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Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 29. Nov 2003, 16:29
von Hans
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Re:Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 14. Dez 2003, 20:15
von Katrin
Hallo Hans,ein wirklich informativer Text!Und es freut mich sehr, den Eisvogel und die Wasseramsel schon live gesehen zu haben, in einem Seitental unseres Ortes. Die Wasseramsel kann man hier mit etwas Geduld häufig beobachten (werde wohl mal Bilder machen), den Eisvogel eher selten.Hier sind unregulierte Bachläufe, abgesehen von Ortsgebieten, eher die Regel als die Ausnahme.Die Au unseres Flußes, der Krems, sind teilweise noch recht urwüchsig. Bekannte betreiben ein eigenes kleines Kraftwerk an einem ihrer Seitenarme und dort herrscht noch echter Dschungel, wenngleich dies keine sehr große Fläche ist.VLG; KatrinVLG; Katrin

Re:Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 15. Dez 2003, 08:50
von thomas
Ich wohne in der Nähe des Flusses Aare, wo einer der wichtigsten Auenschutzparks der Schweiz realisiert wird. Mehr Infos dazu hier: http://www.ag.ch/natur2001/auenschutzpark/default.htm. Auch hier brauchte es erst gehörigen Drucks der Naturschutzverbände, bis Bedenken hinsichtlich Hochwasserschutz glaubhaft entkräftet werden konnten. Jetzt ist die Region stolz auf ihren Auenpark. Allerdings harrt die Umgebung noch der Renaturalisierung, denn sonst kommt der Park nie ins Gleichgewicht. Und da stossen dann schon wieder die Interessen der jauche- und kunstdüngerversprühenden, konventionellen Bauern und der unbelehrbaren Strassennetzperfektionierer einerseits und der die einmalige Chance erkennenden Naturfreunde aufeinander...

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 1. Mai 2021, 10:08
von polluxverde
Bild.

Typische Szenerie am Unterlauf eines Geestrandbaches, die von der Geest kommend hier in die Weser und deren Nebenflüsse ( Lesum / Hamme) münden - leider in vielen Abschnitten bedroht bzw nicht mehr vorhanden.

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 21. Nov 2021, 22:34
von *Falk*
Ich hänge meine Frage einmal hier heran.
Bei einer kleinen Wanderung entlang eines Nebenarms der Pulsnitz in Südbrandenburg zeigte
sich für mich ein nichterklärbare Zustand des Gewässers. Die Fließgeschwindigkeit ist stark reduziert
und der Geruch erinnerte leicht an Klärgrube. Am Zusammenfluss sieht man deutlich den Unterschied.
Welche Ursache kann die dieses Zustand haben ? Fremdeinleitung z.B. aus einer abflussloser Sammelgrube
oder natürliche Einschwemmung von Böden, in diesem Fall wohl eher Sandboden ?


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Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 21. Nov 2021, 22:43
von Staudo
Organische Einträge aus dem Untergrund und/oder massiver Laubeinfall? Der hiesige Graben wird nach kräftigen Regenfällen trübbraun. In dem Falle wird eindeutig Eisen ausgeschwemmt.

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 21. Nov 2021, 23:00
von *Falk*
Der Weg heißt „Pfad der 1000 Eichen“ und Laub gibt es in Unmengen, die Fließgeschwindigkeit fast Null,
wenn da nicht dieser verdächtige Geruch wäre, aber das ganze Bild begann recht ortsfern. Sah echt nach
Waschmaschine aus.

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 21. Nov 2021, 23:04
von Staudo
Vermutlich wird es auch dort einen hohen Eisengehalt im Wasser geben. Wenn der auf organische Materialien trifft, wird's selbst für Chemiker kompliziert.

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 21. Nov 2021, 23:08
von Hausgeist
Das wird am Laubfall liegen. Der große Gartenteich hier hatte das letztes Jahr auch. Plötzlich graues Wasser und man hat ihn gerochen, bevor man ihn gesehen hat. :-X

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 21. Nov 2021, 23:16
von *Falk*
Ansonsten ein wild, naturbelassener Flusslauf mit sehr altem Baumbestand und reichlich Todholz für die
Viecher aller Art, sogar ein kleiner Biberdamm war vorhanden.


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Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 22. Nov 2021, 06:34
von lerchenzorn
"Klärwerks"-Geruch ohne erkennbare Einleitungen kann oft mit abwechselnd anaeroben und aeroben Zersetzungsprozessen* zu tun haben. Was Staudo und Hausgeist schon schreiben: starker Laubfall, aber auch stärker wechselnde Wasserstände in den anschließenden Bodenkörpern, können so etwas verursachen. Die Nährstofffrachten aus den benachbarten Nutzflächen dürften ganz ordentlich sein und können ebenfalls eine Rolle spielen.

* Beispiel aus einem gewässerlosen Zusammenhang: größere Kompostmengen, die vorübergehend sehr dicht gepackt waren, z. B. im Container zur Anlieferung, entwickeln bei erneuter Belüftung genau diesen leicht fäkalischen Geruch.

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 22. Nov 2021, 11:35
von *Falk*
Danke für alle Antworten, der wunderschöne Herbst ist Verursacher. Beim nächsten Hochwasser wird alles weggespült. :D

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 22. Nov 2021, 11:37
von Staudo
So sind wir Südbrandenburger. Wir schicken alles nach Hamburg. ;)

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 22. Nov 2021, 13:16
von foxy
Bei dieser milchigen Brühe kann es sich nicht nur um das Herbstlaub handeln. In meinen großen Teich fällt viel Laub von Eichen, Buchen, Erlen usw. Das Wasser ist im Herbst und Winter immer immer klar, im Sommer wenn er warm ist wird er etwas trüb. Vielleicht kommt hier warmes Kühlwasser von einem Kraftwerk rein?

Re: Natürliche Lebensräume: Der Bach und seine Aue

Verfasst: 22. Nov 2021, 14:14
von thuja thujon
In unserer Kohlenstoffbasierten Umwelt kann sehr vieles an Herbstlaub und anderer organischer Masse wie Phytoplankton, Blaualgen usw liegen.

Die milchige Trübung dürfte von Calciumcarbonat her rühren. Den Effekt nennt man Biogene Entkalkung. https://de.wikipedia.org/wiki/Biogene_Entkalkung

PS: mein Weiher hier hat derzeit auch recht klares Wasser, 8,4m Sichttiefe, auf 11m hat er noch 10,4°C, das heißt es ist noch keine Vollzirkulation eingetreten. Es kann aber sehr schnell passieren, das er wieder recht trüb wird, je nach dem welche Schichten sich miteinander vermischen. 2018 ist noch lange nicht überstanden. So dürfte es auch den Brandenburger Gewässern gehen.