garten-pur

Hallo!Vor einem Jahr habe ich eine Clematis President neben eine Thujahecke gepflanzt und wollte, dass die über die Hecke wächst.Die Clematis blühte im vergangenen Jahr ganz schön (nicht üppig) und trieb in diesem Jahr mit nur einem Trieb aus. Nach ein paar Blüten kam die Welke und ich habe sie dann abgeschnitten. Nun kommt ein neuer Trieb aus dem Boden, der ausschließlich gelbliche Blätter hat. Ich habe mit Kompost gedüngt, aber das hat nichts geändert. Was fehlt ihr? Kann ich gezielt nachdüngen? Oder behagt ihr der Standort nicht? Könnte ich sie in diesem Fall umsetzen?Schöne GrüßeZora

Ich bin zwar kein Experte, aber ich denke, dass die Thuja der Clematis nicht bekommt...

Hallo, Zora,Expertin bin ich auch nicht, aber: Clematis, vor allem großblütige, brauchen allerlei Wasser & Futter - und Thujen, Scheinzypressen & Co. sind ihrerseits Säufer , lassen ihren Nachbarn wenig übrig. Ich versuche seit eineinhalb Jahren was Ähnliches wie du, habe eine Clematis 'Paul Farges' - die sehr wüchsig & unkompliziert sein soll - an ungeliebte Säulen-Chamaecyparis gesetzt. Die Hoffnung, dass die Clematis die düsteren "Friedhofsraketen" großzügig beblüht, hat sich bisher noch nicht erfüllt, der Kletterer tut sich schwer. Erst recht während der brutalen Dürre der vergangenen Wochen. Ich probiere jetzt, die Clematis (via Gießlanze) gezielt extra zu bewässern und so in Gang zu bringen. Vielleicht lohnt sich Extra-Wasser ja auch für deine Konstellation? Kompostdüngung braucht übrigens recht lange, bis sie wirkt. Als Erste Hilfe funktionieren flüssige oder in Wasser gelöste (mineralische) Dünger sicher besser.Schöne GrüßeQuerkopf

Wenn die Clematis in den wurzeln krank ist, dann bewirkst du mit einer Düngung keine Besserung. Clematis ausgraben, Wurzeln untersuchen und an anderer Stelle eingraben. Keine Düngung, nur gut angiessen.

Clematis und Thuja vertragen sich durchaus. Weder die Wurzelkonkurrenz noch etwaige Wurzelausscheidungen seitens der Thujen hemmen sie im Wachstum. Etwas mehr düngen ist allerdings angesagt. Aber mit Augenmaß. "Viel hilft viel" ist gerade bei Kunstdüngern nicht selten eine tödliche Dosis.Aus welchen unerfindlichen Gründen eine Clematis sich quasi zurückentwickelt, weiß ich auch nicht. Vielleicht hatte sie sich ja im ersten Standjahr mit dem ihr mitgegebenen Depotdünger so ziemlich erschöpft, da sie am neuen Standort noch keine neuen Wurzeln treiben konnte. Auch war das ihr gegrabene Pflanzloch zu klein, um sie vor den "gefräßigen" Wurzeln der Thujen zumindest in den Anfangsjahren zu schützen.Ausgraben, Wurzelballen untersuchen (evtl. verfaulte Wurzelteile entfernen), großzügig bemessenes Pflanzloch mit humoser Erde verfüllen und neu einpflanzen empfehle ich auch. Düngen aber erst, wenn sie im kommenden Jahr wieder kräftig austreibt.

Und wenn nun schon neu gepflanzt wird, dann am besten gleich in einen Eimer ohne Boden - so hat die Pflanze wenigstens etwas Schutz vor den Wurzeln (zumindest in der Einwurzelphase).Eine Cl. integrifolia an einer Korkenzieherhasel (die ich ähnlich häßlich wie Thuja finde ) hat erst im 4. Jahr richtig losgelegt - die ersten zwei Jahre war sie zwar mit zwei 60-80cm hohen Trieben "da", nahm sich aber noch sehr bescheiden aus. Dann plötzlich ist der Knoten geplatzt und sie blüht nun seit 2 Jahren den ganzen Sommer und Herbst hindurch - sonderlich große Düngergaben erhält sie allerdings nicht (wobei Haseln natürlich weit besser zu unterpflanzen sind).

:)Vielen Dank für die vielen Tipps!!!jetzt bin ich dabei der Clematis ein schönes neues Plätzchen zu suchen und beim Pflanzen etwas sorgfältiger vorzugehen als beim letzten Mal!Schöne Grüße Zora