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Baumwunden versorgen (Gelesen 16238 mal)
Moderator: AndreasR
Baumwunden versorgen
Hallo zusammen,ich habe zwei Fälle mit Bauverletzungen und bitte um einen Rat:1. Ein ca 1,50 hoher Etagenschneeball wurde im letzen Herbst umgepflanzt und hat dabei schwere Rindenverletzungen bekommen. Die Rinde wurde großlfächig an mehreren Ästen abgezogen. Die wunden wurden gar nicht versorgt. Den Sommer hat er mehr oder weniger gut überstanden. Jetzt zeigt er aber Ausstocknungschäden, vor allem treibt er nicht so gut aus.2. Ein heute frisch gekaufter Cornus kousa "Satomi" hat zwei gequetschte Äste (etwa findegdick). Was meint ihr, wie kann man die die Wunden versorgen? Vor allem der Schneeball macht mir sorgen, denn der ganze Strauch leider drunter :'(Danke für eure TippsMatthiola
- freitagsfish
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- Registriert: 11. Feb 2008, 13:30
Re:Baumwunden versorgen
na, den cornus würde ich halt zurückbringen! gequetschte ware nehmen wir nicht - oder hast du ihn in der autotür etwa selbst...? wenn umtausch nicht in frage kommt, würde ich die stellen im zuge des pflanzschnittes möglichst mit rausnehmen.zum etagenschneeball müssen andere etwas sagen. aber wie kommt es denn zu solchen verletzungen - rinde abgezogen? sehr seltsam das.
Re:Baumwunden versorgen
die verletzungen habe ich beim kauf billigend in kauf genommen - der preis war ok (130,- für ca 170 hochen breiten busch) und die verletzungen könnte ich akzeptieren. muss wohl doch abschneidenaber der schneeball: habe mir schon öberlegt eine art baumverband anzulegen oder die verletzungen luftdicht umwickeln. bringt das was?na, den cornus würde ich halt zurückbringen!
Re:Baumwunden versorgen
Wundbehandlung bei Gehölzen ist wie Ernährungsberatung beim Menschen. Aller drei Jahre gibt es neue Erkenntnisse und Theorien, die vorherige Erkenntnisse und Theorien widerlegen.Stark beschädigte Zweige würde ich kurzerhand abschneiden. Geht das zu sehr an die Substanz des Strauches, würde ich Rindenfusseln glatt schneiden, evtl. Seitentriebe wegnehmen, um den geschädigten Ast zu entlasten, damit dort weniger Blätter Wasser verdunsten und ansonsten nichts machen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Baumwunden versorgen
Im ersten Fall würde ich gar nichts machen, sondern abwarten, was aus diesen Ästen wird. Entweder verkraften sie die Wunde oder sie sterben ab. Dann kannst du sie immer noch abtrennen. Verletzte Äste bringen den recht robusten Strauch nicht um.Im zweiten Fall kommt es ebenfalls auf den Grad der Quetschung an. Da lediglich 2 Äste lädiert sind, würde ich ebenfalls abwarten. Auch hier bringen die beiden Äste den Strauch nicht um.Beobachte beide Gehölze und greife erst ein, wenn die geschädigten Zweige keinerlei Austrieb zeigen oder nach einem Austrieb zu welken beginnen. Dass der Viburnum nicht so gut austreibt, liegt m.E. keinesfalls an den Rindenverletzungen, sondern an dem Wurzelverlust durch das Umsetzen und vielleicht auch an dem neuen Standort. Gib ihm ein wenig Zeit.
Re:Baumwunden versorgen
matthiola, kannst du mir erklären, warum du deine frage zum etagen-schneeball ein zweites mal in so kurzer zeit in einem neuen thread stellst? hier der erste thread: beschädigte baumrinde

Re:Baumwunden versorgen
upps, ein anfängerfehler - war mir sicher, dass die erste frage in einem anderen forum gestellt wurde *schäm-schäm*matthiola, kannst du mir erklären, warum du deine frage zum etagen-schneeball ein zweites mal in so kurzer zeit in einem neuen thread stellst? hier der erste thread: beschädigte baumrinde![]()
- Gänselieschen
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Re:Baumwunden versorgen
Ich denke, selbst wenn die Wunde am Schneeball bessser gleich versorgt gewesen wäre, könntest Du die gerissene Rinde noch mit Baumharz, oder einem Lehmgemisch verschmieren, damit sie im nächsten Jahr nicht weiter reisst und sich noch Schädlinge einnisten. Vorher vorsichtig abbürsteb die Stellen.Da ist wohl jemand sehr ruppig gewesen beim Umsetzen.Ich habe mal einen bis auf die Rinde abgerissenen Johannisbeerast mit Lehm und Bindfaden ganz fest angebunden und der hat noch 4 Jahre gehalten bis das ganze Hochstämmchen den Geist aufgegeben hat. Habe mich gefühlt wie ein Arzt nach einer erfolgreichen OP. L.G.
Re:Baumwunden versorgen
ja, ruppig war es allermal - ich habe den baum auf einer baustelle gesehen kurz vor platt machen. mit dem schnell ausbuddeln gings es leider nicht, so wurde er mir von einem freudlichen autokranfahrer rausgezogenDa ist wohl jemand sehr ruppig gewesen beim Umsetzen.

Re:Baumwunden versorgen
Gegen Baumharz gibt es trotz vieler Befürworter erhebliche Vorbehalte.Unter dieser gummiartigen Masse kann sich Fäulnis ausbreiten. Es ist besser, die Wunden der Witterung auszusetzen. Was man allerdings machen sollte: Die Wundränder mit einem scharfen Messer begradigen. Dann überwallen sie schneller.
- Gänselieschen
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Re:Baumwunden versorgen
Von Baumharz habe ich bisher auch nur gehört, verwendet habe ich immer ein Lehm-Wassergemisch, auch bei großen abgesägten Stellen.Aber dass in die Verletzungen der Frost leichter eindringt, ist doch sicher auch richtig?L.G.
Re:Baumwunden versorgen
Eine Lehmpampe würde ich auch nicht nehmen. Wozu soll die denn gut sein? Heilerde?
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Re:Baumwunden versorgen
Ich denke, jegliche Art von Wundverschluss verhindert, dass sich, solange noch kein Wulst über die Stelle gewachsen ist, Schädlinge und Pilze hinter der Borke einnisten und dass die Rinde bei eindringender Nässe im Frost weiter reisst, dass der Baum möglicherweise an dieser Stelle weiter "blutet".Die Art des Wundverschlusses ist im Grunde unerheblich, hauptsache er hält (z.B. Gemisch aus Lehm, Kuhfladen, Terpentin (Apotheke) und Tierhaaren). Das mit der Fäulnis drunter zeigt, dass noch Wasser eingedrungen ist und dort arbeiten konnte, evt. wurde auch falsch geschnitten, sonst läuft dass Wasser ja besser ab.Wie überall gehen sicher hier die Meinungen auch weit auseinander.L.G.
Re:Baumwunden versorgen
Immerhin ist es ein gutes Zeichen, was ein Gehölz alles verträgt. Erst wird es beschädigt, dann bandagiert, eingelehmt, geharzt, gewachst und weiß der Kuckuck was noch alles und trotzdem überlebt es in aller Regel.
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