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Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 14:49
von amarant
Hallo zusammen,ich weiß gar nicht ob das das richtige Unterforum ist, wenn nicht bitte verschieben! ;)Auf unserem Osterausflug sind wir an einem Gipssteinbruch vorbeigekommen mit wirklich tollen Steinen die ich mir schön in meinem neuen Garten vorstellen kann. Da mir die Oberfläche der Steine ziemlich sandig/bröselig vorkommt habe ich die Vermutung dass sich daraus sicherlich etwas löst und in den Untergrund übergeht. Hat jemend von Euch eine Ahnung wie das meine Erde beeinflusst bzw. was das für die Pflanzen in der Umgebung bedeutet? Liebe Grüße Silvia

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 15:49
von Staudo
Gips ist Kalziumsulfat und aus chemischer Sicht ein lösliches Salz. Die Gipsbrocken werden im Laufe der Zeit zerfallen, das gelöste Kalziumsulfat ist im Garten vermutlich unbedenklich.Viele GrüßePeter

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 17:48
von amarant
:PDa bin ich aber froh, hätt mir wirklich leid getan, die armen Steinchen da liegen zu lassen. Also ich hab da ja gar keine Ahnung............... hat das dann auch was mit sauer und basisch zu tun?Danke Silvia

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:09
von Knusperhäuschen
Ich hätte keine Bedenken, einige Brocken gipshaltiges Gestein im Garten zu deponieren, hab´ selber in alten Kartierungszeiten im fränkischen Gipskeuper etliche Brocken angeschleppt, die müssten auch noch irgendwo liegen. In Gegenden, wo diese Gesteine anstehen, gibt es ja auch Äcker und Gärten....ziemlich fruchtbare sogar....diese Info Zitat:
Gips (schwefelsaurer Kalk, CaSO4 . 2 H2O) hat eine leicht saure Reaktion im Gegensatz zum Kalk(kohlensaurer Kalk, CaCO3) mit alkalischer Reaktion. Wobei offensichtlich nicht das in beidenVerbindungen enthaltene Calcium-Ion, sondern der Kohlensäurerest (also das Karbonat-Ion -CO3) diealkalische Reaktion beim Kalk bewirkt. Calcium wird von der Pflanze u.a. zum Zellaufbau und zur Bildungder Zellwände benötigt. Schwefel kommt als Strukturbestandteil der Aminosäuren L-Methionin und L-Cystein in anteilig kleinen Mengen in den Organismen vor und ist außerdem beim Energiestoffwechselzahlreicher Pilz- und Bakterienarten wichtig.
fand ich hierVorsichtig muss man mit Bau-Gips aus dem Baumarkt sein, der enthält u.U. viele andere Zuschlagsstoffe, die dem Boden sicher nicht bekommen.

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:11
von ebbie
Das Kalzium wird wohl durch das Sulfat neutralisiert, so dass der pH-Wert dadurch kaum beeinflusst wird. Abgesehen davon ist der Schwefel ja ein wichtiges Element in der Pflanzenernährung.Die Frage ist natürlich, ob es sich bei den Steinen um reinen Gips handelt.

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:17
von ebbie
Vorsichtig muss man mit Bau-Gips aus dem Baumarkt sein, der enthält u.U. viele andere Zuschlagsstoffe, die dem Boden sicher nicht bekommen.
Hast Du hier eine Fundstelle, Knusperhäuschen? Ich verwende nämlich seit langem den billigsten Baumarktgips als Zuschlag zu meiner Topferde.

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:23
von Knusperhäuschen
hier :Gips als Düngerwird auch über die Düngewirkung von Gips gesprochenJa, Amarant, wo geographisch hast du das Gestein her? Wenn du sagst, das Gestein sei bröselig, dann denke ich auch eher an gipshaltige Sandsteinpartien. Massiger Gips ist weiß-rosa, evtl.grünlich, oft gebändert, dicht, meistens findet man ihn in Wechsellagerung mit Sandsteinen oder Tonen.Auf jeden Fall: Mach dier keine Gedanken, es sei denn, direkt nebenan wird auch Salz abgebaut, nicht dass du dir einen Stein- oder Kalisalzbrocken ins Beet legst (Aber das kannst du schmecken... ;))

