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Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 08:43
von Staudo
Hallo,dann möchte ich hier mal etwas anfangen. Auch so eine Staudengärtnerei hat ihre Sorgenkinder. Vom blauen Scheinmohn z.B. gibt es Sämlinge zu kaufen, je 250 Stück zu einem stolzen Preis. Dann werden die mit Liebe in ein Standardsubstrat, das ca. 1000 andere Stauden auch vertragen, getopft, aufgestellt und nach vier Wochen werden 250 Töpfe entsorgt. Das war dann ein teurer Spaß. Im Gespräch mit anderen Staudengärtnern stellt sich ein ziemlich konstantes Vorgehen beim M.b. heraus. Es werden Bestellungen gesammelt, wenn ein paar zusammengekommen sind, werden die Pflanzen beschafft, die Kunden werden informiert und dann wird schnellstmöglich versucht die Pflanzen loszuschlagen - nach vier Wochen sind die Reste ohnehin tot, siehe oben. Vermutlich haben auch etliche der Kunden keine allzugroße Freude an ihren Pflanzen. Die berühmten vier Wochen.Vielleicht können wir uns hier austauschen, wie Ihr diese Pflanzen zum wachsen bekommen habt. Der blaue Scheinmohn verdient es.Ein Kollege, der sehr schöne Bestände hat, topft seine Meconopsis und stellt sie trocken und schattig. Er meint, Wärme bekommt denen überhaupt nicht und so war der Sommer des letzten Jahres sehr förderlich.Welche Erfahrungen habt Ihr?Viele GrüßePeter

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 09:58
von knorbs
also mit der aussaat + weiteren anzucht nach pikieren hatte ich keine probleme. samen mit ga3 behandelt + gute keimung erzielt, zum pikieren das klasmann seedlingssubstrat genommen. entgegen sarastros rat im meconopsis aussaatthread ("büschelweise pikieren") die sämlinge einzeln in 7-er töpfe pikiert. aber im garten fielen in einem nassen jahr alle zwischenzeitlich kräftig gewachsenen pflanzen noch vor der blüte einem pilz zum opfer. ich hab's jetzt aufgegeben. für die himalaya meconopsis habe ich einfach nicht die (klein)klimatischen bedingungen (kühl + luftfeucht). die zunehmende klimaerwärmung macht's künftig wohl noch schwieriger.

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 10:10
von *Falk*
Ja, und den Rest schaffen die verdammten Schleimer.LG Falk

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 10:29
von sarastro
Ich hatte früher mit Meconopsis aller Art keinerlei Probleme, bis die zu heißen Frühlinge und Sommer ins Land kamen. Dann gab ich es auf, weil die Sämlinge wie die Hasen umfielen.Man sollte Meconopsis schon im Herbst aussäen und unter Schatten keimen lassen. Büschelweise gleich in den Endtopf pikieren und zügig weiter kultivieren, dass sie stark genug über den ersten Winter kommen. Säuerliches Substrat ist essentiell notwendig, daneben ein kühles Kleinklima, genügend düngen, gegen Schnecken vorgehen und einen speziellen Mehltau bekämpfen, der sich bei trockenem Wetter nur auf Scheinmohn aufhält. Wissen tue ich es, aber können hat man mal. Ich komme mir bei dieser Kultur vor wie ein kastrierter Kater. Er weiß, wie es geht.... ;D

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 10:35
von Wild Bee
leider hatte ich mit der meconopsis betonicifolia keinenerfolg bis jetzt das hált mich aber nicht ab es weiter zu probiereneine schwierige sorte finde ich auch die romneya coulteridie ist jetzt das erste jahr im boden wenn es gut geht soll sie dieses jahr rauskomen ,ich nin wirklich gespannt ob es was wird ::)grosse hoffnung hab ich nicht,

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 11:12
von tomir
Hab weder mit dieser noch mit M. grandis Erfolg im Rheinland gehabt - ich glaube eine Kultur ist wohl vorallem in den Mittelgebirgen wie Harz, Bayrischer Wald oder Erzgebirge möglich - oder halt in Schottland... ::)

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 11:22
von namenlos
HalloAuf meiner Packung(100Stück)aus Schottland steht 15-18°C. Lichtkeimer. Mit Folie bedecken, um Feuchtigkeit zu erhalten nach 2 WOchen in einen Kühlschrank und wenn es anfängt, zu keimen, wieder raus. Hell stellen. Keimlinge 5cm auseinander. Wenn groß genug, 30cm auseinander im Herbst pflanzen, in HalbschattenWie habt ihr das denn jetzt genau gemacht?Danke für eure Antwort.MfGnamenlos

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 11:42
von knorbs
irm hat bei blümchen eine gute aussaatanleitung geschrieben...so klappt das ;) . anstelle des stratifizierens spricht meconopsis gut auf gibberellin3 (ga3) an. also warten bis frühjahr + die passenden temperaturen erreicht sind + in ga3 eingeweichten samen aussäen, oder stratifizieren. allerdings hatte ich bei gelagertem saatgut da schon oft pech gehabt. sicher geht's mit ga3.

