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Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 04:53
von Habakuk
Wieviel Zeit braucht ihr zur Planung von 10 m² Staudenbeet?Soll "immer" was blühen, farblich abgestimmt.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 07:56
von Staudo
Wenn Du immer regelmäßig drinnen bist und es nie verkrauten lässt, ist es weniger als eine Viertelstunde in der Woche. Nach dem Winter, wenn sich evtl. Vogelmiere, Rispengras oder Ehrenpreis eingenistet haben, dauert es schon mal 1-2 Stunden alles sauber zu machen.Viele GrüßePeter

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:00
von fars
Es geht zunächst wohl um die Planung. Oder Planierung?Aber was soll man dazu sagen? Hängt doch wohl vom Kenntnisstand des Planers ab, inwieweit er Pflanzenarten und -sorten sowie deren Standortansprüche kennt. Wer bewandert ist, hat so ein Beet ruckzuck geplant.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:06
von Katrin
Stimmt fars zu. Wenn man weiß, was man will, ist so ein Plan in recht kurzer Zeit erstellt. Wenn man aber neue Pflanzen integrieren will, deren Wuchsformen und Verhalten man auf dem besagten Boden noch nicht kennt, dann kann es auch viel länger dauern, weil man genauer überlegen und erst Bilder vergleichen muss.Ich fühle mich da nicht in der Lage, Auskunft zu geben. Zwischen einer Viertelstunde und mehreren Wochen ist da wohl alles drin.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:10
von Susanne
Das Planen geht schnell. Das Korrigieren, Umpflanzen, Verbessern, Anpassen, Pflegen und Erhalten dauert ein Leben lang.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:10
von Staudo
Oh, entschuldigt bitte. :(

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:13
von Susanne
Warum? Du hast uns doch nichts getan...Ich frage mich, ob so eine Planung auch schnell gehen würde, wenn ich als Gartenarchitekt davon leben müßte. Vermutlich würde sie dann zwei Ortstermine, Bodenproben + Analysen und mindestens zwei Arbeitstage in Anspruch nehmen.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:19
von Staudo
Mir geht es halt auch so, dass ich ein Staudenbeet nicht plane, sondern mir überlege, was da gut aussehen und wachsen könnte. Dieses Überlegen dauert etliche Wochen. Da steht man vor der Fläche und denkt hin und denkt her. Dann pflanze ich etwas und finde ein dreiviertel Jahr später, das geht so nicht. Insofern gebe ich Dir Recht.Manchmal stehe ich auch vor gut und professionell geplanten Staudenanlagen und muss mir gestehen, so etwas nie hinzubekommen. Manchmal stehe ich aber auch vor Staudenpflanzungen und sage mir, dass das so nie funktionieren wird.Fragen sollte man schon genauer lesen, um Planung und Pflege nicht zu verwechseln.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 08:51
von Lilo
Wenn ein Beet zur Planung ansteht, unterscheidet sich mein Vorgehen in keiner Weise zu irgendeiner anderen Planung. Es gibt messbare Zeit und nicht messbare. Messbar ist das Erfassen und Aufzeichnen der Gegebenheiten, die Zeit des Recherchierens und die Phase des schriftlichen Festhaltens der Planung.Nicht messbar ist die Zeit in der ich das Projekt in meinem Herzen bewege. Wenn ich im Zug sitze, Äpfel schnipple, beim Arzt warte, vorm Einschlafen, denke ich immer wieder nach, bis dass sich ein stimmiges Bild aufbaut.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 10:36
von Iris
Es geht zunächst wohl um die Planung. Oder Planierung?Aber was soll man dazu sagen? Hängt doch wohl vom Kenntnisstand des Planers ab, inwieweit er Pflanzenarten und -sorten sowie deren Standortansprüche kennt. Wer bewandert ist, hat so ein Beet ruckzuck geplant.
Dem stimme ich nicht zu! Eigentlich absolut nicht. Man könnte auch etwas polemisch sagen: je größer der Kenntnisstand ist, desto länger kann eine Planung dauern. Z.B. die schöne Kiesfläche mit den drei Buchskugeln: ich würde da einen eher mäßigen Kenntnisstand vermuten. Zudem würde ich unterstellen, dass die Planung nicht allzu lange gedauert haben dürfte.In der Regel ist es doch so, dass Galabauer nicht so üppige Pflanzenkenntnisse haben und relativ schnell (und kostengünstig) eine Planung "hinzaubern". Wenn ich ein Staudenbeet für Pflanzenliebhaber mache, die gerne etwas mehr als zwei - drei Arten auf den 10 m² haben möchten, dann greift man entweder auf ein Standardsortiment zurück, welches man immer z.B. für sonnige Standorte verwende, oder ich versuche mich auf meinen Kunden einzustellen und das zu planen, was für ihn bei seinen Bedingungen das Richtige ist (das ist meine Methode). Dann wird überlegt, was für Farben er mag, ob eher große oder kleine Blüten etc. Manchmal möchten Kunden an gewissen Standorten keine hohen Stauden (weil das z.B. einen Blick versperrt), andere möchten nicht viel jäten und bekommen dann wüchsigere, robustere Stauden, während Gartenliebhaber auf 10 m² eher horstig wachsende Spezialschätzchen bekommen, die sich aber relativ schnell verabschieden können, wenn sich Brennesseln und co breit machen. Wer möchte, dem vergolde ich jeden cm² - da kommen dann noch Ziebelchen fürs Frühjahr rein und und und. Logisch, dass auch jeder m² wesentlich mehr Überlegungs- und Schreib-/Zeichenarbeit und Rechnerei kostet.Neben dem etwas größeren Kenntnisstand erfordert so eine Vorgehensweise auch etwas mehr Zeit, denn ein Beet für Kunden A kann in der Regel nicht einfach auf Kunden B übertragen werden. Und selbst mein persönlicher (natürlich fantastischer ;D) Geschmack kann nicht einfach dem Kunden aufgedrückt werden, wenn man sich als Dienstleister versteht...Und der zweite Schritt ist fast noch langwieriger, zumal er gar nicht mehr das schöne Kreative an der Planung ist: ich habe im Kopf eine Pflanzenzusammenstellung fertig. Will der Kunde selber pflanzen? Dann braucht er eine ganz genaue Anleitung zu Bodenverbesserungsmaßnahmen und vor allem eine Stückzahlliste. Und die wird - je mehr verschiedene Pflanzen geplant werden - auch immer zeitraubender zu erstellen. Die pro Staude zuzuordnenden Flächen werden dann auf dem Plan ausgemessen und dann mit unterschiedlich großen m²-Stückzahlen multipliziert. Wenn ich in meinem Garten ein Beet neu gestalte, dann habe ich alle Zeit der Welt und fange mit einer Staude an, probiere die aus und irgendwann ist die groß oder ich kaufe noch ein bißchen mehr, wenn ich ohnehin gerade mal Pflanzen kaufe. Beim Kunden geht das nicht. Ein Beet zu planen heißt, dass das Beet danach einigermaßen "fertig" aussehen muss. Und auch da sollte man sich mit dem Kunden unterhalten, wie viel Geduld er noch hat, um Einzelpflanzen zusammenwachsen zu sehen.Und wenn es wirklich gut werden soll, dann reicht das noch nicht aus: dann braucht der Kunde oder ausführende Betrieb in der Regel leider noch genaue Angaben, wo er die Stauden hinpflanzen soll. Ich meine: je nachdem, wer ausführt, reicht nicht eine Fläche mit der Bezeichnung "Miscanthus sinensis 'Morning Light', 5 Stück", sondern ich muss für jeden Pflanzplatz noch Kreuzchen machen. Denn offensichtlich haben Ausführende nicht immer die Kenntnis, dass ein Abstand zwischen zwei gleichen Stauden etwas kleiner gewählt werden könnte, als zwischen zwei verschiedenen. Manchen Menschen erschließt es sich auch nicht auf Anhieb, wie man z.B. 5 gleiche Stauden sinnvoll zusammen pflanzt: als Band? Als 5 wie auf einem Würfel mit einer Mitte? Als Niere? Aber auch das ist wieder keine Faustregel, sondern hängt von den Stauden und dem Plan ab.Das heißt, dass zur Planung eigentlich auch so etwas wie eine Baustellenleitung gehört. In der Regel sollte der Architekt die Pflanzen ausstellen. Anderes kann (so meine Erfahrung) etwas ärgerlich werden. Eine mäßige Ausführung kann jeden guten Plan zunichte machen.Also kurzum: es läßt sich keine Pauschalzeit für 10 m² Fläche sagen. Wie lange eine Planung für spezielle 10 m² dauert, weiss man leider erst hinterher, oder aber man agiert nach Schema F.Liebe Grüße von Iris

