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nach dem Giersch...

Verfasst: 30. Jul 2008, 15:02
von Conni
…ist vor dem Giersch ? Hier sieht es eher nach einem Etappensieg aus.Vor Zeiten muß an dieser Stelle einmal ein Staudenbeet gewesen sein. Als wir den Garten übernahmen, war es nur noch ein Gierschbeet. In der Mitte kümmerte ein Schneewittchen, das deutlich vom Giersch überragt wurde, andere Pflanzen waren unter der grünen Decke nicht zu sehen.Im Frühjahr habe ich das Beet auseinander genommen. Die Wurzeln des Giersch bildeten einen etwa fünf Zentimeter dicken Teppich, in dem außer dem Röslein noch eine Echinacea purpurea, eine Gypsophila, eine Kniphofia, eine Iberis und eine Glockenblume (wahrscheinlich Campanula latifolia) ums Überleben kämpften. Bis auf die Rose hab ich alles ausgegraben und jedes Wurzelstückchen, das ich erwischen konnte, entfernt. Dann kam eine Schicht Kompost drauf, das Schneewittchen bekam eine Extraportion Hornspäne und eine Kanne Brennesseljauche. Die geretteten Stauden wurden wieder an ihre Plätze gepflanzt, aus der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin kamen Taglilien (Spider „Black Plush“), Geranium pratense „Brookside“, Campanula punctata „Kent Belle“ und „Sarastro“ dazu. Aus Samen gezogene Stauden (Polemonium caeruleum, Dracocephalum ruyschiana, Gaura lindheimeri, Aquilegia vulgaris „Alba“, Physostegia virginiana „Summer Snow“ und Lavendel) pflanzte ich zuletzt. Nun blüht Schneewittchen schon zum zweiten Mal in diesem Jahr und ist so groß geworden, daß die Physostegia wohl im Herbst noch einmal ausgegraben und mit größerem Abstand neu gepflanzt werden müssen. Auch die Eucomis werde ich im nächsten Jahr etwas weiter entfernt von der Rose setzen. Das Dracocephalum ist noch nicht soweit, die Gaura fängt gerade an zu blühen und auch der Lavendel ist noch winzig. Ich bin gespannt, wie es wirkt, wenn die Pflanzen sich richtig eingelebt haben (und bin nicht sicher, ob sie nicht doch zu eng stehen). Im Moment freu ich mich jeden Tag an dem vom Giersch befreiten Stückchen Garten.

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 31. Jul 2008, 19:23
von Zazoo
Hallo Conni, ich find das ist ein hübsches Beet! Fein, wenn sich die Fummelarbeit lohnt! :DGrußMaren

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 4. Aug 2008, 23:34
von carabea
Hallo Conni, das Beet wirkt auf jeden Fall vielversprechend. Schon wegen der Rose ;). Dein Schneewittchen sieht sehr befreit aus und wenn die Zwerge zu groß werden, sind sie sicher leichter in Zaum zu halten als Giersch. Hast Du ein Vorher-Foto? (Ich vergesse es meist)Ich hoffe, dass der Giersch begriffen hat...

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 5. Aug 2008, 14:39
von Gänselieschen
Hallo Conni,ich kann Deine Freude nachvollziehen, kämpfe auch meinen Kampf mit dem Giersch. Habe ihn streckenweise gewonnen, aber es gibt leider auch Bereiche um Wurzeln z.B. Johannisbeeren, Rhabarber, da bekomme ich ihn nie ganz weg. Kommt immer wieder durch weil die Beete nie leer sind. Damit muss ich wohl leben.Auch im Staudenbeet warnach der Neuanlage erstmal Ruhe und jetzt nach 4 Jahren müsste ich die Stauden eigentlich im nächsten Frühling rausnehmen und den Giersch wieder bekämpfen und auch da gilt, dass es Pflanzen gibt, die nicht soviel vertragen z.B. in den Pfingstrosen kann ich den Giersch nur oberflächlich bekämpfen.Sieht hübsch aus das neue Beet und ich will Dich ja nicht entmutigen, aber der Giersch, das ist eine unendliche Geschichte. Ich habe meinen Frieden gemacht und wenn ich mal wieder "Großreinemache" empfinde ich angesichts der Berge weißer Wurzeln richtige Glückgefühle :).L.G.Gänselieschen

