garten-pur

Hallo Zusammen,nachdem ich gerne Irisfools Berichte über Ihre Gartenneuanlage gelesen habe, möchte ich Euch nun auch meine eigene Umgestaltungsaktion vorstellen.2006 konnte ich ein Gartengrundstück übernehmen, welches lange Zeit im Dornröschenschlaf lag. Die letzten 5 Jahre wurde nur ab und an das schlimmste Unkraut abgemäht, davor diente es lange Jahre lediglich als Hundeauslauf. Es gab (und gibt) gewaltige Betonflächen als Fundamente für einstige Öltanks, jede Menge Bauschutt im Boden und alten Baumbestand. Neben den alten Bäumen wuchsen aber auch Unmengen an Ahornsämlingen aller Alterstufen heran. Ein altes Gartenhaus existierte ebenfalls und verströmte morbiden Charme. Im Jahr 2006 beobachtete ich erstmal was wo wuchs, wie der Lichteinfall war und erledigte grobe Arbeiten, wie das Umsetzten eines großen Totholzhaufens. Im Jahr darauf versuchte ich ein kleines Beet an der Betonfläche vor dem Häuschen anzulegen und die Ahornsämlinge (mit geringem Erfolg) zurückzudrängen.

Im Jahr 2007 dann begann ich dann wirklich im Garten zu arbeiten, alte Maschendrahtzäune zu entfernen, den Ahornstangenwald zu roden und von alten Efeupflanzen völlig durchwurzelten Mulm (Boden konnte man das nicht mehr nennen) abzutragen. Bei meinen Grabe und Pflanzarbeiten merkte ich auch, dass durch frühere Bodenauffüllungen die unterschiedlichsten Substrate zu finden waren - von schwerem Lehm mit Toneinschlüssen über ausgewogene "Beeterde" bis hin zu fast reinem Sand war alles vorhanden. Doch dort, wo der Boden eigentlich nährstoffreich und gut war, war er auch völlig verdichtet und beherrbergte die Wurzelstücke einer alten Silberfichte :PIch buddelte mich durch das ganze Jahr 2007 und kam nicht wirklich voran, deshalb dann der Entschluss: eine Firma mit starken Männern und Bagger muß her!Planungsideen hatte ich in diesem Jahr schon einige entwickelt, z.B. brauchte ich unbedingt im vorderen Bereich eine Treppe.

Die Betonfläche vor dem Häuschen sollte mit Betonplatten zum Sitzbereich werden und ein nach Bodenauffüllungen überflüssig gewordenes Geländer musste weg.

Zum hinteren Gartenteil mit zukünftigem Gemüsegarten wollte ich einen nicht zu dominanten Weg.

Und zu guter Letzt: der mit Ahornsämlingen völlig zugewucherte Hang sollte durch eine Trockenmauer flacher und nutztbar werden.

Den genauen Plan tüftelte ich über den Winter hinweg aus, bis die Galabauer dann begannen, dauerte es leider noch bis Juni 08. Die eingeschlagenen und getopften Pflanzen litten mehr und mehr und ich fragte mich, ob ich dieses Jahr meinen Garten nochmal nutzen kann.Doch dann waren sie da und der Garten in Null-Komma-Nichts nicht mehr wieder zu erkennen.

Zuerst wurde die Trockenmauer gebaut - mein kleiner Nothofagus wurde umfahren. Letztendlich wurde viel mehr aufgewühlt als eigentlich geplant, aber das lässt sich bei Maschineneinsatz nur schwer begrenzen.

spannend! und das gartenhaus ist ja sooo beneidenswert!

Als nächstes entstand der wassergebundene Weg und der Galabauer riss mir auch gleich noch die Fichtenwurzeln aus dem späteren Gemüsegarten.

Bild vergessen

Dann kam der Sitzplatz dran ...

Die Treppe wurde gesetzt (und damit der Bagger aus dem Garten verbannt) und gleich noch ein kurzes Wegstück auf der unteren Gartenterrasse verlegt. Von dort betrete ich den Garten, fürs erste nutze ich aber nur den oberen Gartenteil. Im Hintergrund sieht man das Gartenhäuschen, was sehr hübsch ist aber unglaublich marode (war).Die Ziegelsteine zwischen dem falschen Fachwerk fielen einem bei Berührung entgegen - da musste was passieren!

"Mein" Galabauer hatte glücklicherweise Erfahrung mit der Restaurierung alter Häuser. Also wurde das gute (weil in den 70ern neu gedeckte) Dach abgestützt und die Wände neu hochgemauert.Etwas mulmig war mir beim Anblick des Häuschens schon, doch auch vorher konnte man stellenweise zwischen Dachbalken und Wand den Finger durchstrecken, manche Balken waren am Boden auch schon komplett weggefault. Leider wurde das Gartenhäuschen irgendwann zwischen 1920 und 1970 halb eingeschüttet - dadurch wurden natürlich die nicht abgedichteten Mauern und Balken in Mitleidenschaft gezogen.

Inzwischen ist das Haus verputzt, der Rasen gesäht und auch gewachsen sowie meine eingeschlagenen Pflanzen wieder gesetzt. Es wird noch dauern, bis die Beete komplett bepflanzt sind. Auch gibt es noch einiges an Restarbeiten zu tun.Der Schreiner muß noch Fenster, Fensterläden und eine Tür ans Häuschen basteln (Basteln, weil natürlich alles krumm und schief ist).Aber ich bin ja sooo froh - endlich kann ich ein Pflanzloch graben, ohne den Spaten zu ruinieren. Endlich kann ich Gemüse anbauen. Gäste muß ich nicht mehr über die Mauer oder durchs nasse Gras jagen. Und auch meine geliebten Walderdbeeren erholen sich schon wieder von der Baggeraktion.

So sieht jetzt der Blick Richtung Sitzplatz und Gartenhäuschen aus: