicht geholfen, muss mir die Misere nächste Woche mal anschauen.
Zwei jetzt im März für zusammen 25€ gekaufte Exemplare sahen letztes Mal noch gut aus....
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:21
von silke
Gartenplaner hat geschrieben: ↑15. Mai 2019, 19:04 ...auch ein Nachschneiden in scheinbar gesundes Gewebe hat wohl nicht geholfen, muss mir die Misere nächste Woche mal anschauen.
Falls du den noch hast und er ein veredelter war, lass über der Veredelungsstelle 10 cm vom Edelreis stehen und den Rest schneide ab. Dann ignoriere den Ahorn einfach eine Weile und vertrau auf die schlafenden Augen von denen Ahörner jede Menge haben.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:28
von Gartenplaner
Hm, ja, er ist noch da, ich bin erst nächste Woche wieder im Garten.
Ok, danke für die Empfehlung, ich werde es versuchen, rumstehen lassen ist die einfachste Übung ;)
Sollte ich die neue Schnittstelle - wenn nicht alles inzwischen schwarz geworden ist - gleich nach dem Schnitt mit einem Fungizid betupfen?
Ich hab das vor einigen Jahren bei ein paar anderen Gehölz-Verticillium-Kandidaten mit Bayfidan gemacht und bildete mir ein, es hätte bei manchen geholfen...
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:31
von Waldschrat
Viel ist ja noch nicht zu sehen und das was ist unscharf, aber dennoch - ich freue mich, dass im 2. Anlauf A. pentaphyllum durch den Winter gekommen ist.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:34
von silke
Gartenplaner hat geschrieben: ↑15. Mai 2019, 19:28Sollte ich die neue Schnittstelle - wenn nicht alles inzwischen schwarz geworden ist - gleich nach dem Schnitt mit einem Fungizid betupfen?
Das ist sicher kein Fehler, aber noch wichtiger ist das Desinfizieren der Schere vor dem Schnitt.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:40
von Gartenplaner
Ich hab inzwischen eine Schere, die ich nach solchen Krankheits-Schnittaktionen mit Alkohol abreibe und nochmal abflämme.
Danke!
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 15. Mai 2019, 19:43
von silke
Gartenplaner hat geschrieben: ↑15. Mai 2019, 19:40Ich hab inzwischen eine Schere, die ich nach solchen Krankheits-Schnittaktionen mit Alkohol abreibe und nochmal abflämme.
Danke!
Dann wünsch ich deinem Bi hoo alles Gute, der wird schon wieder.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 16. Mai 2019, 14:34
von Jule69
Ich bin echt erstaunt, ich dachte immer, man solle Ahorn so wenig wie möglich schneiden, obwohl... meinen Acer negundo 'Flamingo' (damals ohne Vorausschau gekauft...) schneide ich jedes Jahr im Herbst/ Winter ziemlich runter, sonst hätte der Teich kein Licht mehr. Irgendwie sind die "Kleinen", wie z.B. Acer palmatum ‘Mikawa yatsubusa’ für mich besonders und wollen keine Schere, aber gut zu lesen.
Jetzt meine Frage:
Wie sieht es mit Umsetzen aus? Auch da hab ich gelesen, das mögen sie gar nicht...
Dieser war mein Erster vor ca 10 Jahren, natürlich auch von A**i, zuerst hat er gemickert und nun ist er so schön. Ich finde, er hätte einen besseren Platz verdient, aber soll ich es wagen, ihn umzusetzen und wann wäre die beste Zeit dafür? Oder soll ich es lassen?


Freue mich über Erfahrungsberichte.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 16. Mai 2019, 18:35
von silke
Jule69 hat geschrieben: ↑16. Mai 2019, 14:34Jetzt meine Frage:
Wie sieht es mit Umsetzen aus?
Mache ich oft, ist immer eine problemlose Angelegenheit. Im Herbst/Spätherbst werden oft kaum noch Wurzeln gebildet, daher bekommen die Ahörner eine Stütze für den Winter; beim Umpflanzen im Frühjahr entfällt diese Maßnahme. Aber das ist auch eine Frage der Pflanzengrösse. Besonders wichtig ist aber folgendes: Junge A. palmatum ersaufen sehr schnell, ältere vertrocknen gern. Verdichtete Böden, zu viel Gießen, stehende Nässe und pralle Sonne auf die Pflanzscheibe gehen nicht.
Einen 10 jährigen Acer umsetzen? Warum nicht. Wichtig ist wenig Faserwurzelanteil zu zerstören. Der Ballen hat einen Durchmesser von 80-100 cm und eine Höhe von 40-50 cm und dieses Gewicht verhindert den Transport an eine andere Stelle? In diesem Fall spritze ich einfach die Erde heraus, manchmal sind nur noch die nackten Wurzeln vorhanden. So wie man es beim Umtopfen von grösseren Ahörnern macht. In der neuen Pflanzgrube schlemme ich den Ahorn ein, er bekommt eine Stütze, fertig.
Noch eine Anmerkung zum Schneiden: Den jährlichen Zuwachs schneide ich bestimmt monatlich bis August oder zwicke ich mit dem Fingernagel im Vorbeigehen zurück. Das macht eine schöne Verzweigung, der Ahorn wird buschiger. Mir gefällt das besser als ein paar Langtriebe. Bei älteren Trieben muss man aufpassen. Die schneide ich nur in der Ruheperiode, Februar-März. Besser ist es vorausschauend den Jahreszuwachs zurückzuknipsen für eine Formregulierung.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 16. Mai 2019, 19:48
von Gartenplaner
Wow :o :)
Ich empfand japanische Ahörner bei mir immer als recht heikel, allerdings hab ich dann doch todesmutig vor einigen Jahren einen 'Orange Dream' umgepflanzt, der, etwas kopflos im Baumarkt mit 30cm gekauft und gepflanzt, zu meinem Erstaunen nicht einging gut wuchs, zu gut für die Stelle, eingeklemmt zwischen zwei anderen Sträuchern.
Als er fast 2m spirrelig in die Höhe geschossen war dazwischen, hatte ich ein Einsehen, dass das nicht dauerhaft gutgehen würde.
Das Umpflanzen hat dann, erneut zu meinem Erstaunen, auch so gut und problemlos geklappt, wie silke es beschreibt, ich hatte eigentlich erwartet, dass er danach eingeht.
Zumal ich keinen "geräumigen" Ballen ausstechen konnte, da er so eingezwängt stand, der Ballen war auch etwas sparrig und zerfleddert nach dem Ausstechen.
Ich weiß allerdings nicht mehr, ob ich im Herbst oder Frühjahr umgepflanzt hatte...ich glaube Herbst.
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Verfasst: 16. Mai 2019, 20:26
von neo
silke hat geschrieben: ↑16. Mai 2019, 18:35In diesem Fall spritze ich einfach die Erde heraus, manchmal sind nur noch die nackten Wurzeln vorhanden. So wie man es beim Umtopfen von grösseren Ahörnern macht.
Wenn man die Wurzeln etwas zurückschneiden möchte evtl., weil der Ahorn dann wieder in denselben Topf sollte; dafür wäre es jetzt zu spät oder das ginge noch bis ca. Ende Juni bezüglich Wurzelschnitt oder besser zeitiger im Jahr?