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Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 00:25
von Antigone
Da unsere Tomaten teilweise unter der Blütenendfaeule leiden, habe ich herausgefunden, dass Steinmehl gut sein soll. Allerdings kennt man das hier nicht. Auch nicht im Bauhaus, dass es hier tatsaechlich gibt und viele deutsche Produkte verkauft.Wir haben hier massenhaft Marmor und könnten Marmormehl bekommen.Kann man das verwenden?
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 08:00
von brennnessel
Hallo Antigone, Marmor ist ja Kalk, müsste so eigentlich gut verwendbar sein! Wird das Mehl bei euch auch als Bodenverbesserungmittel verkauft? Die Blütenendfäule ist dieses Jahr sehr hartnäckig! Bei manchen Sorten kann ich sie auch mit dem Steinmehl nicht dauerhaft bändigen!

Aber vielleicht wird es ja jetzt mit der Abkühlung etwas besser.......
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 08:15
von fars
Auch wenn Marmor ursprünglich aus Muschelkalk besteht muss diese Gesteinsart nicht unbedingt eine "kalkende" Wirkung haben (darum geht es doch, oder?).
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 08:27
von brennnessel
ja, aber warum nicht, fars? können die pflanzen diese form nicht aufnehmen?
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 08:34
von fars
Ich weiß es nicht genau. Günther könnte es besser erklären. Wenn Kalk, so meine ich mal gelesen zu haben, sich in Gips verwandelt hat, besitzt er nicht mehr die gewünschte kalkende Wirkung.Es ist aber wohl so, dass nicht als, was mal ursprünglich Kalk war, auch dessen physiologischen Effekt haben muss.
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 08:54
von Lilo
Bei Steinmehl geht es doch nicht unbedingt um die kalkende Wirkung, sondern darum, dass feinste mineralische Partikel, das Wasserhaltevermögen des Boden heraufsetzen und außerdem die mineralische Versorgung der Microorganismen verbessert wird.Oder nicht?
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 08:59
von fars
Keine Ahnung. Lisl betonte lediglich den Kalkaspekt.
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 10:55
von Tschiwi
Ich verwende für Blumen und Garten den bei unserem Gebirgsbach angeschwemmten "Feinletten".Dieses mehlfeine Gestein dürfte - dem grauen, glänzenden Bild entsprechend, Glimmerschiefer sein.Meine Blumenerdemischung besteht aus ca 30% Torf, 30% gute Gartenerde 20% guter Kompost und 20% dieses Gesteinmehls.Bei guter Durchmischung sieht man das graue Lettenmehl fast nicht mehr.Habe damit gute Erfahrung gemacht
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 11:01
von bristlecone
Wenn Kalk, so meine ich mal gelesen zu haben, sich in Gips verwandelt hat, besitzt er nicht mehr die gewünschte kalkende Wirkung.Es ist aber wohl so, dass nicht alles, was mal ursprünglich Kalk war, auch dessen physiologischen Effekt haben muss.
Beim Kalken führt man dem Boden ja nicht nur Calcium zu, sondern hebt den pH-wert an, macht den Boden also weniger sauer oder sogar alkalisch. Gips ist Calciumsulfat und hat daher keine Wirkung auf den pH-wert des Bodens. Eine Umwandlung von Kalk in Gips kann (unter Freisetzung von CO2 und - je nach Grad der Umwandlung - Verminderung der Pufferkapazität oder Senken des pH-Werts des Bodens) nur dann erfolgen, wenn ich dem Boden sauer reagierende sulfathaltige Dünger (Ammoniumsulfat) oder Schwefelblume zuführe, die von Bodenbakterien zu Schwefelsäure umgewandelt wird, die dann mit dem Kalk reagiert.Bei der Gabe von Steinmehl gehts aber nicht um die Wirkungen, die Kalk ausübt, sondern - wie Lilo schreibt - um andere.
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 11:07
von LolloRosso
Bitte korrigiert mich, aber ob man Gesteinsmehl ausbringt oder Kalk, sind ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, oder? Die genaue Unterscheidung scheint mir schon wichtig. Nicht daß ich Ahnung davon hätte, aber es würde mich auch interessieren, welche Wirkung Steinmehl und -splitter vom Marmor auf die Gartenerde oder Kompost hat. lgRenate
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 22:52
von Antigone
Danke für die Antworten!brennnessel: nein, man verwendet hier kein Marmormehl zur Bodenverbesserung.
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 30. Jul 2006, 23:12
von sarastro
Wenn ich mich richtig erinnere, ist Marmor ein metamorphes Gestein, also in diesem Fall durch immensen Druck verdichteter Kalkstein. Sollte eigentlich sehr wohl auf den ph-Wert einen Einfluss haben.Was mir noch nie auffiel, ist die Tatsache, dass in dem Sack mit der Bezeichnung "Urgesteinsmehl" sehr wohl Calcium enthalten ist. Dies irritiert meines Erachtens. Viele der Spurenelemente werden erst durch entsprechende Boden- und Lufttemperaturen in komplexer Weise pflanzenverfügbar und haben so eine Auswirkung auf die Reaktion.
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 31. Jul 2006, 01:04
von Habakuk
Wenn ich mich richtig erinnere, ist Marmor ein metamorphes Gestein, also in diesem Fall durch immensen Druck verdichteter Kalkstein. Sollte eigentlich sehr wohl auf den ph-Wert einen Einfluss haben.Was mir noch nie auffiel, ist die Tatsache, dass in dem Sack mit der Bezeichnung "Urgesteinsmehl" sehr wohl Calcium enthalten ist. Dies irritiert meines Erachtens. Viele der Spurenelemente werden erst durch entsprechende Boden- und Lufttemperaturen in komplexer Weise pflanzenverfügbar und haben so eine Auswirkung auf die Reaktion.
Urgesteinsmehl ist üblicherweise gemahlenes Silikatgestein. Das Calcium ist dabei eher als schwerlösliches Calciumsilikat gebunden. Wenn aber der Calciumgehalt analysiert wird, wird er "als CaO" angegeben, damit die Werte vergleichbar sind.Auich der Caldiumgehalt in Kalk (CaCO3) wird "als CaO" angegeben.Die Wirksamkeit des Urgesteinsmehls beruht auf der Feinkörnigkeit und der damit verbundenen großen Oberfläche, wodurch auch schwerlösliche Mineralien teilweise in Lösung gehen können.Siehe auch die
Bezugsquelle !
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 31. Jul 2006, 01:22
von Habakuk
Das Thema "Blütenendfäule" gab's schon mal hier im Forum!Schau
da nach !Du könntest aber auch unter
Suche "Gesteinsmehl" suchen !Calciummangel behebst Du am Besten mit "Düngekalk" (das ist gemahlener Kalkstein), obwohl Urgesteinsmehl auch helfen sollte.
Re:Eine Frage zu Steinmehl
Verfasst: 8. Dez 2007, 13:38
von *Falk*
Hallo,ich habe 2-3 Schubkarren Grauwackegesteinsmehl -laut Wikip.-Quarz, Feldspat (meist Plagioklas), Kiesel- bzw. Tonschiefern und Gesteinsbruchstücken in einer tonigen Grundmasse)- auf den Hof liegen. Kann ich es mit auf den Kompost geben?Wirhaben ausgesprochen Sandboden.LG Falk