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Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 19:39
von Thüringer
Guten Abend,ich bin hier nicht so recht fündig geworden bei der Suche nach wirksamer Hilfe bei meinem Problem:Ich habe zwei uralte Stachelbeerbüsche schnitt- und wuchstechnisch (toller Ausdruck!) erfolgreich wiederbelebt, weil deren Ursprünge mindestens 50 Jahre oder noch älter sind und ich manchmal Nostalgiker bin. Jeder Erfolg hat aber auch Schattenseiten; in diesem Fall sind die zahlreich angesetzten Beeren inzwischen von Mehltau überzogen, wie ich vorhin festellen musste.Gibt es für dieses Stadium, also wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, ein wirksames Spritzmittel, um einen erneuten Befall im kommenden Jahr zu verhindern?

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 19:49
von Crispa †
Thüringer, auch ich bin Nostalgiker. Aber vor 4-5 Jahren war ich es dann Leid und habe meine schönen alten Stachelbeersorten gerodet und mehltauresistente neue Sorten gepflanzt, eine gelbe und eine rote Sorte. Nun habe ich zwar keinen Mehltau mehr aber auch keine wohlschmeckenden Stachelbeeren.

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 20:15
von Re-Mark
Meine Stachelbeeren haben bisher zum Glück keinen Mehltau gezeigt, deshalb kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Ich habe gelesen, dass man es mit Lecithin und Schwefelspritzungen versuchen kann. (Ist beides für Menschen ziemlich unproblematisch, Lecithin kommt sogar natürlich in Lebensmitteln vor.) Außerdem sollen im Herbst (oder Winter?) die Triebspitzen abgeschnitten werden, weil hier die meisten Mehltausporen überwintern. Und Stachelbeeren haben gerne etwas Kalk im Boden, man soll Kalk und Kali geben, mit Stickstoff dagegen eher sparsam sein.Hier gibt es recht ausführliche Beschreibungen: http://www.bio-gaertner.de/Articles/I.Pflanzen-dieDatenbank/Beeren/Stachelbeeren.htmlGrüße,Robert

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 20:53
von Marsch_Düne
Hallo,ich hatte es irgendwo an anderer Stelle bereits mal geschrieben.Eine Möglichkeit Stachelbeermehltau wirksam zu bekämpfen ist es, alle Triebspitzen eines Busches im blattlosen Zustand (Winter) um mind. 10 cm zu kürzen. Das Schnittgut im Kompost vergraben, verbrennen oder in die Biotonne. Dabei kann man gleich den gesamten Strauch auslichten, falls nötig. Mit dieser Methode habe ich bisher zwei befallene Stachelbeeren soweit kurieren können, dass die Krankheit verschwunden war oder dass mir zumindest der Mehltaubefall nicht mehr aufgefallen ist. Die eine Stachelbeere hat auch nach fünf Jahren keinen auffälligen Mehltaubefall mehr gezeigt. Danach wurde der Garten aufgegeben. Die zweite Stachelbeere geht jetzt ins sechste Jahr nach der Behandlung und zeigt immer noch keinen Befall.Das Problem am Mehltau war - meiner Ansicht nach - auch nicht die Schädigung der Pflanze oder ein verringerter Fruchtansatz, sondern der Befall der Früchte mit Mehltau, der sie unansehnlich, teilweise unausgereift und kümmerlich machte, dazu kam ein unangenehmes Mundgefühl, falls man sich doch traute eine solche Frucht zu probieren.Für den Erwerbsobstbau mag der Amerikanische Stachelbeermehltau ein zusätzlicher Kostenfaktor sein, der nur resistente Sorten wirtschaftlich macht, für den Hobbygärtner ist er nach meinen Erfahrungen in den Griff zu bekommen. Außer vielleicht der Nachbar hat eine ungepflegte Stachelbeerplantage nicht resistenter Sorten, die die eigenen Sträucher immer wieder anstecken. ;DLeider bekommt man inzwischen oft nur noch resistente Sorten zu kaufen.Viele GrüßeMarsch_Düne

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 21:04
von Marsch_Düne
PS:Hier noch ein Link zur Bekämpfung von Stachlbeermehltau.http://magazin.gartenzeitung.com/Hausmi ... mpfen.html

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 21:11
von Crispa †
Ja das Problem war der Mehltau an den Früchten. Ich habe den Mehltau abgekratzt und die Früchte trotzdem zu Marmelade verarbeitet oder roh gegessen. Allerdings weiß ich nicht ob das schädlich ist, uns hat die Marmelade zumindest geschmeckt und sie ist auch nicht schlecht geworden.

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 8. Mai 2009, 21:16
von Marsch_Düne
Schädlich ist es wohl nicht. Die Früchte sind halt nicht vernünftig ausgereift.Ich hatte damals auch schon befallenen Früchte gegessen. Allerdings roh mit Zucker und Sahne (Damit man die braunen Stellen nicht sieht.).

Re:Mehltau an Stachelbeeren

Verfasst: 9. Mai 2009, 20:54
von Thüringer
Vielen Dank für Eure Hinweise.Den Beschnitt muss ich ja zwangsläufig auf den Winter verschieben; von mir aus wäre das allerdings der letzte Zeitraum gewesen, den ich ausgewählt hätte. Man lernt nie aus.Das unkonventionelle Backpulver-Rezept werde ich auf jeden Fall ausprobieren, ehe ich mir Netzschwefel zulege.Vordergründig geht es mir ja um den Erhalt dieser Sträucher, der dann aber letztendlich auch Sinn in Form von wenigstens halbwegs gesunden Früchten machen sollte. "Nebenbei" habe ich noch eine Batterie von robusten Hochstämmchen stehen, die den Bedarf sichern, und die sind weit genug entfernt.