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Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 3. Aug 2004, 00:32
von Habakuk
Heute bin ich im Campsis-Kauf-Rausch gewesen. Eine gelbe, eine orange, eine rote. Sie blühten (dank Osmocote) in der Baumschule so toll.Bloß wie ist die Winterhärte? Soll man sie einpacken? Alles oder nur den Wurzelbereich?Habakuk

Re:Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 3. Aug 2004, 00:39
von Katrin
Unsere steht seit ungefähr 6 Jahren südseitig an einer Wand, ist riesig, blüht wunderschön und wird nie geschützt. Allerdings treibt sie jedes Jahr so spät aus, dass ich mir immer sicher bin, sie sei erfroren.Ich weiß nicht, wie es sich mit Standorten an Zäunen oder Gittern verhält, die zugiger sind, aber grundsätzlich erscheint sie mir als sehr winterhart! Unsere ist eine 'normale' radicans, hat zumindest keinen Sortennamen.VLG, Katrin

Re:Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 3. Aug 2004, 09:55
von Susanne
Am Haus meiner Eltern stand eine südseitig an der Mauer, also in idealer Position. Wir hatten nie Frostschäden.Im Kleingartenverein gibt es verschiedene Pflanzen, die ebenfalls noch nie leiden mußten, auch nicht, wenn sie völlig ungeschützt standen. Allerdings ist das hier auch eine warme Ecke...Mache dich auf Ausläufer gefaßt. Drei Pflanzen halte ich für eine mutige Entscheidung. Unsere eine wuchs damals unter dem gesamten Haus her und kam auf der anderen Seite des Fundamentes wieder raus. Wir hatte überall im Garten Ausläuferpflanzen. Die meisten konnten wir verschenken, aber das war auch eigentlich nicht das Problem...Campsis blüht an neuen Trieben, deshalb habe ich sie immer erst im Frühjahr zurückgeschnitten. Das Ergebnis waren dann ellenlange Langtriebe, an deren Ende ein Blütenbüschel stand. Ein Rückschnitt im Herbst führte dazu, daß die Pflanze an vielen Trieben im Frühjahr nicht ausschlug, obwohl diese nicht erfroren waren.Ich habe es leider nie geschafft, daß sich die Pflanze frühzeitig verzweigt und dann großflächiger blüht.

Re:Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 4. Aug 2004, 22:09
von riesenweib
habe einen ausläufer geschenkt bekommen (originalzitat der schenkerin:nicht die ordinäre orange sondern eine schöne rote ;)), weiss daher nicht, ob sie eine sorte von c. radicans ist, oder von c.Xagliabuana. sie stand an einem spalier, NE seitig, sonne bis 11:30, windig..... ist im ersten winter zurückgefallen, und hat den letzten schneereichen sehr gut durchgestanden; und so offensichtlich zum wuchern angesetzt, dass sie jetzt in einem kübel steht, vollsonnig. werde sehen, was sie nach dem kommenden winter sagt, sie kommt an die hauswand, windgeschützt.lage ca 20km SÖ wien.lg, brigitte

Campsis brauchte Jahre

Verfasst: 8. Aug 2004, 09:56
von Ismene
Meine Campsis brauchte ca. 5 Jahre bis er zum ersten Mal blühte.Nicht so schlimm, denn das Laub hat auch Zierwert.Ich hatte den gelben geholt. Rotorange Blüten hätten sich mit den Backsteinen (vom Arbeitsschuppen) gebissen. Dachte ich, aber:die Triebe wachsen aber vom Frühjahr so schnell, dass sich alle Blüten auf dem Dach befinden. Wäre rotorange doch gut gewesen, denngegen den blassblauen Himmel fallen die Blüten kaum auf. :-\Man muss sie auch gut befestigen, denn sie haben keine Saugnäpfe und winden sich (Bei mir) nicht. Auffallend: wahre Ameisenkarawanen pilgern zu den Blüten.Campsis :- gibt dem Garten den exotischen Touch- ist robust- spannt einen im Frühling auf die Folter- kann sich bis zur allerersten Blüte Zeit lassen- hat schönes Laub"Komm, wir fahren nochmal beim Doktor vorbei. Mal gucken, ob die Campsis schon blüht."Hört man hier im Juni und Juli. ;D

