Rosenrost
Verfasst: 31. Mai 2004, 15:42
Habe diesen Rostpilz heuer zum ersten Mal auf einer Rose gesehen.Laurin
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Hat jemand von Euch dieses Hausmittelchen schon mal - erfolgreich - ausprobiert?Es geht um 2 große New Dawns eines Kollegen. Jahrelang waren sie knackig gesund, richtige Prachtexemplare. Letzes Jahr fing es plötzlich an: heftiger Rostbefall, von Kopf bis Fuß, sie wurfen alle Blätter ab. Dieses Jahr das gleiche Spiel. Er spritzte sie mit irgendwas, was genau weiß ich leider nicht, es klang eher harmlos. Effekt: Null, das Strippen ging weiter. Klar, die Infektionsherde hat er weitmöglichst beseitigt, Blätter vom Boden abgesammelt etc. Der Kollege ist ratlos.Was tun?RosenrostSpritzmittel zur Bekämpfung von PilzerkrankungenAuf knapp 4 l Wasser: 1 Eßl. Spülmittel 2 Eßl. Olivenöl 1 Eßl. BackpulverAlles gut verrühren, damit sich das Olivenöl mit dem Spülmittel gut im Wasser löst.Mit herkömmlichen Sprühflaschen auftragen. Vor allem auch die Unterseiten der Blätter und die Stengel benetzen. Gespritzt werden muss regelmäßig alle 2 Wochen, jedoch nicht bei Sonne, da sonst Blattschäden auftreten können. Evtl. ist es von Vorteil, das Wasser einige Tage vorher mit Knoblauch anzusetzen und vor Gebrauch abzuseihen.
Die Blätter fielen - dieses wie schon letztes Jahr - ab. Die Diagnose 'Rost' stammt von einem eigentlich zuverlässigen Gärtner, an den sich mein Kollege gewandt hatte. Ich selbst habe weder Blatt noch Rose selbst gesehen, werde es aber nochmal nachhaken.Wenn die Blätter abfallen dürfte das eher Sternrußtau sein. Bei Rost bleiben die Blätter eigentlich an der Pflanze.
Was meinst du damit 'in 2011'?Falls es nicht funktioniert hilft nur noch die Chemie (in 2011).
Daniel, wir reden hier nicht von einem zarten kleinen Beetröseleinchen. Hier geht es um 2 (!) ausgewachsene New Dawns (!). Du siehst diese Riesenteile vor dir, zwei große und hohe Rosen-Berge. Mein Kollege wäre rund um die Uhr und über Wochen hinweg mit nichts anderem beschäftigt. Zumal er auch keinen 'Kleingarten' hat, sondern üppige 1500 m2, die ihm über den Kopf wachsen.Regelmäßig behandeln (etwa alle zwei Wochen)!Bei beginnendem Befall Blockbehandlung (3 Spritzungen im Abstand von 4 Tagen)!Wirkstoffwechsel!!! !
Eben. Und das waren sie auch über Jahre hinweg. Um so rätselhafter der plötzliche Befall seit zwei Jahren. An den Standortverhältnissen hat sich zwischenzeitlich nichts geändert. (z.B. Riesenbaum daneben gepflanzt, der nun alles beschattet und Nährstoffe wie auch Wasser wegzieht.)Was tun?(New Dawn ist ja eigentlich robust!).
Okay, du gibst keine Ruhe.Es wäre mal interessant zu wissen wie die Blätter aussehen bevor sie abfallen. Bei Rost müssen dort gelbe bis orange Flecken zu sehen sein(die einzelnen Flecken sind sehr klein) und auf der Blattunterseite ein orangefarbenes Sporenpulver. Wenn die Blätter gelb werden und mit schwarzen Flecken "verziert" sind, ist das Sternrußtau (der Rand der Flecken ist sternfömig, daher der Name). Und nur der führt i.d.R. zum Blattfall! Aber jetzt schon? Kannst du mal ein Foto einstellen?
Gut, jetzt verstehe ich das. Grundsätzlich hast du natürlich recht. Falls jedoch die Blätter - tatsächlich - alle abgefallen sind, wäre eine Behandlung auch dieses Jahr doch vielleicht noch sinnvoll. In Kombination mit einem ordentlichen Rückschnitt, sozusagen mit dem Sommerrückschnitt. Was meinst du?(Der Kollege wollte die beiden NDs aus lauter Verweiflung schon bis auf die Basis heruntersäbeln. Himmel!)Mit "in 2011" meine ich, dass jegliche Behandlung in diesem Jahr relativ sinnlos ist da sie vorbeugend erfolgen muss.
