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saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 18:44
von Violatricolor
Da ich sauren Kompost benötige, bin ich auf der Suche nach adäquatem Abfall. So kann ich z.B. Eichenlaub wie Kastanienblätter bekommen. Was verarbeitet sich schneller? Eichenlaub vermodert ja in ziemlich langer Zeit. So frage ich : wie komme ich schnell zu meinem sauren Kompost? Hat jemand schon einmal so etwas probiert?LGViolatricolor
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 18:48
von fars
Ich weiß zwar nicht, wofür du ihn benötigst, aber die Zutaten sind "klassisch":- Torf (inzwischen verfemt)- Torfersatz- Nadelstreu- Eichenlaub- "Sauergräser" (vom Vieh gemiedenes Gras von Sumpfwiesen)- fein geshrederte Nadelholzrinde
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 18:52
von knorbs
für welche pflanzen brauchst den saueren kompost violatricolor?
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 19:20
von ebbie
-Kaffeesatz-Kokosfasern
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 19:31
von *Falk*
Breite das Eichenlaub aus und fahre mit dem Rasenmäher darüber bises richtig klein ist. Danach kompostieren.Beschleunigt erheblich.
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 19:34
von Günther
Eventuell als Stickstofflieferant Ammonsulfat - maßvoll.Natürlich kein Kalk, besser auch kein Gesteinsmehl.
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 19:43
von Violatricolor
Ach! wie toll! Ihr seid ja fabelhaft, so schnelle Antworten!! Vielen Dank!!

:DJa, das mit den klein zerhackten Hölzern, Zweigen und Tannen- bzw. Kiefernadeln habe ich auch gelernt. Das ist auch schon drin. Eichenlaub vom letzten Jahr sowie auch Kastanienblätter, alles schön aufgeschichtet, das liegt auch schon da. Zur Gesundheit des Komposts gebe ich auch Löwenzahn, Rainfarn (und noch eine Wiesenpflanze - hab's vergessen

) ab und an dazu. Der Torf ist mir zu wertvoll (teuer), als dass ich ihn so wegwerfe

... Davon habe ich auch schon literweise unter den Boden gegraben, aber als erstes stürzen sich die Wurzeln der gefrässigen und durstigen Eschen darauf, und weg ist er!Mein Boden ist eher kalkhaltig, obwohl die Rhododendren gut gedeihen, seit mehreren Jahren. Aber wahrscheinlich ist der Boden auch nicht einheitlich, sondern hier mal mehr Kalk als da, und anderswo eben eher neutral. Da ich viele Pflanzen kultiviere, die eher einen sauren Boden verlangen, möchte ich sie so richtig verwöhnen. Kann ja nichts schaden. Ausserdem schwöre ich auf die Fähigkeiten der Mutter Natur, ist auch viel praktischer, denn giessen und düngen, das kann ich schon öfter mal vergessen, also das geht nicht so regelmässig. So, das ist der Grund für mein Vorhaben. Würdet Ihr nicht so verfahren?LGViolatricolor
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 19:50
von Violatricolor
Breite das Eichenlaub aus und fahre mit dem Rasenmäher darüber bises richtig klein ist. Danach kompostieren.Beschleunigt erheblich.
D a s ist eine gute Idee! Das werde ich bestimmt machen!