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:29
von Knusperhäuschen
Hast Du hier eine Fundstelle
??? ;DFundstellen für Gips in Steibrüchen kann ich dir auf der geologischen Karte gerne zeigen, aber ich glaube, du meinst die Fundstellen im Netz, nicht wahr, ebbie ;) ;D in der oben genannten Quelle diese
Doch Vorsicht, Gips ist nicht gleich Gips!Die üblicherweise in der Baubranche verwendeten Gipssorten enthalten z.T. Zusatzstoffe wie z.B. Leim,Bindemittel, Verzögerer, Kalk, Abbindeanreger, Farbstoffe u.s.w. Eine Verträglichkeit für Pflanzen ist hiernicht immer gegeben.Geeignet ist z.B. gemahlener Gipsstein (Calciumsulfid-Dihydrat CaSO4 . 2 H2O).Nicht jedoch gebrannter Gips (Halbhydrat CaSO4 . 1/2 H2O bzw. Anhydrid CaSO4) als Stuck-, Mörtel- oderPutzgips.Diese gebrannten Sorten würden in der Erde mit Wasser unter Wärmeentwicklung wieder zu Gipssteinabbinden und die Erde „betonieren“.Deshalb sollte auf speziellen Dünge-Gips, oder andere schwefelhaltige Düngesorten zurückgegriffenwerden.
Aber wahrscheinlich ist der billigste Gips der ohne teure Zusätze, nehme ich mal an...

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:38
von ebbie
Danke für die Fundstellen - im Netz :D, Knusperhäuschen. Wirklich sehr aufschlussreich. Kann sein, dass ich meine Erde bisher "betoniert" habe. Dann werde ich in Zukunft den Gips wohl doch lieber im Gartenfachhandel besorgen.

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 18:48
von amarant
hab´ selber in alten Kartierungszeiten im fränkischen Gipskeuper etliche Brocken angeschleppt,
Genau da kommen sie her! :)Ich dank euch allen recht schön :D !Silvia

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 19:58
von wallu
Geeignet ist z.B. gemahlener Gipsstein (Calciumsulfid-Dihydrat CaSO4 . 2 H2O).Nicht jedoch gebrannter Gips (Halbhydrat CaSO4 . 1/2 H2O bzw. Anhydrid CaSO4) als Stuck-, Mörtel- oderPutzgips.
Ich will nicht den Oberschlau mimen, aber in dem obigen Zitat sind ein paar kleine, aber chemisch signifikante Fehler drin. Richtig muß es heißen:Geeignet ist z.B. gemahlener Gipsstein (Calciumsulfat-Dihydrat CaSO4 . 2 H2O).Nicht jedoch gebrannter Gips (Halbhydrat CaSO4 . 1/2 H2O bzw. Anhydrit CaSO4) als Stuck-, Mörtel- oder Putzgips.Nichts für ungut, Wallu

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 22:02
von Knusperhäuschen
Jo, ist mir auch aufgestoßen, wollte aber die Zitate nicht auch noch ummodeln....

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 26. Mär 2008, 22:26
von Günther
Spricht aber für die "Qualität" der Quelle...Auch, daß Kalziumkarbonat durch das Kohlendioxid alkalisch wird....

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 27. Mär 2008, 08:47
von wallu
Spricht aber für die "Qualität" der Quelle...Auch, daß Kalziumkarbonat durch das Kohlendioxid alkalisch wird....
Von den zwei kleinen Fehlern abgesehen ist das, was da alles steht durchaus korrekt. Streng genommen ist tatsächlich das Kohlendioxid schuld daran, daß Kalk alkalisch reagiert. Starke Base (Calciumhydroxid) plus schwache Säure (Kohlensäure) ergibt alkalisch reagierendes Salz. Drum reagiert auch Natriumcarbonat (Soda) im Wasser alkalisch, oder Aluminiumchlorid (schwache Base Aluminiumhydroxid plus starke Säure Salzsäure) im Wasser sauer. Solche chemischen Details muß man aber als Hobby-Gärtner nicht wirklich wissen.

Re:Steine aus Gipssteinbruch?

Verfasst: 27. Mär 2008, 09:10
von Crispa †
Nun kurz zur praktischen Anwendung von Gipsgesteinsbrocken.Bei mir im Garten waren ca. von 1880 bis 1954 viele Rosenbeete, der Zeit entsprechend, mit diesem Gipsgestein eingefasst. Es war besonders schönes rosa/weißfarbiges Gestein. Inzwischen sind die Einfassungen aber alle entfernt und es liegt in einer Gehölzanpflanzung. Nur einige wenige Steine liegen noch frei im Garten. Durch das verwittern der Oberfläche sehen die freiliegenden Seiten immer rau und sauber aus. Im laufe der Zeit zerbröselt aber der ganze Stein aber das wirst du kaum erleben. Eine Beeinträchtigung der Pflanzen habe ich nie festgestellt. Im Gegenteil um diese Steine und Beetkanten bildete sich immer sehr viel Unkraut. ;) ;) ;)