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veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 18:41
von max.
das thema kam sicher schon häufiger vor, aber eine eher flüchtige suche erbrachte nichts. deshalb meine frage:sind aus steckhölzern gezogene rosen genauso blühwillig wie veredelte?(die beeinflussung der wüchsigkeit durch die unterlage ist ein anderes kapitel.)

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 20:03
von Raphaela
Meiner Erfahrung nach sind sie´s.

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 20:05
von max.
@raphaela,heißt das:die rosenschulen veredeln nur deshalb die rosen, um deren wuchseigenschaften zu beeinflussen?

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 20:07
von Raphaela
Nö: Um schneller mehr Pflanzen vermehren zu können.

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 20:11
von max.
das verstehe ich nicht: von einem trieb bekommt man ja nicht mehr als drei, vier brauchbare augen, aber die mehrarbeit gegenüber der steckholzvermehrung ist ja enorm. dafür könnte man doch leicht doppelt so viele "spenderpflanzen"anpflanzen. oder ist das ganz anders?

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 20:23
von Raphaela
Ein guter Veredler kann von einem guten, kräftigen Trieb schon mehr als drei oder vier Augen verwenden. Ich veredle nicht selbst, schätze aber mal sieben bis acht können´s schon sein, teilweise auch mehr.Dazu kommt: Eine veredelte Rose ist nach einem Jahr schon ein richtiger kleiner Busch, bei einer wurzelechten dauert das je nach Sorte drei bis vier Jahre und solange "macht sie noch nicht viel her" (z.B. als Containerpflanze).

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 20:26
von max.
Eine veredelte Rose ist nach einem Jahr schon ein richtiger kleiner Busch, bei einer wurzelechten dauert das je nach Sorte drei bis vier Jahre
das wußte ich nicht, weil umgekehrt ich zwar schon rosen verdelt habe, aber noch nie welche über steckhölzer vermehrt. ist ja eigentlich auch klar, daß steckholzvermehrung länger dauert.

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 21. Dez 2006, 23:50
von Felbi
Da hat doch mal jemand behauptet, R. Multiflora als Unterlage würde die Farben der Blüten verwaschen?Blühwilligkeit setzt ja die Fähigkeit voraus, Kräfte für die Blüte zu sammeln und sie zur rechten Zeit zur Verfügung zu stellen.Das ist ja wohl Aufgabe der Wurzel.Ob die Grundstoffe für die Bildung der Farbpigmente auch aus der Wurzel kommen?

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 22. Dez 2006, 16:54
von lula
Die Farbe entscheiden doch die Gene und die sind festgelegt in jeder art, was ich mich nur frage, beim veredeln müssten sich die gene doch vermischen oder?

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 22. Dez 2006, 21:09
von Raphaela
Nö: Die Gene vermischen sich nur beim Kreuzen.Die veredelte Pflanze wird ja sozusagen nur auf "fremde Füße" gesetzt.Die Theorie daß die verwendete Wildrosen-Unterlage Einfluß auf die (intensivere oder blassere) Ausfärbung der aufokulierten Edelrose hat kenn ich auch. Hat vielleicht mit der Aufnahme und Weitergabe verschiedener Bodenmineralien zu tun: Die eine Wildrose ist eventuell mehr auf saure, die andere mehr auf basische Bodenstoffe spezialisiert(bin aber kein Chemiker, Günther könnte dazu sicher mehr erzählen)Die Wurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe auf und leiten sie weiter.Gespeichert wird die "Kraft" aber m.W. eher in den grünen Anteilen der Pflanze.Ohne Wurzeln blühen z.B. ja auch Schnittrosen auf die knospig geschnitten wurden und junge Stecklinge neigen auch oft zu verfrühten Blüten (die besser entfernt werden sollten).Pflanzen ohne oder mit zuwenigen Wurzeln gehen irgendwann ein aber können durchaus vorher noch blühen.

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 23. Dez 2006, 16:20
von Ramblerjosef
Hallo, halloschau doch mal in unsere Galerie, (Bild 33) ein Ramblersteckling im Frühsommer gesteckt.LG.von helene und Josef

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 24. Dez 2006, 00:23
von Tilia
Bei der Blühwilligkeit zwischen veredelten und gesteckten Rosen konnte ich bisher keinen Unterschied feststellen, was mir auch logisch erscheint, weil...wie schon erwähnt...dafür wohl eher die Gene verantwortlich scheinen. ( Behauptet mal ganz dreist eine Unwissende in Sachen Chemie.) ;) Interessant finde ich nach wie vor, dass bei beiden das Farbergebnis variieren kann, was von verschiedenen Faktoren und Voraussetzungen abhängig sein könnte. Raphaela erwähnte schon die Aufnahmefähigkeit der Unterlage und dazu kommt bestimmt die Umsetzung der Lichteinwirkung. Dazu wüßte ich gerne mehr, habe aber bisher noch nichts ausreichend erklärendes finden können.

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 24. Dez 2006, 00:53
von Querkopf
... Die Theorie daß die verwendete Wildrosen-Unterlage Einfluß auf die (intensivere oder blassere) Ausfärbung der aufokulierten Edelrose hat kenn ich auch. ...
Im Rosenjahrbuch 2004 gibt's eine Übersicht (Autor: Klaus-Jürgen Strobel), was welche Unterlage tendenziell anstellt mit den darauf veredelten Sorten. Demnach gibt's je nach Unterlage große Unterschiede in der Intensität der Blütenfarbe, in der Wüchsigkeit, in der Blühwilligkeit, in der Resistenz gegen Krankheiten, Trockenheit & andere Unbilden des Rosenlebens, in der Neigung zu Wildtrieben und auch bei der Intensität, mit der sich Nachbau-Probleme (="Rosenmüdigkeit") einstellen. Wobei das Ganze offenbar keine reine Chemie-Frage ist, sondern eher eine der Pflanzenphysiologie insgesamt; detaillierte Erklärungen gibt's aber nicht.Fragt sich, ob die Wissenschaft dazu überhaupt was Genaues weiß. Bzw. ob sie dazu schon mal genau gefragt hat. Der Aufsatz verweist immerhin darauf, dass zu diesem Thema mal systematisch geforscht wurde. Das allerdings ist schon lange her: 1965-1968, Georg Wennemuth, Institut für Obstbau und Baumschule an der TU (damals noch - jetzt Uni) Hannover. Vielleicht kennt hier ja jemand diese Studie?Schöne GrüßeQuerkopf

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 24. Dez 2006, 16:15
von blumenmaid
Hallo,ich habe öfters mal gelesen, dass einige Rosensorten nicht gut auf eigener Wurzel wachsen. Kann man das pauschal für die älteren Rosensorten ausschließen?LGblumenmaid

Re:veredeln-steckhölzer

Verfasst: 25. Dez 2006, 09:10
von rocknroller
Hallo Blumenmaid,Wenn Du mit älteren Sorten die "alten Rosen" meinst .....ist die Antwort "ja".Zu der Zeit (Vor 1867) als die entstanden sind, war es noch üblich, die Vermehrung nur über Ausläufer, Wurzelabrisse oder Stecklinge anzugehen.Ansonsten kommt es darauf an:Die älteren Rambler die in der Zeit so zwischen 1900 und 1920 entstanden sind kann man auch gut über Stecklinge vermehren.Bei den moderneren Rosen, die nur veredelt in den Handel gebrcht worden sind, kann eine Stecklingsnachzucht manchmal nicht befriedigen, manche bleiben z.B. auf eigener Wurzel zu klein.VGrocknroller