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Amaryllis aus Samen ziehen

Verfasst: 5. Mär 2006, 21:21
von Natura
Ich habe einmal Samen von einer Amaryllis gesammelt und ein paar davon ausgesät. 3 Pflänzchen sind aufgegangen. Weiß jemand, ob man bei diesen eine Trockenzeit einhalten muß und wenn ja, wann und wie lange? Ich befürchte, daß sie das vielleicht noch nicht überstehen. Andererseits gibt es die in der Natur ja auch wenn sie noch klein sind. Liebe GrüßeNatura

Re:Amaryllis aus Samen ziehen

Verfasst: 6. Mär 2006, 08:41
von Phalaina
Hallo Natura,Gregor hat`s in der Parallelwelt zu einen Einzeiler verdichtet: " Gut gedüngt, auseichend gegossen und sonnig gestellt 3 Jahre bis zur ersten Blüte - nicht einziehen lassen." Das Einziehenlassen schadet eigentlich auch Jungzwiebeln nicht, solange sie nicht völlig austrocknen - was in der Natur aber regelmäßig passiert und so zur Auslese beiträgt.

Re:Amaryllis aus Samen ziehen

Verfasst: 6. Mär 2006, 18:14
von haweha
Mein Rezept....Man erntet die Samen zweckmäßig, wenn sich die Kapsel gerade öffnet, damit nichts verloren geht. Dann kann man leicht die vollentwickelten (mit einem sonnenblumernkerähnlichen plumpen Embryo drinne) von den tauben Samen unterscheiden, und die aussortieren. Man sollte nur 1 bis wenige Tage lagern, dann erhält man die höchste Keimrate. Die ümhüllende Hülle bleibt dran.Zur Aussaat empfehle ich Kokosfasersubstrat, mehrere cm dick auf einer ebenfalls mehreren cm dicken Drainageschicht aus Seramis oder Blähton, (Schüttgut aussem Baustoffhandel, 2-4 mm-Korn). Zweckmäßig zur Massen-Aussaat sind 50er-Kunststoff-Balkonkästen mit zahlreichen zusätzlich gebohrten Löchern im Boden. Die Samenblättchen werden mit der stumpfen Pinzette nur am Rand angefasst und, einzeln, eines direkt neben das andere, aufrecht in Querrillen verbracht, die man mit einem Lineal-Bruchstück in das Substrat gedrückt hat. Die nächste Querrille kommt dann in etwa 2 -3 cm Abstand, und zum Schluss wird alles vorsichtig, mit Hilfe dieses Lineals wieder geschlossen. Die Samen sollten gerade vollständig bedeckt sein. Angießen mit der feinsten Brause, vorsichtig, dass nichts ausgeschwemmt wird. Bis zum Aufgang der Saat verwahrt man dunkel, dann ist die Verdunstung geringer. Angemessener Temperaturbereich zur Anzucht ist 20-25°C. Nach dem Erscheinen der ersten Blättchen opfert man seinen besten Fensterplatz oder gibt Kunstlicht (ca 200 Watt / m2) Als Gießtechnik hat sich total durchspülendes Wässern der Saatkisten bewährt, in der Größenordnung von 1/2 bis 1 totalem Saatbettvolumen (!) wozu man die Kisten dann über ein Wännchen zum Ablaufen verfrachtet. Danach wartet man mehrere Tage, bis dass das Substrat wieder ziemlich sehr TROCKEN geworden ist. Ich mache es immer so, dass ich, wenn das Wässern ansteht, die am Abend von der Kunstsonne weghole und dann "spüle", über Nacht trocknen lasse und dann wieder unter die Leuchtstoffröhren verbringe. Dem liegt die (allerdings noch etwas wackligere) Herausfindung zu Grunde, nämlich dass es die Sämlinge etwas übel zu nehmen scheinen, wenn sie direkt, mit NASSEN Blättern, ans Licht zurückgebracht werden. Zum Wässern verwendet man lauwarmes Wasser, dem IMMER eine geringe Menge Dünger zufgesetzt ist, z.B. Substral 6-3-6, in der Dosierung von 1 mL /L. Wer Rittersterne aus Saatgut zur Blüte kriegen will, sollte die Voraussetzungen für eine ununterbrochene intensive Durchkultivierung über zwei Winter, ohne Ruhezeiten oder sonstige Waxxtumssstockungen schaffen, sonst lohnt sich das Ganze nicht. Mit der Massen-Aussaat schafft man sich die Gelegenheit, aus den Sämlingen genügend Überflieger mit hervorragenden Waxxtumseigenschaften herauslesen zu können., von denen einige schon nach 2 Jahren blühen können. Öhmmm... viel Erfolg dannHans-Werner