
Hallo miteinander,Heute feiern wir das Osterfest. Viele Menschen haben wahrscheinlich schon Süßigkeiten und Ostereier für die Kinder versteckt oder machen sich fertig, um in die Kirche zu gehen. Auf dem Frühstückstisch stehen gekochte und gefärbte Eier und mittags gibt es etwas Leckeres zu essen. Ostern ist zusammen mit dem Weihnachts- und dem Pfingstfest eines der wichtigsten Feste im christlichen Glaubenbereich, beinhaltet wie diese aber auch viele ältere heidnische Bräuche, ist also wieder eine Mischung aus vorhandenem heidnischen Fest und christlich nachgeschobenem Inhalt. Besonders der Zeitpunkt ist heidnischen Ursprungs. Und trotz eines eigentlich aus christlicher Sicht traurigen historischen Hintergrundes hat sich die heidnische Fröhlichkeit, die sich ehemals mit dem Fest verband, erhalten.Auf Beschluss des 1. Kirchenkonzils im Jahre 325 findet Ostern immer am 1. Sonntag nach dem 1. Vollmond des Frühlings statt. Als Stichtag gilt hier der 21. März als Tag der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche. Er ist ein so genannter unregelmäßiger Feiertag. Alle anderen unregelmäßigen Feiertage eines Jahres können von diesem Tag abgeleitet werden.So ist- Aschermittwoch 46 Tage vor Ostern- Pfingsten 49 Tage nach Ostern- Christi Himmelfahrt 10 Tage vor Pfingsten- und Fronleichnam 11 Tage nach PfingstenIm Jahre 1800 hat Carl Friedrich Gauss hierzu eine Osterformel entwickelt, um nicht immer in einem astronomischen Kalender nachschauen zu müssen. Nach dieser Formel lassen sich die Ostertage bis zum Jahre 8202 berechnen. Dieses Jahr ist Ostern recht spät. Der früheste mögliche Termin für Ostern ist der 22. März, der späteste der 25. April.Interessierte können sich die Berechnung hier anschauen:
Osterformel. KarwocheHinter uns haben wir die Passionszeit (Fastenzeit) und die Karwoche. Das ist die Woche vor Ostern und eine der wichtigsten Woche des Kirchenjahres. Sie ist die Kernwoche der österlichen Prozessionszeit. Eingeleitet wird die Karwoche mit dem Palmsonntag. Zur Karwoche gehören weiterhin der Gründonnerstag, der Karfreitag und der Karsamstag (oder Ostersamstag). Kar leitet sich dabei von dem althochdeutschen 'Kara' oder 'Char' ab und bedeutet dabei soviel wie Kummer oder klagen. Die Karwoche ist also eine Woche des Kummers und der Klage.Der
Palmsonntag, (lat.
dies florum,
dies palmarum) ist der Sonntag vor Ostern. Es steht im Zeichen des Einzugs Jesus' in Jerusalem. Die Bewohner haben Jesus, der auf einem Esel einritt, mit Palm- und Ölzweigen den Weg geschmückt und ihm zugejubelt. Später verlangten sie von Pilatus seine Kreuzigung.Der
Gründonnerstag soll an das letzte Mahl vor der Kreuzigung Jesus' erinnern, das Abendmahl (oder Eucharistie).
Karfreitag, der Tag der Kreuzigung, ist der höchste Feiertag der Christen. In Gedenken an diesen Tag stehen in vielen Kirchen die Kirchenglocken bis drei Uhr nachmittags still. Zu dieser Stunde soll Jesus am Kreuz gestorben sein.Das eigentliche Osterfest beginnt mit dem Gottesdienst am Abend des
Karsamstags. Zu diesem Zeitpunkt endet auch die Aschermittwoch begonnene Fastenzeit.
