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Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 19. Mär 2008, 14:45
von bristlecone
Nach der milden Winterung im Februar mit z. T. frühlingshaften Temperaturen brachte der März mehrfach einen kräftigen "Rückfall" mit merklichen Nachtfrösten.Über Ostern wird es einen erneuten, heftigen Spätwintereinbruch geben.Ich möchte in diesem Thread eure Beobachtungen dazu sammeln, wie Gehölze - insbesondere die Frühlingsblüher - mit diesen Verhältnissen zurecht gekommen sind.Um selbst den Anfang zu machen: Letzte Nacht war die erste seite 8 Tagen mit Frost (-5 °C). Getroffen hat es die Magnolien, die z. T. unmittelbar vorm Aufblühen waren. Die M. x soulangeana sind wie erwartet braun. Praktisch ohne Schaden ist aber die voll aufgeblühte M. x loebneri 'Leonard Messel'. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Blüten diesen Frost so gut wegstecken.Ohne Schaden sind auch die Blüten von Edgeworthia und von Daphne mezereum, laureola und odora.Nur leichte Schäden an den Blüten gibt es bei Lonicera fragrantissima und L. x purpusii.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 19. Mär 2008, 17:06
von MarieLouise
hallo bristleconeeine gute idee, erfahrungen mit bestimmten gehölzen hier niederzuschreiben. Bei uns war der Frost diese Nacht moderater als bei Euch, "nur" -1°C. Die Leonard Messel-Magnolie, die du angesprochen hast, steht hier kurz vorm Vollaufblühen und nachdem ich Deinen bericht gelesen habe, ist mir schon viel wohler. Ich werde dann nach der Kälte berichten, wie es bei mir hier gelaufen ist.Zierkirsche und Blutpflaume ist hier auch gerade im Aufblühen begriffen, ich hoffe, es zermatscht keine Blüten!LGMarieLouise

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 20. Mär 2008, 16:36
von Guda
Das wichtigste war in der Früh, den Schnee abzuschütteln. Er lag rund 10 cm stark auf den Zweigen. Allerdings war es so milde, dass er eh schnell abtaute und nur noch im Schatten als dünne Schicht liegt. Gestern war es lausig und anhaltend kalt (- 7°) , es scheint aber keinen Frostschaden gegeben zu haben. Die sehr Frühen sind hart im Nehmen (Mahonien, Chimonanthus, Lonicera, Daphne etc) und Magnolien sind bei uns noch nicht so weit. Auch M. x soulangiana zeigen noch so wenig Farbe, dass es vielleicht ohne Bräunung abgeht. Wenn es keine anhaltende Frostphase gibt, glaube ich nicht an große Schäden bei Gehölzen. Wir haben jedes Jahr noch Ende Mai Spätfröste, bis auf bei Kirschen geht keine Blüte ganz und gar kaputt. Bei Stauden könnte empfindlicher Austrieb eher betroffen sein (Deinanthe, Epimedium spec. Podophyllum...)

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 24. Mär 2008, 22:37
von tubutsch
Ich möchte in diesem Thread eure Beobachtungen dazu sammeln, wie Gehölze - insbesondere die Frühlingsblüher - mit diesen Verhältnissen zurecht gekommen sind.
Wird sich frühestens zeigen, wenns wieder wärmer wird. Mein Spalierpfirsich an der Südwand hat bereits geblüht. Konnte ihn noch rechtzeitig (hoffe ich jedenfalls) dick in Vlies hüllen. Hier in der Kölner Bucht war es in den letzten Wochen recht mild. So blüht bereits meine Blutpflaume. Auch die Birnenquitte hat schon kräftig Blattknospen ausgebildet. Ob sie erfroren sind - wir werden sehen. Mein kleiner Gartenteich ist jedenfalls eingefroren. Grüße Tubutsch

