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Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 14:20
von Ackerwildkraut
Hallo,weiß jemand, ob 15 Jahre alte Ackerwildkräutersamen noch keimen? Welches Ackerwildkraut keimt besonders schnell und blüht besonders schön? Und stimmt es, dass Samen am besten feucht und warm keimen? Oder muss es auch dunkel sein?Vielen Dank für guten Rat.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 14:33
von Lehm
Die meisten Samen keimen im Dunkeln, also mit etwas Erde bedeckt. Einige aber im hellen. Andere müssen vor der Aussaat stratifiziert, also in die Kälte gestellt werden. Sehr harte Samen von Tropenpflanzen muss man sogar anschleifen, damit sie keimen. Es kommt somit sehr drauf an. Viele Ackerkräuter dürften auch nach 15 Jahren noch keimen. Versuch macht kluch. ;)

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 14:36
von knorbs
wirkliche ahnung habe ich nicht, aber ich unterstelle mal unter dem begriff "ackerunkräuter" einjährige pflanzen. solche dürften wohl fast ausschließlich lichtkeimer sein. ich habe mal irgendwo gehört, dass selbst ein lichtimpuls genügt, um die keimung zu induzieren. ich glaube im fernsehen habe ich mal was darüber gesehen. es gab versuche, den acker bei nacht umzupflügen um so zu verhindern, dass die im boden befindlichen samen durch das kurzzeitige emporheben beim pflügen den keimungsauslösenden lichtimpuls abbekommen. sowas ähnliches stelle ich bei mir im garten fest. seit ich ein schicht groben schotter auf bestimmte beete ausgebracht habe, sind die ansonsten massenhaft auftretenden einjährigen unkräuter verschwunden. würde ich den boden freiräumen, würde bestimmt innerhalb einer woche der erst grüne "flaum" auftauchen.ob die 15 jahre alten "ackerunkraut"-samen noch keimen kannst du leicht feststellen...säe sie aus ;D ;) . ich meine mal zu der schmarotzerpflanzengattung orobanche gelesen zu haben, dass der staubfeine samen 10 jahre im boden überdauern kann. hab jetzt aber nicht danach gegoogelt.also licht, wärme + feuchte dürfte passend sein, wenn du ackerunkräuter aussäen willst.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 14:41
von Ackerwildkraut
Danke euch beiden fürs Erste. Übrigens: ~un~ habe ich nicht geschrieben, sondern ~wild~ ;)

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 14:50
von knorbs
Die meisten Samen keimen im Dunkeln, also mit etwas Erde bedeckt.
genau diese aussage halte ich für falsch, wenn es um die vermuteten einjährigen ackerunkräuter geht ::) ;)

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 14:53
von knorbs
unkraut ist ein wildkraut am falschen ort. i.d.r. bis auf wenige ausnahmen ordne ich diese wildkräuter in meinem garten dem unkraut zu ;D ...z.b. die durchaus hübsche, aber extrem lästige ackerwinde.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 15:19
von Lehm
Die meisten Samen keimen im Dunkeln, also mit etwas Erde bedeckt.
genau diese aussage halte ich für falsch, wenn es um die vermuteten einjährigen ackerunkräuter geht ::) ;)
Ich glaubs dir aufs Wort. ;DWie konnte ich ahnen, dass du gleich nach mir, der bloss - selbstlos - die unerträgliche Stille brechen wollte, so ein qualifziertes Post absondern würdest? Man ist ja bald nirgends mehr sicher.Zur Terminologie: Beikraut ist dann Wildkraut gleich beim (falschen?) Ort?Kraut ist auch missverständlich. Da sehen einige gleich Würstchen als Beilage. "Ackerpflanzen" ist unverfänglich.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 15:22
von Ackerwildkraut
Eigentlich wollte ich nicht über den Namen diskutieren, aber die korrekte Bezeichnung ist Ackerwildkräuter.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 15:24
von Lehm
Wie du meinst. Wild sind ja längst nicht mehr alle.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 17:12
von knorbs
...aber die korrekte Bezeichnung ist Ackerwildkräuter.
ok ich entschuldige mich...war eine freudsche fehlleistung ;D ...sie treten halt bei meiner hobbygärtnerischen aktivität meistens als nervige "un"-kräuter auf ;)

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 22:48
von lerchenzorn
Jeder hat eben seine Sicht und ganz eigenen praktischen Bezug. Ich war immer heilfroh, draußen noch einen Acker mit dem Kleinblütigen Ackerfrauenmantel zu finden, der in der Gegend fast ausgestorben ist. Da draußen ist er also ein Kleinod. Im Garten, in den ich ihn leichtsinnig gesät habe, ist er eine unausrottbare Pest, eben ein richtiges Unkraut. Hab noch einen Namen: Segetalart. Weil viele der in den Äckern siedelnden Pflanzen als echte "Wild"-art nie existiert haben, sondern aus anderen Ausgangsformen mit den Saatkulturen in enger Anpassung an Bewirtschaftung, Ernteweise und Verarbeitung entstanden sein dürften.Zur Keimfähigkeit verschiedener Arten:http://janawaeldchen.de/pdf/artikel_seg.pdf

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 27. Mai 2009, 23:41
von Ackerwildkraut
Danke lerchenzorn, interessantes PDF

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 30. Mai 2009, 09:15
von partisanengärtner
Die Keimfähigkeit von der Kornrade soll nach diesem Pdf kleiner als 5 Jahre sein. Hier in Bayreuth wurden im Zuge der Autobahnbaus große Erdbewegungen gemacht. Dort tauchte dann massenhaft teilweise flächendeckend die Kornrade auf die meine Mutter noch kannte, aber sicher seit vielen Jahrzehnten dort nicht mehr zu finden waren (da Nutzungsänderung Wiese). Der Zauber war aber nach ca. 3 Jahren vorbei (Nur im ersten Jahr Massenhaft). Aufgehoben im Glas (sicher mehr als 5 Jahre) haben bei mir Kornraden noch zufriedenstellend gekeimt. Ich hab sie einfach alle im Garten entsorgt ;D ;D ;D und es waren viele Pflanzen.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 30. Mai 2009, 20:45
von lerchenzorn
Hast Du Bilder? Kornrade (Agrostemma githago) habe ich noch nie als "Straßenbegleitgrün" gesehen. Sie ist eigentlich an einen stetigen Ackerbau-Zyklus gebunden, vor allem an Getreide-Fruchtfolgen. Bei mir ist sie, wenn ich nicht regelmäßig den Boden bewegt habe, immer schnell verschwunden und nie von allein wiedergekommen.Allerdings: Es taucht heute so manches in den Ansaaten der Straßenbauer auf.

Re:Ackerwildkräuter

Verfasst: 30. Mai 2009, 21:02
von oile
Kornrade - die hätte ich auch gerne mal wieder im Garten!
Bei mir ist sie, wenn ich nicht regelmäßig den Boden bewegt habe, immer schnell verschwunden und nie von allein wiedergekommen.
Man müsste ihr also ein "Hackeckchen" bieten?