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 16:22
von Cyps
Freunde von mir, sie wohnen in den Hohen Tauern auf ca. 1000m, haben bedingt durch ihre Lage (neben einem Fluß und kühle Sommer) keine Probleme mit der Freilandkultur von Meconpsis.Sie säen diese nicht aus, den die Pflanzen versamen sich von selbst überall im Garten, selbst an den undenkbarsten Orten.Ihrer Erfahrung nach hat noch kein Sämling, welcher dem Garten im ersten Jahr entnohmen wurde, überlebt.Erst im zweiten Jahr entnehmen sie Pflanzen, praktisch ohne Ausfälle.Vielleicht liegt es daran, dass die Sämlinge sich erst gut etablieren müssen, bevor sie verpflanzt werden........?Ich hatte zwar auch den Traum von Meconopsis im Garten, aber bei unserem zunehmenden Steppenklima -und Euren Erfahrungen- wird es für mich immer mehr zur Seifenblase !

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 16:47
von wallu
Hallo zusammen!Das zuvor Gesagte (Geschriebene) kann ich im wesentlichen bestätigen. Auch bei mir in der Voreifel blieb der blaue Scheinmohn bislang ein unerfüllter Traum, trotz verschiedener Versuche in der Vergangenheit.Der Samen keimt problemlos; ein Teil der Sämlinge fällt dann Pilzen zum Opfer (selbst bei chirurgisch sterilen Bedingungen) und der Rest überlebt das erste Jahr im Freien nicht.Vielleicht kaufe ich mal eine ausgewachsene Pflanze und schaue, ob sie bei mir überlebt. Die Rahmenbedingungen sollten eigentlich stimmen (schattiges Bachufer). Viele Grüße, Wallu

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 17:30
von namenlos
Hallo zusmmen!Ich hab ihn jetzt ausgesät:Das sind ja winzige Dinger.1.In COMPO Aussaterde. Gut naß gemacht, Samen draufgestreut, nochmal mit Sprühflasche drüber und Klarsichtfolie über den Topf gestülpt und alles bei 15-17°C ans Ostfenster.2.Das mach ich dann für 2 Wochen so, und dann ins Gewächshaus bei 5°C bis es keimt. Soll ich den letzten Schritt tatsächlich machen?Ich habe leider keine Pflanzenhormone, hoffentlich klappt das auch so.GrüßeHans

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 17:35
von knorbs
Das mach ich dann für 2 Wochen so, und dann ins Gewächshaus bei 5°C bis es keimt. Soll ich den letzten Schritt tatsächlich machen?
logo...das nennt man dann "stratifizieren" ;D ...warm-kalt-warm-perioden ;) . bei vielen samen kann man den erforderlichen kältereiz durch ga3 ersetzen.

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 17:37
von ebbie
Ja, eure Erfahrungen kann ich auch bestätigen. Die Keimung macht keine nennenswerten Probleme, die Schwierigkeiten treten später auf. Ich konnte aber immerhin etliche Pflanzen bis zur Blüte bringen. Alle verhielten sich aber monocarp und was besonders ärgerlich war - sie blühten keineswegs im himmlischen Blau, sondern zeigten eine trübe lila Färbung.Interessant wären auch Erfahrungen mit anderen asiatischen Meconopsisarten.

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 17:46
von ebbie
Was man vielleicht noch beitragen könnte: Die Arten M. betonicifolia und M. grandis sind wohl kaum noch rein erhältlich. In England spricht man daher gärtnerisch tw. von "M. - fertile blue group".

Re:Meconopsis betonicifolia

Verfasst: 2. Jan 2008, 17:50
von namenlos
Hallo ebbie!Ich hab die von nem Botanischen Garten gekauft. Die Firma ist "Suttons Seeds"Keine Ahnung, ob das jetzt Mischlinge sind??? Eigentlich sollte es doch die reine Art sein, wenn man es von einem Botanischen Garten-Shop kauft.Naja, wenn er zumindest so schön blau blüht, wie die Großen Himalayan Poppys in den Beeten des Botanischen Gartens