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Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 29. Sep 2008, 14:21
von Lehm
Verzeiht mir den fremdländischen Titel, aber der sagt eben alles.Da bestellt man meist im Januar euphorisch die a(n)visierten Knüller für das nächste Jahr, die treffen dann brav ein, man sät, aber es bleibt ein Samenvorrat übrig, und wenn das Kind dann nicht gleich gedeiht, mag man gerne ein Jahr pausieren, bevor der zweite Versuch, kurz vor oder nach dem auf der Tüte angegebenen Ablaufdatum, unternommen wird. Im vierten Jahr dann steht man vor einer Tüte mit dem letzten Drittel Samen, längst abgelaufen, und man weiss inzwischen, das ist nicht mein Traumgemüse. Was tun? Einfach aufs Beet werfen und hoffen, dass da doch noch was Erfreuliches, zumindest Dekoratives entsteht oder das Kraut sich wenigstens als Gründüngung nützlich macht? In der Schmuddelecke entsorgen (keimts, ists mir egal)? Mit mehr oder weniger lieben Nachbarn oder Freunden tauschen? Kompostieren (kann man Samen kompostieren)? Ins Sprossenkeimgerät? In den Kehrricht? Mir stellt sich die Frage grad mit dem roten Chiccorino (Trevisano), dem fehlt bei mir einfach die Wärme, und es hat zu viele Schnecken, dafür blüht er schön. Er wird jetzt halt zur Zierpflanze.

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 29. Sep 2008, 14:26
von frida
Kommt auf die Sorte an. Kohlsaat hält sich bis zu 10 Jahre, Salat und Möhren sind nach 2-3 Jahren spätestens kaputt.Verschenken wäre eine gute Lösung, wenn es nicht nur ein oder zwei Tütchen sind, wo die Mühe kaum lohnt. Da ich gerne alles mögliche neue probieren, stelle ich mich gerne zur Verfügung. Bei Bedarf auch gegen Porto oder im Tausch.

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 29. Sep 2008, 16:38
von adam
das kommt bei mir auch drauf an was es ist.Viele Samen überleben viel länger als auf der Packung angegeben.Wenn mich ein Gewächs so richtig verärgert hat, dann landet das Zeug schnurstracks im Müll.Samen die einfach und günstig zu beschaffen sind verschenke ich grosszügig vor Ablauf des Datums und kaufe ganz einfach ein neues Päckli.Kostbarkeiten wie seltene Tomaten wo oft nur wenige Sämlein in der Tüte sind baue ich immer im ersten Jahr zum Testen an und versuche bei Gefallen im nächsten oder übernächsten Jahr selber Samen zu gewinnen.Überzählige Samen oder Setzlinge solcher Kostbarkeiten dienen als Überraschungsgeschenk für gute Freunde.Habe meinen Anbauplan für 2009 noch nicht im Detail fertig und meine Samenkiste noch nicht ausgemistet, möchte trotzdem fragen, Frida, wenn ich nur 1-2 Tütchen übrig hätte, warum willst du die dann nicht ?Die Portokosten sind bei leichten Sendungen geringer.GrussEvelyne

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 29. Sep 2008, 16:45
von adam
ach ja, und Salatsamen z.B. geht auch als schnelle Gründüngung, frühzeitig ausstreuen, etwas wird schon noch keimen, dann die kleinen Pflänzlein unterhacken wenn das Beet gebraucht wird.

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 29. Sep 2008, 18:04
von frida
Frida, wenn ich nur 1-2 Tütchen übrig hätte, warum willst du die dann nicht ?Die Portokosten sind bei leichten Sendungen geringer.
Mein Gedanke war, dass der Versand ja auch Mühe macht. Andererseits verschicke ich durchaus auch Samen von einer Sorte, wenn es etwas ist, was jemand gerne probieren möchte.

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 1. Okt 2008, 10:51
von Lehm
Tatsache ist, dass überaltertes Saatgut, das ich einfach so breitwürfig auf den Acker gestreut habe, kaum je was Sichtbares hervorgebracht hat. Ich frag mich allerdings, ob das nicht doch nützlich ist, sozusagen Futter für nicht von Natur aus schon effektive Mikroorganismen, oder Samenvorrat im Boden für später, wenn mal günstige Keimbedingungen herrschen. Nicht selten keimt sowas nämlich doch noch, ganz unverhofft, nach drei, vier Jahren. Gibt dann auch eher kräftige Pflanzen.

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 1. Okt 2008, 11:15
von brennnessel
Nicht selten keimt sowas nämlich doch noch, ganz unverhofft,
meist dann, wenn man die Namesschildchen entfernt hat ;) !

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 1. Okt 2008, 11:17
von Lehm
So ist es. Wobei es bei breitwürfiger Entsorgung ohnhin keine solchen gibt. Daher jäte ich aber im Zweifel nicht. Erst wenn ich ganz sicher bin, dass sich die Blüte des Rucola in Schirmchen statt in eine Schote verwandelt, gebe ich zu, dass ich Löwenzahn im Beet habe. 8)

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 2. Okt 2008, 00:24
von Yorvik
Wann ist Saatgut noch gut? Interessannte Frage :)Ab wann würdet ihr denn gutes Saatgut von schlechten unterscheiden?l.g.Yorvik

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 2. Okt 2008, 07:52
von Susanne

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 4. Okt 2008, 14:15
von Yorvik
Hallo Susanne,das ist schon eine sehr gewagte Definition *smile"Die Spalte KEIMFÄHIGKEIT sagt aus, wie lange im Durchschnitt die Sämereien bei richtiger Lagerung ihre Keimkraft behalten. "...Sollte ein Profizüchter danach arbeiten, müsste er schnell dichtmachen. Mir ging es aber eher um die Frage, wann im Hausgarten Saatgut noch als ok eingestuft wird? Reichen 50 % Keimfähigkeit für Hobbygärtner, wenn 98 % möglich sind? Was ist mit Keimruhe oder Keimenergie?Nutzen Hobbygärtner Methoden wie Einfrieren oder Wärmebehandlung?....l.g.Yorvik

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 4. Okt 2008, 17:26
von Susanne
Das hat jemand anders geschrieben. Ich hab's nur verlinkt. 8)

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 4. Okt 2008, 21:52
von WernerK
das ist schon eine sehr gewagte Definition *smile
Wieso?

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 5. Okt 2008, 15:52
von Yorvik
Hallo WernerK,Die Keinfähigkeit (Wikipedia) sagt absolut nichts über die Dauer der Keimung oder die Haltbarkeit des Samens aus.Das meinte ich mit gewagt ;)l.g.Yorvik

Re:Gemüsesamen - Handling

Verfasst: 5. Okt 2008, 17:02
von WernerK
Hallo Yorvik,danke für die Aufklärung, jetzt ist mir dein Einwand klar.Umgangssprachlich verwendet man aber durchaus den Begriff Dauer der Keimfähigkeit, von daher war mir die Bedeutung der Spalte in der Tabelle schon klar.Gruß Werner