Nun, wenn eine New Dawn gut gelaunt ist, der Standort stimmt, es schön sonnig-kuschelig warm ist und Pflege und Nährstoffe passen, dann schaffen die schon ihre 5 bis 7 Meter. Das können schon echte Kracher werden.Bislang habe ich sie nur bis etwa zwei Meter erlebt
Nein.Es mag natürlich auch an den durchgeknallten Wetterverhältnissen liegen. Der letzte Sommer war besonders hier (Ostwestfalen-Lippe) knochentrocken, über viele Monate hinweg fiel kein Tropfen Regen. Die "Pinkelrinne Gottes" nannte man diesen Landstrich hier, inzwischen ist das mehr eine Trockensavanne. Die vergangenen Winter waren zudem extrem kalt, das setzt auch den Pflanzen zu, nachhaltig. Das schwächt das Immunsystem, denke ich mir.Wurden die Rosen evtl. anders gedüngt als bisher?
Bei so etwas gebe ich nie Ruhe!Okay, du gibst keine Ruhe. Ich gebe zu, mir ist es auch suspekt. Ich selbst weiß schon wie Rost aussieht und werde den Kollegen bitten, ein paar befallene Blätter mitzubringen. Das wird ein paar Tage dauern, frühestens kommenden Dienstag sehe ich ihn.
Ja, wenn die Rosen jetzt schon kahl sind treiben sie ja neu aus. Dieser Trieb sollte gesund gehalten werden, wenn sie noch ein drittes Mal austreiben muss wird es haarig (Holzreife vorm Winter).Evtl. kann ein Rückschnitt sinnvoll sein, dazu würde ich aber gerne vorher ein Foto sehen, auch um sicher sagen zu können was es ist/sein könnte. Allerdings würde ich nicht soo tief schneiden... aber das weißt du selber.Gut, jetzt verstehe ich das. Grundsätzlich hast du natürlich recht. Falls jedoch die Blätter - tatsächlich - alle abgefallen sind, wäre eine Behandlung auch dieses Jahr doch vielleicht noch sinnvoll. In Kombination mit einem ordentlichen Rückschnitt, sozusagen mit dem Sommerrückschnitt. Was meinst du?(Der Kollege wollte die beiden NDs aus lauter Verweiflung schon bis auf die Basis heruntersäbeln. Himmel!)
Schon, aber i.d.R. fördert Trockenheit keine Pilzerkrankungen (wenn man vom echten Mehltau absieht). Oder wurden die Rosen abends über das Laub gegossen? Und natürlich werden Pflanzen von ungünstigen Standort-/Witterungsbedingungen geschwächt. Das scheint aber auf Rosen im Topf noch stärker zuzutreffen. Hier in der Baumschule kann man jedenfalls gut beobachten, dass Rosen im zweiten Jahr deutlich anfälliger (besonders für Sternrußtau) werden als sie im ersten Standjahr waren... wenn die gesund bleiben sollen werden es wahre Chemiebomben. Das liegt aber sicher nicht nur an der Überständigkeit, aber das is ein anderes Thema und gehört nicht unbedingt in dieses Forum...Übrigens: Der Sernrußtau infiziert von unten nach oben. Deshalb muss, wie geschrieben, unbedingt verhindert werden, dass der Pilz die oberen Blattetagen infizieren kann. Deshalb sollte es bei soo großen Pflanzen reichen, wenn die unteren zwei Drittel behandelt werden (wie gesagt spätestens bei den allerersten Flecken!) Die Fungizide (zumindest die Azole) wirken zwar systemisch, werden aber nicht soo gut verteilt, dass sie zu stark verdünnt würden wenn nicht die ganze Pflanze behandelt werden kann (auch wenn das optimal wäre!)Liebe Grüße,DanielEs mag natürlich auch an den durchgeknallten Wetterverhältnissen liegen. Der letzte Sommer war besonders hier (Ostwestfalen-Lippe) knochentrocken, über viele Monate hinweg fiel kein Tropfen Regen. Die "Pinkelrinne Gottes" nannte man diesen Landstrich hier, inzwischen ist das mehr eine Trockensavanne. Die vergangenen Winter waren zudem extrem kalt, das setzt auch den Pflanzen zu, nachhaltig. Das schwächt das Immunsystem, denke ich mir.