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 25. Mär 2008, 07:37
von shrimpy
meine Magnolie Leonard Messel fängt auch schon an zu blühen - die ersten Knospen wollten aufgehen und an denen sind die zarten Blütenblätter braun. Wir hatten -5 °.Die Schneeforsythie Abeliophyllum distychum, die gerade voll erblüht ist, hat auch etwas gelitten und ist "gebräunt". Außerdem ist eine neu erstandene Hellebore bzw. deren offene Blüte erfroren.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 25. Mär 2008, 07:44
von sarastro
Bei uns war die Vegetation gegenüber dem Kölner Becken sowieso um mindestens 14 Tage zurück, daher kaum Frost- oder Kälteschäden. Einzig bei einer großen Zierkirsche könnte es sein, dass die ihre zu offenen Knospen noch abwirft. Aber alle Magnolienknospen dürften es überstanden haben, wenn es jetzt milder wird.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 25. Mär 2008, 08:00
von fars
Wir hatten zwar nur -3,5°CNicht überstanden:- Magnolia "Susan"- Rhododendren: geöffnete oder in der Knospe zu weit vorgetriebene Blüten- Prunus Mume: Blüten bräunlich- Hydrangea aspera: Erstaustriebunbeeindruckt:- Daphne odora (weit vorgetriebene, aber noch nicht geöffnete Blütenknospen)- Daphne mezereum- Hydrangea macrophylla (Blattaustrieb)- Corylopsis pauciflora: Blüten

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 25. Mär 2008, 09:28
von Gartenlady
In Nachbars Garten habe ich gerade gesehen, dass die Zierjohannisbeerenblüten den Frost (ca. -4 Grad ) unbeschadet überstanden haben.Daphne tangutica hatte schon kurz nach Weihnachten erste Blüten, hat jetzt neue Knospen und schon Blattaustrieb, scheint unbeschadet zu sein.Sarcococca confusa, längst verblüht, sieht auch gut aus.2 Hydrangea macrophyllas habe ich in Vlies eingepackt, keine H. m. hat bisher Knospenansatz. Der Austrieb der Ungeschützten hat gelitten, wie stark wird sich erst noch zeigen.Hydrangea ´Blue Bird´ hat schon Knospen, aber noch ganz klein, vom Blattaustrieb geschützt, die äußeren Blätter haben auch gelitten, aber die Knospen anscheinend nicht.Weitere Schäden sehe ich nicht, auch nicht an den Rosen.Manche Clematis sind schon sehr weit, bin noch nicht sicher, ob Neuaustrieb geschädigt ist.Eine meiner Strauchpäonien ist besonders weit fortgeschritten, hat schon dicke Knospen, die nicht mehr vom Blattaustrieb geschützt werden. Jeden Morgen hängen die Triebe schlaff nach unten, richten sich aber im Lauf des Tages wieder auf. Zwei andere Strauchpäonien bleiben aufrecht, stehen möglicherweise geschützter.P.S. Cistus albidus, im Topf regengeschützt auf der Terrasse sieht auch gut aus.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 25. Mär 2008, 16:16
von bristlecone
Wir hatten in der Nacht zu Montag direkt am Haus (Thermometerfühler liegt auf der Nordseite der Dachschräge) -5 °C, im Garten dürfte es geringfügig kälter gewesen sein. Dazu sternenklarer Himmel, aber Windstille. Die schon erwähnte Magnolia x loebneri 'Leonard Messel' hat den Frost im voll erblühten Zustand verblüffend gut wegsteckt. Aus der Ferne ist der Gesamteindruck fast unverändert, aus der Nähe sieht man, dass die Blütenblätter an den Blüten ganz oben durchweg und die der anderen Blüten z. T. leicht geschädigt, d. h. braun geworden sind.Leider kann ich kein Foto zeigen, da es schneeregnet und windet.Auch eine andere, weiß blühende Sorte von M. x loebneri mit schlankem, fast säulenförmigem Wuchs ('Merill'?) ganz in der Nähe hat kaum sichtbare Schäden.M. x soulangeana, die recht sonnig (südexponiert) stehen, waren fast halb aufgeblüht und sind jetzt sehr stark geschädigt, weniger sonnig stehende waren noch nicht soweit aufgegangen und zeigen geringe bis keine Schäden.M. 'Apollo' sieht völlig intakt aus, 'Star Wars', 'Red Lucky' und 'Spektrum' sind noch so klein, dass wir sie einpacken konnten. Schutz kommt morgen ab, bin gespannt.Erfroren sind die Blüten einer Blutpflaume, Schlehen waren kurz vorm Aufblühen und zeigen keine Schäden.Auch den Neutrieben von Viburnum plicatum und Viburnum onondaga hat der Frost nichts ausgemachtDie Blüten von Clematis armandii zeigen sich unbeeindruckt, dito Daphne odora und Camellia 'Freedom Bell' sowie Euphorbia characias.Erwischt hat es einen vorwitzigen Neutrieb von Sarcococca confusa, das wächst sich schnell wieder hin.Die schlimmsten Schäden hat Decaisnea fargesii: Die Knospen waren schon kräftig angeschwollen, aber noch vollkommen geschlossen. Alle Knospen sind braun geworden und trocknen jetzt ein, die Triebe bzw. Blütenstände in den Knospen sind abgestorben. Bin gespannt, wie sich der Strauch regeneriert.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 26. Mär 2008, 19:00
von cornishsnow
Nachdem heftigen Frost am Osterwochenende, kann ich zumindest einen Teilbericht liefern. Minimal Temperatur auf der Terrasse etwa 3m über dem Boden gemessen betrug -4,9 C., im Garten war es vermutlich min. 1 C. kälter. Am meisten Sorgen habe ich mir um Paeonia ostii gemacht, die in der Literatur als besonders Spätfrost anfällig bezeichnet wird. Sie hat die tiefen Temperaturen und den gleichzeitigen Wind noch erstaunlich gut weggesteckt, bisher konnte ich keinerlei Blattschäden feststellen. Im Gegensatz dazu, sieht es bei Paeonia 'Rocks Var. UK' schlechter aus. Die Neutriebe haben sich seit Anfang des Jahres erschreckend früh prächtig entwickelt und die Blätter hatten sich schon weit entfaltet, selbst P. ostii war noch nicht so weit. Bei dieser Pflanze sind die Triebe, die dem Wind in den kalten Nächten ungeschützt ausgeliefert waren, mit leichten bis mittelschweren Blattschäden davon gekommen, die anderen Triebe sehen bis jetzt gut aus. P. 'Lydia Foot' hat dagegen nichts abbekommen, dabei steht sie exponierter. Meine Magnolien waren zum Glück noch nicht soweit, allerdings befürchte ich das die diesjährige Hortensienblüte (Hydrangea macrophylla und serrata Sorten) Geschichte ist, die Blätter sind nur leicht geschädigt, aber die meisten Blütenknospen sind braun. Bei den verschiedenen Kamelien hat es die geöffneten Blüten natürlich erwischt aber die nächsten Knospen öffnen sich schon wieder. Nur bei Camellia japonica 'Okan' habe ich heut auch erfrorenen Triebspitzen gesehen, zum Glück anscheinend nur einige Spitzentriebe. Überraschend robust war der Austrieb von Schisandra chinensis, aber Frostschäden können sich manchmal erst nach einigen Tagen zeigen, ich würde mich nicht wundern, wenn die schon gut entwickelten Blütenknospen abgeworfen werden!? Ein namenloser Flieder hatte am Wochenende seine ersten Knospen geöffnet und sie sind völlig unbeschadet davon gekommen! LG., Oliver