OstereierZu Ostern gibt es Eier. Es gibt sie gekocht und gefärbt, aus Schokolade, aus Krokant, gefüllt, aus Plastik, ausgepustet und kunstvoll bemalt, am Band am Osterstrauch und als Dekoration in allen möglichen Formen und Farben. Der beliebte Brauch, zum Osterfest Eier zu verschenken, zu verstecken oder zu bemalen, hat dabei ganz verschiedene Ursprünge.Eier gelten zunächst einmal als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. Sie wurden früher dazu benutzt, Schulden zu begleichen und ein Opfer zu bringen, ja sogar als Zahlungsmittel und Liebesgabe wurden sie verwendet.Schon bei den Urchristen wurde ein Ei mit in das Grab des Toten gegeben, als etwas Geheimnisvolles, Verschlossenes, das Leben in sich birgt. Im 400 Jh. fand man Ostereier als Grabbeigabe in röm.-germ. Gräbern. In dieser Zeit tauchten auch die ersten bemalten Eier auf. Im Mittelalter wurden um die Osterzeit die Pachtschulden der Bauern an den Lehnsherren auch mit Eiern beglichen.In unserer Zeit nun ist das Osterei zusammen mit dem Osterhasen
das Ostersymbol schlechthin.
Der Osterhase als EierbringerDie Ostereier bringt bei uns der Osterhase, nicht etwa das Osterhuhn, das die Eier ja legt. Als Kind war es mir unerklärlich, wie eine Hase an diese vielen Eier kommt und sie tragen konnte. Denn das ein Hase keine Eier legt sondern ein Huhn, wusste ich. Wieso musste sie dann ausgerechnet der Hase bringen? Und die Kiepe auf dem Rücken war viel zu klein und bestimmt schnell leer. Was ich nicht wusste: Der Hase gilt seit jeher wie das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit. Er wird der griechischen Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Fruchtbarkeits- und Frühlingsgöttin Ostara, in der sich auch der Name Ostern wiederfindet, als Tier zugeordnet. In Byzanz war der Hase ein Symbol für Christus.Zuerst überliefert wurde der Osterhase als Eierbringer von dem Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau aus Heidelberg im Jahre 1678. Der Brauch entstand zuerst im Elsaß, in der Pfalz und am Oberrhein. Der Hase kommt im Frühjahr um die Osterzeit zur Futtersuche in die Nähe der Menschen, und so wurde ihm zugeschrieben, diese besonderen Eier zu bringen. Auch hier ist eine deutliche Verbindung zum Frühling und zum Erwachen der Natur zu sehen.Der Osterhase half auch vielen Erwachsenen über den Erklärungsnotstand den kleinen Kindern gegenüber hinweg. Die Henne legt nun einmal keine bunten Eier. Für kleine Kinder gehören Ostern, die bunten Ostereier und der Osterhase untrennbar zusammen. Also hat sie kurzerhand der Osterhase bemalt und war für die Verteilung zuständig.
OsterfeuerBesonders deutlich kommt eine heidnische Verbindung zm Fest auch im Brauch des Osterfeuers zutage. Hat man schon in vorchristlicher Zeit zur Sommersonnenwende zur Feier des längsten Tages im Jahr Feuer angezündet und um Weihnachten herum Julfeuer, um böse Geister zu vertreiben und Licht in die Dunkelheit zu bringen, wird auch zum Frühlingsbeginn wieder ein Feuer gemacht. Das Feuer steht hier für die Sonne, unseren Lebensmittelpunkt und Bringerin allen Lebens. Mit dem Feuer wurde die Frühlingssonne begrüßt. Die Sonne bedeutet nicht nur Leben, sondern auch Fruchtbarkeit, Wachstum und Ernte. Erst im 8. Jh. n. Chr. wurde dieser Brauch in Frankreich auch auf das Christentum übertragen.Ein über die Region hinaus bekannter Brauch, der viele Zuschauer anzieht, ist in Lügde (Kreis Lippe) zu finden,
der Osterräderlauf: Am Abend werden sechs große Holzräder nach langer Wässerung von den so genannten Dechen mit Stroh gefüllt, angezündet und dann einen langen Berg hinunter gerollt. Stabilisiert werden die Räder mit langen Stangen. Es ist jedesmal ein großes Spektakel, das auch nicht ganz ungefährlich ist. So ist es schon vorgekommen, dass jemand, der sich unerlaubter Weise zu nah an die Bahn der Räder heranwagt hat, von einer Stange getroffen wurde. Und es ist jedesmal spannend, wohin die Räder rollen. Solch einen ähnlichen Brauch gibt es auch in Nordhessen in
Günsterode.Solche Osterbräuche sind alle tief heidnischen Ursprungs und gehen in der Regel auf den Sonnenkult zurück. Kein politisches und kulturelles Ereignis hat es bisher geschafft, diese Bräuche abzuschaffen.Und nun fröhliches Ostereiersuchen suchen wünschtSilvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.