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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2415046 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9630 am:

Hast du sie denn gedüngt? Wenn ja, mit was?
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Lucelli
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Lucelli » Antwort #9631 am:

Habe nur etwas Kompost im zeitigen Frühjahr ausgebracht ( ca. 2 l pro m2 ).
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9632 am:

Bisschen viel für Reben.
Hast du ein Foto? Das es am Schnitt liegt ist am wahrscheinlichsten.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9633 am:

Hier geht es langsam los mit der Blüte.
Es dauert damit auch nicht mehr lang, bis die ersten Laubarbeiten anstehen. Bisher war es nur Triebe ausbrechen und einsortieren.
Pero gibts wohl nicht viel dieses Jahr, aber Mehltau wird noch mit Macht zuschlagen.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9634 am:

Unter einer Pergola sind schon grössere Früchte dran:

Bild

Verrieseln aber leicht, wie man sieht. Ernte ist etwa 4 Wochen vor Freiland.
Wollte auch mit Schwefel behandeln. War dann schwierig, es herrscht Dauerwind, seit zwei Wochen. Auch Abends. Krankheitsrisiko halte ich aber nicht für so aussergewöhnlich hoch, es gibt nachts keinen Tau und die Temperaturen liegen nicht im besten Oidium-Bereich.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Wurmkönig » Antwort #9635 am:

cydorian hat geschrieben: 1. Jun 2023, 10:24

Was kriegt Muskat Blau bei euch? Die habe ich bei uns noch nie krank gesehen.

Das ist die robusteste Sorte von allen, in nassen Jahren (also bei mir fast immer) etwas Pero im Herbst und früher auch Schwarzfleckenkrankheit - aber alles nur an den Blättern, die Früchte sind tadellos. Seitdem ich bis zur Blüte mit Schwefel gegen Oidium spritze und die Muskat Bleu kriegt das, was noch übrig ist, hat sich die Schwarzfleckenkrankheit auch kaum noch gezeigt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9636 am:

Manchmal geht es nicht um große Trauben sondern um Geschmack, und manchmal gehts auch um schöne Trauben mit Geschmack.

Wie bekommt man nun schöne Trauben?
Ich hab jetzt mal an 3 Sorten anders ausgedünnt: die Schulter und alles abstehende weggeschnitten, so wie es in Japan gemacht wird. Ich bin gespannt, was draus wird.
Im Bild Chardonnay.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Wurmkönig » Antwort #9637 am:

Die sind bei mir noch nicht so weit, die Blüte hat gestern erst begonnen. Wann hast du das Laub um die Trauben entfernt?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9638 am:

Ich habs tatsächlich noch nicht entfernt, das ist ein Bild von den Topfreben, die vom Foto 5 Beiträge drüber. 2jährige Veredlungen.

Ich entblättere jetzt aber die Tage und halte das für mit das wichtigste, was an Trauben gemacht werden sollte. Warum wird im Rebhinweis von heute ganz gut erklärt: https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/(DLR_RLP_Aktu_ALL_XP_RD)/F940C7B89525457AC12589CE004B1D05/$FILE/13_Rebschutzhinweis.pdf
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9639 am:

Jetzt blüht jetzt die letzte Sorte, andere sind schon durch. Es ist KM Zitroni:

Bild

Heute nochmal Schwefel gespritzt, die Nächte sind frisch geworden, jetzt auch tauträchtig, das gefällt Oidium sehr. Dieses Jahr setze ich mehr auf Schwefel wie auf Kaliumhydrogencarbonat oder Lezithin. Ausdünnen erst nach Abschluss Blüte. Schultern an den Gescheinen schneide ich nicht, zu viel Gefitzel und zu viel Schnitte, ich halbiere die Trauben vielmehr bei manchen Sorten mit Riesengescheinen - untere Hälfte weg. Hat viele Vorteile. Das sind die Beeren, die ohnehin schlechter versorgt werden und kleiner bleiben.