-Kaffeesatz-Kokosfasern
Den Kaffeesatz sammle ich schon täglich für Schneckenabwehr, den werde ich also von nun an auch in meine Goldgrube versenken! ;DAber Kokosfasern finde ich in meiner Gegend kaum, das ist wirklich schade!LGViolatricolor
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 20:21
von Staudo
Kokosfasern werden gewonnen, in dem die Umhüllung der Nüsse aufgeweicht wird. Am einfachsten geht das in den Ursprungsländern im Meer, weshalb Kokosfasern unbekannter Herkunft stark salzhaltig sein können. Ich würde die Finger davon lassen.
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 20:39
von *Falk*
Eventuell als Stickstofflieferant Ammonsulfat - maßvoll.Natürlich kein Kalk, besser auch kein Gesteinsmehl.
Schwefelsaures Ammoniak= Ammonsulfat sah ich auch bei T.J. Rud. Seidel-Rhododendronkulturen in Grüngräbchen. Auf Anfrage wurde mir dort folgende Empfehlung für die Rhodos gegeben:3x Düngung mit 50g/m² ab dem Zeitpkt. des Anschwellens der Blüten im Abstand von 4 Wochen -max. bis Anfang Juli,damit die Triebe ausreifen können. Bei Überdosierung habe ich festgestellt, fangen die Rhodosan zu schießen.
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 20:39
von fars
Durch sauren Kompost veränderst du den pH-Wert des Bodens marginal. Wenn deine Rhododendren den Boden deines Gartens eigentlich nicht vertragen, dann musst du entweder mit ausgehobenen oder erhöhten Beeten arbeiten, die mit passendem Substrat verfüllt werden. In beiden Fällen bedarf es dann aber nicht mehr eines speziell sauren Komposts. Es ist für das Klima auf der Wurzelscheibe sogar viel besser, wenn das Eichenlaub, über das du ja offenbar ausreichend verfügst, lose unter die Büsche geworfen wird (Temperaturpuffer und Austrocknungsschutz). Dort mag es zusammen mit den Rhododendronblättern langsam vermodern.
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 20:44
von Dietmar
@vioalatricolorIch vermute mal, dass Du soviel sauren Kompost dem kalkhaltigen Boden zugeben kannst, wie Du willst. Die Humin- und anderen Säuren werden vom Kalk sofort neutralisiert. Erst wenn der letzte Kalkkrümel weg ist, hat der saure Humus irgendeine Chance auf Veränderung des PH-Wertes (Puffereffekt).Wenn Du erfolgreich Moorbeetpflanzen bei stark kalkhaltigem Boden anbauen willst, gibt es nur eine Möglichkeit:- Grube ausheben und unten und an den Seiten abdichten- völlig neue saure (ungedüngte) Erde einfüllen, keinen kalkhaltigen Gartenboden zumischen- keine alkalischen oder kalkhaltigen Dünger, auch kein Urgesteinsmehl, dass in der Regel mit viel Kalk gestreckt wurde- Magnesiumdüngung mit Bittersalz statt Magnesiumkarbonat- Rhododendron- und Beerendünger sowie Blaukorn sind möglich, aber viele Moorbeetpflanzen wollen keine stark gedüngte Erde, unabhängig vom PH-Wert.Achtung: Bei einigen Moorbeetpflanzenarten, z.B. Rhododendron, Heidelbeeren ... gibt es mittlerweile Züchtungen, die zumindest ein wenig Kalk im Boden bzw. einen neutralen PH-Wert aushalten. Wenn möglich, würde ich solche Sorten bevorzugen, da auch eine relativ gut abgedichtete Grube trotzdem etwas kalkhaltiges Wasser von unten oder der Seite einsickern lässt.Manche vertreten die Meinung, suche solche Pflanzen, die für den vorhandenen Boden geeignet sind und versuche nicht, den Boden den gewünschten Pflanzen anzupassen. Daran sind bis jetzt fast alle gescheitert.Es ist einfach, einen sauren Boden neutral zu machen, aber fast unmöglich, neutralen, zumindest kalkhaltigen Boden sauer zu machen.
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 20:59
von Violatricolor
Also meint Ihr, das sei nutzlos?Nun dachte ich mir, wenn man schon einen Kompost für ein Gemüsebeet ansetzt, um es damit zu düngen, warum sollte man dann seine sauren-Boden-liebende Pflanze nicht mit saurem Kompost füttern und düngen? Im Frühjahr eine Handvoll um die Wurzel, und auch sonst so ein bisschen drumherum - und schon sah ich sattgrüne Blätter vor meinem geistigen Auge. Aber den Boden meines ganzen Gartens nun sauer machen zu wollen, nein, das habe ich nicht vor und denke auch, dass das überhaupt nicht zu schaffen ist.Also genau wie Torf oder Mulch nur mal eben einen schönen sauren Kompost - hilft das denn gar nicht zur Schönheit der Pflanze??Was mache ich nun - geb ich's auf?LGViolatricolor, die noch lange nicht auf ihre Blumen verzichtet, PH hin, PH her!
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 21:10
von brennnessel
sarastro hat mal in einem vortrag empfohlen, öfter mal bereits verrottende baumstümpfe aus dem wald mitzunehmen und zu den kalkmeidenden pflanzen zu geben!
Re:saurer Kompost
Verfasst: 19. Aug 2008, 21:10
von fars
Und dann?