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 5. Aug 2008, 23:37
von carabea
und wenn ich mal wieder "Großreinemache" empfinde ich angesichts der Berge weißer Wurzeln richtige Glückgefühle :).L.G.Gänselieschen
Das beweist mal wieder, dass wir Gartenleute ganz bescheidene, anspruchslose und liebenswerte Menschen sind ;D ;)Ich habe GsD keinen Giersch, aber genug andere "Wildkräuter" um diese Glücksgefühle nachzuempfinden.

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 8. Aug 2008, 10:08
von Querkopf
Hallo, Conni,richtig schön sieht das aus :). Dass nach dem Giersch vor dem Giersch ist, könnte dir trotzdem passieren. Schadet sicher nichts, wenn du dir vorsichtshalber etwas Zweckpessimismus zulegst; dann kannst du dich umso mehr freuen, falls der Giersch tatsächlich flott kapituliert ;D.
…Im Frühjahr habe ich das Beet auseinander genommen. Die Wurzeln des Giersch bildeten einen etwa fünf Zentimeter dicken Teppich...
Gleiches habe ich mit meinen vergierschten Ecken vor Jahren auch veranstaltet. Aber das Mistzeugs hatte zuvor wohl reichlich Zeit gehabt, in den Untergrund zu marschieren: Wurzelfilz gab's noch 30-40 cm unter der Oberfläche. So hatte das "befreite Gebiet"' leider nur kurz Bestand :(. Obwohl ich den Boden bis zu den untersten Wurzeln ausgehoben und z. T. sogar durchs Sieb geschüttelt hatte, um Gierschbrösel rauszufiltern... Eine der beiden Flächen habe ich dann - haarscharf um (wenige) vorhandene Stauden herum - dick mit Zeitungspapier plus Rindenmulch zugedeckt; als die Zeitung nach zwei Jahren zerfiel, war Gierschruhe :). Die zweite Fläche lässt sich so nicht behandeln, weil der Gierschwurzelfilz sich hinterlistig in den Wurzelfilz einer Hängebirke eingewoben hat. Zudem ist das Ganze ein kleiner, steiler Hang, bei dem sich auch an den birkenwurzelfreien Stellen konsequentes Leerräumen verbietet (Regen würde sonst sofort das Erdreich wegspülen). Folglich kämpfe ich dort immer noch - seit gut zehn Jahren. Aber inzwischen schwächelt der Wurzelfilz sehr, wandert auch immer weiter Richtung Oberfläche. Die Gierschplantage schrumpft Jahr um Jahr ;)... Das wird. Irgendwann ;D.Wenn du die Gierschwurzeln in deinem Beet als kompakte Schicht vorgefunden und ausgebuddelt hast, dürftest du gute Chancen auf einen schnellen Sieg haben. Naja, relativ schnell ;D. Aber der Wucherer wird nicht freiwillig aufgeben, behalte ihn bloß scharf im Auge. Ein praktikables Verfahren ist nach meiner Beobachtung, Giersch im Frühjahr konsequent niederzurupfen. Giersch treibt sehr früh, vor den meisten anderen krautigen Pflanzen. Wird diese (erfolgreiche) Konkurrenzstrategie durchkreuzt, schwächelt er bald.Toitoitoi & schöne GrüßeQuerkopf

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 8. Aug 2008, 16:09
von Conni
Danke, Querkopf, für das toitoitoi. Zweckpessimismus praktizier ich gern und oft ;) und auf einen gierschfreien Garten zu hoffen, ist für mich ungefähr so, wie auf die Rückkehr des Messias zu warten 8) Auf dem benachbarten Beet liegt grad eine dicke Schicht Pappe und Mulchmaterial, knapp angesetzt an ein paar mit übernommene Rosen. Und in weiter entfernten Ecken macht Aegopodium podagraria, was er will, ich komm dort einfach nicht oft genug vorbei. (Auch um den Nachschub brauch ich mir keine Sorgen zu machen, gegenüber gibt es eine große Freifläche, da blüht der Giersch gar wunderhübsch und reift auch prima aus.) Ich lass mich dennoch nicht verdriessen...

