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Tuberosen
Verfasst: 27. Apr 2006, 21:06
von brennnessel
Ich bekam letztes Jahr von Brigitte (riesenweib) 2 Tuberosen geschenkt , welche so wunderschön blühten und herrlich dufteten und konnte sie gut über den Winter bringen. Beim Umtopfen sah ich, dass die beiden Pflanzen aus lauter zusammenhängenden Éinzelteilen (Zwiebeln?) bestehen. Ich habe sie beinander gelassen und so gesetzt, dass die Spitzen gerade noch sichtbar sind. Ist das richtig oder hätte sie ich vielleicht sogar teilen müssen? Bringt die jemand immer wieder zum Blühen?LG und Danke im Voraus! Lisl
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 09:00
von Phalaina
Lisl,Tuberosen (
Agave polianthes oder
Manfreda tuberosa, früher
Polianthes tuberosa) gehören zur Familie der
Agavaceae, weswegen die Wurzelstöcke etwas anders als bei anderen als "Zwiebelgewächse" gehandelten Pflanzen aussehen. Sie stammen aus Mexiko, werden aber im Mittelmeerraum oft kultiviert und kommen meist von dort.

Im Allgemeinen wird gesagt, dass Tuberosen wegen fehlender Licht- + Wärmemengen bei uns nicht ausreichend für eine Wiederblüte ausreifen.

Unter Kunstlicht bzw. Gewächshaus ist es hinzubekommen, aber ich finde, der Aufwand hier bei uns lohnt kaum im Vergleich zum Preis für neue Pflanzen. Vielleicht ist es aber bei Euch drunten im Süden besser möglich.
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 17:45
von haweha
Hallo Phalaina:Du hast die Benamung dieser schönen Pflanze nun thematisiert, und Deine Info
kömmt von dorten:
http://forum.planten.de/index.php?board ... 20827Warum kann nicht alles so schön übersichtlich bleiben wie es war?!Bedeutet manchmal, von Agaven so VÖLLIG abweichende Pflanzen, wie halt
Polianthes auch in ihrer anderen "namentlichen " Umgebung zu belassen.Ich halte mich an das moderne System, was von Lohmüller (2005) wiedergegeben wird.
http://www.f-lohmueller.de/botany/fam/a/Agavaceae.htm
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 19:23
von Phalaina
Hallo haweha,ich habe auf Gregors Posting in der Parallelwelt hin die Begründung zum Einzug von
Polianthes & Co. in die Gattung
Agave in Egglis
Sukkulenten-Lexikon durchgelesen und finde die Ausführungen dort ausgesprochen logisch (Seite 4)

. Die bisher auf Grund schwacher und zum Teil inkonsistenter Merkmale abgetrennten Gattungen bilden mit
Agave nach neueren Untersuchungen eine "gut gestützte, monophyletische Entwicklungslinie". Der veränderte Habitus läßt sich ohne Probleme "lediglich als eine ökologische Umstellung in Richtung feuchterer Habitate" erklären, "sowie (...) mit einem möglichen Wechsel der Bestäuber".

Sicherlich ist die wissenschaftliche Diskussion hierüber noch nicht abgeschlossen, aber gärtnerische Betrachtungsweisen dürfen leider bei diesem Thema keine Rolle spielen.
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 20:04
von brennnessel
Hallo Phalaina, ich danke dir ganz herzlich! Ich habe schon mehrmals gehört, dass es fast nicht geht, sie wieder zum Blühen zu bringen. Aber versuchen m u s s ich es einfach

!!!! LG Lisl
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 20:24
von haweha
OK Dank Dir,Phalaina:Wenigstens hast Du die (für mich so unerfreuliche) Info hinterfragt.Ich sage aber voraus, wird sich niemals durchsetzen:Diese flubbrigen Blättchens alleine - wenn ich DAS 'nem anderen Zwiebel- und Knollenliebhaber verklickern will, dass das ECHTE Mitglieder der Gattung "Agave" sind - dann lacht der mich doch glatt aus (ich nehme an, dass Du mit "gärtnerischen Gesichtspunkten" ebenfalls die so augenfälligen morphologischen Unterschiede gemeint HAST).Sorry, musste mir einmal Luft machen

Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 20:42
von haweha
Hi Brennnessel:Ich kenne es auch unabhängig von dem "sich lohnen" -(denn diese Agavengewäxxe werden in Massen an der ital. Riviera produziert, möglicher Weise immer-noch zur Parfümherstellung) - DASS man die trotzdem BEI SICH zur Wiederblüte bringen will.Die Einzelteile, die Du da gesehen hast, sind das, was nach dem Abblühen letztlich übrigbleibt. Diese lütten Dingerchens mussst Du zur Blühreife boosten, das ist die Herausforderung.Sicher ist aber, dass das in kleinen Pöttchen NICHT vernünftig gehen wird.Am besten kommen solche schwierigen Zwiebelgewäxxe weg, wenn se ausgepflanzt werden - das Gleiche gilt übrigens für die Amaryllis belladonna, die im Topf fast niemals blüht, dagegen ausgepflanzt, z.B. in der Kuppel des Bot. Gartens zu Düsseldorf, jedes Jahr reichst.Perfekt wäre Auspflanzung UND künstliches Zusatzlicht in den sonnenarmen Winter-Monaten, dann sollte im Sommer 2008 eine Wiederblüte drinne sein, und zwar aus weit mehr als 2 Stielen.LGHans-Werner
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 21:19
von brennnessel
Hi Hans-Werner, hab da ein kleines Verständigungsproblem: heißt boosten soviel wie mästen

? Müsste ich die mageren Dingerchen vereinzeln?Ah, das beruhigt mich zu hören, dass das bei der Amaryllis belladonna solchen Fachleuten wie dir auch nicht so leicht gelingt....... Na, Bedingungen wie ein Botanischer Garten sind bei mir nicht drin...

!LG Lisl
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 21:59
von haweha
YuPpboosten, pushen, päppeln, füttern, mästen....die auf diejenige Daseinsstufe der Substanz-Entwicklung zu schießen, bei der se sich entschließen, beim nächsten Mal Austrieb Blüten anzusetzen.Wenn die jetzt schon am Austreiben und am Einwurzeln sind, dann wird das mit dem eigentlich sinnvollen Vereinzeln schwierig.Ich rate ehrlich ab. Ist genau so ein undankbares Projekt wie das, diese berühmten Weihnachtsnarzisssen zur Wiederblüte zu bewegen - genau das hatte ich nämlich im Herbst/Winter 2005 vor; nach einem wirklich ecxcellenten Start:
http://img.photobucket.com/albums/v215/ ... 79.jpgAber wenn ich dann sehen muss "die wollen bei Dir nicht so richtig" (auch die sehnen sich nach wenigstens südeuropäischen oder gar kalifornischen Verhältnissen) dann WIRD man irgendwann einfach ähmm... pragmatisch und opfert den (kostbaren) Platz lieber für dankbarere unkapriziösere Sachen. Das Gleiche gilt AUCH für bestimmte Nerinen, und zwar die wunderbaren, leider aber winterwaxxenden aus dem N.sarniensis-Züchtungs-Sortiment (N.bowdenii und Züchtungen sind hingegen lohnend; die treiben ihre Bkätter erst, wenn die Sonne wiederkommt...)Ist oft schwer einzusehen - ich kanns nachvollziehen; bestimmt so schwer wie für mich zu akzeptieren, dass diese weißen Duftbomben echte Agaven sein sollen ;DSo isset
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 22:08
von brennnessel
danke schön!
Wenn die jetzt schon am Austreiben und am Einwurzeln sind, dann wird das mit dem eigentlich sinnvollen Vereinzeln schwierig.
einwurzeln? die sind ja nie aus dem topf herausgekommen..... hab sie in der erde (fast trocken) überwintert....
Aber wenn ich dann sehen muss "die wollen bei Dir nicht so richtig" (auch die sehnen sich nach wenigstens südeuropäischen oder gar kalifornischen Verhältnissen) dann WIRD man irgendwann einfach ähmm... pragmatisch und opfert den (kostbaren) Platz lieber für dankbarere unkapriziösere Sachen.
ja, aber diesen einen versuch muss ich machen..... anders geht das nicht...