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 27. Mär 2008, 15:00
von wallu
Die Blütentrauben des Stachyurus chinensis haben alle Frost abbekommen (sehen jetzt ockergelb und runzelig statt hellgelb und kugelig aus), was aus der Entfernung aber erst auf den zweiten Blick auffällt. Minimum war bei uns -5°C.Ansonsten konnte ich noch keine Schäden entdecken (außer Dutzenden abgeknickter Osterglocken; sind jetzt in der Vase im Wohnzimmer). Allerdings war bis gestern alles unter Schnee begraben und heute war die Gartenbegehung im Nieselregen nur sehr oberflächlich und kurz.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 27. Mär 2008, 17:06
von Crispa †
Eigentlich traurig, aber wenn man solche Exoten pflanzt muß man damit rechnen! Ich bin auch Vielfachgeschädigter. Hier ein Beispiel.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 27. Mär 2008, 17:12
von Crispa †
Und die Blauschote, Decaisnea fargesii, wird ihr bizarres Wachstum auch in diesem Jahr fortführen. :D :D :D

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 27. Mär 2008, 17:19
von Crispa †
Wie es hiermit wohl weitergeht. Um nur mal einige Beispiele zu zeigen.

Re:Spätwinterlicher Kälteeinbruch Ostern 2008: Erfahrungen mit Gehölzen

Verfasst: 27. Mär 2008, 17:28
von Gartenlady
@Crispa, welche Tiefsttemperatur hattet ihr?