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bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 08:36
von Pinguin
Hallo, :Dich habe mich schon des öfteren darüber geärgert, dass in vielen Gartenkatalogen verschiedene Sträucher mit wunderschönen Beeren und Früchten (ob nun eßbar oder nicht) angeboten werden - aber kein Wort darüber, dass man eigentlich eine weibliche UND eine männliche Pflanze bräuchte, um den begehrten Beerenschmuck zu erhalten >:(, für mich grenzt das fast schon an Betrug! Ich dachte daher, dass es ganz hilfreich sein könnte, wenn wir hier Pflanzen (in erster Linie Beerensträucher) sammeln, von denen wir in Erfahrung gebracht haben, dass sie zweihäusig sind, so dass man immer ein Pärchen pflanzen sollte (wenn man Wert auf Beeren legt).Ich fange mal mit dem SANDDORN an - da werden aber im Handel zum Glück auch gleich Männlein und Weiblein angeboten. :D

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 09:08
von riesenweib
stechpalme, Ilexosagedorn, maclura pomifera

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 09:09
von fars
Skimmia japonica

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 09:09
von fars
Kiwi

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 09:11
von Susanne
Gute Idee!Ilex verticillata - da werden im Handel Container angeboten, die angeblich männliche und weibliche Pflanzen enthalten. Zweimal bin ich drauf reingefallen... >:( Ilex aquifolium - der heimische Ilex. Gingko biloba - von dem sind fast nur männliche Exemplare im Handel, weil die Weibchen mit ihren Nüssen angeblich die Landschaft verpesten. Ich fand den Geruch der verrottenden Nußschalen nicht schlimm, aber auf den Geschmack lasse ich mich nicht noch mal ein.

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 09:53
von Pinguin
im Heidegarten:die Torfmyrte (Pernettia mucronata), ein wunderhübscher kleiner Strauch mit rosaroten bzw. weißen Beeren im Herbst, für sauren Bodender Wacholder (Juniperus communis), die weibliche Pflanze liefert die bekannten Wacholderbeeren für Wildgerichte u.ä.die Eibe (Taxus baccata), die Beeren sind giftig, aber sehr zierend

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 11:20
von guter-heinrich †
Taxus baccata: Ausgerechnet das rote *"Fruchtfleisch" der "Beeren" ist nicht giftig (botansich ist das der Samenmantel, denn Nacktsamer bilden ja keine Früchte wie Beeren aus) .Der "Steinkern" (Same) ist hingegen stark giftig wie auch sonst alle Teile der Pflanze. Deswegen habe ich trotz Entwarnung in der Literatur das "Fruchtfleisch" noch niemals selbst probiert und kann daher über den Geschmack nichts sagen.Zu Ilex: Wir haben hier zahlreiche Ilex-Arten im Garten. Alle sind jetzt dicht bepackt mit roten (oder bei der Sorte 'Bacciflava') gelben Früchten. Ein fruchtfreies Männchen habe ich hier noch nicht beobachtet. Im nächsten Sommer werde ich mal die Blüten untersuchen. Vielleicht sind einige zwittrig oder einige Sträucher monözisch (haben also getrennt von einander weibliche und männliche Blüten).VG - Guter Heinrich

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 13. Okt 2006, 11:32
von riesenweib
....Der "Steinkern" (Same) ist hingegen stark giftig wie auch sonst alle Teile der Pflanze. Deswegen habe ich trotz Entwarnung in der Literatur das "Fruchtfleisch" noch niemals selbst probiert und kann daher über den Geschmack nichts sagen....
süsslich fade. das essen eines "samenmantel" hat bei mir keinerlei negative reaktionen des körpers gehabt (übelkeit etc).

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 14. Okt 2006, 12:42
von Pinguin
mir fällt noch die ÖLWEIDE (Eleagnus angustifolia) ein, deren Früchte auch eßbar sein sollen, sehen zudem sehr hübsch aus, ältere Bäume erinnern mit ihrem Fruchtbehang an Olivenbäume, da hab ich mal ganz tolle Fotos gesehen :D,leider werden sie von den Baumschulen gar nicht erst getrennt geschlechtlich vermehrt, so dass man beim Kauf nie weiß, was man da eigentlich bekommt, ob Männlein oder Weiblein,dabei gäbe es dafür doch sicherllich einen Markt?