Re:Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 8. Aug 2004, 10:40
von Iris
Zone 6, Südwestlage am Nordhang, windig und staunass:Campsis radicans 'Yellow Trumpet', Herbstpflanzung, erweist sich in etwas schwacher Baumarktqualität als nicht winterfähig, obgleich es der mildeste Winter seit langem war.Ein etwas größeres Exemplar der gleichen Sorte im Frühjahr gepflanzt (Ersatzpflanzung) hielt dann den nächsten, wesentich härteren Winter wunderbar durch. Nur die spät im Sommer/Herbst noch angesetzten Triebe waren erfroren.Inzwischen steht die Campsis im Voralpenland und näheres über ihr weiteres Verhalten weiss man nicht...Weiss dennoch nicht, ob ich mir ausgerechnet drei von diesen Schlingern zulegen würde. Es gibt so viele schöne Kletterpflanzen...Liebe GrüßeIris

Re:Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 8. Aug 2004, 11:01
von Christiane.
C.r. in der Norddeutschen Tiefebene, freie Ost-Westlage,seit 20 Jahren keine Winterschäden, sehr unbändig, nur durch radikalen Rückschnitt im Zaum zu halten.LDChristiane

Re:Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 8. Aug 2004, 13:42
von Susanne
die Triebe wachsen aber vom Frühjahr so schnell, dass sich alle Blüten auf dem Dach befinden.
Uh oh... Ismene, darf ich kurz mal eine Warnung aussprechen? :-[ Die Campsis meiner Eltern war zwar eine der stärkerwüchsigen rot-orangen Exemplare, aber sie hatte sowohl Haftwurzeln, mit denen sie sich ausgezeichnet in der rauhen Klinkeroberfläche verankern konnte, als auch das Bestreben, ähnlich Efeu in Ritzen einzuwachsen. Wir haben bis zu 1,20 m lange Triebe unter der Flachdachabdeckung 'rausziehen müssen, um zu verhindern, daß dort Bauschäden entstehen.Ich empfehle dir dringend, angesichts der Tatsache, daß deine schon auf dem Dach 'rumturnt, mal auf die Leiter zu klettern und das Ausmaß der Wuchsfreude zu inspizieren, bevor es so richtig teuer wird. :-\

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 14:54
von Gänselieschen
Kann es sein, dass es auch Campsis irgendwo in einem alten Waldgrundstück wild gibt?? Da wurden 1930 nur Nadelbäume gepflanzt und seit dem nichts mehr....

Erledigt - das Foto war schlecht - das nächste Bild brachte die Auflösung - es war doch eine Lonicera ;D

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 15:12
von Eckhard
Es gibt ja 2 Arten: die amerikanische Campsis radicans ist wohl winterhart bei uns, die asiatische C. grandiflora nicht. C. grandiflora ist eindeutig schöner (größere Blüten, leuchtendes Orange, oft viel mehr Blüten in den lang weiter wachsenden, herabhängenden Blütenständen) und weniger starkwüchsig. Die Hybriden stehen in der Mitte, im Mittelmeerraum sieht man Pflanzen, die wohl mehr "grandiflora-Blut" enthalten und dann vermutlich auch nicht ganz so frosthart sind. Da müsste man mal testen, was die aushalten.
Ich hänge mal ein Foto einer reinrassigen C. grandiflora aus dem Botanischen Garten von Padua an. Eine Tolle Pflanze! Lohnt sich vielleicht im Kübel!

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 15:21
von fars
Ich meine die großblütige C. grandiflora unlängst in der Pfalz gesehen zu haben. Und zwar recht häufig.
Also dürften Weinbauklima + geschützter Standort durchaus passen.

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 15:27
von Eckhard
Echt? Sie sieht wikrlich recht anders aus, vor allem sind die Blütenstände nicht verzweigt und hängen lang herab. Die Hybriden sind ja auch deutlich großblütiger als C. radicans.
Weil ich grandiflora so wahnsinnig schön finde, gleich noch ein Bild, da sieht man vielleicht den Charakter der baumelden Blütenstände noch besser:

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 15:28
von bristlecone
@fars: Ja, das deckt sich mit meinen Beobachtungen.
Wobei allen Campsis viel Sommerwärme gut tut, um reich zu blühen.
Die Hybride C. x tagliabuna 'Mme Galen' kommt auch in Norddeutschland an warmen Mauern zum Blühen. Im Winter friert sie da schon mal zurück, weil das Holz nicht gut ausreift, aber das schadet nicht, da Campsis am einjährigen Holz blühen.

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 15:30
von Gänselieschen
Da bin ich nun durch einen Zufall auf diese herrliche Kletterpflanze gestoßen - danke dem Zufall und Euch!

Re: Wie winterhart sind Campsis?

Verfasst: 15. Sep 2016, 15:30
von fars
Eckhard hat geschrieben: 15. Sep 2016, 15:27
Echt?


Fahr nach Forst oder Deidesheim. Dort ist sie recht häufig.
Und so nebenher: Forster Kirchenstück probieren.