!
Ist oft schwer einzusehen - ich kanns nachvollziehen; bestimmt so schwer wie für mich zu akzeptieren, dass diese weißen Duftbomben echte Agaven sein sollen


lg lisl
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 22:31
von bea
Hallo Lisl,meine vereinzelten Zwiebeln haben letztes Jahr auch nicht geblüht, haben aber einen Umfang erreicht, wie die käuflichen Zwiebeln. Wenn die Grösse der Zwiebeln aber nicht allein entscheidend ist, weiss ich auch nicht, ob sie in diesem Jahr wieder blühen. Ich hatte sie vergangenes Jahr in ein Kompostbeet mit Dünger(!) gepflanzt. Im Herbst herausgenommen und im Keller überwintert.Ich werde berichten, wenn sie blühen sollten...hoffentlich!LG, Bea
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 22:37
von haweha
ED.:Hi, Bea Das sind ja erlesene Nachrichten *staun*Klimazone 8a...Ist das waaam?!Und
ausgepflanzt waren die - dass passt genau! ([/Ed...Und, Lisl, Egal, ob Du diese beiden Zwiebel-Clusterchen nun wegen (noch) vorhandenen Wurzelwerkes für sich zusammenlässt oder se tatsächlich trennen kannst: Nimm auf jeden Fall einen schönen GROSSEN Pott. Sicher ist Dir bekannt, dass ich Pötte auch gerne als Wurzel-GEFÄNGNISSE bezeichne. Darum geht es: Dass die Plantz' einigermaßen frei wurzeln können und aus dem Vollen schöpfen können.Ich kann, was Zwiebeln angeht, nur von meinen Rittersternen im wahrsten Wortsinne
weitflächig berichten - eindeutiger Zusammenhang im Sinne große Container ---> gutes Zwiebelwaxxtumzu konstatieren. Unabhängig davon geisterten aber auf dem web andere Vorstellungen (was Rittersterne betraf) bzw. geistern noch rum (was andere Zwiebeln betrifft), dass die Zwiebeln nämlich durch Enge kleinerer Gefäße (root bound / pot bound) quasi zuer Blüte stimuliert werden.Lisl; hör' nicht auf die
Re:Tuberosen
Verfasst: 28. Apr 2006, 23:18
von brennnessel
Na, das könnte ich ja dann vielleicht im Mistbeet versuchen, was Beate da machte !? Mit einer - und die andere in einem Kübel... LG Lisl
Re:Tuberosen
Verfasst: 11. Mai 2006, 16:54
von Grasmuck
Also bei mir hat Amaryllis belladonna mehrere Jahre lang im Topf geblüht. Wichtig ist: Im Sommer trotz eingezogener Blätter pralle Sonne, möglichst im schwarzen Plastiktopf. Jetzt bin ich allerdings das Wagnis eingegangen sie in den Garten zu setzen. Passt im Pannon.Und auch Narcissus papyraceus und N. polyanthus blühen problemlos wieder, auch N. aureus 'Grand Soleil d'Or' - Sommers durchbacken, schwerer Boden (auch im Topf!), gut düngen.lieGrüGerald, der Grasmuck.
Re:Tuberosen
Verfasst: 11. Mai 2006, 19:29
von haweha
Hi Gerald-Gregor;We GROSS waren denn die Töpfe?!DAS ist entscheidend.Und es kann die Sache unpraktikabel machen WENN man auf Grund der klimatischen Gegebenheiten die Pötte im Winter reinholen MUSS.Ein Bild von den blühenden Ama'-bella's im Pott tät' mich schon int'ressieren; sicher hast Du von SOLCH einem Ausnahme-Spektakel etwas, gelt?!Liebe GrüßeHans-Werner