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 10:48
von Lehm
Die meisten Kunden verlangen ja eh bloss gelbe, rote oder weisse Beete, und am Rand etwas Grün. Ist doch egal, was botanisch zusammen gehört, Hauptsache, die Farbe kommt hin.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 10:50
von Iris
Das kommt auf die Kunden an!!! Und möglicherweise auch auf das, was man ihnen vorschlägt.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 10:53
von Lehm
Für die Verinnerlichung guter Vorschläge kundenseits sind dann wohl nochmals rund zwei Tage hinzuzuzählen. Wenn ich mich hier im Quartier so umsehe, nehmen sich diese Zeit die wenigsten.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 10:54
von callis
Mir geht es halt auch so, dass ich ein Staudenbeet nicht plane, sondern mir überlege, was da gut aussehen und wachsen könnte. Dieses Überlegen dauert etliche Wochen. Da steht man vor der Fläche und denkt hin und denkt her. Dann pflanze ich etwas und finde ein dreiviertel Jahr später, das geht so nicht.
Da geht es mir genauso wie dir, Staudengärtnerin, bei mir entwickeln sich die Dinge immer wie von selbst aber sehr langsam, so nach und nach. Ich weiß z.B. höchstens, dass ich ein ovales Beet will und darin die und die Farben vorherrschen sollen. Der Rest findet sich nach und nach.Aber jemand, der mit der Planung von Gartenanlagen sein Geld verdient, kann natürlich nicht so vorgehen.

Re:Frage an Professionals: Zeitaufwand für Planung von 10 m² Staudenbeet

Verfasst: 5. Sep 2008, 11:22
von Iris
Doch, ein bißchen schon. Gute Vorschläge und Ideen können während der Planungsphase ja immer noch eingebaut werden. Die Zeit dazwischen sollte einfach nicht "berechnet" werden. In der Regel erwartet der Kunde ja auch keine Planung über Nacht.Dann geht es genauso wie eben angenommen: man liegt nachts wach und hat plötzlich noch eine Idee oder so ;)...Ach so: aber das mit dem dreiviertel Jahr später erkennen, dass es doch nicht so geht... das darf man eben nur in seinem eigenen Garten oder nach genauer Rücksprache. Manche Kunden sind auch für Experimente offen, wenn sie erst mal Feuer gefangen haben.