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Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 17:04
von tubutsch
Hilfe,wir haben vor zwei Jahren ein Stück Ackerboden übernommen und seit dem versuche ich einen Garten daraus zu machen.Leider ist das gesamte Areal (ca. 1.200 qm) nahezu flächendeckend von Winden zugewuchert. Den Teil den ich derzeit als Gemüsegarten nutze (ca. 250 qm) habe ich per Hand zwei Spaten tief umgegraben. Allerdings läßt es mein Rücken nicht zu, die gesamte Restfläche ebenso umzugraben. Es ist wirklich sehr schlimm mit den Winden. Jeder Strauch und jede Pflanze wird innerhalb kürzester Zeit komplett überwuchert. Habe auch schon mehrfach versucht dem Mistzeug mit Roundup zu Laibe zu rücken - leider erfolglos. Steht aber auch auf der Site des Herstellers, dass das Mittel nur unzureichend gegen Winden wirkt. Habt ihr eine Idee oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Nun habe ich so lange auf einen großen Garten gehofft, in dem ich mich austoben kann - und nun das.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 17:45
von knorbs
2 spaten tief? ...da lacht das gemeine windenherz nur drüber

. ich kenne nur eine wirksame methode...rupfen so tief wie geht + bei jedem neuerscheinen von trieben nicht warten, sondern sofort wieder rupfen...jahrelang

. dir bleibt nichts anderes übrig als stück für stück vom garten zurück zu erobern. du kannst auch versuchen bändchengewebe auszulegen. schätze mal 2 jahre musst du schon warten, bis du in die fläche rein kannst. ist aber auch keine garantie, dass nicht wieder triebe erscheinen. aber zumindest sollten es dann deutlich weniger sein.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 18:23
von cimicifuga
roundup wirkt schon, allerdings nicht in der verdünnung wie auf der packung angegeben.ich hab es mit einem pinsel in konzentrierter form auf die winden aufgestrichen. weg waren sie. das war im frühsommer. kommt wohl auch etwas auf den zeitpunkt an
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 18:52
von tubutsch
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Bei mir hat es weder in hoher Konzentration noch im Streichverfahren funktioniert. Die oberen 5 bis 10 cm der Wurzeln waren zwar abgestorben, der Teil darunter allerdings voller Saft und Kraft. Habe es insgesamt mindestens drei- viermal gemacht, zuletzt sogar mit Round up "Ultra". Glyphosphat scheint bei meinen Winden nicht zu wirken. Es sind wirklich sehr, sehr viele und auch dicke, fette Wurzeln. Gibt's auch noch ein anderes Mittel? Bin mit den Nerven echt fertig. Bin für jeden kleinen Tipp dankbar.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 19:04
von bristlecone
Wie knorbs schon schrieb: Hartnäckigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg (wie auch bei der Schneckenbekämpfung und anderen "Plagen" im Garten).Sobald sich Neutriebe zeigen, erneut mit Roundup einpinseln (oder erneut ausgraben), nicht erst warten, bis die Pflanze wieder neue Kraft tanken kann.Irgendwann ist der unterirdische Vorrat erschöpft - aber dieses Irgendwann kann schon bedeuten, dass man mehrere Jahre dran bleiben muss!
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 19:09
von max.
@tubutsch,schau dir mal
das an. ich kenne das mittel aber nicht. ich bin immer mit roundup ausgekommen (8ml-10qm) zum vegetationshöhepunkt bei warmem wetter.das og. mittel scheint aber auf problemunkräuter spezialisiert zu sein und hat auch einen anderen wirkstoff als glyphosat.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 5. Okt 2007, 19:40
von tubutsch
schau dir mal
das an. ich kenne das mittel aber nicht. Bin ich beim googeln auch schon drauf gestoßen. Gibt's aber nur für Landwirte. Scheint wohl nicht ganz ohne zu sein... obwohl, mir ist mittlerweile nahezu jedes Mittel recht die Windeplage los zu werden. Mit dem Streichverfahren ist das bei 1.200 qm und nahezu geschlossenem Windenbewuchs so eine Sache. Der Acker lag ziemlich lange brach. Gehe seit diesem Jahr regelmäßig mit dem Rasenmäher drüber - doch in der Tiefe lauert immer noch das Windengrauen... Kommen sofort wieder durch.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 6. Okt 2007, 13:28
von max.
...Gibt's aber nur für Landwirte....
rumfragen....
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 8. Okt 2007, 00:39
von catweazel
Na, wenn es Acker > Feldlage ist, wird sich sicher ein Bauer mit Spritzgerät und der nötigen Erfahrung finden um das Problem zu lösen. In hiesigen Breiten kenn ich die nur von Brachen – intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen sind nahezu “keimfrei“ was solche Unkräuter betrifft – somit scheint es weder an Erfahrung noch Mittel inkundiger Hand zu fehlen.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 10. Okt 2007, 14:05
von tamara89
Hallo tubutsch,möchtest du denn zuerst die komplette Fläche frei haben, bevor du etwas pflanzt? Unser Garten hat so knapp 1000 qm, die größtenteils auch mit Ackerwinde überwuchtert waren. Ich habe den Garten "normal" bepflanzt und überall dick mit Heu gemulcht. Dann gibt es ein früheres Gemüsebeet (soll es auch weiterhin bleiben) von "nur" ca. 40 qm, dieses war besonders schlimm überwuchtert. Letztes Jahr habe ich anfangs noch versucht, die Bohnen und den Kohl regelmäßig zu "befreien", irgendwann habe ich kapituliert. Ich konnte ja fast täglich zusehen, wie die Winde über Nacht schon wieder gewachsen ist.Dieses Jahr habe ich dieses Gemüsebeet ebenfalls superdick gemulcht, mit Heu, Grasschnitt, Unkraut, eben alles, war mir an Grünzeug in die Hände fiel. Und ich muss sagen, es hat wirklich etwas gebracht. Ich hatte wirklich nur einzelne Ackerwinden, sei es im Beet wie auch im restlichen Garten (das wird doch sicher nicht nur am Klima gelegen haben, oder?). Die Bohnen, Erbsen und Spinat waren als solche zu erkennen und zu finden. Dieses Jahr war die Ackerwinde auch nicht schlimmer als irgendein beliebiges anderes Unkraut, was mal hier oder da wächst.Ich werde es jedenfalls so weiterprobieren.