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 8. Aug 2008, 16:22
von kvafaen
ich habe ein Giersch-ähnliches Problem, nämlich den Epilobium angustifolium. Auch ich habe in dem Beet alles umgegraben und jedes Wurzelteilchen rausgesiebt. Leider ist in dem Beet nur etwa 40-60cm Erde, dadrunter ist verdichteter Kies, den bekam ich nicht umgegraben. Und so hat der Epilobium angustifolium seine tiefen Wurzeln noch und kommt ständig irgendwo hoch. Ich reisse die Triebe immer wieder ab, und es kommen immer wieder neue Triebe.Respekt an die Giersch-Krieger! Das Beet sieht echt klasse aus, auf das der Girsch keine Revolte bildet!

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 8. Aug 2008, 16:54
von Conni
Hallo kvafaen,die kannte ich als grausiges Unkraut noch gar nicht. Hier las ich gerade, dass sie kalkmeidend ist. Könnte kräftiges Kalken helfen ? Oder stürben dann die geliebten und gewollten Nachbarpflanzen ?

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 10. Aug 2008, 23:56
von Shamaa
Giersch in einem alten Garten ist ein unlösbares Problem. Bei mir lebt er unter den Platten der Gartenwege, in den Hecken und Sträuchern. Aber ich gebe nicht auf - an manchen Tagen überkommt es mich, ich gehe mit der Grabgabel los und befreie einige Quadratmeter Boden. ;D ;D ;D Das ist wie eine Sucht - ich höre erst auf, wenn mein GG mich mit sanfter Gewalt ins Haus zerrt. (Er hält mich für verrückt ::) )Aber das Ergebnis macht zufrieden, wie Gänselieschen ganz richtig bemerkt hat!Gruß Shamaa

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 13. Feb 2011, 09:03
von Staudo
Ich hole das mal für unser neuestes Mitglied nach oben.Die gängigen Herbizide, allen voran Glyphosat (Roundup) helfen nur die Blätter abzubrennen. Die Wurzeln leben munter weiter.

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 13. Feb 2011, 09:08
von fars
Es gibt ein Mittel, das zuverlässig gegen G. wirkt, das aber für den privaten Verbrauch/Privatgärten nicht zugelassen ist: Garlon

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 13. Feb 2011, 11:29
von oile
Giersch in einem alten Garten ist ein unlösbares Problem. Bei mir lebt er unter den Platten der Gartenwege, in den Hecken und Sträuchern. Aber ich gebe nicht auf - an manchen Tagen überkommt es mich, ich gehe mit der Grabgabel los und befreie einige Quadratmeter Boden. ;D ;D ;D Das ist wie eine Sucht - i
Das kenne ich. Im Zweitgarten mache ich das besonders gern. Dort ist ein Gierschfeld, das sich so richtig, richtig lohnt. ;D

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 13. Feb 2011, 22:07
von Dicentra
Mich würde interessieren, ob Connis Beet immer noch gierschfrei ist und wie es nach über 2 Jahren ausschaut. Vor knapp 2 Jahren habe ich ebenfalls einen Beetstreifen am Zaun entlang vom Giersch befreit und versucht, möglichst alle Würzelchen (naja, alle klappt eh nicht) zu entfernen. Bisher habe ich nur einige Nachzügler entfernen müssen, sobald sie sich zeigten. Aber wie alle anderen Schreiber hier bin ich hinsichtlich seines Regenerationsvermögens sehr misstrauisch. Vielleicht hat er im Untergrund seine Kräfte gesammelt und legt dieses Jahr richtig los. Aber ich bin gewappnet ;).LG Dicentra

Re:nach dem Giersch...

Verfasst: 14. Feb 2011, 07:33
von Staudo
Der Giersch wartet in Form von winzigen Wurzelstückchen und Samen auf den Zeitpunkt, wann sich der Gärtner zufrieden zurücklehnt und meint den Kampf gewonnen zu haben.