Entblättern der Traubenzone nur bei kurztriebigen, dichtlaubigen Rebsorten, hab ich fast nicht, auch keine dichtbeerigen Sorten. Diese Massnahme ist grundsätzlich für Weinsorten sinnvoller wie für Hybridreben-Tafeltrauben. Wäre bei mir auch viel zu früh. Der Rebstock reagiert jetzt auf Laubverlust mit verstärkter Bildung von Nebentriebe. Arbeit, die Arbeit verursacht.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9640 am:

Ja klar, die Spitze wird schlechter versorgt, aber ausreifen tuts hier sicher. Ich schrieb schöne Trauben, nicht irgendwelche Trauben. Wenn es nix wird, mache ichs nächstes Jahr nicht mehr.

Ich entblättere übrigens nicht wegen Abquetschen und dichtbeerig, sondern wegen der Anlagerung bzw besseren Gesundheit und Aroma.

Geiztriebe finde ich kein Problem, werden einsortiert wenn sie es nicht von alleine tun, dann liefern sie frische Blattmasse für Photosynthese. Wenn es zu viele werden, stimmt sowieso was grundsätzliches nicht. Dann gibts zuviel Nährstoffe. Oder man hat zu früh gegipfelt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9641 am:

Es gibt sogar Sorten, da werden die Beeren an den unteren Trauben einfach generell nichts, etwa Straschinski mit den grossen Beeren und elend langen Trauben. Die unten waren immer kleiner, weicher, saurer, egal wie der Gesamtbehang des Stocks war. Halbieren war da Pflicht. Es ist nicht eine Frage der Reifedauer, sondern der Versorgung, die für die unteren Beeren einfach nicht ausreicht. Die dort entstehenden minderwertigen Beeren, die den Stock trotzdem belasten kommen also weg. War einer der Gründe, wieso ich die Sorte rausgeworfen habe. Zu viel geschnipfel und Arbeit. Schulterbeeren an den Trauben zu entfernen wäre sogar noch aufwendiger, da sind dann mehrere Schnitte pro Traube zu machen. Sinnvoll bei engem Beerenstand, aber das haben Tafeltraubensorten selten.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9642 am:

Ob das, was im Video etwas erklärt wird, auch mit meinen Sorten funktioniert, möchte ich herausfinden.
https://www.youtube.com/watch?v=J3SDDjP3AsU
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9643 am:

Keine Zeit für Videos. Aber in Japan war ich länger. Tafeltrauben dort haben meistens intensiven Fuchsgeschmack. Den willst du wohl nicht hier züchten, vermute ich. Es gibt dann noch die übliche Luxusvariante wie bei anderem Obst mit Riesenbeeren, oft sogar einzeln verkauft. Kyoho, auch in D, aber nicht so häufig. Es gibt alle mögliche Sorten, Ruby Roman, Fujiminori (Elternsorte oder Klon von Ruby Roman) oder die ältere Pione. Damit treiben sie auch grossen Aufwand, z.B. am Stock eintüten. Und die Trauben werden am Stock vorher zurechtgeschnipfelt, aber nicht wegen der Beerengrösse, die sich dadurch kaum verbessern lässt, sondern damit die Traube einheitlich schwer und gross wird, damit sie sich eintüten lässt und in eine Einheitsverpackung passt.

Wüsste jetzt aber nicht, was damit in D anzufangen ist. Die meisten Sorten in Japan bekommen übrigens aufgrund des extrem feuchtheissen Sommerklimas heftigen Pflanzenschutz. Vitis vinifera ist nur ganz im Norden durchzubringen oder an der Höhengrenze im Zentralgebirge.

Vielleicht wächst sowas wie Fujiminori ja auch hier. Wer auf Protztrauben steht, sollte das mal ausprobieren :-)
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9644 am:

Naja, in Japan geht es schon auch um Ästhetik.
Wir Deutschen denken da etwas anders, wir verstehen auch nicht was einen Bonsai so teuer macht. Wir glauben das ist ein Baum im Topf. Nein, ist es nicht, es ist viel mehr. So wie Kyoho und Co es eben auch in schön gibt, und das ist mehr als eine Traube mit großen Beeren. Und das ist viel Arbeit, ja. Muss ja auch nicht jeder nachmachen und muss hier auch nicht funktionieren.
Ich berichte dann, wenn ich was dazu sagen kann.
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