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 17. Okt 2006, 12:49
von Pinguin
weiß jemand von Euch, ob die Rebhuhnbeeren (Gaultheria procumbens) auch zweihäusig ist?

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 17. Okt 2006, 18:44
von Iris
Ich fand den Geruch der verrottenden Nußschalen nicht schlimm, aber auf den Geschmack lasse ich mich nicht noch mal ein.
Der Geruch verrottender Nußschalen ist auch nicht so schlimm. Aber das verrottende Fruchtfleisch riecht wirklich etwas arg gewöhnungsbedürftig. Es setzt bei Zersetzung Buttersäure frei, die ranzig bis schweißig nach Stinkbombe riecht. Mein Prinz hat die noch abzugewöhnende Eigenart, eifrig Gingkosamen zu sammeln, um sie dann in einer Plastiktüte vor dem Hauseingang über den Winter verrotten zu lassen, um im Frühjahr keimfähigen Samen zu erhalten. Ich kann mir bessere "Eingangsdüfte" vorstellen :P.Übrigens sind die Gingkofrüchte wenn man es genau nimmt, Beerenfrüchte, ebenso wie die Wal- und Cocosnüsse. Das hängt mit dem morphologischen Aufbau der Frucht zusammen: sobald außen eine eher fleischige Hülle kommt, sind es Beeren und keine Nüsse. Haselnüsse sind dagegen echte Nüsse.Übrigens sind bei Juniperus andere Arten als communis häufig giftig - auch die Samen. Man sollte also am besten wissen, bevor man sammelt.Aber zurück zum Thema der Zweihäusrigen:Salix (besonders bei S. magnifica auffällig)Garrya elliptica, "Becherkätzchen". 'James Roof' ist männlich und hat längere :-XBuxusOrixa japonicaGymnocladus dioicus ist in der Regel auch zweihäusrig, ebenso ist Fraxinus excelsior ab und an zweihäusrigPodocarpus nivalis ist immer zweihäusrig, ebensoCelastrus orbiculatus, Baumwürger und Actinida kolomiktaViele Grüße von Iris

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 17. Okt 2006, 18:54
von Iris
Gaultheria ist meines Wissens nach einhäusrig. Lege aber für nix die Hand ins Feuer.Ach ja, und um in der "Fruchtszene" zu bleiben: eher zweihäusrig sind auchCastanea sativaDiospyros lotus und kaki

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 17. Okt 2006, 19:00
von Wigbert
Deswegen habe ich trotz Entwarnung in der Literatur das "Fruchtfleisch" noch niemals selbst probiert und kann daher über den Geschmack nichts sagen.
je nach körperlicher Konstitution kann man bis zu 10 Kerne verspeisen, bevor dann aber heftige Reaktionen stattfinden. Im übrigen sollen sie nicht wirklich schmackhaft sein. Vom Eigenversuch ist abzuraten. Der rote Fruchtmantel allerdings schmeckt schon, wenn man den etwas pelzigen Abgang mag ;D

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 17. Okt 2006, 19:13
von Iris
mir fällt noch die ÖLWEIDE (Eleagnus angustifolia) ein, (...)leider werden sie von den Baumschulen gar nicht erst getrennt geschlechtlich vermehrt, so dass man beim Kauf nie weiß, was man da eigentlich bekommt, ob Männlein oder Weiblein,
Woher weißt du, dass Elaeagnus auch zweihäusrig ist? Warda schreibt bei den Blüten eigentlich in der Regel, ob die Gehölze ein- oder zweihäusrig sind, bzw. er schreibt, wenn sie zweihäusrig sind. Bei der Ölweide finde ich dazu nichts.

Re:bei welchen Sträuchern braucht's Männlein und Weiblein?

Verfasst: 17. Okt 2006, 19:20
von martina.
im Heidegarten:der Wacholder (Juniperus communis), die weibliche Pflanze liefert die bekannten Wacholderbeeren für Wildgerichte u.ä.
Das könnte erklären, warum wir seit Jahren leer ausgehen :-\ trotz zweier Wacholder, ursprünglich waren's sogar drei. Wie unterscheidet man denn Männlein und Weiblein?Viele GrüßeTine