Rosenkönig Peters (ein wenig Niederrhein-lastig)
Verfasst: 8. Jun 2007, 22:49
Ich weiß nicht, wie bekannt der Rosenkönig vom Niederrhein heute noch ist. Die damalige Rosenschule Peters war jedenfalls bis in die Anfangszeiten der Neugründung des Rosariums Dortmund "der" Rosenschuler mit etlichen Auszeichnungen, was die "Ausstellungsrosen" betraf. Herr Peters ist leider in den 70-igern verstorben, was ich als Kind daran bemerkte, dass die Rosenfelder in der Scharvelnschen Heide sich in Erikafelder verwandelten
. Es war just zu jener Zeit als der Stern von Lottum aufging. Die "Bauernsöhne" aus Lottum (Sprachgebrauch er Familie Peters) hatten jedenfalls die Zeichen der Zeit erkannt, okulierten im Akkord in Kevelaer bei Peters und lernten auch ansonsten das "Geschäft". Wer die Keltjens, Seuren und Mauren in Lottum bei Gelegenheit befragt, wird den Namen Peters als bekannt vorausetzen dürfen
.Nach dem Ableben von Herrn Peters, führte seine Tochter Marianne die Rosenschule (besser den Rosenzweig) der Baumschule Peters weiter. Meine Eltern waren mit ihr ein wenig bekannt, weswegen auch meine Erstanschaffungen sämtlichst "Peters"-Rosen waren. Leider erkrankte der Mann von Marianne so schwer, dass er seit 10 Jahren bettlägerig ist und von daher der Rosenschwerpunkt der Unternehmung ziemlich in's Hintertreffen geriet. Das war deswegen sehr schade, weil Frau Marianne Peters europaweit sehr gute Kontakte hatte und so ziemlich alles beschaffen und veredeln konnte. In den letzten 5 Jahren war das Rosengatter, wenn immer ich da vorbeifuhr, geschlossen und ich nahm an, dass Frau Peters sich aus dem Geschäft zurückgezogen hatte. Meine Mutter hat das immer bestritten und "Kreti und Pleti" angeführt, die da noch "vor kurzem" Rosen gekauft hätten. Anyway, heute bin ich wieder mal bei Peters entlang gefahren und das Tor war geschlossen - wie immer
. Aber dann sah ich eine ältere Dame mit Schlüssel in der Hand auf das Tor zustreben, habe sofort umgedreht und bin ausgestiegen.Das Resultat war 2 1/2 Stunden Rosengespräch und die Besichtigung von wunderbar gepflegten alten wie neuen Rosen
. Frau Peters hat es wirklich noch drauf: Mrs John Laing (4 Jahre +, optimal gepflegt und vor allem optimal geschnitten), Desprez à Fleur Jaune dito, eine Baron Girod de l'Ain so schön, dass ich jetzt auch eine habe
... und und und. Neben den historischen Rosen gibt es auch moderne von Austin, Harkness und Fryer (Noack nicht, wo wir uns einig waren und nur 10 Minuten verquatscht haben). Vor allem liebt sie Hochstämme (ich nicht
), besonders 1,80m Hochstämme, z.B. Paul Noel oder Guirlande d'Amour. Für uns Niederrheiner habe ich gleich mal die Frage der Veredelung angesprochen. Null Problem - zu den üblichen Bedingungen. Sie hat auch gleich vorgeschlagen, dass sie Rosen (ggf. - wenn es hinreicht - auch aus Veredlungsmaterial) wurzelecht besorgen könnte. Leider wird sie keine Nachfolgerin oder Nachfolger finden, wie sie meint
. Schade! Die Dame wird demnächst 70 Jahre alt, die weißen Elefanten und Elefantinnen gehen dahin.Wer mal hinmöchte zu den Rosen und dem ausführlichen Fachgespräch biegt von der Bundesstraße in Richtung Kevelaer-Zentrum ein und nimmt dann gleich die 1. Straße links. Nach so ca. 700m (geschätzt) findet sich die ältere "Rosenprinzessin" auf der linken Seite (Feldstraße). Da sie ihren seit 10 Jahren bettlägerigen Mann pflegt, ist sie nur unregelmäßig da. Aber es lohnt sich - und sie freut sich und sie kennt wirklich "alle und jeden", so dass sie vieles besorgen kann. Sie hat mir auch ihre Telefonnummer gegeben - bei Interesse gebe ich sie per PM weiter.LG Loli