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 30. Okt 2007, 18:56
von Daniel - reloaded
Moin an alle :)das Mittel Banvel4S enthält als Wirkstoff Dicamba und gehört zu den Wuchsstoffherbiziden. Dieses Mittel gibt es nicht mehr, es heißt jetzt Banvel WG und ist als Granulat formuliert. Die Anwendung im Kleingarten ist aber so oder so verboten (nur um das mal klarzustellen...)!Was du gegen Winden testen kannst (mit höchstwahrscheinlich gutem Erfolg) ist Banvel M (Wirkstoffe MCPA+Dicamba). Das darf im Kleingarten angewandt werden zur Bekämpfung von Rasenunkräutern. Bei anderen Firmen heißt es auch Rasen-Utox flüssig oder ähnlich.... wenn du es anwenden willst, dann am besten wenn die Winden ihre volle Höhe erreicht haben und zu blühen beginnen, mindestens aber 20 cm hoch sind. Achtung: Das Mittel ist tödlich für fast alle breitblättrige (genauer zweikeimblättrige)Pflanzen und das auch in Spuren! Heißt also verwendete Spritzen entweder nur für Herbizide einsetzen (am besten) oder gründlich mit Aktivkohle reinigen! Mit der Brühe darfst du entsprechend keine anderen Kulturpflanzen außer Rasen und Gräser benetzen, das gilt auch für Abdrift bei Wind! Da das Mittel nur für Rasen zugelassen ist, sind entsprechend keine Wartezeiten für Gemüse etc. festgelegt, das heißt also wenn du es im Gemüsegarten einsetzt, isst du das Gemüse in dem Jahr sicherheitshalber nicht! (für Gras das als Heu verwendet werden soll gelten übrigens 28 Tage Wartezeit im Profibereich)An landwirtschaftlichen Mitteln ist Starane 180 (Fluroxypyr) sehr gut zu gebrauchen, aber das darfst du ebenso wenig anwenden wie das oben erwähnte Banvel 4S bzw. WG (keine Zulassung im Kleingarten)!!!LG Daniel
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 31. Okt 2007, 10:02
von tubutsch
An landwirtschaftlichen Mitteln ist Starane 180 (Fluroxypyr) sehr gut zu gebrauchen, aber das darfst du ebenso wenig anwenden wie das oben erwähnte Banvel 4S bzw. WG (keine Zulassung im Kleingarten)!!!
Vielen Dank Daniel (und natürlich auch allen anderen) für Deine Tipps. Mein Winden-Garten grenzt direkt an einen Acker (war vormals ein Teil von diesem). Von Starane 180 hat mir der Landwirt auch schon erzählt. Wie schätzt Du die evtl. längerfristige Wirkung im Boden/Gemüsegarten ein bei dem Mittel? Vielleicht kann ich den Bauern überzeugen, das Zeug bei mir auszubringen, wenn es es vielleicht auf seinem Acker einsetzt? (Ließe es sich überhaupt per Handsprühgerät vernünftig ausbringen? Ich weiß, das ist verboten, aber...) Er dürfte zwar "Fachmann" in Sachen Herbizide sein, mir wäre eine Einschätzung von einem anderen Gartennutzer dennoch lieb. Viele GrüßeTubutsch
Re:Hilfe, Ackerwinden ist nicht beizukommen???
Verfasst: 31. Okt 2007, 10:39
von Daniel - reloaded
Wenn du gut rechnen kannst und geübt im Umgang mit der Handspritze bist, ginge das durchaus..... du musst eben nur die Aufwandmenge je Hektar auf die zu behandelnden qm runterrechnen und die entsprechende Wassermenge. Dabei gehst du besser von 1000Litern Wasser je Hektar aus (also 100ml/qm) weil alles andere mit Handspritzen zu ungenau wird.Starane 180 ist für die meisten breitblättrigen Kulturen nicht verträglich oder nur in sehr stark redizierten Dosierungen die dann gegen die Winde nicht mehr wirken..... als reines Blattherbizid hat Starane keine Wirkung im Boden und nach entsprechender Wartezeit ist mit unakzeptablen Rückständen des Wirkstoffes nicht zu rechnen (Starane baut sich gut ab). Die Wartezeit sebst steht aud der Packung und deshalb kannst du sie beim Landwirt erfragen, ich kenne zwar die Mittel, aber nicht die kompletten Gebrauchsanweisungen..... ;)Und ich sage dir rein vorbeugend nochmal: Legal und sauber ist dass dann nicht was du vorhast!!!! Man müsste es dann als versehentliche Abdrift deklarieren...... ;)Aber erwchsen bist du selber und entscheiden musst dementsprechend du!LG Daniel